Die Gedenkstätte Buchenwald hat eine Liste mit den Namen von Opfern des Nachkriegslagers im Internet veröffentlicht, das so genannte Totenbuch des Speziallagers Buchenwald 1945-1950. Diese Online-Liste ist die überarbeitete und ergänzte Version des bereits 2003 in gedruckter Form publizierten Totenbuchs.
Aus Nazi-KZ wird sowjetisches Internierungslager
Das von den Nationalsozialisten ab 1937 in der Nähe der Goethe- und Schillerstadt Weimar errichtete Konzentrationslager Buchenwald wurde 1945 von US-Truppen besetzt. Nach deren Abzug übernahm es jedoch die Sowjetunion und sperrte nun ihrerseits politische Gefangene darin ein. Von 1945 bis 1950 starben in diesem als Speziallager Nr. 2 bezeichneten KZ-Nachfolger rund 7000 Menschen unter dem Sowjet-Terror. Die jetzt veröffentlichte Liste erscheint also zum 70. Jahrestag der Errichtung des Speziallagers Nr. 2 und zum 65. Jahrestages seiner Auflösung.
Mit Hintergrundinformationen Zu jedem Verstorbenen werden der Name, das Geburtsdatum und sofern vorhanden auch das Todesdatum genannt. Damit der Leser nicht mit dieser Namensliste allein bleibt, informiert die Seite auch über die historischen Hintergründe. So wird die Zahl der Toten (nach der einzigen offiziellen Mitteilung: 7.113) erläutert, die Todesursachen (Unterernährung, TBC etc.) und das Verwischen der Spuren durch die Sowjets. Wichtig ist natürlich auch die Behandlung dieses für die DDR-Führung heiklen Themas in der DDR.