In der Amazon Top 10 der NAS-Systeme befinden sich aktuell sechs Geräte von Synology. Der Hersteller hat schon fast das Monopol im Bereich NAS. Dies verdankt er vor allem einer gut durchdachten Bedienoberfläche mit nützlichen Zusatzfunktionen. Für die einfache Sicherung von Daten auf Linux-Geräten bietet Synology verschiedene Wege an – klassische Protokolle über die Kommandozeile ebenso wie grafische Werkzeuge.
Datensicherung über NFS
Der klassische Weg, um Daten auf einem externen Datenträger regelmäßig zu sichern, geschieht über einen freigegeben Netzwerkspeicher sowie ein Script. Synology stellt Ihnen für diesen Weg den „Netzwerk-Sicherungsdienst“ unter „Datensicherung & Replikation“ bereit. Wählen Sie aus der Übersicht den Punkt „Sicherungsdienste“ aus. Kontrollieren Sie, ob in diesem Menü die Option „Netzwerk-Sicherungsdienst aktivieren“ bereits gesetzt ist, falls nicht, aktivieren Sie diese. Damit der Austausch mittels NFS erfolgen kann, muss das Protokoll erst eingeschaltet werden. Sie finden die Funktion über die Systemsteuerung unter „Dateidienste“ auf der Registerkarte „Win/Mac/NFS“ und dort am Ende des Dialogs.
Als Nächstes benötigen Sie einen Sicherungsordner auf Ihrem NAS, wo Sie die Daten Ihres Linux-Rechners speichern. Dazu rufen Sie im NAS über die Systemsteuerung das Menü „Gemeinsame Ordner“ auf. In dieser Ansicht sehen Sie alle freigegebenen Ordner, die sich aktuell auf Ihrem NAS befinden. Wählen Sie für die Sicherung ein existierendes Verzeichnis aus oder legen ein neues an. Definieren Sie anschließend, wer auf diesen Ordner mit welchen Berechtigungen zugreifen darf. Für die Dateisicherung benötigen Sie mindestens einen Benutzer, welcher schreibend darauf zugreifen darf. In unserem Beispiel weisen wir dem Administrator sowohl Lese- aus auch Schreibberechtigungen zu.
Nachdem das NFS-Protokoll für den Zugriff aktiviert wurde, gilt es als Nächstes, eine Zugriffsregel einzurichten. Ihr NAS benötigt eine explizite Freigabe für eine IP-Adresse, einen Adressbereich oder einen Host-Namen. Diese legen Sie über den jeweiligen Freigabeordner fest. Dieser enthält in den Eigenschaften eine Registerkarte „NFS-Berechtigungen“, in welcher Sie die Angaben festlegen.
In der Übersicht sehen Sie anschließend alle Freigaben für diesen Ordner sowie die entsprechenden Mount-Pfade. Diese werden im nächsten Schritt auf Linux-Seite wieder benötigt. Die Arbeit auf Seiten des NAS-Geräts ist erledigt.

Ordner mounten und rsync einrichten
Auf dem Linux-System sind abhängig von der aktuellen Situation noch einige Optimierungen vorzunehmen. Zum Mounten des Laufwerks benötigen Sie einige Bibliotheken. Diese installieren Sie mit dem folgenden Kommando:
sudo apt-get install nfs-common cifs-utils libnss-myhostname
Mounten Sie anschließend das Sicherungsverzeichnis des NAS-Geräts. Passen Sie die IP-Adresse Ihres NAS sowie den Mount-Pfad an (Beispiel):
sudo mount -t nfs 192.168.178.41:/volume1/Linux_Sicherung /mnt
Legen Sie zum Abschluss noch den Sicherungsjob an. Dazu verwenden wir rsync, das automatisch die Inhalte des lokalen Ordners mit dem Gegenstück auf dem NAS abgleicht. Der Befehl
rsync -av [Quelle] [Ziel]
besteht im Wesentlichen aus drei Argumenten: dem Quellorder auf Ihrem Linux-Rechner, dem Zielordner auf dem NAS und den gewünschten Kopierparametern.

Sicherung mit der Cloud Station
Die beschriebene Backup-Methode ist klassisch, aber nicht gerade intuitiv. Deswegen bietet Synology inzwischen auch für Linux noch einen zweiten Weg – die Cloud Station. Mit dieser Funktion verwandeln Sie das NAS in einen lokalen Cloud-Speicher. Im Download-Bereich Ihres Synology-Modells finden Sie die passenden Pakete für Debian und Ubuntu .
Zur Inbetriebnahme der Cloud Station sind auch einige Vorarbeiten auf dem NAS notwendig. Installieren Sie zuerst über das „Paket-Zentrum“ den zusätzlichen Dienst „Cloud Station“, und starten Sie diesen anschließend. Falls auf Ihrem NAS der Benutzer-Home-Dienst nicht läuft, werden Sie aufgefordert, diesen zu starten. Sie finden Sie entsprechenden Einstellungen in der Systemsteuerung unter „Benutzer -> Erweitert -> Benutzerbasis“.
Für die Einrichtung benötigt Ihre Cloud Station eine eigene Quick Connect ID. Dabei handelt es sich um einen Schlüssel, der zentral gespeichert wird. Aktivieren Sie die Funktion in der Systemsteuerung, und wählen Sie „Quick Connect ID“ aus.
Für die Registrierung benötigen Sie eine gültige E-Mail Adresse. Nach dem Abschluss generiert Quick Connect die Links, über welche Sie auch von unterwegs Zugriff auf Ihr NAS erhalten. Die Quick Connect ID geben Sie anschließend in der Cloud Station ein. Damit ist die Cloud Station aktiviert. Schalten Sie sodann die Benutzer, welche die Cloud Station nutzen dürfen, über das Menü „Berechtigungen“ frei. Geben Sie zum Abschluss noch im Menü „Freigabe“ die Verzeichnisse an, die über Cloud Station erreicht werden sollen.






Linux und die Cloud Station
Rufen Sie nun den Cloud Station Client auf, den Sie unter Linux installiert haben. Dieser fordert Sie zu Beginn auf, die Quick Connect ID sowie Benutzer und Passwort einzugeben. Anschließend wird eine Verbindung zu Ihrem NAS hergestellt. Wählen Sie anschließend im linken Fenster den Ordner unter Linux aus, den Sie mit Ihrer lokalen Cloud synchronisieren möchten. Im rechten Fenster geben Sie den Zielordner an, in dem die Daten auf dem NAS gespeichert werden sollen. Haben Sie mehrere Verzeichnisse, die Sie abgleichen möchten, wiederholen Sie diesen Vorgang. In den Sync-Aufgaben sehen Sie anschließend alle Ordner, die abgeglichen werden.
Mit Hilfe der Cloud Station können Sie später auch versehentlich gelöschte Daten oder ältere Versionen einer Datei wiederherstellen. Dazu verwenden Sie die Cloud Station und rufen die Funktion „Versionsverlauf“ auf. Markieren Sie anschließend die gewünschte Datei, und führen Sie die gewünschte Aktion aus. Wenn Sie mit mehreren Personen an einer Datei arbeiten, lässt sich eine vorherige Version problemlos wieder zurückholen.