Das italienische Unternehmen Hacking Team ist erfolgreich von Hackern angegriffen worden. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hatte das Unternehmen in der Vergangenheit als einen der größten Feinde des Internets bezeichnet, weil Hacking Team sich auf die Entwicklung von Ausspähsoftware spezialisiert hat, die viele Regierungen in dieser Welt zum Ausspionieren ihrer Bürger verwenden.
Dementsprechend groß ist im Web die Schadenfreude über den geglückten Hacker-Angriff auf “Hacking Team”. Die Angreifer gelangten dabei an 400 GB an Daten, die sie per Torrent-Datei kurze Zeit später veröffentlichten. In den 400 GB an Daten befinden sich viele interne Dokumente, Quellcodes und Mails. Zusätzlich gelang es den Angreifern, die Kontrolle über die Twitter-Seite von Hacking Team zu übernehmen. Sie änderten anschließend unter anderem das Logo des Unternehmens von “Hacking Team” auf “Hacked Team”. Aktuell werden per Tweets weiterhin alle paar Minuten interne Unternehmensdaten veröffentlicht.
Den geleakten Daten zufolge hat Hacking Team seine Ausspähsoftware unter anderem an Länder wie Deutschland, USA, Saudi Arabien, Oman, Kasachstan, Ägypten, Nigeria, Sudan, Äthopien, Russland, Bahrein, Usbekistan, Südkorea, Libanon und die Mongolei verkauft. In der Vergangenheit hatte Hacking Team immer wieder betont, keine Geschäfte mit repressiven Staaten zu machen.
Gefunden wurde auch eine Rechnung an die Regierung von Ägypten über 58.000 Euro für den Zugriff auf das Exploit-Portal vom Hacking Team. Es wurde aber auch eine noch brisantere Rechnung gefunden. Dabei geht es um einen Betrag in Höhe von 480.000 Euro, die der Sudan zu zahlen hatte. Ein Land, mit dem Hacking Team laut eigenen Angaben nie Geschäfte gemacht haben will und dessen Sicherheitsbehörden massiv die Regierungsgegner verfolgen.
Die geleakten Dokumente enthüllen außerdem, dass sowohl das Hacking Team als auch deren Kunden nicht immer sichere Passwörter verwenden. Beispielsweise kamen folgende Passwörter zum Einsatz: HTPassw0rd, Passw0rd!81, Passw0rd und Passw0rd!.