Wie erwartet hat Apple mit dem iPad Pro ein XL-Modell des iPad vorgestellt. Optisch orientiert sich das neue Tablet am iPad Air 2, größter Unterschied ist ein neuer 12,9-Zoll-Display mit der Auflösung 2732×2028 Pixel. Laut Phil Schiller will Apple mit dieser Bildschirmgröße gegenüber Smartphone und Notebook ein Mehrwert bieten, bietet die größere Bildschirmoberfläche doch mehr Arbeitsfläche für neue iOS-Funktionen wie Gesten und Split-View – so entspricht die Bildschirmoberfläche fast zwei iPad-Air-Bildschirmen. Erstmals verbaut Apple im iPad einen neuen und schnelleren A9-Chip mit, so Apple „Desktop-Performance“. Laut Apple soll er 2,5-mal schneller als die A7-CPU des alten iPad Air sein und die fünffache Grafikleistung eines A7-Chips erreichen.
Mit der iOS-Version von iMovie soll auf dem iPad Pro etwa der Schnitt von 4K-Videos möglich sein. Mit 712 Gramm ist das 6,9 mm dicke Gerät dabei etwa so schwer wir das erste iPad, das iPad Air 2 wiegt mit 437 Gramm deutlich weniger. 10 Stunden Batterielaufzeit verspricht Apple. Die Höhe beträgt 305,7 mm, die Breite 220,6 mm. Für guten Klang sorgt ein neues Lautsprechersystem. Vier Lautsprecher sind an den Seiten des iPad Pro integriert und sollen etwa die dreifache Lautstärke des iPad Air bieten. Bei den Kameras gibt es wenig Neues, eine iSight mit 8 Megapixeln ist integriert, die Frontkamera löst 1,2 Megapixel auf. Der Preis ist relativ hoch, für 799 US-Dollar erhält man ab November das 32-GB-Modell, das 128-GB-Modell kostet 949 US-Dollar. Nur ein Modell mit Mobilfunk-Unterstützung ist verfügbar, das 128 GB Speicher bietet und 1079 US-Dollar kostet. Deutsche Preise waren bei Redaktionsschluss nicht verfügbar. Drei Farben sind auswählbar: Silber, Grau uns Spacegrau.
Pencil und Tastatur
Dass Apple beim Pro-Modell auf produktive Arbeiter zielt, zeigen auch zwei neue Zubehörprodukte: Eine Tastaturhülle und ein Eingabestift namens „Pencil“. Der Eingabestift soll laut Apple eine besonders niedrige Latenz bieten und besonders genaue Eingaben ermöglichen. Dabei erkennt der Stift nicht nur die Stärke des Drucks, zwei Lagesensor registrieren auch Position und Winkel des Stiftes. Man kann also wie bei einem echten Stift Schraffuren simulieren. 12 Stunden soll der integrierte Akku halten, das Aufladen per Lightning-Schnittstelle ist möglich – auch an der Lightning-Schnittstelle des iPad Pro. Ab November ist der Eingabestift für 99 US-Dollar zu haben. Mit dem Smart Keyboard bietet Apple eine neue Tastaturhülle, die auf den ersten Blick an ältere Apple-Schutzhüllen erinnert – und erklärt, warum iOS 9 neue Funktionen für Tastaturbefehle bietet. Durch Umklappen wird die Schutzhülle zu einem integrierten iPad-Ständer mit Tastatur. Daten und Energie erhält die Tastatur vom iPad-Pro, dieses bietet dazu drei proprietären Magnet-Schnittstellen – der neue „Smart Connector“. Ein eigener Akku für die Tastatur entfällt dadurch. Laut Apple soll sich das Tipp-Gefühl der Tastatur des neuen Macbook entsprechen. Für 169 Euro kommt das nur mit dem iPad Pro kompatible Accessoire in den Handel.
Neues iPad Mini
Auch ein neues iPad Mini ist verfügbar, das neue iPad Mini 4 ersetzt das iPad Mini 3. Hauptunterschied ist ein neuer A8-Chip, wei er bereits im iPad Air 2 verbaut wird. Die CPU-Leistung entspricht dem Air 2, die Grafikleistung ist allerdings etwas schlechter als im Air. Drei Modelle mit und drei Modelle ohne Mobilfunkunterstützung sind ab sofort zu haben, die 16 GB-Version kostet 399 US-Dollar, die 64-GB-Version 499 US-Dollar und das Modell mit 128 GB 599 US-Dollar. Mit Mobilfunkunterstützung erhöhen sich die Preis auf 529, 629 und 729 US-Dollar.