Sollte keine Verbindung zustande gekommen sein, erscheint im Icon zusätzlich ein kleines gelbes Warnschild.
Windows besitzt mehrere Mechanismen, um den Status der Internetverbindung zu ermitteln. Der Wichtigste darunter heißt Network Connectivity Status Indicator, kurz NCSI. Letzterer prüft die Verbindung, indem er eine DNS-Abfrage nach der Webadresse www.msftconnect test.com absetzt. Falls der DNS-Server die Adresse auflösen kann, schickt Windows per NCSI einen HTTP-GET-Befehl zum Herunterladen der Datei www.msftconnecttest.com/connecttest.txt. Wenn das funktioniert hat und das File auf dem Rechner gelandet ist, dann geht es weiter mit einer DNS-Abfrage der Adresse dns.msftncsi.com. Sollte auch das erfolgreich sein, so erscheint das Netzwerk-Icon ohne gelbes Warnzeichen.
Dieses Verfahren hat einen Haken: Falls die Netzwerkverbindung über einen Proxy-Server hergestellt wird oder eine Netzwerkkonfiguration die direkte Kontaktaufnahme mit den genannten Microsoft-Adressen verhindert, taucht das Warnzeichen auf, obwohl eine Internetverbindung besteht. Aus diesem Grund führt NCSI zusätzlich einen passiven Test aus und überwacht das Verhalten von anderen Windows-Anwendungen. Sollte es registrieren, dass trotz fehlgeschlagener Tests Daten mit dem Internet ausgetauscht werden, blendet Windows mit etwas Verzögerung dennoch das normale Netzwerksymbol ein.
Es gibt allerdings noch einen weiteren Grund, der Kritik am NCSI-Mechanismus hervorgerufen hat: Bei der Kontaktaufnahme zu den Microsoft-Servern erfährt der Konzern bei jedem Anmeldevorgang, unter welcher IP-Adresse Sie aktuell im Netz unterwegs sind. Das ist für viele Anwender Grund genug, NCSI zu deaktivieren.

Als Besitzer von Windows Pro erledigen Sie dies mithilfe einer Gruppenrichtlinie: Geben Sie im Suchfeld des Startmenüs gpedit ein und klicken Sie nacheinander auf „Computerkonfiguration –› Administrative Vorlagen –› System –› Internetkommunikationsverwaltung –› Internetkommunikationseinstellungen“. Klicken Sie daraufhin in der Liste auf der rechten Seite doppelt auf den Eintrag „Aktive Tests der Windows-Netzwerkverbindungs- Statusanzeige deaktivieren“. Stellen Sie im folgenden Fenster „Aktiviert“ ein und bestätigen Sie mit „OK“. Um auch den passiven Test auszuschalten, aktivieren Sie bitte darüber hinaus die Richtlinie „Passive Abrufe angeben“ unter „Computerkonfiguration –› Administrative Vorlagen –› Netzwerk –› Netzwerkverbindungs-Statusanzeige“. Dort müssen Sie dann zusätzlich unter „Optionen“ vor „Passive Abrufe deaktivieren“ ein Häkchen setzen.
Windows Home bringt keinen Gruppenrichtlinien-Editor mit. Bei dieser Version müssen Sie stattdessen drei Registry-Einträge bearbeiten beziehungsweise hinzufügen. Tippen Sie hierzu regedit in das Suchfeld des Startmenüs und starten Sie den Registrierungs-Editor. Zum Unterbinden des aktiven Verbindungstests von NCSI gehen Sie zum Ordner „HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetServicesNlaSvcParametersInternet“. Klicken Sie auf der rechten Seite doppelt auf „EnableActiveProbing“ und ändern Sie im folgenden Fenster den Wert auf „0“. Klicken Sie nun auf „OK“.
Danach klicken Sie sich durch zum Ordner „HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsNetworkConnectivityStatusIndicator“. Dort klicken Sie mithilfe der rechten Maustaste in das rechte Fenster und wählen „Neu –› DWORD-Wert (32-Bit)“. Geben Sie dem neuen Eintrag die Bezeichnung „NoActiveProbe“ und setzen Sie als Wert „1“ ein. Zum Verhindern der passiven Tests von NCSI öffnen Sie den Ordner „HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsNetworkConnectivityStatusIndicator“. Auch dort legen Sie wie beschrieben einen neuen DWORD-Wert an, der hier die Bezeichnung „DisablePassive Polling“ bekommt.