Update 10. September 2015: Bewerbungsvideo ist online
John McAfee meint es ernst mit seiner Kandidatur. Er hat nun ein offizielles Bewerbungsvideo auf Youtube veröffentlicht, in dem er um die Unterstützung für seine Kandidatur bei der Wahl des US-Präsidenten wirbt. Wir sitzen alle in einem Boot, meint McAfee. Und bezieht sich in seinen Aussagen vor allem auf den Überwachungsdrang der Regierungen, auf Betrügereien und Allmachtsphantasien der Regierenden unter dem Deckmantel eines vorgeschobenen Patriotismus. McAfee dagegen verspricht Freiheit, den Schutz der Privatsphäre und Datenschutz.
Ende des Updates, Beginn der ursprünglichen Meldung
John McAfee ist immer wieder für eine Überraschung gut. Sein neuester Coup könnte aber auch einfach nur ein Scherz sein: Per eigens eingerichteten Twitteraccount hat McAfee mitgeteilt, dass er für die Wahl zum US-Präsidenten kandidieren wolle. Auf seinem Standard-Twitteraccount rührt John McAfee ebenfalls mächtig die Werbetrommel. Eine Webseite zur Kampagne gibt es mittlerweile schon.

John McAfee hat für seine Präsidentschaftspläne eigens eine neue Partei gegründet, die “Cyber Party”, wie CNN online berichtet. Ene eigene Webseite hat die neue Partei auch schon. Angeblich hätte ihn alle Bekannten dazu ermuntert. McAfee habe sich durch die Probleme der Regierung mit den Themen Sicherheit und Überwachung zu seiner Kandidatur ermutigt gefühlt. Der Verlust an Privatsphäre trifft McAfee offensichtlich besonders. Und dagegen wolle er angehen.
McAfee gibt sich siegessicher, weil er sich der Stimmen vieler Unterstützer sicher sei.
Der Exzentriker erklärte, dass er seine offizielle Bewerbung eingereicht habe, indem er die dafür nötigen Unterlagen bei der Federal Elections Commission ausgefüllt habe . Morgen wolle er seine Kandidatur offiziell bekannt geben.
Ob man die Bewerbung ernst nehmen darf, erscheint durchaus zweifelhaft. Nicht nur dass der Twitteraccount, über den McAfee seine Kandidatur verkündete, ein Che-Guevara-ähnliches Schimpansen-Konterfei trägt. McAfee beantwortet auch einige Fragen zu anderen Bewerbern ausgesprochen merkwürdig. So antwortete er auf die Frage, was er Donald Trump als erstes fragen würde: „Was ist mit deinen Haaren?“.
Exzentrischer Lebensweg
John McAfee ist der Gründer des gleichnamigen Herstellers von Sicherheitssoftware. Das Unternehmen wurde 2011 von Intel übernommen. Besonders viel hielt McAfee aber anscheinend nicht von seiner eigenen Software, wie er kommentierte: „Ich bin Intel ewig dankbar, dass sie mich von dieser schrecklichen Verbindung mit der schlechtesten Software des Planeten befreien. Das sind nicht meine Worte, sondern die Worte von Millionen zorniger Nutzer“.
John McAfee hat seit seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen McAfee einen recht exzentrischen Lebenswandel geführt. Er warf aus Angst vor Spionage alle Smartphones weg, flüchte aus dem mittelamerikanischen Land Belize, weil sein Nachbar tot aufgefunden wurde, verbuddelte sich auf der Flucht im Sand und gab sich als betrunkener Deutscher aus. Außerdem steckte er sich einen Tampon in die Nase. Was man halt alles so macht als angehender US-Präsidentschaftskandidat…