Update 30.06.: Apple Music nun gestartet
Mit etwas Zeitverzögerung hat Apple das Update auf iOS 8.4 bereitgestellt, das die neue Musik App mitbringt. Zeitgleich erschien auch OS X 10.10.4 – doch ohne eine neue Safari-Version, die den Zugriff auf Apple Music bieten würde. iTunes 12.2 dürfte wohl im Verlauf der Nacht zur Verfügung stehen, für den Mac und auch für Windows. Auch Macs mit älteren Betriebssystemen als OS X 10.10 Yosemite werden in Genuss des neuen iTunes kommen, Apple wird daher einen Einzeldownload anbieten respektive eine Aktualisierung über den Mac App Store. Um 18 Uhr hiesiger Zeit eröffnet der DJ Zane Lowe das Programm von Beats 1 : Der erste über Beats 1 gestreamte Song heißt “Spring King” und stammt von der Band City aus Manchester. Die per Streaming verfügbaren Werke bergen die ein oder andere Überraschung: Taylor Swift’s Hitalbum “1989” ist im Stream verfügbar, auch andere aktuelle Alben haben in den Streamingkatalog Einzug gefunden. Wie erwartet sind die Beatles erst mal nicht dabei, für den iTunes Store haben sich die Verhandlungen aber auch sieben Jahre hingezogen. Metallica, anfangs Downloads gegenüber skeptisch, ist aber auch gleich dabei. Und selbstverständlich AC/DC, die vor nicht einmal zwei Jahren ihren Katalog zum Kaufdownload freigegeben haben. Zane Low spielt noch vor 18.30 Uhr auch gleich “For Those About to Rock” – und wenig später Pharrell Williams neue Single “Freedom” in einer Weltpremiere. Das Programmschema und Informationen zu den DJs hat Apple übrigens auf tumblr bereit gestellt.

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Update 29.06: Apple Music startet am Dienstag um 17:00
In einem kurzen Post verkündet Ian Rodgers, der ehemalige CEO von Beats, momentan ein Senior Director für Apple Music, die genauen Startzeiten für die neuen Musik-Dienste von Apple. Los geht´s mit Apple Music demnach am Dienstag (30.6) um 17 Uhr deutscher Zeit. Der neue Apple-Radio-Sender Beats 1 startet mit dem DJ Zane Lowe eine Stunde später, um 18.00 MESZ..
Apple verpflichtet Stars für Beats 1
Neben dem Rapper Drake, der bei der WWDC Pressekonferenz bereits auf der Bühne stand, werden auch Dr. Dre und Elton John eigene Shows auf Beats 1 moderieren. Zusätzlich dazu verpflichtete Apple auch St. Vincent, Disclosure, Josh Homme und Jaden Smith. Das erste Interview auf Beats 1 wird Moderator Zane Lowe mit Eminem führen. Ob auch der Beats Mitgründer Jimmy Lovine eine eigene Show haben wird, ist bisher noch nicht bekannt, momentan scheint es aber, als würde sich Lovine vor allem hinter den Kulissen bei Beats 1 im Management engagieren. Mit dem Beats 1 Radiosender, der weltweit ausgestrahlt wird, hofft Apple mehr Kunden zu dem Apple Music Streamingdienst zu locken. Bekannte Namen sind daher wichtig um sich einen Vorteil gegenüber lokalen Sendern zu verschaffen. Auch exklusive Inhalte spielen in der Strategie von Apple eine wichtige Rolle. Nachdem mittlerweile bekannt wurde, dass Taylor Swifts Album 1989 bei Apple Music verfügbar sein wird, kündigte Pharell Williams zudem auch die exklusive Veröffentlichung seines neuen Songs bei Apple Music an. Konkurrenten wie Spotifiy könnte Apple durch solche exklusiven Inhalte schnell gefährlich werden, vor allem da Apple finanziell besser als jede andere Firma dasteht.
Wie erwartet heißt Apples Music Streamingdienst Apple Music – zur Vorstellung des Services erklang am 8. Juni 2015 im Moscone Center ein fernes Echo von Steve Jobs. “Apple Music bietet drei Dinge in einem”, leitete der Gründer von Beats Music Jimmy Iovine seinen Vortrag ein und erinnerte so an die Premiere des iPhone.
Apple Music wird den Nutzern eine Auswahl von geschätzt 30 Millionen Songs und Musikvideos aus der iTunes-Musikbibliothek per Streaming zum Anhören anbieten. Außerdem soll Apple Music auch die Nutzer mit Infos zur ihren Lieblingskünstlern versorgen. Der neue Dienst, so wird versprochen, sei ein “revolutionärer Musik-Dienst”. Dieser werde beispielsweise als erster Musik-Streaming-Dienst die Nutzer zu jeder Zeit mit genau den Songs versorgen, die sie aktuell für ihre Tätigkeit brauchen.

Features
- 30 Millionen Lieder aus dem iTunes Store als Stream und Download
- In Deutschland, Österreich, Schweiz
- “iTunes Match” inklusive – exotische Lieder werden hochgeladen und als Stream verfügbar
- iTunes Radio – Streaming mit neuen, kuratierten Listen
- Beats 1, Musikradio mit Shows und Interviews
- Komplette Integration mit iTunes und der Musik-App
- Siri-Unterstützung („Spiele Charts von 1989“)
- „Connect“: Künstlern folgen, exklusive Inhalte und Botschaften sehen
- Für fast alle Geräte (iOS, PC, Mac, Android)
Apple Music mit Empfehlungen: For You
Der Startpunkt von Apple Music ist laut Apple die eigene Musik-Bibliothek: “For You” empfiehlt Playlisten anhand der zuletzt geladenen Songs und Alben, die Playlisten seien “von Leuten zusammengestellt, die Musik lieben” und basieren nicht nur auf
bloßen Algorithmen. Welche Genres und Künstler man besonders schätzt, kann man bei der Einrichtung angeben und sich so immer auf die Empfehlungen der Musikredaktion Apples verlassen.
Apple meint es ernst mit von Musikexperten kuratierten Playlists: Über Apple Music kann man rund um die Uhr den Internet-Radio-Sender Beats 1 (B1) anhören, dessen Musik-Angebot nicht von Maschinen mit Songs gefüttert wird, sondern von Musik-Kennern für Musik-Liebhaber. Die DJs gestalten das Programm von B1 von New York, Los Angeles und London aus. Zu den DJs bei B1 gehört der Neuseeländer DJ Zane Low. Das Angebot von B1 wird in mehr als 100 Ländern zu hören sein.
Künstler und Bands können über Connect in Apple Music in Verbindung mit ihren Fans treten. So können sie die Fans mit Infos, Fotos, Musiktexten und anderen Extras versorgen. Apple Ping feiert also mehr oder weniger ein Comeback als Teil von Apple Music.
Über Siri bietet Apple Music auch einen schnellen Zugriff auf die aktuell gewünschten Songs. So wird beispielsweise nach der Aufforderung “Spiel mir die besten Songs des Jahres 1982” automatisch eine Wiedergabeliste mit den entsprechenden Songs generiert und dann von Apple Music abgespielt.
Eckdaten zu Apple Music
Apple Music soll am 30. Juni in mehr als 100 Ländern starten. Dazu wird Apple das iOS-Update iOS 8.4 ausliefern. Hinzu kommt eine neue Version von iTunes für Macs und Windows. Später im Herbst soll dann Apple Music für Android folgen – erstmals entwickelt Apple also eine App für Android. Der Preis beträgt 9,99 Euro pro Monat, dies verrät zumindest die Betaversion von iOS 8.4. In den ersten drei Monaten ist Apple Music gratis.
Apple Music FAQ
Was gibt es bei Apple Music (Künstler, Alben, Lieder)?
Wem gehören die Daten auf Apple Music? Darf man sie wieder verwenden?
Aus welchen Geräten funktioniert Apple Music? Ist mein iPod dabei?
Eine Besonderheit von Apple Music: Für 14,99 Euro pro Monat dürfen bis zu sechs Familienmitglieder Apple Music gemeinsam nutzen, erhalten dabei aber individuelle Empfehlungen. Apple Music kennt auch einen Offline-Modus: Playlisten und Alben kann man sich etwa im WLAN auf sein iOS-Gerät laden und später unterwegs ohne Internetzugriff hören. So werden die Inhalte auch auf iPod Touch und iPad Wi-Fi nutzbar, ebenso sollte die Synchronisation von älteren iPods über iTunes möglich sein.
Wie groß ist das Musikangebot?
Der iTunes Store bietet laut Apple 43 Millionen Songs, der Apple-Music-Katalog wird mit 30 Millionen Songs angepriesen. Nutzer von Apple Music müssen auf einige Titel verzichten. Kurz nach der Keynote hat Bloomberg gemeldet , dass Apple die Verhandlungen mit Apple Corp. noch nicht abgeschlossen habe. Das heißt, die Alben der Beatles werden für Apple Music nicht zur Verfügung stehen. Auch die Verhandlungen mit einigen Independent-Plattenfirmen laufen laut Medienberichten noch. Wegen der guten Kontakte von Apple und Jimmi Iovine in die Musikbranche gehen Beobachter davon aus, dass es mittelfristig einige Exklusivangebote bei Apple geben könnte.

©Apple
Andy Heath, Vorsitzender des Interessenverbandes UK Music, hat gegenüber dem Telegraph bekundet, dass seines Wissens nach kein britisches Independent-Label Apples Bedingungen akzeptiert habe . So müsse Apple Music wohl ohne Künstler wie Adele oder die Arctic Monkeys auskommen, heißt es damals . Stein des Anstoßes sei Apples frühere Bedingung, kein Geld für die kostenlose Probephase von drei Monaten an Plattenfirmen zu zahlen.
“Als kleine Plattenfirma mit knapper Marge kann man es sich nicht leisten, dabei mitzumachen. Sie (Anm. Apple) wollen die Nutzer von Downloads wegbewegen, was prima ist. Doch das bedeutet, drei Monate lang keine Einnahmen aus Downloads zu haben.” so Heath. “Sie haben das nicht durchdacht, sie können nicht drei Wochen vor dem Start mit einem solchen Vertrag zu uns kommen”, so der Musiklobbyist. Apple sitze auf einem Riesen-Geldberg und sage zu den Plattenfirmen: ‘Ihr müsst uns helfen, ein neues Geschäftsmodell zu starten’, klagt der Verbandschef. Inzwischen hat Apple bekundet, auch in der Probephase Geld an die Musiker auzuzahlen.
Apple konnte im Anschluss an den Streit rund um die Zahlung während der Testphase einige zusätzliche Künstler und Plattenfirmen zu Apple Music holen. So wird Adele ebenso dabei sein
Die Einschränkungen
Rechtlich ausgedrückt ist ein Musikabo wie Apple Music oder Spotify Premium eine auf die Dauer des Abos befristete Nutzungslizenz. Sie als Kunde haben sich die Hör-Rechte an der Musik nur ausgeliehen. Sobald Sie Ihr Abo beenden, verschwindet auch der Zugriff auf die Musik wieder. Dazu ist die Wiedergabe auf die unterstützten Geräte und Apps beschränkt. Alben aus Apple Music auf einen USB-Stick kopieren und ins Autoradio stecken, geht nicht. Sie können Musik jedoch wie gewohnt per Bluetooth oder Airplay an Lautsprecher und Audiogeräte übertragen. Beinahe ironisch, dass Apple iTunes im Jahr 2001 als Tool eingeführt hatte, um Ihre Musik von CD zu importieren, digital zu verwalten und beispielsweise Mixtapes auf CD zu brennen – oder auf den iPod zu kopieren. “Die Musik gehört Dir”, sagte Apple damals.
Brennen, auf einen iPod kopieren oder überhaupt Dateien zu exportieren: das wird mit Apple Music nicht möglich sein. Das Unternehmen, das 2001 sagte: “Rip, mix, burn” und das sich erfolgreich gegen einschränkendes DRM bei Kaufmusik einsetzte, geht mit Apple Music wieder den umgekehrten Weg – wenn auch zu Gunsten von beinahe uneingeschränkter Musikauswahl – jederzeit, so viel man möchte.
Zukunft
Neben Apple Music gibt es einige weitere Musikangebote von Apple. Wie geht es bei diesen weiter?
iTunes Store : Apple wird weiterhin Alben und einzelne Lieder als Download verkaufen. Schließlich sind nicht alle Künstler bei Apple Music dabei und nicht jeder Nutzer will einen Abo-Dienst.
iTunes Match : Der Cloud-Dienst für eigene Musik wird zunächst bestehen bleiben. Da iTunes Match aber ohnehin in Apple Music enthalten ist, steht die weitere Zukunft dieses Produktes womöglich auf der Kippe.
iTunes Radio : Die virtuellen Radiostreams nach Genre und Geschmack bleiben erhalten, die Premium-Version davon ist Teil von Apple Music. Mit Apple Music kommt iTunes Radio zudem erstmals nach Deutschland.
Die technischen Hürden
Um Musik von Apple Music zu hören, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Der Dienst funktioniert auf vielen Apple-Geräten, aber nicht auf allen. Apple Music setzt entweder ein iOS-Gerät mit mindestens iOS 8.4 (iPad 2 und iPhone 4S oder neuer) voraus oder die neueste iTunes-Version am PC oder Mac. Linux ist hier außen vor. Dies gilt leider auch für die iPods, ausgerechnet Apples klassischer Musikplayer ist raus. Nur der iPod Touch mit iOS 8.4 kann mitspielen, alle anderen bleiben leider außen vor.
Auch das Apple TV wird nicht von Beginn an unterstützt. Erst ab Herbst soll der Dienst auf Apples Streaming-Box funktionieren, kündigte das Unternehmen an. Das Gleiche gilt für die Android-Version der App, die zugleich eine Premiere für Apple ist; die erste Android-App aus Cupertino. Aber auch diese Lösung soll erst im Herbst kommen.
Apple Music offline nutzen
Wer mit einem schmalen Datentarif unterwegs ist oder schlicht Wert darauf legt, dass der Musikstream nicht mitten im U-Bahntunnel abbricht, der hört Musik am liebsten ohne Streaming. Apple Music kann hierbei glücklicherweise helfen. Denn so lange das Abo läuft, darf man Musik beliebig herunterladen und auch lokal ohne Streaming anhören. Dies funktioniert genau so wie heute schon mit Musik von iTunes Match oder “iTunes in the Cloud”: wir sehen die verfügbare Musik in der Übersicht und ein Klick auf das Cloud-Symbol startet den Download.
Apple Music am PC
Apple Music ist mit seiner Gratis-Schnupperphase von drei Monaten vielleicht auch für Nutzer interessant, die bisher noch keinen Kontakt zu Apple-Produkten hatten und reine PC-Anwender sind. Dies wird kein großes Problem. Denn Apple Music lässt sich auch mit jedem Windows-PC nutzen. Alles, was Sie dazu benötigen, ist die Apple-Software iTunes und eine Apple-ID, also ein Konto für den iTunes Store. Damit können Sie Apple Music am Rechner ausprobieren.
Was bekommen die Künstler? Streit um Probezeit
Wer leidenschaftlich gerne Musik hört, der möchte auch, dass die Musiker möglichst viel vom Umsatz abgekommen und die Gebühren nicht nur bei großen Konzernen versickern. Inzwischen ist zumindest bekannt, wie sich der Umsatz allgemein verteilt. Ähnlich wie die meisten anderen Unternehmen im Musik-Streaming-Geschäft wird auch Apple einen Großteil der Einnahmen an die Rechteinhaber weiterleiten. In den USA beträgt dieser Anteil genau 71,5 Prozent (bzw. 7,14 Dollar). Außerhalb der USA wird dieser Prozentsatz leicht variieren, im Durchschnitt mit knapp 73 Prozent allerdings sogar höher als in den USA ausfallen. Mit den 71,5 Prozent soll der Anteil, den Apple an die Musiklabels und Künstler zahlt, zwar etwas höher als bei der direkten Konkurrenz ausfallen,
Dies ermöglichte Apple in den Verhandlungen allerdings auch – zunächst – den dreimonatigen kostenlosen Testzeitraum auszuhandeln. Während dieses Zeitraums wollte Apple den Rechteinhabern keine Gebühren zahlen, erst wenn “Apple Music” als regulärer kostenpflichtiger Dienst gestartet ist, sollte dies der Fall sein. Nach einem Aufschrei von Indie-Musikern und dem Pop-Star Tailor Swift hat Apple eingelenkt und wird auch während der kostenlosen Probezeit bei Apple Music den Künstlern etwas zahlen. Die Raten werden sich von denen in der abonnierten Zeit unterscheiden – Apple berechnet hier nach der Anzahl der Streamings für jedes einzelne Stück. Dies könnte weitere kleinere Labels und unabhängige Gruppen bewegen, ihre Alben bei Apple Music zur Verfügung zu stellen. Momentan ist noch nicht bekannt, ob Taylor Swift ihr Album “1989” – das Streitobjekt” – am 30. Juni für Apples Streaming-Dienst freigibt.