In vielen Haushalten gehört ein Netzwerk zur unverzichtbaren Infrastruktur. PCs, Notebooks, Smartphones, Tablets, Smart-TVs und Smart-Home-Geräte wollen Daten austauschen und benötigen eine Internetverbindung. Das Netzwerk sollte zuverlässig rund um die Uhr zur Verfügung stehen und dabei auch noch möglichst schnell sein. Was nötig ist, hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab: Mail und Websurfen funktionieren auch in langsamen Netzwerken leidlich. Video-Streaming, Computerspiele oder große Downloads setzen höhere Geschwindigkeit voraus. Was tatsächlich möglich ist, hängt von den baulichen Gegebenheiten, der verwendeten Übertragungsart und teilweise von der Konfiguration ab. Dieser Artikel liefert grundlegende Informationen zu verbreiteten Netzwerktechniken und Geräten, ferner Optimierungsmaßnahmen für höhere Stabilität und Leistung Ihres Netzwerks.
Lesetipp: DSL-Optimierung – So tunen Sie Ihr Netzwerk
1. Ethernet: Netzwerk über Kabel
Kabelgebundene Netzwerke sind schnell und arbeiten weitestgehend unbeeinflusst von äußeren Störungen. Die meisten PCs, Notebooks und Smart-TVs sind standardmäßig mit einer RJ-45-Buchse für die Verbindung über ein Ethernet-Kabel ausgerüstet. In aktuellen PCs ist meist ein Gigabit-Ethernet-Adapter (1000- Base-T) auf der Hauptplatine zu finden, während preisgünstige Notebooks oft nur Fast Ethernet (100-Base-T) mitbringen. Das noch schnellere 10-GBit/s-Ethernet (10GbE) ist für das Heimnetz bisher noch zu teuer. Eine derartige Ausstattung für zwei PCs würde etwa 1000 Euro kosten.
Über Gigabit-Ethernet (1000 MBit/s) lassen sich theoretisch 125 MB/s übertragen (1000/8). Nach Abzug der Verwaltungsdaten („protocol overhead“) bleiben davon rund 100 MB/s netto. Bei Fast Ethernet (100 MBit/s) sind es circa 10 MB/s. Der Inhalt einer Video-DVD mit etwa 4,3 GB wandert also im optimalen Fall in 430 beziehungsweise 43 Sekunden über das Netzwerk. In der Praxis liegt die Geschwindigkeit meist darunter und schwankt stark. Hauptursache ist oft nicht das Netzwerk, sondern die Festplatte, die die Daten nicht schnell genug bereitstellen kann. Bei vielen kleinen Dateien ist dieser Effekt deutlicher als bei wenigen großen. Kommt auf allen beteiligten Geräten eine SSD zum Einsatz, lässt sich das Maximum meist annähernd erreichen. Methoden zur Messung der Geschwindigkeit erläutern wir im Kasten „Geschwindigkeit: So schnell ist Ihr Netzwerk“.

Verkabelung: Wenn in Ihrem Haus keine Kabelschächte vorhanden sind, dann sind Ethernet-Kabel vor allem aus ästhetischen Gründen nicht beliebt. Ethernet-Kabel kommen dann oft nur bei einem ohnehin anstehenden Umbau infrage. Die Kosten sind verhältnismäßig niedrig: Ein Meter qualitativ hochwertiges Kabel kostet etwa einen Euro. Dazu kommen Anschlussdosen für circa zehn Euro pro Stück. Netzwerkkabel sind in verschiedenen Kategorien erhältlich. Sie sind oft durch einen Aufdruck von CAT und der nachfolgenden Kennziffer qualifiziert. Für Fast Ethernet wird ein CAT.5-Kabel benötigt; dieses funktioniert zur Not auch im Gigabit-Netz, besser sind dort aber Kabel mit der Kennzeichnung CAT.5e. Zur Verwirrung kann beitragen, dass auch CAT.5e-Kabel seit 2003 offiziell nur noch mit CAT.5 bezeichnet werden. Bei den meisten Anbietern finden Sie die Bezeichnung CAT.5e aber dennoch. Im Zweifel fragen Sie nach, ob das gewünschte Kabel tatsächlich für ein Gigabit-Netzwerk geeignet ist. Wer besonders zukunftssichere Kabel verlegen möchten, greift zu CAT.6- oder CAT.7-Kabeln. Sie können für die Verkabelung einen Fachmann beauftragen oder sie selbst durchführen. Mit etwas handwerklichem Geschick ist das kein Problem. Für die Installation benötigen Sie ein Werkzeug zum Abisolieren der Kabel (Abisolierzange oder Seitenschneider), ein Auflegewerkzeug für den Anschluss des Kabels an eine Dose und eine Crimp-Zange, wenn Sie Kabel mit Steckern (RJ-45) versehen möchten.

2. Kabelnetzwerk: Ethernet optimieren
Das zentrale Element im Netzwerk ist der DSL-Router oder das Kabelmodem. Enthalten sind ein integrierter Switch und meist auch ein WLAN-Access-Point (> Punkt 4). Der Switch ist ein intelligenter Verteiler, der die Datenpakete nur an das Gerät leitet, für das sie bestimmt sind. Wenn Sie beispielsweise eine Datei von PC eins auf PC zwei kopieren, sind die Datenpakete an der Netzwerkkarte von PC drei nicht sichtbar. Die Datenmenge im Netzwerkkabel wird somit auf das Nötigste reduziert und die Leistung verbessert. Wenn Sie nur Ihren DSL-Router einsetzen, ergibt sich zwangsläufig einen Stern-Topologie: Die Kabel verbinden sternförmig mehrere Gerate mit dem Router. Es ist jedoch möglich, mehrere Switches zu verwenden, wenn es für eine effiziente Verkabelung erforderlich ist. Sie können beispielsweise ein Kabel vom DSL-Router ins Wohnzimmer an einen weiteren Switch führen, hier das Smart-TV und den Multimedia-PC anschließen, und auch ein Kabel vom Switch im Wohnzimmer ins benachbarte Zimmer verlegen.
Lesetipp: Die zehn besten Tipps & Tricks zur Fritzbox Bei Verbindungsabbrüchen oder reduzierter Geschwindigkeit kontrollieren Sie die Status- LEDs des Netzwerkadapters im PC und Switch beziehungsweise Router. Unterschiedliche Farben signalisieren oft die Geschwindigkeit von 10, 100 oder 1000 MBit/s. Wird hier weniger angezeigt als erwartet, tauschen Sie das Kabel aus. Defekte Stecker oder Kabelbrüche führen oft zu Problemen bei der Übertragung. Unter Standardbedingungen spielt die Art des Netzwerkadapters kaum eine Rolle. Selbst preisgünstige Netzwerkkarten für unter zehn Euro bringen die geforderte Leistung. Trotzdem werben einige Mainboard- und Kartenhersteller mit besonders leistungsfähigen und teuren Adaptern. Diese sollen sich dann besonders gut für PC-Spiele eignen, bei denen es auf schnelle Übertragung und geringe Verzögerungen ankommt. Das soll durch einen eigenen Prozessor auf dem Netzwerkadapter erreicht werden, der von der Auslastung der CPU auf der Hauptplatine unbeeinflusst arbeitet. In der Praxis ist der Effekt jedoch so gering, dass nur Profizocker daraus einen Nutzen ziehen können.






Bessere Treiber: Auch wenn Windows den Netzwerkadapter automatisch erkennt, suchen Sie beim Hersteller der Hauptplatine oder der Netzwerkkarte nach einem aktuellen Treiber. Dieser bietet oft mehr Funktionen und manchmal auch mehr Leistung. Die Einstellungen des Netzwerkadapters rufen Sie in der Systemsteuerung über „Netzwerk- und Freigabecenter > Adaptereinstellungen ändern“ auf. Klicken Sie den Ethernet-Adapter mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Eigenschaften“, und klicken Sie dann auf „Konfigurieren“ und auf die Registerkarte „Erweitert“. Hier können Sie beispielsweise mit einer Einstellung wie „Jumbo- Frames“ oder „Jumbo-Packet“ experimentieren. Dahinter verbergen sich längere Datenpakete mit einem besseren Verhältnis von Nutz- zu Verwaltungsdaten, die für mehr Geschwindigkeit sorgen können. Jumbo-Frames gibt es nur im Gigabit-Netz, und sie müssen von allen beteiligten Geräten unterstützt werden – inklusive Netzwerk-Switch. Ausprobieren kostet aber nichts, und bei Problemen stellen Sie die vorherige Einstellung wieder her.

3. WLAN: Netzwerk per Funk
Wireless LAN ist eine bequeme und kostengünstige Vernetzungstechnik – keine Kabel, geringer Arbeitsaufwand, und alle Netzwerk-Geräte bleiben mobil. In der Regel ist ein WLAN-Access-Point bereits im DSL-Router oder Kabelmodem enthalten, so dass keine zusätzlichen Kosten anfallen. Notebooks, Tablets und Smartphones besitzen standardmäßig einen WLAN-Chip, PCs können mit WLAN-Adapter an der USB-Schnittstelle leicht nachgerüstet werden (etwa 25 Euro). Die Reichweiten und Geschwindigkeiten eines WLAN-Funknetzes hängen von den baulichen Gegebenheiten und von Störeinflüssen ab. Bei Stahlbetonwänden, metall-armierten Leichtbaukonstruktionen und Ziegelmauern mit hoher Feuchtigkeit reicht das Signal manchmal kaum in den nächsten Raum. Viele Funknetze in der Nachbarschaft und Störungen durch andere elektrische Geräte verschlechtern die Signalqualität zusätzlich. WLAN-Geräte werden von den Herstellern meist mit hohen Transferraten beworben. Beim derzeit aktuellen Standard 802.11ac finden Sie etwa Angaben wie 1300 MBit/s. Damit ist aber die maximale Leistung gemeint, wenn Sie sich direkt neben dem Sender befinden und dieser mit allen Antennen gleichzeitig senden kann. Aktuelle WLAN-Router besitzen mehrere Antennen und arbeiten mit mehreren Datenströmen.
Pannenhilfe im WLAN – Wir helfen weiter Auf dem 5-GHz-Band kann ein WLAN-Router drei Streams mit je 433 MBit/s übertragen, was zusammen etwa 1300 MBit/s ergibt. Das ist aber nur mit einem Empfänger möglich, der auch drei Streams empfangen kann. Ist Ihr Notebook mit einem 802.11n-Adapter ausgestattet und beherrscht zwei Streams, beträgt die Transferrate nur etwa 300 MBit/s. Dazu kommt, dass bei der Übertragung von nur einer Datei nur ein Stream verwendet wird. Erst wenn der PC mehrere TCP-Verbindungen aufbaut, Sie also unterschiedliche Dateien gleichzeitig herunterladen, kommen Sie an die maximale Geschwindigkeit heran. Diese liegt aber immer deutlich unter der Herstellerangabe (> siehe Kasten „Geschwindigkeit: Netzwerktechniken im Vergleich“).

4. Mehr Reichweite: WLAN optimieren
Fürs WLAN steht im 2,4-GHz-Bereich nur ein schmales Frequenzband mit 13 Kanälen zur Verfügung. Jeder Kanal hat eine Breite von 20 MHz und einen Abstand von fünf MHz zum nächsten Kanal. Nur die Kanäle 1, 6 und 11 überlappen sich nicht. Auf welchem Kanal der Router in Ihrem Netzwerk sendet, ermitteln Sie über die Konfigurationsoberfläche und ändern den Wert bei Bedarf. Bei der Fritzbox rufen Sie die URL „http://fritz.box“ oder „http://192.168.178.1“ im Browser auf und gehen auf „WLAN > Funkkanal“. Sie sehen hier auch die Belegung des Frequenzbandes durch WLANs und die Störquellen in Ihrer Nähe. Sollte beispielsweise Kanal 11 nicht belegt sein, wählen Sie diesen. Nehmen Sie aber nicht den Kanal mit dem schwächsten Signal, sondern im Gegenteil den, auf dem der stärkste Router in der Nachbarschaft sendet. Denn in diesem Fall greift die Koordinationsfunktion DCF (Distributed Coordination Function) moderner Router. Das ist besser, als überlappende und interferierende Kanäle zu verwenden. Bei anderen DSL-Routern oder Kabelmodems gelangen Sie meist über die Adresse „http://192.168.0.1“ zur Konfiguration. Sollte hier kein Werkzeug zur Analyse der Umgebung vorhanden sein, verwenden Sie dafür ein Tool wie Wifi Info View . Es zeigt eine Tabelle mit allen WLANs der Umgebung. Wenn Sie auf „Options > Channels Summary Mode“ klicken, erscheint eine übersichtliche Liste mit den belegten Kanälen und der Signalqualität. Für Android-Nutzer bietet die kostenlose App Android-App Wifi Analyzer über ähnliche Funktionen wie Wifi Info View. Eine weitere interessante Android-App für den gleichen Zweck ist Fritzapp WLAN von AVM . Das Gratis-Tool funktioniert mit jedem WLAN-Router – nicht nur mit der Fritzbox.
Lesetipp: Schnelles WLAN – und zwar sofort! Fünf GHz für mehr Geschwindigkeit: Wenn möglich, sollten Sie auf das 5-GHz-Band (802.11a/n/ac) ausweichen. Hier gibt es keine Kanalüberlappungen und damit weniger Störungen und mehr Reichweite. Jeder Router verwendet einen eigenen Kanal mit 20, 40 oder 80 MHz Bandbreite. Allerdings müssen auch die WLAN-Adapter Ihrer PCs und Smartphones diesen Standard beherrschen, was nur bei neueren Geräten der Fall ist. Router bieten deshalb einen Mischbetrieb von 2,4 GHz und fünf GHz an. Fritzboxen sind standardmäßig für beide Frequenzen unter der gleichen SSID konfiguriert. Ein mobiles WLAN-Gerät sucht sich dann das stärkste Signal und verbindet sich automatisch. Um gezielt zwischen den beiden Frequenzbändern wählen zu können, ändern Sie bei einem Dualband-Router wie der Fritzbox 7390 die Konfiguration. Bei anderen Routern mit ähnlichen Einstellungen läuft es entsprechend ab.

Klicken Sie in der Browser-Oberfläche der Fritzbox zuerst am unteren Rand der Seite auf „Ansicht: Standard“, um die erweiterten Optionen einzublenden. Gehen Sie dann auf „WLAN > Funknetz“. Tippen Sie unter „2,4-GHz-Frequenzband“ und „5-GHz-Frequenzband“ hinter „Name des WLAN-Funknetzes (SSID)“ jeweils eine aussagekräftige Bezeichnung ein, und bestätigen Sie die Änderung mit „Übernehmen“. Funkradius vergrößern: Wenn das WLAN-Signal nicht bis zum gewünschten Zielort reicht, lässt sich die Reichweite durch mehrere Maßnahmen verbessern. Am einfachsten ist es, eine günstigere Position für den DSL/WLAN-Router zu finden. Das Gerät sollte entweder zentral aufgestellt sein, um alle Bereiche der Wohnung optimal auszuleuchten, oder in der Nähe der meisten Empfangsgeräte. Sowohl beim Sender als auch auf Empfängerseite lässt sich die Reichweite mit besseren Antennen ausdehnen. Es gibt unterschiedliche Bauformen, etwa WLAN-Flächenantennen mit längerem Anschlusskabel für den Innenbereich und Außenbereich oder Parabolspiegel für den Außenbereich. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Antennen das verwendete Frequenzband unterstützen: je nach Router 2,4 und/ oder fünf GHz. Voraussetzung ist allerdings, das die Geräte mit einem RP-SMA-Anschluss ausgestattet sind, so dass sich die Antenne austauschen lässt. Bei WLAN-Adaptern in PCs und Routern ist das oft der Fall, nicht aber bei Notebooks oder anderen mobilen Geräten. Wenn Positionsänderungen und andere Antennen nichts bewirken, erweitern Sie das Netzwerk mit einem WLAN-Repeater. Der Repeater empfängt das Funksignal des Basis-Routers und sendet es verstärkt weiter. Er muss an einem Ort aufgestellt sein, an dem das Signal der WLAN-Basisstation noch einigermaßen zu empfangen ist. Ganz optimal ist das Verfahren nicht, da beim Einsatz eines Repeaters jedes Datenpaket zweimal gesendet (vom Router und vom Repeater) und zweimal empfangen werden muss (vom Repeater und vom Endgerät). Daher halbiert sich die Bandbreite. Noch deutlich mehr Leistung verspricht ein zusätzlicher WLAN-Access-Point, der allerdings einen Anschluss per Ethernet-Kabel voraussetzt. Im Handel finden Sie unter der Bezeichnung „WLAN-Router“ ab 40 Euro meist Geräte, die wahlweise als Repeater oder Access Point arbeiten können und auch einen Ethernet-Switch (> Punkt 2) mit vier oder mehr Ports enthalten. Wenn für den zusätzlichen WLAN-Access-Point kein Ethernet-Anschluss möglich ist, ist eine Powerline-Brücke an die gewünschte Stelle oft ein guter Kompromiss (> Punkt 5).
5. Powerline: Netzwerk übers Stromkabel
Powerline oder Power LAN ist eine Alternative zu WLAN oder zur Ethernet-Verkabelung. Für den Datentransport wird die Stromleitung genutzt. Preisgünstige Adapter gibt es ab etwa 50 Euro im Zweierpack. Für die derzeit schnellste Technik mit 1200 MBit/s müssen Sie gut 120 Euro auf den Tisch legen, beispielsweise für das Devolo dLAN 1200+ Starter Kit . Mit rund 90 Euro ist das AVM Fritz Powerline 1000E Set etwas günstiger. Hier verlieren Sie jedoch eine Steckdose, weil der Stromanschluss nicht durchgereicht wird. Beide Produkte verwenden den gleichen Powerline-Chip, so dass die technischen Daten fast identisch sind. Langsamere Adapter mit 500 MBit/s gibt es im Paar schon ab etwa 40 Euro. Es ist auch möglich, Adapter mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und von verschiedenen Herstellern gemeinsam zu betreiben, solange sie dem Homeplug-Standard entsprechen. Bei neueren Geräten ist das ausnahmslos der Fall. Powerline-Adapter kommen in die Steckdose. Den einen Adapter verbinden Sie per Ethernet-Kabel mit dem DSL-Router, den zweiten Adapter mit dem Endgerät (PC oder Switch). Der theoretische Durchsatz von 500 oder gar 1200 MBit/s wird in der Praxis nicht annähernd erreicht. Im Idealfall und bei kürzeren Distanzen kommen die Adapter auf 40 bis 50 Prozent der theoretischen Leistung, in ungünstigen Fällen nur auf 10 bis 20 Prozent. Wenn Sie Ihr Funknetz erweitern möchten, verwenden Sie einen Powerline/WLAN-Adapter. Die Signalübertragung erfolgt über das Stromnetz, und der Adapter reicht dann die Daten per WLAN weiter. Bei Devolo beispielsweise kostet der dLAN 1200+ WiFi ac Power- LAN-Adapter knapp 130 Euro (1200 MBit/s, 2,4 und fünf GHz). Das AVM-Gerät Fritz Powerline 546E kostet gut 90 Euro, ist aber langsamer (500 MBit/s, nur 2,4 GHz). Sie konfigurieren den Adapter mit der gleichen Kombination aus SSID und WPA-Schlüssel, die Sie bei Ihrem DSL-Router verwenden. Ein mobiles Gerät verbindet sich dann automatisch mit dem jeweils stärksten Netzwerk. Der Adapter kann jedoch nur weiterleiten, was er empfängt. Liegt die Geschwindigkeit an der verwendeten Steckdose beispielsweise bei 120 MBit/s, kommt auch beim WLAN-Empfänger nicht mehr an.

6. Die richtige Steckdose: Powerline optimieren
Bei Powerline spielen die räumliche Distanz der Adapter und die Qualität der Stromleitung eine wichtige Rolle. Wie bei WLAN können Störungen durch andere Geräte den Durchsatz beeinträchtigen. Erscheint die Verbindung als zu langsam, hilft nur Ausprobieren. Stöpseln Sie die Adapter direkt in unterschiedliche Steckdosen und messen Sie die Übertragungsrate im Netzwerk. Verwenden Sie nur Wandsteckdosen, und schließen Sie Steckerleisten über die Durchreiche des Adapters an. Powerline-Adapter funktionieren über eine Entfernung von bis zu 300 Metern. Aktuelle Geräte verwenden alle drei Adern im Stromkabel: Außenleiter (Phase), Neutralleiter und Schutzleiter. Optimale Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn alle Adapter die gleiche Phase verwenden. In der Regel kommt in Häusern und Wohnungen Dreiphasenwechselstrom zum Einsatz. Bei einer typischen Elektroinstallation werden einzelne Bereiche, etwa Erdgeschoss und erstes Stockwerk, an jeweils einen Außenleiter angeschlossen. Die Kabel kommen sich nur am Sicherungskasten in die Nähe, wo das Powerline-Signal durch Übersprechen zu den anderen Phasen gelangen kann. Sollte die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Bereichen der Wohnung nicht gut funktionieren, kann ein Phasenkoppler weiterhelfen (ab etwa 20 Euro). Dieser sorgt für eine hochfrequente Überbrückung der Außenleiter und muss von einer Elektrofachkraft im Verteilerkasten montiert werden.

7. Der Weg ins Internet: DSL, TV-Kabel & Co
Der Breitbandausbau steht seit Jahren auf der politischen Agenda. Trotzdem gibt es immer noch viele unterversorgte Gebiete. In größeren Städten ist meist DSL mit wenigstens 16 MBit/s verfügbar. Oft gibt es über die Telefonleitung auch schon VDLS mit 50, 100 oder mehr MBit/s. Was an Ihrem Wohnort möglich ist, ermitteln Sie mit einer Verfügbarkeitsprüfung etwa bei www.telekom.de , www.o2.de oder www.vodafone.de . Über den Stand des Ausbaus informiert der Breitbandatlas unter www.zukunft-breitband.de . Hier finden Sie unter „Anbieter- und Technologieverzeichnis“ auch eine Liste mit lokalen Anbietern, die manchmal schnelleres Internet zu einem günstigeren Preis liefern. Hier finden Sie einen DSL-Tarifrechner . Wenn in Ihrer Wohnung bereits ein TV-Kabelanschluss vorhanden ist, lässt er sich meist auch für den Internetzugang nutzen. Anbieter sind beispielsweise www.kabeldeutschland.de und www.cablesurf.de . Das TV-Kabel erlaubt aktuell Geschwindigkeiten bis zu 200 MBit/s, und die Tarife sind oft günstiger als bei DSL. So kostet beispielsweise „Magenta Zuhause L“ bei der Telekom 44,95 Euro. Bei Kabel Deutschland gibt es Internet & Phone Kabel 100 für 39,99 (Preise jeweils nach 24 Monaten für bis zu 100 MBit/s, Stand: April 2015).

Auch über die Mobilfunknetze lassen sich mit UMTS/HSPA und LTE Daten schnell übertragen. Per UMTS/HSPA sind theoretisch Download-Raten von 42 MBit/s möglich. Bei LTE werden Datenraten bis zu 300 MBit/s im Download beworben. Die tatsächliche Geschwindigkeit ist meist deutlich geringer, weil sie von der Auslastung der Funkzelle abhängt. Preislich ist schnelles LTE konkurrenzfähig: Bei der Telekom kostet ein LTE Max (300 MBit/s) 39,95 Euro pro Monat. Wie bei fast allen mobilen Datentarifen gibt es jedoch eine Volumenbeschränkung. Wer ein bestimmtes Kontingent überschreitet, wird für den Rest des Monats ausgebremst. Das danach gedrosselte LTE erreicht meist nur noch 384 KBit/s – eben noch ausreichend, um im Web zu surfen.
WLAN-Tipps: Mehr WLAN fürs Notebook Wo weder schnelles DSL noch LTE noch TV-Kabel vorliegt, bietet sich Internet über Satellit an. Skydsl liefert bis zu 20 MBit/s für 69,90 Euro (ohne Volumenbegrenzung, ab dem 12. Monat 59,90 Euro). Hinzu kommen 400 Euro für die nötige Hardware oder Mietkosten von 9,90 Euro monatlich. Anbieter wie Stardsl oder Eusanet sind etwas preisgünstiger, wenn Sie einen Tarif mit Volumenbegrenzung buchen.

8. Netz-Tuning: Mehr Speed fürs Internet
Ein DSL-Anschluss kann nur so schnell sein, wie Leitung und Tarif es erlauben. Die im Vertrag hinter „bis zu“ versprochene Geschwindigkeit sollte jedoch wenigstens annähernd erreichbar sein. Verlässliche Informationen ermitteln Sie am schnellsten über die Konfigurationsoberfläche einer Fritzbox. Rufen Sie die Konfiguration mit „http://fritz.box“ oder „http://192.168.178.1“ im Browser auf, und gehen Sie auf „Internet > DSL-Informationen“ und die Registerkarte „DSL“. Hinter „Leitungskapazität“ steht, was die Telefonleitung hergibt, und hinter „Aktuelle Datenrate“ die momentane Geschwindigkeit. Diese sollte ungefähr dem gebuchten Tarif entsprechen. Kontrollieren Sie außerdem, ob auf der Registerkarte „Störsicherheit“ der Regler auf „maximale Performance“ steht. Eine Verschiebung in Richtung „maximale Stabilität“ kostet Geschwindigkeit und ist nur nötig, wenn es Probleme bei der DSL-Verbindung gibt.
10 raffinierte WLAN-Tools für Ihr Netzwerk
Für einen praxisnahen Test gehen Sie auf www.speedmeter.de/speedtest und klicken auf „Speedtest starten“. Führen Sie außerdem Tests etwa bei www.speedtest.net und https://speedtest.t-online.de durch. Wiederholen Sie die Tests zu unterschiedlichen Tageszeiten. Sollten die Ergebnisse deutlich unterhalb Ihrer Erwartungen liegen, prüfen Sie zuerst die Telefon-Hausverkabelung. Die Verbindung vom DSL-Router zur Telefondose beziehungsweise dem Hausübergabepunkt sollten Sie möglichst kurz halten. Kabel dürfen nicht beschädigt, die Verbindungen müssen fest verschraubt sein. Auch der DSL-Router kann einen Defekt aufweisen, oder es gibt Probleme mit der Verbindung zur Vermittlungsstelle. Diese Fehler kann dann nur Ihr Internet-Provider über eine Messung ermitteln und beseitigen. Mobile Verbindungen: Wenn Sie wissen wollen, wie schnell Sie mit GPRS, UMTS oder LTE (2G bis 4G) unterwegs sind, nutzen Sie die kostenlose App 4gmark, die Sie für Android, iOS und Windows Phone in den jeweiligen App-Stores finden. Die App zeigt die aktuelle Internetgeschwindigkeit an, und die Messergebnisse dienen als Grundlage für den PC-WELT Netzmonitor . Er bietet Ihnen transparenten Einblick, wie es um die Datennetz-Qualität der deutschen Mobilfunknetze bestellt ist.
