Wie Wikimedia auf dieser Seite ausführlich erklärt, entdeckte die Online-Enzyklopädie ein als Orangemoody bezeichnetes Netzwerk von so genannten Sockenpuppen-Autoren, die über mehrere Monate unerwünschte Artikel in der englischsprachigen Wikipedia platziert haben, ohne sich als PR-Schreiber zu erkennen zu geben.
Diese Artikel waren als echte, neutrale Lexikonartikel getarnt, stellten aber tatsächlich Auftrags-PR-Arbeiten dar. Wikimedia sperrte daraufhin die Accounts von 381 dieser getarnten PR-Schreiber. Die Orangemoody-Schreiberlinge, bei denen es sich offensichtlich um erfahrene Wikipedia-Autoren handeln soll, wurden anhand der IP-Adressen identifiziert.
Löschung gegen Bezahlung verhindern
Doch damit nicht genug: Es zeigte sich, dass die PR-Schreiber nicht nur unerwünschte Artikel in die Wikipedia einschmuggelten. Sondern ihre Auftraggeber – Firmen, Unternehmer, Musiker, wie Zeit Online ausführt – danach auch noch erpressten, damit sie die Artikel in den nächsten Monaten vor der Löschung durch Wikipedia oder vor “Vandalismus” bewahrten. Eine Art Schutzgelderpressung also.
Die gesperrten Betrüger fanden ihre Opfer und Auftraggeber auf den Löschseiten von Wikipedia. Die Orangemoody-Schreiber boten den gescheiterten Autoren an, dass sie gegen Bezahlung erfolgreich die gewünschten Wikipedia-Artikel platzieren würden. Und danach folgte dann noch die Erpressung, um ein Löschen der Artikel zu verhindern.