Mit how-old.net hat Microsoft auf der Build2015 überraschend einen neuen kostenlosen Dienst im Web vorgestellt, welcher anhand eines hochgeladenen Fotos das Alter der darauf zu sehenden Person errechnet. Wer kein Foto hochladen mag (Microsoft verspricht aber, die Bilder nicht zu speichern), kann auch eines der Beispielbilder verwenden, um how-old.net auszuprobieren – oder über die eingebundene Bing-Suche nach bestimmten Personen suchen. Eine Anmeldung ist in keinem Fall erdorderlich. Microsoft erkennt auch mehrere Personen auf einem Bild und zeigt dann direkt im Bild über dem Gesicht das geschätzte Alter an. Das mag manchmal ziemlich daneben gehen – Microsoft arbeitet noch an der Verbesserung – doch ist das Ergebnis oft schon überraschend präzise für eine Schätzung. Den Autor dieses Artikels beispielsweise hat how-old.net nur um ein Jahr falsch eingeschätzt.
So funktioniert how-old.net
Noch spannender als die Schätzung ist aber, wie Microsoft es technisch möglich macht. Ziemlich ausführlich geben die Redmonder in einem Blog-Eintrag Auskunft darüber. Wir fassen den englischen Eintrag kurz für Sie zusammen:
In nur einem Tag habe man mit wenigen Entwicklern den Dienst auf Grundlage der vorhandenen Gesichtserkennungs-API und von Microsofts Cloud-Dienst Azure entwickelt. Sobald der User sein Bild hochgeladen hat, analysiert die API das Geschlecht und das vermutliche Alter der zu erkennenden Person. Außerdem – um das Ergebnis zu verfeinern – berücksichtigt Microsoft auch einige Standard-Daten, die der Webbrowser übermittelt. Also etwa den ungefähren Aufenthaltsort des Users, sowie das Gerät, das er zum Upload verwendet hat (iPhone, Windows-PC, etc.). Die Daten gleicht Microsoft mit Statistiken ab und erfährt so, ob der Nutzer eher jung, alt, weiblich oder männlich ist. Das verbessert oder stützt die erste Interpretation des Fotos durch die Gesichtserkennung.
Mithilfe neuer Azure-Streaming-Dienste werte man die Daten im Hintergrund besonders rasch aus, ohne dabei das Bild auf einem Server speichern zu müssen, betont Microsoft. Das ist ein wichtiger Aspekt, schließlich möchte nicht jeder sein Foto im Internet hochladen. Die neue Streaming-Technik ist außerdem wichtig, weil tausende von Bildern gleichzeitig analysiert werden müssen, ohne den Nutzer lange warten zu lassen. Dass das funktioniert, hat Microsoft mit how-old.net bewiesen. Hier liegt im Übrigen auch der Grund, warum man den Service entwickelt hat: als eindrucksvolle Demo für Microsoft Azure.
Schließlich – diesen Aspekt von how-old.net bekommen die wenigsten Nutzer zu sehen – werden die Auswertungen anonym in einem Dashboard angezeigt. Die Macher des Dienstes sehen dann die Altersgruppen und das Geschlecht der Teilnehmenden. Diese Auswertung ist ebenfalls eine Demo der neuen Azure-Möglichkeiten und vor allem für Seitenbetreiber und Analysten spannend.
Ende Januar hatte Microsoft seinem Cloud-Speicher OneDrive übrigens ein Update verpasst , welches hochgeladene Fotos auf Wunsch nach Gesichtern durchsucht und den Tag “Personen” hinzufügt. Auch Pflanzen, Außenaufnahmen und weitere Kategorien erkennt die Schnittstelle.

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