Ein junger und noch neuer Mitarbeiter der Deutschen Bank in London hat laut Medienberichten im Juni versehentlich eine viel zu hohe Summe auf ein Konto überwiesen. Schuld soll der sogenannte “Fat Finger”-Tippfehler gewesen sein, wie die Financial Times berichtet.
Mit “Fat-Finger error” (in etwa “Fetter-Finger Fehler”) werden in der Finanzwelt Tippfehler bezeichnet, bei der die handelnde Person – aus welchen Gründen auch immer – zu lange mit dem Finger auf der falschen Taste bleibt und damit die dazugehörige Ziffer öfter als eigentlich beabsichtigt eingibt.
Im betreffenden Fall bei der Deutschen Bank schlug der “Fat Finger”-Fehler beim Betätigen der “0”-Taste zu, weshalb der Überweisungssumme einige Nullen zu viel hinzugefügt wurden. Damit wanderten fälschlicherweise 6 Milliarden US-Dollar auf das Konto eines US-Hedgefonds.
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Der Fehler wurde einen Tag später bemerkt und dann das Geld wieder zurück überwiesen. Die Deutsche Bank meldete selbst den Fall. Unklar ist aber, weshalb die Eingaben des Mitarbeiters nicht gemäß des eigentlich üblichen Vier-Augen-Prinzips von seinem Vorgesetzten überprüft worden war. Offiziell wollte sich die Deutsche Bank gegenüber Financial Times nicht zu dem Vorfall äußern.
Solche Fat-Finger-Fehler gibt es häufiger und sie können richtig ins Geld gehen. Ein japanischer Aktienhändler hatte vergangenes Jahr versehentlich eine Kauf-Order mit einem Wert von über 600 Milliarden US-Dollar für Aktien großer japanischer Unternehmen abgegeben, die dann aber noch rechtzeitig gestoppt werden konnte.