Microsofts digitales Notizbuch OneNote ist für fast alle gängigen Systeme verfügbar: MacOS, iOS, Android, Chromium und natürlich Windows. Falls Sie sich viele Notizen machen, mehrere Meetings die Woche besuchen und mit anderen zusammen an Projekten arbeiten, dann kann OneNote bei der Ordnung der Flut an Informationen helfen. Alle Ihre Notizen – sogar Wörter und Bilder – sind durch die Suchfunktion von OneNote auffindbar, werden in der Cloud gespeichert und sind von jeder Plattform über die OneNote-App zugänglich.
Zwar empfehlen viele Anwender Evernote als die Notizapp schlechthin. Evernote kann sicher auch einiges sehr gut, aber am meisten taugt es als Sammelablage für Web-Clips, Screenshots, Rezepte oder andere Inhalte, die Sie später wieder finden möchten. Alles Tools die OneNote ebenso anbietet. OneNote dagegen ist eine bessere Arbeitshilfe als Evernote, weil es seinen Fokus auf das Tippen, auf handschriftliche Notizen, Audioaufnahmen und Suchtools legt. Zudem ist es besser in das übrige Microsoft Office integriert.

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Um voll durchzustarten, holen Sie sich OneNote und melden sich mit einem kostenlosen Microsoft-Konto an. Sie sollten bereits ein Konto besitzen, falls Sie Outlook.com-Email nutzen, bei Office 365 registriert sind oder ein Windows-8-Gerät besitzen. Falls Sie ein Konto erst noch erstellen müssen, lesen Sie sich dabei die Einführung durch, welche nützliche Tipps für Neueinsteiger bietet.
OneNotes Design und Basisfunktionen
OneNote hat eine klar organisierte Struktur, die das Erstellen von “richtigen”, also physischen Notizen mit Notizbüchern, Registern und Seiten nachahmt.

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Sie können mehrere Notizbücher anlegen. Am oberen Rand der Notizbücher sind Registerkarten, welche Bereiche repräsentieren. Diese Bereiche beinhalten individuelle Notizen, welche auf der rechten Seite aufgelistet sind. Zusammen gehörende Inhalte lassen sich übersichtlich organisieren und damit ellenlange Listen vermeiden.
Es gibt einen vorgefertigten Tab, der QuickNotes heißt. Hier kommen die neuen Notizen hinein. Durch das Drücken der Windows-Taste + N wird ein Bildausschnitt an OneNote gesendet. Sie haben aber auch die Möglichkeit einen Artikel mit OneNotes Chrome- oder Internet Explorer-Webclipping-Tool zu speichern.
Sie können auch ein Notizbuch mit anderen teilen: gehen Sie auf Datei > Teilen > Personen einladen, bei dem Notizbuch, das Sie mit anderen teilen möchten.

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Kommen wir nun zu den verschiedenen Versionen von OneNote.
Sie möchten das vollständige OneNote? Holen Sie es sich für Windows.
Auch wenn die OneNote-Apps alle gut funktionieren und auf vielen Plattformen verfügbar sind, ist die am besten ausgestattete Notiz-App von Microsoft natürlich auf Windows zu finden. Bei dieser sind alle einstigen Premiumfunktionen seit OneNote 2013 jetzt kostenlos enthalten.
Deshalb ist auch das Microsoft Surface Pro 3 OneNotes bester Gefährte. Nutzer mit Touchscreen-Geräten können direkt Notizen mit dem Finger verfassen. Ein kompletter Tab von OneNote dient nur der Einfärbung, darunter auch die Hervorhebung, das Einkreisen oder die Digitalisierung.

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So können Sie handgeschriebene Notizen in Text umwandeln und Office-Dateien in OneNote einbetten. Durch diese Option können Sie beispielsweise eine Excel-Tabelle direkt in OneNote bearbeiten.
Zudem können Sie schnell zwischen Ihrem persönlichen und Ihrem beruflichen Konto hin und her wechseln. OneNote hält beide – separat voneinander – auf dem neuesten Stand.
Falls Sie ein Windows-Phone besitzen, ist OneNote dort bereits vorinstalliert. Windows-Phone-Nutzer können sich auch Office Lens, OneNotes Schwester-App, holen. Office Lens erlaubt Ihnen Bilder von Präsentationen, Visitenkarten, etc. zu machen und diese direkt in OneNote abzuspeichern. Der Text auf den Bildern kann zudem automatisch in editierbaren Word- oder PowerPoint-Text umgewandelt werden (die iOS- und Windows Store OneNote-Apps haben ähnliche Funktionen eingearbeitet).
Weniger Funktionen für Mac
Anfang diesen Jahres gab Microsoft eine OneNote-Version für Mac heraus. Die Benutzeroberfläche ist der der Windows-Version sehr ähnlich, aber es gibt weniger Tabs im Menü oben – was weniger Funktionen bedeutet.

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Die tiefgreifendere Integration in Office und die Möglichkeit, sich mit mehreren Konten gleichzeitig anzumelden, finden sich nur bei der Windows-Variante.
Ordentliche Web-App für Chromebooks
Sogar Chromebooks können OneNote durch das hervorragende Web-Interface des Dienstes verwenden. Wie bei der Mac-Version, ist diese Web-App nicht so umfassend wie die Desktop-Version, aber Sie erledigt Ihre Aufgaben ordentlich.

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Ein hervorragendes Feature ist die Einsicht in die eingeloggten Nutzer in eine geteilte Datei. Es gibt einen „In OneNote öffnen“-Button falls Sie Windows oder OS X verwenden, wodurch die Notiz in der Desktop-Software anstatt der Web-App geöffnet wird.
OneNote-App für iOS
Gerade auf dem großen iPhone 6 Plus könnte OneNote die perfekte App sein, um unterwegs mit Hilfe eines Eingabestifts oder des Fingers Notizen zu machen. Wie bei der Windows-Version, verbindet die iOS-App sowohl den persönlichen als auch den beruflichen Account.

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Microsoft hat auch Support für iOS 8 eingebaut. Benutzen Sie diesen um Inhalte direkt von Safari, Mail oder anderen Apps an OneNote zu senden.
OneNote für Android
Microsoft unterstützt OneNote auch auf der Android Plattform.

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Sie können auf eine Liste Ihrer Notizen zugreifen oder spezielle Befehle öffnen – wie zum Beispiel zeichnen oder ein Bild aufnehmen – und das direkt vom Android-Home-Screen.

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OneNote kommt sogar mit Android Wear zurecht, wodurch Sie Ihre Notizen, falls Ihnen danach ist, auch auf Ihrer Smartwatch lesen können.
Wo OneNote sich verbessern muss
Die Formatierung von Web-Clips funktioniert noch nicht zufriedenstellend. Für das Abspeichern von Artikeln zur Offline- oder späteren Nutzung ist Evernote besser. Zudem fehlt die Möglichkeit Dateien anderswo als in der voreingestellten Quick Note Sektion abzuspeichern.
Außerdem ist die Android-App noch ziemlich fehlerbehaftet. Evernote ist zwar bei weitem nicht bugfrei, aber Microsoft muss sich ins Zeug legen um die Androidnutzer zu überzeugen.
Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PC-World.