Die meisten Hauptplatinen besitzen heutzutage einen integrierten Raid-Controller. Raid steht für „Redundant Array of Independent Disks“ und bezeichnet einen Verbund aus mehreren Festplatten, die zusammenarbeiten. In der Regel unterstützen die Onboard-Controller die gängigsten Raid-Modi, die entweder mehr Tempo (Raid 0), mehr Datensicherheit (Raid 1) oder eine Kombination aus beiden Eigenschaften (Raid 5 oder Raid 10) erlauben. Für die ersten beiden Modi benötigen Sie mindestens zwei baugleiche Festplatten, Raid 5 setzt drei und Raid 10 mindestens vier HDDs oder SSDs voraus.
Wichtiger Hinweis: Sie löschen alle Daten einer einzelnen Festplatte, wenn Sie sie zum Teil eines Raids machen. Wollen Sie Ihr Betriebssystem auf einen Festplattenverbund packen, müssen Sie also in jedem Fall eine Neuinstallation durchführen. Sie benötigen in diesem Fall meist auch noch einen USB-Stick, über den Sie zu Beginn der Betriebssystem-Installation den passenden Raid-Treiber des Onboard-Controllers einspielen müssen. Den Treiber bietet in der Regel der Hauptplatinen-Hersteller zum Download an – sofern sich der Raid-Treiber nicht bereits im Lieferumfang auf der Installations-CD/DVD befindet. Bleibt Ihre Betriebssystem-Installation auf einer separaten Festplatte, können Sie selbstverständlich den neuen Raid jederzeit in ein bestehendes System einbinden.
Raid-Systeme – Darauf müssen Sie achten
Schritt 1: Bauen Sie die für den Festplattenverbund vorgesehenen HDDs oder SSDs in den PC ein, indem Sie alle (für den Verbund bestimmten) Laufwerke an den Raid-fähigen SATA-Controller des Mainboards sowie die Netzteil-Stromversorgung anschließen. In der Regel ist das der Haupt-Controller mit sechs oder acht gleichfarbigen SATA-Buchsen. Sind Sie sich unsicher, konsultieren Sie das Hauptplatinen-Handbuch.
Schritt 2: Starten Sie den PC und gehen Sie sofort ins Bios-Setup, indem Sie gleich zu Beginn des Boot-Vorgangs die Entf-Taste (englisch: „Del“) oder die Taste F2 drücken. Suchen Sie als erstes im Menü „Advanced“ oder „IDE Configuration“ nach dem Unterpunkt „SATA Configuration“ oder „On Chip SATA (Type)“. Ihnen stehen dann die Einstellungen „IDE“, „Raid“ oder „AHCI“ zur Verfügung. Wählen Sie „Raid“ aus.
Steht eine Neuinstallation des Betriebssystems an, rufen Sie auch gleich noch im Bios das „Boot“-Menü auf, um die Reihenfolge der Boot-Datenträger festzulegen. Wenn Sie Windows von der Installations-DVD aufspielen wollen, setzen Sie Ihr DVD-Laufwerk an erster Stelle. Wollen Sie stattdessen einen USB-Stick nutzen, wählen Sie die entsprechende Boot-Option aus. Speichern Sie dann alle Änderungen im Bios und starten Sie den PC neu.
Schritt 3: Während des Boot-Vorgangs meldet sich jetzt der Raid-Controller und fordert Sie auf, zur Konfiguration des Festplattenverbundes eine bestimmte Tastenkombination zu drücken – meist ist das eine F-Taste oder die Steuerungstaste (Strg bzw. Ctrl) und ein Buchstabe. Bei Modellen mit Uefi-Bios können Sie alternativ auch spezialisierte Tools verwenden, die Sie dann direkt im Uefi-Setup starten.
Schritt 4: Die Konfiguration des Raid-Controllers läuft immer gleich ab, lediglich die Menübezeichnungen unterscheiden sich je nach Hauptplatinen-Hersteller beziehungsweise Modell. An dieser Stelle schadet es also nicht, sich zuerst im Mainboard-Handbuch über die verfügbaren Menüpunkte und -bezeichnungen zu informieren.
NAS-Festplatten bei Defekt ersetzen
Zunächst wählen Sie den gewünschten Raid-Modus aus. Dann definieren Sie alle Festplatten, die dem Verbund angehören sollen und stellen weitere Parameter wie die Blockgröße, den Cache-Modus und die Boot-Fähigkeit des Raid ein. Abschließend erstellen Sie den Festplattenverbund und führen zum Schluss einen Neustart aus. Falls sich auf Ihrem neu angelegten Raid nicht das Betriebssystem befindet, können Sie den Verbund wie eine einzelne Festplatte ins System mit Hilfe einer Raid-Software des Chipsatz-Herstellers einbinden, konfigurieren und nutzen.
Wollen Sie das Betriebssystem auf dem Festplattenverbund installieren, brauchen Sie jetzt den USB-Stick beziehungsweise die Mainboard-Installations-CD/DVD mit dem Raid-Treiber. Legen Sie zuerst die Windows-Installations-DVD ein oder schließen Sie den USB-Stick mit dem Betriebssystem an. Starten Sie dann den PC neu. Sobald Sie die Windows-Installationsroutine auffordert, die Festplatte auszuwählen, auf die das Betriebssystem kommen soll, wählen Sie den Festplattenverbund aus.
Meist müssen Sie jetzt den passenden Raid-Treiber des Onboard-Controllers zusätzlich über das vorbereitete Speichermedium einspielen, indem Sie den USB-Stick anschließen oder die Mainboard-Installations-CD/DVD und dann das Treiber-Verzeichnis manuell auswählen. Haben Sie den richtigen Treiber für die korrekte Windows-Version ausgewählt, fährt die Windows-Installationsroutine nach dem Laden des Raid-Treiber wie gewohnt mit dem Aufspielen des Betriebssystems auf dem Raid fort.

©PC-Welt

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