Mit der neuen Firmware Fritz-OS 7 spendiert AVM zahlreichen Fritzbox-Modellen neue Funktionen. Außerdem verbessert das Update Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit. Alle Bereiche des Routers profitieren: Fritz-OS 7 soll für ein schnelleres WLAN sorgen, es erweitert über die Mesh-Funktion das Zusammenspiel verschiedener Fritz-Geräte im Netzwerk, bietet zusätzliche Funktionen für Telefonie und Smart Home, beschleunigt die Leistung der Fritzbox als NAS und optimiert den Fernzugriff auf die Fritzbox via Myfritz. Das Besondere an diesem Update: Es ist zeitgleich für sehr viele Fritzbox-Router verfügbar. Bisher bedachte AVM vor allem die Top-DSL-Modelle wie die Fritzbox 7490 und 7590 sehr schnell mit Updates, Besitzer anderer Geräte mussten warten. So unterstützen die 7490 und 7590 schon seit September 2017 mit Fritz-OS 6.90 die Mesh-Funktionen, mit denen sich zahlreiche Heimnetzeinstellungen zentral über die Fritzbox regeln lassen. Den Modellen 6590 Cable , 7430 und 4040 etwa hat aber Mesh bis jetzt gefehlt – sie bekommen es mit Fritz-OS 7. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Funktionen von Fritz-OS vor und verraten, wie Sie sie optimal für Ihr Netzwerk einsetzen.
Fritz-OS 7: So bekommen Sie das Gratis-Update
AVM gibt das Update für verschiedene Modelle nacheinander frei – den Anfang machten Ende Juli die Fritzboxen 7590 und 7580. Um festzustellen, ob Ihre Fritzbox schon mit dem Fritz-OS-Update dran ist, melden Sie sich im Fritzbox-Menü an: Wenn Sie dort rechts oben den Hinweis „Update verfügbar“ sehen, können Sie mit einem Klick darauf sofort die Aktualisierung starten. Oder Sie gehen im Menü unter „System –› Update“ auf die Schaltfläche „Neues FRITZ!-OS suchen“. Mit „Update starten“ spielen Sie anschließend Fritz-OS 7 ein.
WLAN-Mesh: Alles über die Fritzbox steuern

Mit Mesh bezeichnet AVM alle Funktionen, die die Fritzbox zum zentralen Gerät im Netzwerk machen. Alle wichtigen Einstellungen können Sie dann in Ihrer Fritzbox vornehmen, sie werden dann automatisch auf alle WLAN-fähigen AVM-Geräte übertragen, die mit dem Router verbunden sind. Wenn Sie also in der Fritzbox WLAN-SSID oder -Passwort ändern, können sich WLAN-Clients anschließend mit diesen Informationen auch an einem Fritz-WLAN-Repeater anmelden, ohne dass Sie die neuen Angaben zunächst in dessen Menü hinterlegen müssen. Das gilt auch für das zeitgesteuerte Ein- und Ausschalten des Funknetzes, das Sie zentral in der Fritzbox unter „WLAN –› Zeitschaltung“ einstellen können. Ebenso übernimmt ein Mesh-Gerät die Einstellungen für das Gastnetz der Fritzbox. Haben Sie in der Fritzbox den Push-Service eingerichtet, über den Ihnen der Router Mails mit Protokolldateien schickt, tun die Mesh-Geräte das nun ebenfalls automatisch: So haben Sie auf einfache Weise alle wichtigen Informationen zum Heimnetz im Blick. Das betrifft zum Beispiel auch Anund Abmeldungen an den WLAN-Repeatern und WLAN-Powerline-Adaptern im Heimnetz. Auch im Ereignisprotokoll der zentralen Fritzbox tauchen jetzt Vorkommnisse der Mesh-Geräte auf, zum Beispiel in der Form „[fritz.repeater]“.
Fritzbox-Tuning: Die besten Tipps für den Alltag Die Mesh-Vernetzung sorgt überdies für zusätzliche Sicherheit: Auf der Übersichtsseite unter „Heimnetz –› Mesh“ sehen Sie alle verbundenen Geräte im Heimnetz. Für Mesh-fähige AVM-Geräte sehen Sie hier, ob für sie ein Update vorliegt, das Sie dann mit einem Klick auf „Update ausführen“ starten können. Auf diese Weise sparen Sie sich die Update-Suche über das Browsermenü des jeweiligen Gerätes. Außerdem übernehmen die AVM-Adapter per Mesh die Auto- Update-Einstellungen der Fritzbox. Die regeln Sie im Fritzbox-Menü über „System –› Update –› Auto-Update“. Mit Fritz-OS 7 lassen sich die unterschiedlichen Update-Möglichkeiten durch ein Stufensystem besser unterscheiden: Sie reichen von Stufe I – über verfügbaren Updates nur informieren – bis Stufe III: neue Versionen automatisch installieren. AVM empfiehlt Stufe II, in der sicherheitsrelevante Updates automatisch installiert werden. Die Fritzbox, die ihre Einstellungen an die anderen AVM-Geräte weitergibt, arbeitet als Mesh-Master. Sie sehen im Menü unter „Heimnetz –› Mesh –› Mesh-Einstellungen –› Mesh-Betriebsart“, ob Ihre Fritzbox passend eingestellt ist. Mit Mesh lässt sich auch die Reichweite und Tempo des WLANs erhöhen: Sie binden einfach Mesh-fähige Geräte wie einen Fritz-Repeater 1750E, 1160, 450E, 310 oder den DVB-C-Repeater ins Funknetz ein und können dann WLAN-Clients an jedem Zugangspunkt mit identischer SSID und Benutzerkennung anmelden. Das gilt auch für die WLAN-fähigen Powerline-Adapter 1260E/ 1240E und 546E/540E. Wenn Sie nicht wollen, dass jeder AVM-Repeater oder Powerline-Adapter per Mesh die Einstellungen von der Fritzbox übernimmt, schalten Sie diese Funktion dort ab: Dazu rufen Sie das Browsermenü des Repeaters/ Adapters über einen Klick auf seinen blau unterlegten Namen in der Mesh-Übersicht der Fritzbox auf oder Sie geben seine IP-Adresse im Browser ein. Melden Sie sich im Menü mit dem Kennwort der Fritzbox an und gehen Sie zu „Heimnetz-Zugang –› WLAN-Einstellungen von der Fritzbox automatisch übernehmen“. Dort deaktivieren Sie die Option „Einstellungsübernahme aktiv“.
Fritzbox hinter dem Modem: So geht Mesh trotzdem
Nicht immer stellt die Fritzbox selbst die Internetverbindung her: Hängt sie hinter einem Kabel- oder Glasfasermodem des Providers, arbeitet sie nur als WLAN- und Heimnetzrouter. Trotzdem können Sie auch mit dieser Konfiguration Mesh nutzen. Rufen Sie dazu das Browsermenü der Fritzbox auf, und gehen Sie zu „Heimnetz –› Mesh –› Mesh Einstellungen“. Markieren Sie dort unter „Mesh-Betriebsart“ die Option „Mesh Master“. Nun können Sie weitere AVM-Geräte ins Mesh einbinden, an die die Fritzbox alle entsprechenden Einstellungen weiterleitet.
Mesh-Netzwerk mit der Fritzbox aufbauen

Um AVM-Geräte per Mesh zu vernetzen, aktualisieren Sie zunächst das Fritz-OS der Fritzbox. Nach dem Update sollte sie zuvor bestehende Verbindungen zu einem Fritz-Repeater oder einem Powerline-Adapter wiederherstellen. Über ein verfügbares Update für die Adapter informiert Sie der Router unter „Heimnetz –› Mesh“. Warten Sie gegebenenfalls einen Moment, bis sich der blaue Kreis rechts neben der Spaltenüberschrift „Update“ nicht mehr dreht. Nach dem Update sollten die Adapter ebenfalls mit dem blauen Mesh-Symbol in der grafischen Übersicht und in der Liste unter der Überschrift „Alle aktiven Geräte im Mesh“ angezeigt werden. Ist das nicht der Fall oder wollen Sie einen Adapter neu einrichten, versuchen Sie, die beiden Geräte nach dem Update per WPS-Taste zu verbinden. Dazu drücken Sie kurz die WPS-Taste des Repeaters, damit seine WLAN-LED zu blinken beginnt. Anschließend drücken Sie an der Fritzbox die Taste „Connect/WPS“ (7590) beziehungsweise „WLAN/WPS“ (7490). Nun sollte der Repeater als Mesh-Gerät angezeigt werden. Macht ein Fritz-Powerline-Adapter bei der Aufnahme ins Mesh Schwierigkeiten, obwohl die aktuelle Firmware installiert ist, sollten Sie die Verbindung des Adapters zur Fritzbox trennen und ihn zunächst auf Werkseinstellungen zurücksetzen, um fehlerhafte Einstellungen zu löschen. Je nach Adapter müssen Sie dafür eine bestimmte Taste länger drücken – welche, steht im Handbuch. Bevor Sie den Adapter erneut ins Netzwerk einbinden, müssen Sie auch in der Fritzbox alle Verweise auf ihn löschen: Dazu klicken Sie unter „Heimnetz –› Netzwerk“ in jeder Zeile auf das rote Löschen-Kreuz, in der der Adapter aufgeführt ist. Löschen Sie auch Einträge, in denen seine MAC-Adresse aufgeführt ist: Die MAC-Adresse des Adapters steht auf der Rückseite seines Gehäuses. Schauen Sie im Fritzbox-Menü auch noch gleich unter „System –› Tasten und LEDs –› Tastensperre“ nach, ob diese Funktion abgeschaltet ist. Anschließend verbinden Sie den Powerline-Adapter wieder mit dem Netzwerk und binden ihn ins Mesh ein: Dazu drücken Sie die WLAN/WPS oder Connect-Taste am Adapter und anschließend die entsprechende Taste (Connect, WLAN oder WPS) an der Fritzbox. Sie können per Mesh auch mehrere Repeater – auch aus unterschiedlichen AVM-Modellserien – in Reihe schalten, um das Funknetz gezielt in eine Richtung zu verlängern. Auf die Weise können Sie beispielsweise WLAN-Clients in einem anderen Stockwerk oder im Garten mit hoher Datenrate anbinden. Dazu muss auf allen AVM-Geräten die aktuelle Firmware installiert und mindestens ein Repeater bereits als Mesh-Gerät mit der Fritzbox verbunden sein. Zunächst verbinden Sie die beiden Repeater per WPS-Taste miteinander: Drücken Sie dazu zuerst die Taste auf dem Mesh-Repeater, anschließend auf dem neuen Repeater. Sie erkennen an den durchgehend leuchtenden Signalstärke-LEDs, dass die Repeater gekoppelt sind. Anschließend bringen Sie den neuen Repeater über die Fritzbox ins WLAN-Mesh: Dazu drücken Sie wieder die WPS-Taste am Repeater und danach an der Fritzbox die WLAN-Taste, bis die Info-LED leuchtet. Kontrollieren Sie schließlich in der Mesh-Übersicht der Fritzbox, ob beide Repeater mit dem Mesh-Symbol versehen sind. Sie sehen dort eine Verbindungslinie zwischen Fritzbox und erstem Repeater und eine zwischen diesem und dem zweiten Repeater.
Mesh-Überblick: Das gesamte Heimnetz im Blick
Bei Heimnetzproblemen sollte die detaillierte Geräteübersicht im Fritzbox-Menü Ihre erste Anlaufstelle sein. Sie finden Sie unter „Heimnetz –› Mesh“ oder indem Sie auf der Übersichtsseite auf „Heimnetz“ klicken. Hier sehen Sie alle Heimnetzgeräte sowie ihre Verbindungen untereinander. Außerdem zeigt die Übersicht die aktuelle Datenrate an, die zwischen Fritzbox, Repeatern und den Heimnetz-Clients besteht: So lassen sich Tempoprobleme bei WLAN oder Netzwerkverkabelung sofort erkennen. Neu bei Fritz-OS 7 ist, dass auch Telefon-, Smart-Home- und VPN-Verbindungen angezeigt werden. Außerdem sind alle AVM-Geräte, die ins Mesh eingebunden mit einem entsprechenden Symbol versehen.
Auch in der neuen Version der Fritz-WLAN-App sehen Sie nun die Mesh-Verbindungen im Abschnitt „Mein WLAN Mesh“. Die WLAN-Gegenstelle, mit der das Smartphone, auf dem die App läuft, aktuell verbunden ist, ist grün hinterlegt. Mit der App können Sie auch erkennen, ob Roaming und Band-Steering funktionieren: Wenn Sie mit dem Smartphone die Position im Heimnetz verändern, sollte es sich mit einer anderen Gegenstelle verbinden, die an diesem Ort ein besseres Signal liefert.
Zweite Fritzbox als Mesh-Verstärker nutzen

Auch eine zusätzliche Fritzbox lässt sich ins Mesh eingliedern. Wenn Sie sich beispielsweise eine neue Fritzbox kaufen, können Sie das ältere oder schlechter ausgestattete Modell als WLAN-Repeater noch verwenden. Besitzt es überdies eine Telefonfunktion, dient es als zusätzliche Telefonanlage, indem es von der zentralen Fritzbox Informationen wie Rufnummern, Kontaktlisten und Anrufsperren übernimmt: Sie können dann weitere Telefone an die Repeater-Fritzbox anschließen und damit genauso telefonieren wie mit Geräten am Haupt-Router. Allerdings arbeitet die zusätzliche Fritzbox nicht als DECT-Repeater für Schnurlos-Telefone, die am ersten Router angemeldet sind, da kein Hand-Over zwischen den Fritzboxen bei laufendem Gespräch erfolgen kann. Voraussetzung für den Einsatz einer weiteren Fritzbox im Mesh-Verbund: Fritz-OS 7 muss auch auf der Fritzbox laufen, die als Repeater dienen soll. Der Router, den Sie als Mesh-Repeater einrichten wollen, darf nicht mit der Haupt-Fritzbox verbunden sein. Schließen Sie sie per WLAN oder per Netzwerkkabel an einen PC an und rufen Sie das Browsermenü auf. Gehen Sie zu „Heimnetz –› Mesh –› Mesh-Einstellungen“. Wählen Sie als Mesh-Betriebsart „Mesh- Repeater“, und markieren Sie bei „Heimnetz- Zugang“, ob die Repeater-Box per LAN-Kabel oder per WLAN mit dem Hauptrouter verbunden werden soll. Anschließend verbinden Sie im ersten Fall die zweite Fritzbox per Netzwerkkabel – das kommt entweder in den WAN-Port der Repeater-Box oder, falls sie keinen hat, in den LAN-Port 1. Bestätigen Sie mit „Übernehmen“. Bei der Verbindung per WLAN wählen Sie im Menü das Funknetz des Mesh-Masters aus, mit dem sich der Repeater verbinden soll, und geben das WLAN-Passwort ein. Die WLAN-Einstellungen übertragen Sie, indem Sie zunächst die WPS- oder Connect-Taste an der Haupt-Fritzbox drücken, bis deren WLAN-LED blinkt, und anschließend die entsprechende Taste am Repeater drücken, bis dessen Info-LED kurz leuchtet.
Mesh-Telefonie: Zusätzliche Fritzbox als zweite Telefonanlage

Damit eine zweite Fritzbox als Mesh-Repeater als zusätzliche Telefonanlage arbeiten kann, müssen Sie sie für die Telefonie im Mesh freischalten. Danach überträgt die Haupt-Fritzbox als Mesh-Master alle Rufnummern an den Repeater. Den Telefongeräten am Repeater weisen Sie anschließend bestimmte Rufnummern zu. Sind auf der Repeater-Fritzbox schon Rufnummern eingetragen, müssen Sie diese vorher löschen. Im Menü der Fritzbox, die als Mesh-Master agiert, gehen Sie zu Heimnetz –› Mesh –› Mesh-Einstellungen“. Im Abschnitt „Telefonie im Mesh nutzen“ ist die Fritzbox aufgeführt, die als Mesh-Repeater arbeitet. Klicken Sie auf „Freischalten“, und bestätigen Sie diese Aktion am Mesh-Master. Der Mesh-Repeater übernimmt dessen Rufnummern; sie tauchen in seinem Menü unter „Telefonie –› Eigene Rufnummern –› Rufnummer“ auf, mit dem Hinweis „Anbieter: Fritzbox im Mesh“. Nun können Sie diese Rufnummern über „Telefonie –› Telefoniegeräte –› Bearbeiten“ an die Telefone am Mesh-Repeater verteilen. Dann können Sie Anrufe mit allen Telefongeräten erledigen und annehmen, die an einer der beiden Fritzboxen angeschlossen sind. Wollen Sie, dass die Telefone am Repeater nur auf ausgewählte Rufnummern reagieren und nicht auf alle, die auch im Haupt-Router hinterlegt sind, müssen Sie das im Mesh-Master festlegen. Gehen Sie im Menü zu „Telefonie –› Telefoniegeräte“. In dieser Liste taucht die zweite Mesh-Fritzbox als Telefongerät mit LAN/WLAN-Anschluss auf. Klicken Sie auf das Bearbeiten-Symbol, markieren Sie unter „Ankommende Anrufe“ die Option „nur auf folgende Rufnummern reagieren“, und klicken Sie die entsprechenden Nummern an.
Fritzbox-Router im Vergleich: Welches ist das beste Modell?
Fritz-OS 7 macht das WLAN schneller und sicherer
Für das Funknetz bringt die neue Firmware zahlreiche Verbesserungen, die Sicherheit sowie Datendurchsatz erhöhen. Außerdem haben Sie nun mehr Möglichkeiten, WLAN-Probleme zu analysieren. Gegen Angriffe aufs eigene Funknetz soll Sie die Fritzbox künftig mit Hilfe von Protected Management Frames (PMF) schützen. Dieses Verfahren wird ein verpflichtender Teil des künftigen Verschlüsselungsstandards WPA3 sein. PMF soll verhindern, dass ein Hacker einen WLAN-Client im Heimnetz von der Fritzbox abmeldet und auf seinen Router umleitet, um so beispielsweise den WLAN-Verkehr mitschneiden und daraus das WLAN-Passwort errechnen zu können. PMF aktivieren Sie im Fritzbox-Menü unter „WLAN –› Sicherheit –› Weitere Sicherheitseinstellungen“. Sollte es danach bei bestimmten WLAN-Geräten zu Verbindungsproblemen kommen, müssen Sie diese Option wieder deaktivieren, weil der Client mit PMF nichts anfangen kann. Doch der Fritz-Repeater 1750E und der WLAN-Powerline-Adapter 1260E unterstützen PMF mit Fritz-OS 7. Langsame oder unterbrochene WLAN-Verbindungen soll Fritz-OS bei der Fritzbox 7590 und 7580 verhindern. Die beiden Router bekommen dafür die Funktion „Zero Wait DFS“. Mit DFS (Dynamic Frequency Selection) stellt ein Router sicher, dass er auf der 5-GHz-Frequenz keine wichtigen Nutzer wie zum Beispiel Radaranlagen stört, wenn er hohe Kanäle von 52 bis 140 nutzt. Deshalb muss die Fritzbox bis zu zehn Minuten warten, bevor sie einen WLAN-Client über diese Kanäle anbindet – und zwar immer nach einem Neustart oder wenn Sie die WLAN-Einstellungen verändern. Im Ereignisprotokoll lesen Sie dann die Meldung „Radarerkennung (DFS-Wartezeit) durch Kanalbelegung ausgelöst“. In diesem Fall können sich WLAN-Geräte nicht über 5 GHz anmelden oder nur über die langsamere 2,4-GHz-Frequenz. Mit Zero-Wait-DFS scannen die Modelle 7580 und 7590 die oberen Kanäle im Hintergrund, ohne die WLAN-Verbindung zu unterbrechen. Für die Fritzbox 7490 gibt es diese Funktion nicht, da ihr WLAN-Chipsatz sie nicht unterstützt.
Mit oder ohne Passwort: Gäste-WLAN einfacher einrichten

Den WLAN-Gastzugang hat AVM mit Fritz- OS 7 umgestaltet: Sie können sich nun entscheiden, ob Sie ein passwortgeschütztes WLAN für Gäste zu Hause einrichten oder einen ungeschützten WLAN-Hotspot anlegen wollen. Diese Option ist vor allem für Läden, Restaurants und Arztpraxen interessant, um Kunden mit einem kostenlosen Internetzugang zu versorgen. Je nachdem, für welche Option Sie sich entscheiden, müssen Sie nur eine SSID für das Gastnetz vergeben (öffentlicher WLAN-Hotspot) oder noch zusätzlich einen Netzwerkschlüssel eintragen, den Nutzer des Gastnetzes kennen müssen, um sich anzumelden. Diesen Schlüssel können Sie ihnen über einen ausgedruckten QR-Code oder per WPS-Verbindung zugänglich machen – diese Optionen bietet die Fritzbox im Menüabschnitt „Schnell verbinden“. Nutzt ein Gast die Fritz-WLAN-App auf einem Android-Smartphone, erledigt er die Anmeldung für den Gästezugang dort über die Menüpunkte „QR-Scan“ beziehungsweise „WPS“. Die weiteren Einstellungen für den Gastzugang sind für beide Hotspot-Arten gleich: Über „Vorschaltseite anzeigen“ lässt sich eine Webseite einrichten, die die Gäste als Erstes zu sehen bekommen: Das ist für den öffentlichen Hotspot empfehlenswert, da Sie dort zum Beispiel Ihr Firmen-Logo oder Nutzungsbedingungen für Ihren Gästezugang anzeigen können. Mit „automatisch deaktivieren“ lässt sich der Hotspot nach einem bestimmten Zeitraum abschalten. Die Option „WLAN-Geräte dürfen kommunizieren“ legt fest, ob Geräte im Hotspot einander sehen können, was Sie auf jeden Fall im öffentlichen Hotspot verhindern sollten. Schließlich stellen Sie ein, ob die Nutzer des Gästezugangs darüber nur Surfen und Mailen dürfen.
Neue Funktionen für mehr Tempo und bessere Reichweite
Durch Detailverbesserungen bietet Fritz-OS bessere Möglichkeiten, WLAN-Störer zu erkennen und die Datenrate durch eine geschickte Wahl eines optimalen Funkkanals zu erhöhen. Zum Beispiel zeigt Ihnen die Fritzbox jetzt unter „WLAN –› Funkkanal“ die Anzahl der umliegenden WLAN-Netze an – jeweils für die Frequenz 2,4 und 5 GHz. Für die Fritzbox 7590 schaltet das Update die Nutzung von 160-MHz-Kanälen frei: Sie aktivieren sie im Abschnitt „Funkkanal-Einstellungen –› Weitere Einstellungen“. Mit Band-Steering kann die Fritzbox WLAN-Clients mit Dualband jeweils auf die beste Frequenz verschieben – zum Beispiel von 2,4 auf 5 GHz, um ein höheres Tempo zu erreichen oder von 5 auf 2,4 GHz, wenn eine größere Reichweite gefragt ist. Dazu nutzt sie unter anderem die WLAN-Standards 11k und 11v. Allerdings müssen auch die WLAN-Clients mit diesen Standards zurechtkommen, wenn Band-Steering problemlos funktionieren soll. Mit Fritz-OS 7 sehen Sie in den WLAN-Eigenschaften eines angemeldeten Gerätes im Feld „Signaleigenschaften“, ob es 11k und 11v unterstützt.
Telefonfunktionen: Einfache Rufumleitung, mehr Klingeltöne

Neben der Erweiterungsmöglichkeit der Telefonanlage um eine zusätzliche Fritzbox bringt das Update zahlreiche neue Funktionen rund um die Telefonie mit der Fritzbox. So lassen sich Anrufe jetzt zeitgesteuert umleiten. So können Sie zum Beispiel festlegen, dass Sie Anrufe auf Ihr Mobiltelefon bekommen, wenn Sie nicht zu Hause sind. Bisher mussten Sie beim Verlassen der Wohnung daran denken, die entsprechende Rufumleitung zu aktivieren. Sie finden die Funktion unter „Telefonie –› Rufbehandlung –› Rufumleitung“. Wenn Sie sie aktivieren, erscheint ein Diagramm, in dem Sie die Zeiträume für die aktive Rufumleitung angeben können. Sie können für jede eingerichtete Rufumleitung entscheiden, ob sie dem Zeitplan folgen soll oder nicht. Allerdings lassen sich nicht unterschiedliche Zeiträume für verschiedene Umleitungen einrichten. Fritz-OS 7 macht es außerdem leichter, nervige Anrufer ruhigzustellen: Sie können jetzt direkt aus der Anrufliste eine Nummer auswählen, um für sie eine Rufsperre einzurichten. Klicken Sie dazu unter „Telefonie –› Anrufe“ auf das Telefonbuchsymbol am Ende der Zeile, in der die Nummer steht. Im nächsten Schritt markieren Sie „Rufsperren“ und klicken auf „Weiter“. Auch die Fritzfon-Modelle profitieren vom Update für die Fritzbox: Sie können nun beispielsweise an die DECT-Telefone bis zu fünf eigene Klingeltöne übertragen. Außerdem zeigt das Fritzfon bei Anrufen zusätzlich den entsprechenden Orts- oder Ländernamen im Display an. Das Fritzfon signalisiert schließlich, ob ein Update für die Fritzbox verfügbar ist, das Sie auch gleich per Telefon durchführen können. Damit niemand mit Zugriff auf das Telefon ungefragt Ihre Fritzbox aktualisiert, lässt sich diese Funktion mit einer PIN schützen. Die richten Sie in der Fritzbox ein unter „DECT –› Basisstation –› Zugriffsschutz“.
Smart Home: Mehr unterstützte Geräte, flexiblere Steuerung
Die Auswahl bei Smart-Home-Geräten, die sich über die Fritzbox steuern lassen, war bisher nicht sehr groß: Es gibt die schaltbaren Steckdosen Fritz Dect 200 und die Variante 210 für draußen sowie das programmierbare Heizkörper-Thermostat Fritz Dect 301 . Mit Fritz-OS 7 wird die Fritzbox aber kompatibel zu Smart-Home-Produkten anderer Hersteller, sofern sie wie der AVM-Router den Verbindungsstandard DECT-ULE und das Protokoll unterstützen. Laut AVM kann die Fritzbox nun einen Wandtaster, einen Tür-Fenster-Kontakt und einen Bewegungsmelder steuern, die die Telekom in ihrer Magenta-Smart-Home-Serie anbietet. In Verbindung mit einer Fritz-Schaltsteckdose lassen sich so zum Beispiel über den Wandtaster eine mit der Steckdose verbundene Lampe einschalten oder eine Lichtquelle aktivieren, wenn der Bewegungsmelder eine Aktivität erkennt. Die Geräte verbinden Sie per DECT mit der Fritzbox, indem Sie die entsprechende Taste am Smart-Home-Gerät und anschließend die Taste DECT beziehungsweise Fon/DECT an der Fritzbox drücken. Smart-Home-Geräte lassen sich mit Fritz- OS 7 flexibler steuern. Sie können verschiedene Vorlagen für die Gerätesteuerung erstellen, zwischen denen Sie per Mausklick wechseln. So erstellen Sie zum Beispiel für eine Schaltsteckdose unterschiedliche Zeitpläne für Arbeits- und Urlaubszeit. Bisher ließ sich nur ein Zeitplan pro Gerät einrichten. Die Vorlagenfunktion finden Sie im Fritzbox-Menü unter „Heimnetz –› Smart Home –› Vorlagen“. Klicken Sie auf „Neue Vorlage erstellen“. Anschließend wählen Sie, ob die bestehenden Einstellungen des Smart-Home-Gerätes als Grundlage für eine Vorlage dienen oder ob Sie eine komplett neue erstellen. Im nächsten Schritt wählen Sie die Geräteart für die Vorlage – die Fritzbox bietet Heizkörperregler und Schaltsteckdose an. Benennen Sie die Vorlage und markieren Sie die Smart-Home-Geräte in Ihrem Heimnetz, für die sie gelten soll. Anschließend geben Sie zum Beispiel einen Zeitplan für die Schaltung der Steckdose an. Sie aktivieren eine bestimmte Vorlage, indem Sie im Vorlagenmenü der Fritzbox auf „Vorlage anwenden“ klicken.
Mesh-Set: Neues Bundle für schnelles WLAN
In den letzten Monaten haben Hersteller wie Google, Netgear oder Linksys sogenannte Mesh-Systeme auf den Markt gebracht: Bei Google Wifi, Netgear Orbi oder Linksys Velop handelt es sich um Sets von zwei oder mehr identisch aussehenden WLAN-Geräten, die mit hoher Bandbreite verbunden sind und so das Funknetz schneller und größer machen sollen. AVM hatte diesen Produkten bisher nichts entgegenzusetzen – und das bleibt trotz des neuen Fritz-Mesh-Sets auch so: Denn das neue Produkt ist ein Bundle aus den bekannten Produkten Fritzbox 7590 und WLAN-Repeater 1750E. Es kostet 299 Euro. Das ist deutlich teurer als die Zweier-Sets von Google, Netgear und Linksys, die rund 220 Euro kosten. Allerdings benötigen diese Mesh-Systeme noch zusätzlich Router oder Modem für den Internetzugang – und das bringt die Fritzbox 7590 bereits mit.
