Update 8.3.2018: Akku schlägt sich wacker
Im Langzeit-Test zeigte die Garmin Nüvicam deutlich Schwächen (siehe unser Abschluss-Fazit) . Insbesondere störten uns ihre nervenden und wiederholten Hinweisfenster und die oft umspringenden Routen-Empfehlungen. Doch in einer Hinsicht muss man die Nüvicam auch loben: Die verbaute Hardware ist robust. So wurde die Nüvicam seit Herbst 2017 fast nicht benutzt, sie lag trotz zuletzt klirrender Kälte monatelang unbenutzt im Handschuhfach in einem Auto, das ungeschützt im Freien stand. Auch nachts. Doch als wir sie vor einigen Tagen erstmals wieder über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgten und zur Navigation verwendeten, funktionierte sie auf Anhieb zuverlässig und ohne erkennbare Mängel.
Abschluss-Fazit zur Nüvicam
Die eigentliche Navigation erledigt die Nüvicam solide, die Verkehrslage-Informationen von Here sind meist aktuell. Allerdings erreichen die Stau-Warnungen von Here nicht die Qualität von Google Maps. Es kommt durchaus vor, dass man mit den Here-Daten in einem Stau steht, vor dem die Nüvicam nicht gewarnt hat, während das zeitgleich mitlaufende Google Maps rechtzeitig gewarnt hat.
Sehr hilfreich ist die integrierte Freisprecheinrichtung für unser Smartphone. Auch Kollisions- und Spurverlassenswarner funktionieren überraschend gut, wenn auch nicht perfekt. Mit der Dashcam können Sie herrlich einfach eine Urlaubsfahrt aufzeichnen oder Beweisaufnahmen bei einem Unfall machen.
Ärgerlich fällt aber auf, dass die Koppelung zwischen Nüvicam und Smartphone nicht mehr möglich ist, wenn die Nüvicam bereits eingeschaltet ist und wir erst nachträglich Bluetooth auf dem Smartphone aktivieren. Hier hilft dann nur ein Neustart der Nüvicam.
Sehr ärgerlich ist das hohe Ablenkungspotenzial der Nüvicam, beispielsweise durch diverse Hinweisfenster, besonders aber in Situationen, wenn das Navi quasi “Pingpong” spielt und bis zu zehn Mal direkt hintereinander immer zwischen zwei Routen-Empfehlungen wechselt und wir diese jeweils mit “los” bestätigen sollen. Das lenkt nur unnötig ab, zumal es beim Wechsel der Route oft keine nennenswerte Zeitersparnis gibt.
Update 3. Mai 2016: Garmin stellt Nüvicam ein
Garmin hat die Produktion der von uns getesteten Nüvicam eingestellt. Allerdings gibt es mit Garmin Drive Assist 50 LMT-D einen ähnlichen Nachfolger. Das Drive Assist besitzt allerdings im Unterschied zur Nüvicam nur noch einen 5-Zoll-Touchscreen (12,7 cm), bei der Nüvicam war der Bildschirm 6 Zoll groß. Das Garmin DriveAssist verfügt sowohl über Dashcam, Spurenassistenten, Kollisionswarner und Losfahralarm sowie PhotoReal 3D-Kreuzungsansicht. Auch die beliebte Bluetooth-Freisprechfunktion ist wieder mit an Bord. Die Verkehrslageinformationen von Live Traffic (Here) stehen ebenfalls zur Verfügung. Funktional ähnelt er also sehr der Nüvicam.

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Neu dazugekommen sind diverse Warnfunktionen wie zum Beispiel für das Einfahren in die falsche Richtung einer Einbahnstraße, sowie Warnungen vor Wildwechsel und plötzlichen Stopps wie Staus. Außerdem schlägt der Müdigkeitswarner auf längeren Fahrten Alarm und empfiehlt Ihnen automatisch Rastmöglichkeiten auf der gewählten Route. Der Drive Assist als Nachfolger der Nüvicam gehört zur neuen Modell-Reihe „Drive“, die Anfang 2016 die bisherigen Navigationsgeräte unter dem Modellnamen „nüvi“ ersetzt hat. Die Serie Drive umfasst vier unterschiedliche Modelle: Garmin Drive, Garmin DriveSmart, Garmin DriveAssist und Garmin DriveLuxe. Für die bisher verkauften Nüvicams will Garmin wie gehabt weiter „lebenslang“ neues Kartenmaterial zur Verfügung stellen. Nüvi- und Drive-Modelle bekommen die gleichen Karten.
Update 2. Mai 2016: Nüvicam weist nicht auf fehlende Mobilfunkverbindung hin
Die Freisprecheinrichtung der Nüvicam funktioniert grundsätzlich gut. Allerdings hat sie eine Schwäche: Wenn die Mobilfunkverbindung unterbrochen ist – sich das Smartphone also in einem Funkloch befindet, wie es während der Fahrt mit unserer O2-Karte der Fall war – dann weist die Nüvicam den Fahrer nicht daraufhin. Sondern man kann zunächst einmal problemlos per Sprachbefehl oder über den Telefon-Menü-Punkt auf dem Touchscreen der Nüvicam die Telefonie starten und den gewünschten Kontakt beziehungsweise die gewünschte Telefonnummer anwählen.
Sobald das Smartphone dann versucht die Telefonverbindung aufzubauen, erscheint für einen Wimpernschlag das entsprechende Menü auf dem Bildschirm der Nüvicam – und verschwindet sofort wieder. Der Fahrer hat also keine Ahnung, was los ist und glaubt an einen technischen Defekt. Das lässt sich beliebig oft wiederholen, nie gibt die Nüvicam einen Hinweis auf die unterbrochene Mobilfunkverbindung aus.
Hier wäre es wünschenswert, wenn die Nüvicam den Fahrer darüber informieren würde, dass zwar die Bluetooth-Koppelung zwischen Nüvicam und Smartphone steht, dass aber das Smartphone keine Verbindung zum Mobilfunknetzwerk des Providers zustande bekommt.
Das Funkloch unserer O2-Netzkarte bestand übrigens über eine Strecke von rund 30 Minuten Fahrzeit auf der Autobahn. Vor allem entlang der A93. Hierbei handelt es sich um ländlich geprägte Gegenden, in denen O2 – allen Marketing-Beteuerungen von Telefonica Deutschland zum Trotz – nach wie vor eine ziemlich schlechte Netzabdeckung bietet. Dort ist nicht nur die Internetverbindung via Mobilfunk nicht nutzbar, sondern unser Smartphone befand sich längere Zeit komplett in einem Funkloch. Selbst Telefonate waren mit der O2-SIM-Karte nicht möglich.
Update 2.5.2016: Kopplungsproblem
Ärgerlich I: Wenn man Bluetooth auf dem bereits gepairten Smartphone erst aktiviert, nachdem die Nüvicam eingeschaltet wurde, dann erkennt die Nüvicam das Smartphone nicht mehr. Und kann keine Freisprechverbindung herstellen.
Tipp: Unterbrechen Sie die Stromversorgung für die Nüvicam und starten Sie die Nüvicam danach neu. Nun sollte die Nüvicam das Smartphone mit der Bluetoothverbindung sofort erkennen und koppeln. Grundsätzlich sollte Bluetooth auf dem Smartphone eingeschaltet sein, bevor Sie die Nüvicam starten.
Ärgerlich II: Das bekannte Ping-Pong-Problem zwischen Alternativroutenvorschlägen besteht auch nach einigen Software-Updates weiter. Wenn man auf einer stark befahrenen Straße wie der Autobahn A9 Richtung München unterwegs ist, dann versucht die Nüvicam ständig schnellere Alternativrouten über die Landstraßen entlang der A9 zu ermitteln. Zwischen der Route auf der A9 und der Alternativroute auf der Landstraße springt die Nüvicam ständig hin und her. Das lenkt den Fahrer stark ab, weil er ständig eine neue Route, die angeblich schneller ist, angeboten bekommt und diese mit zwei Fingertipps auf den Bildschirm annehmen muss. Hohe Ablenkungsgefahr.
Tipp: Wenn Sie nach dem zweiten Angebot für eine Alternativroute bemerken, dass die Nüvicam Ping-Pong spielt, dann Ignorieren Sie die ständigen Alternativrouten und fahren auf der Autobahn einfach weiter. Das dürfte nach unserer Erfahrung die schnellste Route sein.
Update 18.3.2016: Nüvicam lotst souverän um eine Vollsperrung, stürzt aber ab
Eine unfallbedingte Vollsperrung zwang uns gestern Abend von der Autobahn abzufahren. Die Nüvicam erkannte die Vollsperrung rechtzeitig und lotste uns sogar eine Abfahrt früher von der Autobahn herunter, als es die TMC-Verkehrsdurchsage im Radio empfahl. Vermutlich weil die vom Radio empfohlene Abfahrt bereits überlastet war.
Wir umfuhren das gesperrte Autobahn-Teilstück souverän auf Land- und Bundesstraßen bis zur ersten Auffahrt nach der Sperrung. Insofern leistete die Garmin Nüvicam sehr gute Arbeit.
Im Detail gab es aber Kritikpunkte. So warnte uns die Nüvicam nicht vor einem Stau auf der Landstraße, in dem wir während der Umleitung unvermittelt gelandet waren. Offensichtlich lagen hierfür keine Echtzeitverkehrslagedaten vor oder aber der DAB+-Empfang war auf dem flachen Land unterbrochen und die Nüvicam empfing die Staudaten für die Landstraße nicht. Kurios in diesem Zusammenhang: So lange wir uns auf der Landstraße/Umleitung befanden, zeigte uns die Nüvicam eine völlig falsche Ankunftszeit an – rund drei(!) Stunden später sollten wir am Ziel ankommen, als es tatsächlich der Fall war. Sobald wir aber wieder auf der Autobahn zurück waren, sprang die prognostizierte Ankunftszeit wieder auf den korrekten Wert um.
Während wir das gesperrte Autobahnteilstück auf der Landstraße umfuhren, wurde plötzlich – ohne dass wir etwas gemacht haben – der Bildschirm der Nüvicam dunkel. Wenige Sekunden später machte das Navigationsgerät einen Neustart. Danach lief die Navigation aber korrekt an der Stelle weiter, an der wir uns gerade befanden.
Übrigens: Sowohl Kollisionswarner als auch Spurverlassenswarner funktionieren auch bei Nachtfahrten zuverlässig, wie uns die gestrige Fahrt wieder bewiesen hat.
Update 3.3.2016: Spurverlassenswarner überzeugt bei starkem Regen
Garmin hat in der Nüvicam eine exzellente Kamera verbaut. Und einen sehr leistungsfähigen Algorithmus zur Erkennung der Fahrbahnbegrenzungen programmiert. Das zeigte sich gestern wieder bei einer über 100 Kilometer langen Autobahnfahrt im strömenden Regen.

Die Nüvicam erkannte während der gesamten Stark-Regen-Fahrt exakt, wann sich links, rechts oder auf beiden Seiten eine durchgehende Fahrbahnmarkierung befand. Und warnte sofort beim Überfahren diese Linien. Bei sehr starken Regen konnte der Spurverlassenswarner der Garmin Nüvicam rundum überzeugen. Besser funktionieren die ab Werk in den Fahrzeugen fest verbauten Spurverlassenswarner auch nicht. Kompliment an Garmin.

Übrigens: Auch die Kollisionswarnung erschien bei diesem Stark-Regen korrekt.

Update 02.03.2016: Meldung müssen weggedrückt werden
Die Nüvicam blendet immer wieder Hinweise ein, die nicht automatisch nach einer gewissen Zeit verschwinden, sondern vom Fahrer explizit weggedrückt werden müssen. Das lenkt den Fahrer unnötig ab, zumal mitunter mehrere dieser Meldungen zeitgleich oder unmittelbar hintereinander erscheinen und sich sogar gegenseitig überlappen. Im unten stehenden Foto sehen Sie als Beispiel den Hinweis auf die Parkplatzsuche am Zielort (übrigens erscheint dieser Hinweis ausschließlich in englischer Sprache, obwohl wir die Nüvicam ausschließlich in deutscher Sprache verwenden und alle anderen Anzeigen auf Deutsch verfasst sind).

Eine andere Meldung weist uns darauf hin, dass die Smart-Link-App auf unserem Smartphone nicht gestartet ist. Beide Hinweise sind grundsätzlich okay, sie sollten aber nach einer gewissen Zeit, vielleicht nach zehn Sekunden, von selbst ausgeblendet werden. Wir fanden in den Einstellungen keine Möglichkeit dafür, diese Hinweise derart zu konfigurieren, dass sie von selbst verschwinden. Ärgerlich und eine unnötige Ablenkung.
Update 16.2.2016: Warnungen vor Radarmessgeräten unvollständig
Zum Funktionsumfang der Nüvicam gehört das Einblenden von Hinweisen auf bevorstehende Messstationen zur Geschwindigkeitsüberwachung. Die Nüvicam warnt durchaus häufig vor vorhandenen „Blitzern“. Sie erfasst die fest installierten Geschwindigkeitsmessanlangen jedoch nicht vollständig. So warnt sie uns auf dem Weg von der Redaktion nach Hause über den Mittleren Ring in München nur vor zwei von insgesamt vier fest installierten Radarmessgeräten. Obwohl diese alle schon vor längerer Zeit aufgestellt wurden.
Weil es zur kalten Jahreszeit passt: Der Touchscreen der Nüvicam lässt sich nicht mit Handschuhen bedienen.
Update 18.1.: Der Akku war schuld
Wir haben die Nüvicam auf einer rund 240 Kilometer langen Fahrt durchgehend an der 12-Volt-Steckdose aufgeladen, wobei sie ausgeschaltet war. Der Akku sollte danach also rappelvoll aufgeladen sein. Danach starteten wir einen neuen Updateversuch.
Und siehe da: Dieses Mal brach die Verbindung zwischen Nüvicam und Garmin Express nicht mehr ab, das Karten-Update konnte komplett aufgespielt werden und die Nüvicam zeigt nun nach dem Starten einer Route wieder eine Karte an. Zumindest ist das unser erster Eindruck nach dem Starten einer neuen Route am Schreibtisch, für eine Testfahrt hatten wir noch keine Zeit. Doch der erste Eindruck ist gut.

Fazit: Karten-Updates sollte man nur mit vollem Akku durchführen, die Stromversorgung über das am PC abgeschlossene USB-Kabel reicht für das Karten-Update offensichtlich nicht aus. Ärgerlich ist aber, dass die Nüvicam vor dem Start des Karten-Updates den Benutzer nicht (!) darauf hinweist, dass ihr Akku leer ist und deshalb die Verbindung abbrechen und das Update scheitern könnte.

15.01.2016: Garmin Nüvicam verliert Kartenmaterial und wird unbrauchbar
Bei der letzten Fahrt wies uns die Nüvicam daraufhin, dass wir das Kartenmaterial aktualisieren sollten. Das machten wir dann an einem Windows-7-Rechner mit dem Tool Garmin Express. Die neue Firmware ließ sich problemlos aufspielen, doch während des Aufspielens des neuen Kartenmaterials, wofür Garmin Express über eine Stunde veranschlagte, verlor Garmin Express plötzlich die Verbindung zur Nüvicam.

Obwohl diese unverändert per USB-Kabel mit dem PC verbunden war und wir an der Nüvicam keinerlei Änderungen vornahmen. Beim ersten Einsatz der Nüvicam zeigten sich dann die fatalen Folgen: Schon das Starten der Software dauerte geraume Zeit, wir waren also einige Minuten ohne Navigation unterwegs. Doch als wir dann endlich ein Navigationsziel eingeben konnten, meldete die Nüvicam, dass das Kartenmaterial fehlt. Das Autosymbol für unser Fahrzeug wurde auf dem Display der Nüvicam im grauen Leerraum angezeigt, eine Navigation war nicht mehr möglich.

Wir hingen die Nüvicam also erneut an den PC und starteten Garmin Express. Und starteten erneut das Karten-Update. Das Update startete zunächst einwandfrei und lief wie beim letzten Mal einige Minuten korrekt durch, doch plötzlich verlor Garmin Express wieder den Kontakt zur Nüvicam. Erneut ohne ersichtlichen Grund.

Wir werden nun die Nüvicam auf einer längeren Fahrt ohne Navigation an der 12-Volt-Steckdose hängen lassen, um sicher zu gehen, dass ihr Akku ganz geladen ist. Vielleicht liegt es ja an einem relativ leeren Akku, dass die Kamera während des Update-Vorgangs ausgeht. Danach werden wir einen erneuten Updateversuch starten.

Update 21.21.2015: Gute Kraftstoffpreissuche
Dank Smartphone Link liefert die Garmin Nüvicam nicht nur rasch den aktuellen Wetterbericht – wahlweise für den aktuellen Standort des Fahrzeugs oder für eine eingegebene Position – und eine erweitere POI-Suche nach Foursquare, sondern vor allem auch eine wirklich flotte Spritpreisrecherche. Im Test lieferte sie uns binnen Sekunden alle in Nähe zu unserem aktuellen Standort verfügbaren Tankstellen mit deren aktuellen Preisen. Die Preise werden immer aufgerundet auf volle Cent angezeigt.
Man kann voreinstellen, für welche Kraftstoffsorte man den Preis angezeigt bekommen will, der Wechsel zum Beispiel von Benzin zu Diesel geht aber auch schnell.
Die teuersten und die preiswertesten Tankstellen sind farblich klar unterschieden, so kann man sofort die Navigation zur nächstgelegenen preiswertesten Tankstelle starten. Im Test klappte das einwandfrei.
Update 14.12.: Beeindruckend schnelle Reaktion
Vor Unfällen und sonstigen Verkehrsbehinderungen warnt die Nüvicam beeindruckend zeitnah. So warnte sie uns heute vor einem Auffahrunfall auf dem mittleren Streifen der A9 Richtung München. Der Unfall hatte sich ganz offensichtlich erst wenige Minuten vor unserer Ankunft an der Unfallstelle ereignet. Ein Warndreck war noch nicht aufgestellt, es gab noch keine Absperrmaßnahmen und die Polizei war noch nicht vor Ort, sondern kam uns erst einige Minuten später in der Gegenrichtung mit hoher Geschwindigkeit entgegen.
Beinahe täglich zeigt sich aber auch, dass man den Umleitungsempfehlungen und Abfahrhinweisen der Nüvicam nicht blind vertrauen sollte. Insbesondere wenn sie den Fahrer von der Autobahn herunter auf Landstraßen und Stadtstraßen losten will. Fast immer springt die ursprünglich für unsere Autobahnstrecke prognostizierte Ankunftszeit wieder zurück und wir erreichen unser Ziel doch noch früher, als es uns zum Zeitpunkt, an dem die Nüvicam eine Umleitungsempfehlung habe, prognostiziert wurde.
Update 26. November 2015
Im Langzeittest zeigte sich, dass die Nüvicam nach längerer Nichtbenutzung mitunter länger braucht, bis sie das DAB-Signal und damit aktuelle Verkehrslagedaten empfangen kann. In einem Fall dauerte es rund 30 Minuten, bis das DAB-Signal endlich eintraf. Im Raum nördlich von München, wo die DAB-Abdeckung sehr gut ist. Ebenso hat sich nichts an dem bekannten Problem geändert, dass die Nüvicam einige Minuten benötigt, bis sie das GPS-Signal empfängt, wenn sie zuvor in einer Tiefgarage gestanden ist und man dort die Navigation gestartet hat.
Sehr bewährt hat sich die Nüvicam bei der spontanen Tankstellensuche entlang der Route. Die Nüvicam ermittelt binnen weniger Sekunden alle verfügbaren Tankstellen in der Umgebung und lotst sofort dorthin.
Nach wie vor sehr gut sind die aktuellen Warnungen vor Verkehrsbehinderungen. So warnte uns die Nüvicam zuverlässig vor einem defekten LKW, der die rechte Fahrspur auf dem nördlichen mittleren Ring blockierte.
Update 22. Oktober 2015
Wenn man die Nüvicam vom Strom trennt, dann geht sie nur in den Standby-Modus, schaltet sich aber nicht ganz aus. Auf Dauer scheint ihr das nicht gut zu tun, wie jeder Computer benötigt auch die Nüvicam ab und zu einen kompletten Neustart. Weil sie sich sonst ab und zu aufhängt, plötzlich keine DAB-Verkehrslagedaten mehr empfangen kann – obwohl das DAB-Kabel korrekt eingesteckt ist und man sich in einem Gebiet befindet, in dem DAB-Daten empfangbar sind – oder sogar von sich aus einen Neustart macht. In letzterem Fall wird die aktuelle Routenberechnung unterbrochen. Nach dem Neustart muss man die Route dann neu eingeben.
Tipp: Schalten Sie die Nüvicam also gelegentlich mit dem Ein-/Ausknopf komplett aus und danach wieder ein.
Zudem zeigen sich immer wieder die bereits erwähnten Grenzen der automatischen Alternativ-Routenberechnung aufgrund der Nokia-Here-Verkehrslagedaten. Anders als die Tage zuvor folgten wir zuletzt nicht mehr der Empfehlung die Autobahn wegen des zu erwartenden langen Staus zu verlassen und stattdessen über die Landstraße zu fahren. Sondern wir fuhren entgegen der Nüvicam-Empfehlung auf der Autobahn weiter. Und siehe da: Als die Nüvicam daraufhin die Route neu berechnete, schrumpfte plötzlich der prognostizierte Zeitverlust für die Route auf der Autobahn. Wir kamen tatsächlich relativ schnell durch den Stau auf der Autobahn an unser Ziel. Nur eben viel stressfreier als es über die vorgeschlagene Alternativroute über die Landstraße mit den vielen Ampeln und Kreuzungen der Fall gewesen wäre.
Update 19. Oktober 2015
Im Langzeittest zeigt die Nüvicam einige Schwächen bei der Stau-Umfahrung und bei der Anzeige von Verzögerungen. So wurde uns einmal auf der Autobahn (BAB) eine Alternativroute angeboten, mit der wir 10 Minuten Fahrzeit sparen sollten. Wir akzeptierten diese Alternativroute zunächst, ignorierten dann aber auf Höhe der Autobahnabfahrt die Empfehlung, weil augenscheinlich vor uns kein dichter Verkehr war und wir deshalb nicht von der Autobahn abfahren wollten. Als die Nüvicam bemerkte, dass wir die Alternativroute doch nicht nahmen und auf der BAB weiterfuhren, sprang sofort die Anzeige auf die ursprüngliche Route zurück – und uns wurde die Ankunft für fünf Minuten früher angezeigt, als es auf der Alternativroute der Fall gewesen wäre. Und so kam es auch, wir hatten keinerlei Stau vor uns. Wären wir also der Alternativroute gefolgt, dann hätten wir länger zum Ziel gebraucht. Anscheinend scheiterte hier die Neuüberprüfung der schnellsten Route auf der Basis der sich erneut geänderten Verkehrslage. DAB-Empfang bestand aber durchgehend..
Generell stellt sich bei Alternativrouten entlang der Autobahn die Frage nach dem tatsächlichen Tempogewinn. Bringt es wirklich einen Zeitgewinn, wenn man statt im zäh fließenden Verkehr auf der Autobahn über die völlig überfüllte Landstraße mit ihren vielen Ampelstopps fährt?
Update 25. September 2015
Die Nüvicam lotste zuverlässig über die griechische Insel Naxos. Die Kartenabdeckung war vollkommen ausreichend für Fahrten mit einem Leihwagen auf der griechischen Insel.
Update 31. August 2015
Die standardmäßige POI-Suche der Nüvicam lässt sich durch Treffer auf Foursquare ergänzen. Diese Foursquare-Suche konnte sich bei der Suche nach diversen Biergärten bewähren. Die Nüvicam lotste uns zuverlässig auch zu einem “Insider-Tipp”-Biergarten in einem kleinen nur über Nebenstraßen und einem Radweg erreichbaren Dorf am Donau-Ufer. Derzeit läuft zudem der Praxistest der Nüvicam auf der griechischen Insel Naxos. Sobald der Test abgeschlossen ist, sagen wir, wie gut sich die Nüvicam als Lotse beim Urlaub auf Naxos schlägt.
Update-Ende, Beginn des ursprünglichen Testberichts
Die Garmin Nüvicam LMT-D Europe/DAB+Premium TMC ist Navigationsgerät, Freisprecheinrichtung, Dashcam, Kollisionswarner (Auffahrwarnung) und Spurverlassenwarner in einem Gerät. Damit ist die Nüvicam eine Besonderheit auf dem Markt.
Zwar gibt es Apps oder die Hardware-Lösung CarVi, um Sicherheits-Assistenzsysteme nachzurüsten. Und auch Dashcams sind in unterschiedlichen Preisklassen und Ausführungen erhältlich. Doch die Kombination aus Navigationsgerät, Dashcam und Fahrerassistenzsystemen in einem einzigen Gerät ist bis jetzt einmalig. Umso spannender ist ein Test dieses Tausendsassas von Garmin, der zu Preisen um die 350 bis 380 Euro, teilweise auch noch teurer (je nach mitgeliefertem Kartenmaterial) erhältlich ist.
Große Galerie: Die Garmin Nüvicam Bild für Bild









































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Hardware: Sehr solide
Die Garmin Nüvicam ist mit 18,4 x 9,3 x 3,2 cm relativ groß und wiegt immerhin 340 Gramm. Das Gerät sitzt jedoch bombenfest in der Magnethalterung an der Windschutzscheibe – die Halterung saugt das Gerät beim Einsetzen förmlich an. Sehr robust sieht auch das Stromkabel aus.
Das Gehäuse macht ebenfalls einen hochwertigen Eindruck, wobei die farblich abgehobene Kamera eher ein Nachteil ist, weil sie als Dashcam auffällt. Hier wäre uns eine dezentere Optik lieber.
Strom bekommt die Nüvicam über einen Lithium-Ionen-Akku, der über ein Ladekabel in der 12-Volt-Steckdose des Fahrzeugs aufgeladen wird. Software- und Karten-Updates spielt man am PC via USB-Anschluss und die für Windows und MacOS angebotene Synchronisationssoftware auf.
Handbuch nur im PDF-Format
Im Lieferumfang ist neben der Saugnapfhalterung samt magnetischer Halterung auch das Stromladekabel für die 12-Volt-Steckdose im Auto enthalten. In diesem Kabel ist die Verkehrsfunkantenne für DAB+ integriert. Außerdem liegen ein USB-Kabel und eine extrem kurz geratene Schnellstartanleitung bei. Die eigentliche Bedienanleitung muss man sich als PDF von der Garmin-Seite herunterladen.
Touchscreen: Flott, aber lichtempfindlich
Der kapazitive Farb-Touchscreen misst 6 Zoll und reagiert zuverlässig und schnell auf Fingereingaben. Die Darstellung lässt sich per Pinch-to-Zoom vergrößern, verkleinern und verschieben. Das geht aber bequemer über die entsprechenden Schaltflächen auf dem Bildschirm. POIs auf der Karte lassen sich antippen und damit die Navigation dorthin sofort starten. Der Bildschirm lässt sich grundsätzlich gut ablesen, bei starker Sonneneinstrahlung spiegelt das Display aber stark. Dann sind beispielsweise die lilafarbenen Spuranzeigepfeile kaum noch zu erkennen. Zudem dauert der Karten-Neuaufbau relativ lange, wenn man zur Routen-Komplettansicht und zurück wechselt. Gut: Die Lautstärke des Gerätes lässt sich getrennt für Navigationsansagen, Telefonie und den Warnungen für die Assistenzsysteme einstellen. Sie können also die Navigationsanweisungen mit moderater Lautstärke aussprechen lassen und die Warnungen der Assistenzsysteme mit voller Lautstärke. Updates regelmäßig aufspielen Nach dem Kauf sollte man die Update-Software Garmin Express auf einem Windows-PC oder Mac-Rechner installieren und die Nüvicam per USB anschließen. Durch die Updates kommt das Navigationsgerät samt Kartenmaterial auf den aktuellen Stand. Dieses Procedere sollte man ab und an wiederholen, um Fehlerkorrekturen, neue Funktionen (in unserem Fall wurde beispielsweise die Einstellmöglichkeit für die Empfindlichkeit des Kollisionswarners nachgeliefert) und neues Kartenmaterial – die neue Einhausung am Luise-Kiesselbach-Platz in München und der neue Mittlerer-Ring-Tunnel waren auf unseren Karten zum Beispiel noch nicht vorhanden – sowie neue POIs zu empfangen. Die Erkennung des GPS-Satellitensignals funktionierte nach dem Software-Update ebenfalls schneller als vorher.
Navigation
Das mitgelieferte Kartenmaterial deckt 45 Länder Europas ab. Für 41 Länder gibt es laut Garmin eine Vollabdeckung: Andorra, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Kroatien, Kosovo, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Monaco, Montenegro. Mazedonien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal (Azoren eingeschlossen), Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Vatikan Stadt. Eine Teilabdeckung mit den Hauptverkehrsstraßen gibt es für diese vier Länder: Albanien, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Moldawien.
Garmin verspricht werbewirksam „lebenslange Karten-Updates“. Doch für das „lebenslang“ legt Garmin Grenzen wie die Nutzungsdauer fest. Das ist unter anderem der Zeitraum, in dem das Produkt (a) ausreichende Speicherkapazitäten und andere erforderliche technische Funktionen zur Nutzung aktueller Kartendaten aufweist und (b) wie vorgesehen funktionstüchtig ist, ohne dass umfangreiche Reparaturen erforderlich sind.
Echtzeit-Verkehrslage-Informationen von Nokia Here
Die Leistungsfähigkeit eines Navigationssystems steht und fällt mit der Qualität der Verkehrslageinformationen. TMC und selbst TMCpro ermöglichen keine besonders zeitgenauen Ankunftszeiten und Stauvorhersagen. Erst mit Echtzeitverkehrsinformationen wie sie TomTom, Inrix und das von Audi, BMW und Daimler aufgekaufte Nokia Here anbieten, ist ein exaktes Routing möglich. Garmin Live Traffic via DAB+ , die Echtzeitverkehrslageinformationen, die die Nüvicam empfängt und auf deren Basis sie die schnellste Route und während der Fahrt Alternativ-Routen berechnet und eine Routenänderung vorschlägt, beruht auf Nokia Here.
Diese Verkehrslage-Dienste gibt es für Autofahrer
Anders als bei TomTom, wo die Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet über eine Mobilfunkverbindung auf dem Navigationsgerät eintreffen (über ein gekoppeltes Smartphone oder eine fest eingebaute SIM-Karte), empfängt die Garmin Nüvicam ihre Verkehrslageinformationen via Digitalradio-Signal DAB+. Die DAB+-Abdeckung in Deutschland ist mittlerweile sehr gut, wir empfingen fast durchgehend Garmin Live Traffic via DAB. Sollte das DAB+-Signal einmal nicht vorhanden sein, springt das ungenauere TMCpro in die Bresche. Digital-Radio DAB+ können Sie über die DAB+-Antenne nicht empfangen.
Umfangreiche Verkehrslage-Informationen
Bei den Verkehrslageinformationen warnt Garmin Live Traffic nicht nur vor Staus, zähfließendem Verkehr und Unfällen, sondern auch vor Sonderfällen wie beispielsweise Gefahren auf der Route – womit im Falle einiger bayerischer Autobahnen mit Beton-Belag das Tempo-Limit wegen der Blow-Up-Gefahr gemeint ist. Diese Blow-Up-Warnung erschien im Test allerdings nicht immer, sondern nur von Fall zu Fall: An 16. Juli abends wurde diese Warnung nicht angezeigt, obwohl sie bestand. Am 17. Juli morgens erschien sie dagegen korrekt.
Typische Navi-Funktionen arbeiten gut
Zu den typischen Funktionen eines Navigationsgerätes gehören Spur- und Kreuzungsassistent mit PhotoReal, 3D-Kreuzungsansicht, eine zuverlässig funktionierende Tag- und Nacht-Umschaltung (die nicht per Lichtsensor, sondern per Uhrzeit und im Tunnel per GPS-Position beziehungsweise aufgrund der Kartendaten erfolgt), ein bequemes Abspeichern von Favoriten und der Heimadresse sowie Sprachansagen. Eine Warnung vor Radarkameras ist ebenfalls vorhanden. Alle diese Funktionen klappen reibungslos, die Sprachanweisungen kommen in ausreichender Zahl.
Automatische Alternativrouten-Ermittlung
Das Navi zeigt während der Fahrt automatisch eine Alternativ-Route an, wenn man aufgrund der aktuellen Verkehrslage so schneller ans Ziel gelangt. Mit einem Fingertipp kann man diese Alternativ-Route annehmen.
Allerdings nimmt die Nüvicam dabei keine Rücksicht auf die Beschaffenheit der Straße und auf die Kompliziertheit der Straßenführung. Auch die Witterung bleibt unberücksichtigt. Das führt dazu, dass man für eine rechnerisch schnellere Alternativroute von der gut ausgebauten und im Winter geräumten und gestreuten Autobahn herunter gelotst und über teilweise schlecht ausgebaute Nebenstraßen geführt wird, die im Winter vermutlich nicht schneefrei und gestreut sind. Das sollte man berücksichtigen, bevor man einem neuen Routenvorschlag folgt. Berna Celik-Rymdzionek, Produkt-Managerin von Garmin, dazu: “Die Witterungsverhältnisse werden bei der Routenberechnung derzeit nicht berücksichtigt, da wir alle alternativ verfügbaren Straßen in die Streckenführung einbeziehen. Im Falle einer Verkehrsbehinderung wird dann, abhängig von der präferierten Option, entweder die kürzeste oder die schnellste Umleitung ausgewählt.”
Ebenso lotste uns die Nüvicam einige Male als Alternative zur Autobahn mitten durch die Stadt und dabei mehrfach über stark befahrene Straßen/Kreuzungen, an denen wir dem Gegenverkehr die Vorfahrt lassen müssen. Das hält ziemlich auf und der Zeitvorteil gegenüber dem Stehen im Stau geht teilweise wieder verloren. Vom zusätzlichen Stress ganz zu schweigen. Insgesamt funktioniert das Routing aber sehr gut. Ob man durch das Herunterfahren von einer Autobahn auf eine kurvige Landstraße im Endeffekt tatsächlich Zeit spart, lässt sich letztendlich aber nicht sagen.
Ein Total-Aussetzer: Gesperrte Brücke nicht gekannt
Genauso wie das 3000 Euro teure Discover Pro im VW Passat (dessen Verkehrslageinformationen von TomTom stammen) warnt uns auch die Garmin Nüvicam nicht vor der Totalsperrung einer der wichtigsten Verkehrsadern in Norden von München: Die Brücke der Domagk-Straße über die A9, die schon seit Mai gesperrt ist. Obwohl die Nüvicam Garmin Live Traffic via DAB und zugleich auch via Smartphone Link empfängt. Zum Vergleich: Das kostenlose Google Maps Navigation auf unserem Android-Smartphone kannte die gesperrte Straße und lotste uns korrekt.
Optische Leckerbissen wie 3D-Modelle von Sehenswürdigkeiten entlang der Route oder Panoramio-Fotos von ausgewählten Punkten gibt es keine. Mit einer Ausnahme: Real Vision.
Real Vision: Hilft bei der Orientierung
Eine besonders pfiffige und nützliche Funktion ist Real Vision: Erreicht man das Ende einer Route, erscheint auf dem Bildschirm des Navigationsgerätes das Bild der eingebauten Kamera an. Dort werden die Navigationspfeile und -Hinweise eingeblendet: Sie erhalten also eine Augmented-Reality-Darstellung, Kreuzungen und Anschlussstellen auf der Route werden fotorealistisch dargestellt, einschließlich der Landschaft in der Umgebung. Ein farbiger Pfeil zeigt Ihnen genau Ihr Ziel. Allerdings steht Real Vision nicht für alle Adressen zur Verfügung, im Test erschien die Real-Vision-Ansicht oftmals nicht, wenn wir das Ziel erreichten.
POI-Suche
Es gibt laut Garmin 1,5 Millionen zusätzlicher Community-POIs über Foursquare. Sie ergänzen die standardmäßige POI-Suche. Trotzdem erreicht die POI-Suche der Nüvicam nicht die Qualität der Google Lokalen Suche. So fanden wir beispielsweise eine Auto-Sattlerei mit der Nüvicam nicht, die uns die Google Lokale Suche auf anderen Navigationslösungen mit Internetanschluss problemlos anzeigte.
Tempo-Limit-Anzeige
Die Nüvicam zeigt auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem Display an und warnt, wenn man sie überschreitet. Diese Tempolimit-Erkennung funktioniert aber nur GPS- und Karten-basiert, flexible und zeitlich befristete Tempolimits erkennt das Navigationsgerät nicht. Denn die eingebaute Kamera wird nicht zur Verkehrszeichenerkennung verwendet. Technisch sei das zwar möglich, wie uns Garmin auf Nachfrage erklärte. Doch würde das den Prozessor zusätzlich belasten. Dessen Rechenleistung wolle man jedoch hauptsächlich für den Kollisionswarner und den Spurverlassenswarner verwenden. Deshalb verzichtet Garmin auf die Verkehrszeichenerkennung.
GPS-Signal: Wenn’s mal etwas länger dauert…
Richtig ärgerlich war anfangs die lange Wartezeit, bis die Nüvicam nach dem Aufwachen aus dem Standby das GPS-Signal des Satelliten empfängt. Selbst wenn unser Testfahrzeug mit freiem Blick zum Himmel geparkt war, dauerte es zu Testbeginn mitunter ein bis zwei Minuten, bis das GPS-Signal vorlag. Stand unser Wagen dagegen in einer Tiefgarage, dann benötigte das GPS-Signal sogar länger als zwei Minuten. So lange ist man im Blindflug unterwegs: Das Routing kann nicht gestartet werden, weil die Nüvicam nicht weiß, wo man losfährt. Dieses Problem wurde durch ein Software-Update deutlich gemildert, nun klappt die Satellitenerkennung schneller.
Route auf einen Blick
Gut: Garmin hat eine Möglichkeit integriert, mit der sich der Fahrer eine Überblickskarte für die Route anzeigen lassen kann. Dazu muss man zuerst auf die Karte und danach auf das entsprechende Icon links am Bildschirmrand tippen. Bei einem anderen Garmin-Gerät haben wir diese Übersichtskarte im Test noch schmerzlich vermisst.
Freisprecheinrichtung
Ein großer Pluspunkt der Nüvicam ist die integrierte Freisprecheinrichtung. Einfach das Smartphone mit der Nüvicam via Blutooth koppeln und schon kann man über das Mikrofon und die Lautsprecher des Navigationsgerätes telefonieren. Die Sprachqualität war okay, bei höheren Autobahngeschwindigkeiten in einem lauten Diesel-Fahrzeug muss man sich aber vorbeugen um gut verstanden zu werden und zu verstehen. Das Telefonie-Menü bietet die Möglichkeit der Telefonnummerneingabe auf einer virtuellen Tastatur, die Auswahl eines Kontaktes aus dem vom Smartphone auf die Nüvicam hochgeladenen Telefonbuch und einen erneuten Anruf an eine Nummer aus der Anrufliste. Allerdings bietet sich für die Bedienung der Freisprecheinrichtung genauso wie für die Navigation ohnehin die Sprachsteuerung als Mittel der Wahl an.
Telefonie verdeckt kurz die Navigation
Beim Telefonieren während einer laufenden Navigation zeigt sich jedoch ein Problem. Während man ein Telefonat startet, also die Nummer wählt und dann auf den Aufbau der Verbindung wartet, ist die Karte mit der Route völlig vom Telefonie-Menü verdeckt. Kurzzeitiger Blindflug ist also angesagt. Erst wenn die Verbindung aufgebaut ist, erscheint ein Splitscreen: links die Navikarte und rechts die Telefonnummer.
Sprachsteuerung: Ideale Bedienung
Richtig gut gefiel uns die Sprachsteuerung für die Nüvicam. Diese starten Sie mit dem Einschaltbefehl „Sprachbefehl“. Idealerweise schließen Sie vorher die Fenster, drehen das Gebläse etwas zurück und schalten das Radio aus. Dann funktioniert die Sprachsteuerung wirklich gut und bietet eine hohe Erkennungsquote. Toll: Die Sprachsteuerung steht nicht nur für die Navigation, sondern auch für die Telefonie zur Verfügung. Damit trägt die Nüvicam deutlich zur Erhöhung der Verkehrsicherheit bei.
Dashcam
Zur Dashcam-Funktion gibt es nicht viel zu sagen, sie funktioniert so, wie man es auch von anderen Dashcams kennt. Die Kamera zeichnet also ab dem Einschalten auf, speichert die Aufzeichnungen als kurze Filme auf der eingelegten Speicherkarte und überschreibt, wenn die Speicherkarte voll ist, immer die älteste Aufzeichnung.
Schnappschussfunktion
Mit der Schnappschussfunktion können Sie unterwegs auch Fotos schießen durch einen Druck auf die Kamera-Taste links oben. Beispielsweise zur Beweissicherung bei einem Unfall (sofern das Gericht diese Aufnahmen anerkennt – das kann von Gericht zu Gericht unterschiedlich sein). Diese Kameraaufnahmen werden in dem Verzeichnis “Nüvicam, Camera Memory Card, DCIM, 102Photo” abgelegt
Screenshots vom Bildschirm erstellen Sie mit dem Kamera-Icon rechts oben. Sie landen in dem Verzeichnis “Nüvicam, Internal Storage, Screenshot.”
Dashcam: Rechtlich nicht unproblematisch
Durch die Integration einer Dashcam wird die Nüvicam rechtlich problematisch, weil Dashcams in vielen europäischen Staaten verboten sind. Wenn Sie also zum Beispiel eine Fahrt in die Schweiz oder nach Österreich planen, dann sollten Sie mindestens die Kamera-Funktionen abschalten und die Kamera besser auch abkleben. Allerdings müssen Sie dann trotzdem mit Diskussionen mit der örtlichen Polizei rechnen. Besser und stressfreier ist es, wenn Sie die Nüvicam bei Fahrten in Länder mit Dashcam-Verbot zu Hause lassen. Das bedeutet aber: Falls Sie häufig in Ländern unterwegs sind, in denen Dashcams verboten sind, dann ist die Nüvicam nicht das richtige Navigationssystem für Sie.
Rücksichtsloser LKW-Fahrer: Kamera zeichnet Beweisfotos/Video einwandfrei auf
Die Garmin Nüvicam hat bei einem Beinahe-Zusammenstoß bewiesen, wie gut sie sich zur Beweissicherung eignet. Das Szenario: Ein ungarischer Sattelschlepper fährt mit (viel zu) hohem Tempo auf eine Autobahn auf. Direkt vor ihm fährt ein kleinerer LKW ebenfalls auf die Autobahn. Offensichtlich hat es der ungarische Sattelschlepper-Fahrer sehr eilig: Er zieht, ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten, vom Beschleunigungsstreifen ganz rechts über die rechte Fahrbahn hinweg nach ganz links auf die Überholspur, um den kleineren LKW zu überholen. Und zwingt mich zu einer Vollbremsung: Ich fahre gerade auf der Überholspur, der vordere Teil meines Wagens befindet sich auf Höhe des hinteren Endes des Sattelschleppers. Hätte ich keine Vollbremsung gemacht, hätte mich der Sattelschlepper in die Mittelleitplanke gedrückt.
Das Video zeigt einen Mitschnitt der Garmin Nüvicam von dem Beinahe-Unfall:
In diesem Fall hätte sich der Unfallverursacher aber tatsächlich einwandfrei ermitteln und der Unfallhergang lückenlos nachvollziehen lassen. Die Nüvicam zeichnete nicht nur vollständig das rücksichtslose Auffahren des Sattelschleppers auf, sondern auf dem Video lassen sich auch gestochen scharf die Kennzeichen des Aufliegers und der Zugmaschine erkennen. Zudem ist genau der Name, die Webseite und die Telefonnummer der ungarischen Spedition zu erkennen. Die Polizei hätte also sofort alle nötigen Daten samt einem Beweisvideo gehabt, sofern die SD-Speicherkarte, die sich in der mittig an der Windschutzscheibe befestigten Dashcam befindet, den Unfall übersteht. Davon ist aber auszugehen, sofern es nicht zu einem Fahrzeugbrand kommt.
Da kein Schaden an meinem Fahrzeug entstand, verzichtete ich auf eine Anzeige. Das Beweismaterial wäre aber vorhanden gewesen.
Wichtig für die Beweissicherung
Sobald Ihre Kamera einen Vorgang aufgezeichnet hat, den Sie unbedingt dauerhaft sichern wollen, sollten Sie die Schnappschuss-Funktion der Kamera auslösen. Noch besser ist es, wenn Sie die Kamera sofort nach dem Vorfall ausschalten, damit Sie sichergehen, dass das wichtige Video auch wirklich nicht mehr überschrieben wird. Anschließend sollten Sie die Nüvicam an einen PC hängen und das entsprechende Video sofort auf den Rechner überspielen.

©Garmin
Fahrerassistenzsysteme dank Dashcam
Richtig spannend ist die Dashcam-Funktion in Zusammenhang mit den beiden Fahrerassistenzsystemen Kollisionswarner und Spurverlassenswarner. Dieser Funktionen standen im Mittelpunkt unseres Tests.
Anbringen der Nüvicam für die Assistenz-Funktionen
Grundsätzlich soll es Garmin zufolge egal sein, ob man die Nüvicam mittig oder links oder rechts an der Windschutzscheibe anbringt. Wir entschieden uns für den Test für die mittige Anbringung.
Damit die Fahrsicherheitsassistenten funktionieren, muss die Kamera ausgerichtet werden. Das geht jedoch ausgesprochen schnell und ist sehr einfach: Ins Menü „Einstellungen, Kamera, Ausrichtung“ gehen, dann die Kamera so drehen, dass das Fadenkreuz nach vorne zeigt und sich die Horizontlinie zentriert zwischen oberen und unteren Bildschirmrand befindet. In der Praxis klappte das wunderbar, zudem musste die Kamera nicht nach jedem Abbau neu ausgerichtet werden.
Kollisionswarnung
Der Kollisionswarner nimmt ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h die Arbeit auf. Er warnt also nicht vor innerstädtischen Auffahrunfällen, sondern ist für Land- und Bundesstraßen sowie Autobahnen gedacht.
Der Kollisionswarner warnt, wenn der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug sehr klein wird. Wobei sich der Warner nicht an dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand orientiert, sondern einen geringeren Abstand für das Auslösen des Alarms zugrunde legt. Mit einem Software-Update lieferte Garmin eine Funktion nach, mit der man die Empfindlichkeit des Abstandswarners dreistufig einstellen kann. Standardmäßig beziehungsweise vor dem Update war der Kollisionswarner so eingestellt, dass er erst relativ spät anschlägt. Wem das zu gefährlich ist, kann seit dem Software-Update den Abstand bis zur Alarmauslösung vergrößern. Allerdings mussten wir feststellen, dass die kürzeste Einstellung des Kollisionswarners im Alltag auf einer stark befahrenen Autobahn in der Tat die beste Lösung ist. Denn in der mittleren und in der längsten Einstellung verursacht das Gerät zu viele Fehlalarme.
Ob der Kollisionswarner auch Motorradfahrer identifizieren kann, konnten wir im Test nicht zweifelsfrei erproben. In einem Fall löste der Kollisionswarner aber nicht aus, als sich ein Motorradfahrer unmittelbar vor unserem Fahrzeug in die Spur drängelte. Die Erkennung von PKWs und LKWs klappte dagegen in der Regel gut.
Einschätzung Kollisionswarner
Insgesamt funktioniert der Kollisionswarner recht gut, in der Mehrzahl der Fälle warnt er zuverlässig, wenn der Abstand nach vorne zu gering wird. Keinesfalls darf man sich hundertprozentig auf diese Funktion verlassen, doch für das Vermeiden eines Auffahrunfalls in einem unachtsamen Moment kann der Kollisionswarner der Nüvicam ausreichend sein.
Spurverlassenswarnung
Der Spurverlassenswarner wird ab einer Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometer aktiv. Er warnt optisch und akustisch, wenn Sie eine Fahrbahnmarkierung überfahren, die die Dashcam erkennt. Optisch: Die Nüvicam blendet am linken oder rechten Bildschirmrand (abhängig davon, ob die überfahrene Fahrbahnmarkierung links oder rechts vom Fahrzeug sich befindet) einen vertikalen gelben Balken ein.
Viel wichtiger ist aber die akustische Warnung durch einen lauten Warnton beim Überfahren einer Fahrbahnmarkierung. Sinnvollerweise sollten Sie dessen Lautstärke nicht herunterregeln. Denn die Warnung ist ja für die Fälle gedacht, in denen Sie nicht nach vorne schauen und somit auf das akustische Signal angewiesen sind. Weil Sie beispielsweise gerade die CD im Autoradio wechseln oder auf das Smartphone (das sich natürlich in einer stabilen Auto-Halterung wie der von Brodit befinden sollte) schauen.
Unterschiede zwischen BAB und Land-/Bundesstraße
Das Warnverhalten des Spurverlassenwarners unterscheidet sich in Abhängigkeit von der befahrenen Straße. Die Entscheidung, ob man sich auf einer Autobahn (BAB) oder eine Land-/Bundesstraße befindet, trifft die Nüvicam über das GPS-Signal und das Kartenmaterial.
Spurverlassenswarner auf der Autobahn
Auf Autobahnen wird nur das Überfahren von durchgezogenen Linien links oder rechts vom Fahrzeug angezeigt. Dabei wird der Blinkerstatus des Fahrzeugs nicht berücksichtigt, weil keine Verbindung zur OBD-Dose besteht.
Wenn man auf der BAB rechts eine durchgezogene Linie überfährt, ertönt immer eine Warnung. Manchmal dauert es zwar etwas länger, bis der Alarm angeht, aber grundsätzlich funktioniert das zuverlässig, auch bei Regen und in der Nacht.
Wenn man auf der BAB rechts eine gestrichelte Linie überfährt, sollte keine Warnung ertönen. Das klappte normalerweise, aber gelegentlich gab es Fehlalarme. Vermutlich liegt das an langen Linien im Straßenbelag mit nachträglich eingebrachtem Teer. Diese langen Reparatur-Teerlinien scheint die Kamera gelegentlich als durchgezogene Linien auf der BAB zu interpretieren und gibt dann Fehlalarme aus. Ähnlich verhält es sich mit langgezogenen Pfützen nach starken Regen. Auch diese scheinen hin und wieder von der Kamera als durchgezogene Fahrbahnbegrenzungen fehlinterpretiert zu werden.
Wenn man auf der BAB links eine durchgezogene Linie überfährt, ertönt immer eine Warnung. Wenn man auf der BAB links eine gestrichelte Linie überfährt, kommt in der Regel keine Warnung. Das klappt normalerweise, gelegentlich gibt es Fehlalarme. Vermutlich liegt das wieder an den bereits erwähnten Längsrillen mit nachträglich eingebrachtem Teer.
Spurverlassenswarner auf der Landstraße
Auf Bundes- und Landstraßen dagegen wird jedes Überfahren von gestrichelten und durchgezogenen Linien links oder rechts angezeigt. Der Alarm ertönt also bei jedem Überholvorgang.
Auf einer gut ausgebauten Bundesstraße mag das noch funktionieren, auf einer engen, schlecht ausgebauten Landstraße dagegen führt dies zu häufigen und störenden Fehlalarmen. In so einem Fall schalten Sie den Spurverlassenswarner besser ganz ab. Er ist ohnehin nur für die Autobahn optimal. Kollisionswarner und Spurverlassenswarner lassen sich getrennt abschalten.
Einschätzung Spurverlassenswarner
Die Warnung des Spurverlassenswarner kann einen Unfall längst nicht so gut verhindern wie ein aktiver Spurhalter im VW Golf und Passat beziehungsweise die Entsprechung im Audi oder der Spurhalteassistent von Mercedes-Benz. Trotzdem stellt der Spurverlassenswarner der Garmin Nüvicam einen Sicherheitsgewinn dar – sofern man zu häufige Fehlalarme und die damit verbundene Abstumpfung vermeidet. Alles in allem gefällt uns diese Funktion.
Assistenzsysteme bei Nacht und Regen
Sowohl der Kollisionswarner als auch der Spurverlassenwarner funktionieren auch bei Dunkelheit und bei Regen gut. Wir konnten bei Nachtfahrten keinen Unterschied zu Fahrten tagsüber feststellen. Dass beide Assistenzsysteme nicht mehr funktionieren, wenn a) die Windschutzscheibe vor der Kamera stark verschmutzt ist oder b) die Fahrbahnbegrenzungen zum Beispiel durch Schnee bedeckt sind, ist selbstverständlich und gilt auch für die ab Werk eingebauten Fahrerassistenzsysteme.
Sonstiges (Smartphone link, Wetterbericht etc)
Wer auf seinem Smartphone die Smartphone Link-App installiert, kann via Mobilfunkverbindung Echtzeitverkehrslageinformationen empfangen, auch wenn keine DAB+-Verbindung besteht – sofern man sich nicht in einem Funkloch befindet. Gegenüber einer funktionierenden DAB+-Verbindung erhält man aber keine zusätzlichen Verkehrslageinformationen. Denn ob man Garmin Live Traffic nun über DAB+ oder Smartlink empfängt: Umfang und Genauigkeit sind identisch.
Zudem kommen damit auch Wetterdaten auf das Gerät. Und man kann zum Beispiel die Park-Position speichern.
Das vermissen wir
Obwohl eine DAB-Antenne vorhanden ist, kann man über die Nüvicam kein DAB+-Radio empfangen. Das wäre aber clever, denn damit könnte man bequem Digital-Radio nachrüsten.
Für die Zukunft wäre es wünschenswert, wenn Garmin eine Schnittstelle zwischen Nüvicam und OBD-Dose ermöglichen würde. Denn dann könnte die Nüvicam beispielsweise den Blinkerstatus auslesen und diesen bei ihren Alarmmeldungen berücksichtigen. Sprich: Nicht Alarm schlagen, wenn man auf der Bundesstraße links die gestrichelte Linie überfährt und gleichzeitig links blinkt.
Fazit: Innovative Nüvicam bietet hilfreiche Neuerungen
Wenig-Fahrer und Fahrer, die immer auf der gleichen Route mit wenig alternativen Ausweichmöglichkeiten fahren, dürften mit einer Navigations-App auf dem Smartphone besser bedient sein. Sie sparen damit nicht nur Geld, sondern verzichten auch auf ein weiteres Gerät, das hinter der Windschutzscheibe befestigt wird. Das bedeutet weniger Kabelgewirr und ein Gerät weniger, das die 12-Volt-Steckdose belegt. Mit Google Maps Navigation steht für Android sogar eine kostenlose und sehr zuverlässige Navigationslösung zur Verfügung, die auch die oben erwähnte gesperrte Brücke über die A9 gekannt hat und perfekt darum herumgelotst hat. iPhone-Besitzer wiederum können sich von der kostenlosen Karten-App von iOS lotsen lassen.
Tipp: Wenn Sie nicht nur das Navigationsgerät, sondern auch noch das Smartphone während der Fahrt aufladen wollen, empfiehlt sich die Anschaffung eines Mehrfachverteilers für die Autosteckdose.
Anders liegt der Fall, wenn Sie sehr oft auf unbekannten Strecken unterwegs sind oder oft unter Zeitdruck auf Straßen fahren, zu denen es Alternativrouten gibt, die abhängig von der Verkehrslage schneller zum Ziel führen. In diesem Fall ist die Garmin Nüvicam eine sinnvolle Anschaffung, sofern in dem Fahrzeug kein Navigationsgerät eingebaut ist. Wie Audi Connect, BMW ConnectedDrive, VW Discover Pro, Toyota Touch & Go Plus oder Mazda MZD Connect, um nur einige Beispiele zu nennen.
Galerie: Alle Auto-Tests der PC-WELT
Typische Zielgruppe für die Garmin Nüvicam sind also:
a) Außendienstmitarbeiter und sonstige Berufsgruppen, die das Auto professionell nutzten.
b) Pendler, die jeden Tag längere Strecken zurücklegen müssen – meist unter Zeitdruck und mit dem Risiko, einmal unaufmerksam oder abgelenkt zu sein.
c) Personen, die oft mit wechselnden Autos längere Strecken zurücklegen müssen.
d) Technik-Fans, die Gadgets einfach gerne ausprobieren.
Und alle Fahrer, die mit einem neuen Fahrzeug ohne Navigationsgerät ab Werk oder mit einem Gebrauchtwagen beziehungsweise älteren Fahrzeug, in dem weder ein Navigationsgerät noch Spurverlassenswarner und Auffahrwarner eingebaut sind, unterwegs sind. Hier können die Sicherheitsassistenzfunktionen einen Unfall vielleicht verhindern.
Alles in allem gefällt uns die Garmin Nüvicam gut bis sehr gut, trotz einiger kleiner Schwächen. Die Integration von Kollisionswarner und Spurverlassenswarner ist zwar noch nicht perfekt, geht aber eindeutig in die richtige Richtung und ist eine echte Innovation, mit der sich Garmin von der Konkurrenz unterscheidet.