Jeder PC-Spieler ist schon einmal über die Begriffe Kantenglättung oder Anti-Aliasing (kurz AA) gestolpert. Doch nur wenige wissen genau, worum es sich dabei handelt:
Die Kantenglättung reduziert den sogenannten Treppeneffekt, der an den Rändern von geraden Computergrafiken entsteht – schließlich handelt es sich bei Pixeln um quadratische Bausteine. Dabei berechnet diese Technik die entsprechenden Bereiche mit einer höheren Auflösung, um den Eindruck einer glatten Kante zu erzeugen. Die Angaben 2x, 4x oder 8x geben dabei den Multiplikator an, mit der die Technik die Glättung im Vergleich zur eigentlichen Auflösung vornehmen soll. Allerdings steigen parallel dazu auch die Anforderungen an die Hardware, weshalb nur Besitzer von gut bestückten Gaming-PCs in den Genuss der höchsten Stufe des Anti-Aliasings kommen.
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Techniken zur Kantenglättung. Die wohl bekannteste Lösung ist MSAA, also das Multisampling Anti-Aliasing. Diese Technik glättet nicht das komplette Bild, sondern kümmert sich ausschließlich um Polygonkanten. Deshalb ist hier auch nur eine geringere Rechenleistung nötig als bei einer kompletten Glättung des Bildes. Eine hübschere Lösung ist das Super Sampling Anti-Aliasing (SSAA), das auch Texturen und Effekte schärft. Doch hier sind die Leistungsanforderungen sehr hoch.
Die Grafikchip-Hersteller AMD und Nvidia bieten ebenfalls Kantenglättungs-Techniken an, die allerdings exklusiv den Besitzern der jeweiligen Grafikprozessoren vorbehalten sind. Hier arbeiten die Entwickler mit verschiedenen Ansätzen, um Kanten in Spielen so realistisch wie möglich darzustellen: Beispielsweise verwischt die AMD-Lösung MLAA (Morphological Anti-Aliasing) absichtlich die sichtbaren Kanten leicht, während Nvidia mit TXAA (Temporal Anti-Aliasing) ein zeitliches MSAA mit einem Downsampling-Filter kombiniert. Allerdings müssen Spiele diese exklusiven Kantenglättungen explizit unterstützen.