Damit alle Geräte im heimischen Netzwerk problemlos miteinander kommunizieren können, ist eine zuverlässige Infrastruktur eforderlich. Es hängt von der Größe und Bauart des Hauses oder der Wohnung ab, wie hoch der Aufwand dafür ist. Im einfachsten Fall genügt ein DSL-Router mit eingebautem WLAN-Access-Point. Aber schon bei etwas größeren Wohnungen deckt die Funkverbindung nicht mehr jeden Bereich ausreichend ab. Es gibt jedoch Methoden, die Reichweite zu vergrößern. Fehler in der Konfiguration können die Netzwerkverbindung behindern oder verhindern. Der Internetzugriff oder die Kommunikation mit anderen Geräte im Heimnetz bricht dann ab oder wird sehr langsam. Welche Probleme auftreten und wie sie sich beseitigen lassen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Galerie: WLAN 2015: Die schnellsten Router im Überblick

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Bei allem sollten Sie auch daran denken, für ausreichend Sicherheit zu sorgen. Sie selbst sind dafür verantwortlich, welche Daten über Ihren Internetanschluss laufen. Unbekannte Mit-Surfer sollten keine Chance haben, und wenn Sie Freunden und Bekannten Zugang zu Ihrem Netzwerk gewähren wollen, sind auch hier zusätzliche Sicherungsmaßnahmen sinnvoll.
Alles rund um Heimnetz und WLAN
1. Router einstellen: Kanäle und Frequenzen
Fürs WLAN steht im 2,4-GHz-Bereich nur ein schmales Frequenzband mit 13 Kanälen zur Verfügung. Jeder Kanal hat eine Breite von 20 MHz und einen Abstand von 5 MHz zum nächsten Kanal. Nur die Kanäle 1,6 und 11 überlappen sich daher nicht. Auf welchem Kanal der Router in Ihrem Netzwerk sendet, bekommen Sie über die Konfigurationsoberfläche heraus. Bei einer Fritzbox rufen Sie die URL https://fritz.box oder https://192.168.178.1 im Browser auf. Bei anderen DSL-Routern oder Kabelmodems funktioniert in der Regel die Adresse https://192.168.0.1 . 5 GHz für mehr Geschwindigkeit: Wenn möglich, sollten Sie auf das 5-GHz-Band (802.11a/n/ ac) ausweichen. Hier gibt es keine Überlappungen. Jeder Router verwendet einen eigenen Kanal mit 20, 40 oder 80 MHz Bandbreite. Es gibt zurzeit 5-GHz-Router, die bis zu 1300 MBit/s versprechen. Allerdings müssen auch die WLAN-Adapter Ihrer PCs und Smartphone diesen Standard beherrschen, was nur bei neueren Geräten der Fall ist. Router bieten deshalb oft einen Mischbetrieb von 2,4 GHz und 5 GHz an. Fritzboxen sind standardmäßig für beide Frequenzen unter der gleichen SSID konfiguriert. Ein mobiles WLAN-Gerät sucht sich dann das stärkste Signal und verbindet sich automatisch.

Maßnahmen: Meist sind Router auf automatische Kanalwahl eingestellt, was auch ganz gut funktioniert. Trotzdem sollten Sie die Einstellungen prüfen. Die Fritzbox macht es Ihnen unter „WLAN > Funkkanal“ besonders leicht (für andere Router siehe Punkt 2) . Unterhalb von „WLAN-Umgebung“ sehen Sie ein Diagramm mit der Belegung des Frequenzbandes. „Ihre Fritz!Box“ ist blau hervorgehoben, andere Router gelb. Per Klick auf „WLAN-Störeinflüsse einblenden“ lässt sich außerdem ermitteln, was sonst noch in diesem Bereich funkt. Sollte beispielsweise Kanal 11 nicht belegt sein, wählen Sie diesen. Nehmen Sie aber nicht den Kanal mit einem schwachen Signal, sondern im Gegenteil den, auf dem der stärkste Router in der Nachbarschaft sendet. Denn in diesem Fall greift die Koordinationsfunktion DCF (Distributed Coordination Function) moderner Router. Das ist besser, als überlappende, interferierende Kanäle zu verwenden. Stellen Sie – wenn vorhanden – außerdem eine Bandbreite von 40 MHz ein. Nur dann ist theoretisch das Maximum von 300 MBit/s bis 600 MBit/s zu erreichen. Je nach Router-Modell sendet das Gerät nur auf 2,4 GHz oder 5 GHz oder auf beiden Frequenzbändern (Dual-Band). Letzteres ist die optimale Methode, weil sich dann auch ältere PCs, Smartphones oder Notebooks mit dem Funknetz verbinden können. Um gezielt zwischen den beiden Frequenzbändern wählen zu können, ändern Sie bei einem Dual-Band-Router wie der Fritzbox 7390 die Konfiguration. Bei anderen Routern mit ähnlichen Einstellungen läuft es entsprechend ab. Klicken Sie in der Browser-Oberfläche der Fritzbox zuerst am unteren Rand der Seite auf „Ansicht: Standard“, um die erweiterten Optionen einzublenden. Gehen Sie dann auf „WLAN > Funknetz“. Tippen Sie unter „2,4-GHz-Frequenzband“ und „5-GHz-Frequenzband“ hinter „Name des WLAN-Funknetzes (SSID)“ jeweils eine aussagekräftige Bezeichnung ein, und klicken Sie dann auf „Übernehmen“.
2. Nachbarschaft: WLANs in der Umgebung
Wenn Ihr Router keine Anzeige der Kanalbelegung durch andere Funknetze besitzt, verwenden Sie ein Tool wie Inssider . Es zeigt eine Liste mit allen WLANs an, die sich in Reichweite Ihres Rechners befinden. Sie sehen hier auch drahtlose Netze, die die Windows-WLAN-Anzeige wegen zu schlechtem Empfang ausblendet. In der Spalte „SSID“ steht der Name des Funknetzes, unter „Channel“ der genutzte Kanal. Der Spalte „RSSI“ können Sie entnehmen, wie hoch die empfangene Signalstärke ist. Ein RSSI-Wert von „-40“ ist stärker als einer mit „-60“. Ein Kurvendiagramm zeigt die gemessene Feldstärke im Verlauf an, ein zweites die Signalstärke aller WLANs.

Ein etwas einfacheres Tool zur Kanalsuche ist Wifi Info View . Es zeigt eine Tabelle mit allen WLANs der Umgebung. Wenn Sie aber auf „Options > Channels Summary Mode“ klicken, erscheint eine übersichtliche Liste der durch Router belegten Kanäle und der Signalqualität. Für Android-Nutzer verfügt die kostenlose App Android-App Wifi Analyzer über ähnliche Funktionen wie Inssider. Nach dem Start sehen Sie ein Diagramm, das die Kanalbelegung und die Signalstärke der Funknetze in der Umgebung anzeigt. Durch Wischen nach links gelangen Sie zu einem Pegelmesser, der die Stärke eines von Ihnen ausgewählten WLAN-Routers anzeigt. Eine weitere interessante Android-App ist die Fritz-App WLAN von AVM. Das Gratis-Tool funktioniert mit jedem WLAN-Router und nicht nur mit der Fritzbox. Es zeigt die aktuellen Verbindungsdaten und eine grafische Übersicht der Kanalbelegung an. Außerdem sind Geschwindigkeitstest und Feldstärkemessungen über einen längeren Zeitraum möglich. Maßnahmen: Wie in Punkt 1 beschrieben, sorgen Sie dafür, dass Ihr Router auf dem gleichen Kanal wie der stärkste Router in der Nachbarschaft sendet. Sollte es sehr eng zugegen, ergänzen Sie Ihre Netzwerk mit einem 5-GHz-Access-Point (Punkt 5). Prüfen Sie aber vorher, ob Ihre WLAN-Geräte dieses Frequenzband auch unterstützen.

3. Abdeckung: Geschwindigkeit und Signalqualität
Die Geschwindigkeit im WLAN oder LAN lässt sich über den Windows-Explorer praxisnah bestimmen. Kopieren Sie eine größere Datei, etwa mit 2 GB, von einer Netzwerkfreigabe auf den PC oder umgekehrt. Wenn Sie im Kopieren-Dialog auf „Weitere Details“klicken, dann sehen Sie die Transferraten in MB/s. Wiederholen Sie den Vorgang mit einem Ordner voller kleinerer Dateien. Bei der großen Datei sollte der Windows-Explorer wenigstes für einige Zeit den praktisch möglichen Maximalwert anzeigen. Messungen mit kleinen Dateien liegen in der Regel deutlich darunter, weil hier die Transferrate im Netzwerk eine zunehmend geringere Rolle spielt. Entscheidend ist dann, wie schnell die Festplatte des NAS oder PCs die Daten liefern kann. Mehrfache Messungen machen das Bild deutlicher. Sie können dafür ein Tool wie NAS Performance Tester verwenden. Geben Sie den Laufwerksbuchstaben des NAS oder der Netzwerkfreigabe an, und klicken Sie auf „Start“. Hinter „File size“ stellen Sie nach dem ersten Test eine andere Dateigröße ein und klicken erneut auf „Start“. Das Tool zeigt Ihnen jeweils die Transferraten in MB/s an. Mit einem mobilen Gerät im WLAN wiederholen Sie die Messungen an unterschiedlichen Standorten. Probieren Sie dabei – wenn vorhanden – die Datenübertragung bei Verbindungen über 2,4 und 5 GHz aus. Für Messungen über einen längeren Zeitraum verwenden Sie die Freeware Netstress . Installieren Sie das Tool auf zwei Windows-PCs, um die Transferrate zu ermitteln. Signalqualität bestimmen: Einen genaueren Einblick in die Signalqualität in den unterschiedlichen Bereichen der Wohnung gibt Ekahau Heatmapper . Für das Tool hilfreich ist ein Grundriss, den Sie einscannen oder von Hand zeichnen und fotografieren. Installieren Sie das Tool auf einem Notebook, klicken Sie in Heatmapper auf „I have a map image“ und wählen Sie die Bilddatei aus. Oder Sie wählen „I don‘t have a map“ und arbeiten mit einem einfachen Raster. Klicken Sie im Grundriss mit der linken Maustaste auf die Stelle, an der Sie sich gerade befinden. Gehen Sie langsam durch die gesamte Wohnung und klicken Sie alle paar Meter auf Ihre Position im Grundriss. Zum Abschluss führen Sie einen Rechtsklick aus. Heatmapper zeigt jetzt unterschiedlich gefärbte Bereiche: Dunkelgrün steht für eine sehr gute, Hellgrün für eine gute, Gelb für eine mittlere und Rot für eine schlechte Signalqualität. Heatmapper trägt auch die gefundenen Router in den Plan ein. Sollte es mehrere geben, halten Sie den Mauszeiger kurz über das Router-Symbol. Sie sehen dann nur das Versorgungsgebiet dieses Routers. Sollten sich Empfangsgeräte in gelben oder roten Bereichen befinden, kann das für den Browser oder E-Mail-Programme noch reichen, wenn auch mit geringerer Geschwindigkeit. Videostreaming ist hier jedoch kaum möglich.

Maßnahmen: Bei größeren Distanzen zum WLAN-Router verschlechtert sich die Signalqualität, und die Übertragungsgeschwindigkeit nimmt ab. Sie können Maßnahmen an beiden Enden der Funkstrecke ergreifen, also am WLAN-Router und/oder am Empfangsgerät, etwa mit zusätzlichen Antennen (siehe Punkt 4). Wenn möglich, probieren Sie zuerst einen anderen Standort für Ihren DSL/WLAN-Router aus. Das Gerät sollte zentral aufgestellt sein, um alle Bereiche der Wohnung optimal auszuleuchten, oder in der Nähe der meisten Empfangsgeräte. 5-GHz-WLAN sollte schneller sein als 2,4 GHz. Das hängt jedoch von der Leistungsfähigkeit und Position des Routers sowie den Ausbreitungsbedingungen ab. Bei Verbindungsabbrüchen probieren Sie beide Techniken aus. Wenn das alles nicht zur Verbesserung beiträgt, benötigen Sie einen zusätzlichen WLAN-Access-Point (Punkt 5) oder eine alternative Technik wie Powerline (Punkt 8).
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4. Antennen: So funkt das WLAN weiter
Die WLAN-Abdeckung lässt sich mit zusätzlichen Antennen vergrößern. Voraussetzung dafür ist, dass der Router mit einem RP-SMA-Anschluss ausgestattet ist. Maßnahmen: Schrauben Sie die vorhandene Antenne ab und ersetzen Sie diese durch eine mit mehr Leistung. Es gibt unterschiedliche Bauformen, etwa WLAN-Flächenantennen mit längerem Anschlusskabel für den Innenbereich und Außenbereich oder Parabolspiegel für den Außenbereich. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Antennen das verwendete Frequenzband unterstützen: abhängig von Router 2,4 GHz oder 5 GHz oder besser und zukunftssicher beide Frequenzbänder. Wie Sie WLAN-Antenne selber bauen, haben wir beispielsweise in diesem Artikel beschrieben. Auch auf der Empfängerseite kann man Antennen nachrüsten. Das geht allerdings nur bei PCs mit WLAN-Steckkarte und RP-SMA-Anschluss. Bei Notebooks ist die Antenne in der Regel eingebaut und es gibt keinen Antennen-Anschluss. Hier hilft dann ein USB-WLAN-Adapter an einem längeren Kabel weiter, der sich optimal ausrichten lässt. Eine Alternative für alle Geräte mit Ethernet-Anschluss sind Ethernet-WLAN-Adapter, die eine WLAN-Verbindung über ein Netzwerkkabel weiterreichen, beispielsweise Netgear WNCE4004-100PES N900 für etwa 40 Euro. Der Adapter funktioniert, weil kein Treiber nötig ist, nicht nur an Notebooks, sondern auch zusammen mit TV-Geräten oder Spielekonsolen ohne WLAN-Funktion. Über ein längeres Ethernet-Kabel lässt er sich auch in größerer Entfernung vom Gerät an einer günstigeren Empfangsposition aufstellen.

5. Mehr Reichweite: Access-Points oder Repeater
Mit weiteren Access-Points (WLAN-Routern) oder WLAN-Repeatern lässt sich die Reichweite eines Funknetzwerks über fast beliebige Entfernungen erweitern. Ein Access-Point wird per Ethernet-Kabel oder Powerline (Punkt 8) angebunden und spannt ein weiteres WLAN auf. Er erhält die gleiche SSID (Service Set Identifier) und den gleichen WLAN-Schlüssel wie der DSL-Router. Im optimalen Fall überlappen sich die Funkbereiche etwas, sodass die Verbindung nicht abreißt, auch wenn Sie sich mit einem mobilen Gerät durch die Räume bewegen. Nebenbei bietet ein modernerer Router dank verbesserter Antennen und neuer WLAN-Standards wahrscheinlich auch mehr Leistung als der bereits vorhandene DSL-Router. Ist kein Ethernet-Kabel verfügbar, setzen Sie einen WLAN-Repeater ein. Der Repeater empfängt das Funksignal des Basis-Routers und sendet es verstärkt weiter. Er muss an einem Ort aufgestellt sein, an dem das Signal der WLAN-Basisstation noch einigermaßen gut empfangbar ist. Ganz optimal ist das Verfahren nicht, da beim Einsatz eines Repeaters jedes Datenpaket zweimal gesendet (vom Router und vom Repeater) und zweimal empfangen werden muss (vom Repeater und vom Endgerät).Daher halbiert sich die Bandbreite. Das ist aber immer noch mehr, als ein sehr schwaches Signal am Empfangsort ohne Zwischenstation bieten kann. Eine Alternative ist ein WLAN-Access-Point, den Sie über Powerline anbinden (Punkt 8).

Maßnahmen: WLAN-Access-Points und WLAN-Repeater finden Sie im Handel ab etwa 30 Euro. Der Neukauf entfällt, wenn noch eine alte Fritzbox oder ein anderer DSL-Router ungenutzt im Schrank liegt. Die meisten Geräte lassen sich wenigstens als Access-Point und oft auch als Repeater umfunktionieren. Eine Liste der unterstützten Fritzboxen und Fritz-OS-Versionen finden Sie hier . Fritzbox als Access-Point für einen anderen DSL-Router: Verbinden Sie PC und Fritzbox direkt per Ethernet-Kabel und öffnen Sie die Benutzeroberfläche der Fritzbox im Browser. Verwenden Sie als URL https://fritz.box oder https://192.168.178.1 . Gehen Sie auf „Internet > Zugangsdaten“. Stellen Sie hinter „Internetanbieter“ den Wert „Weitere Internetanbieter“ und darunter „Anderer Anbieter“. Aktivieren Sie die Optionen „Externes Modem oder Router“ und „Vorhandene Internetverbindung mitbenutzen (IPClient-Modus)“. Tragen Sie unter „Verbindungseinstellungen“ die Übertragungsgeschwindigkeit der Internetverbindung ein. Klicken Sie auf „Verbindungseinstellungen ändern“. Lassen Sie „IP-Adresse automatisch über DHCP beziehen“ aktiviert, wenn der DSL-Router die IP-Adresse vergeben soll. Andernfalls wählen Sie „IP-Adresse manuell festlegen“ und tragen die gewünschten Werte ein.
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Fritzbox als WLAN-Repeater: Verbinden Sie PC und Fritzbox direkt per Ethernet-Kabel. Gehen Sie in der Benutzeroberfläche auf „WLAN > Repeater“. Wenn Sie diesen Menüpunkt nicht sehen, klicken Sie am unteren Rand der Seite auf „Ansicht: Standard“. Aktivieren Sie die Option „Repeater“, und wählen Sie darunter das WLAN-Netz aus, das Sie verstärken wollen. Tippen Sie hinter „WLAN-Netzwerkschlüssel“ den Schlüssel für dieses WLAN ein, und klicken Sie auf die Schaltfläche „Übernehmen“. Andere Router als Access-Point oder Repeater: Zur Konfiguration verbinden Sie einen der „LAN“-Anschlüsse des Routers zuerst alleine per Ethernet-Kabel mit dem PC und starten Windows neu. Der DHCP-Server im neuen Router gibt dem PC eine IP-Nummer, beispielsweise „192.168.0.10“. Die Konfigurationsoberfläche des Routers ist dann meist unter http://192.168.0.1 über den Browser erreichbar. Vielfach bietet Ihnen diese einen Assistenten an, der Sie durch die nötigen Schritte leitet. Bei der manuellen Konfiguration schalten Sie zuerst den DHCP-Server ab und geben dem neuen Router eine IP-Nummer, die nicht von Ihrem bisheriger DSL-Router vergeben wird. Bei einer Fritzbox 7390 beispielsweise ermitteln Sie den Adressbereich über „Heimnetz > Netzwerk“ auf der Registerkarte „Netzwerkeinstellungen“ nach einem Klick auf „IPv4-Adressen“. Standardmäßig ist 192.168.178.20 bis 192.168.178.200 konfiguriert. Die IP-Nummer 192.168.178.201 eignet sich in diesem Beispiel für den neuen Router. Router ohne DSL-Modem sind für die Internet-Anbindung auf ein DSL- oder Kabel-Modem im Netzwerk angewiesen. Die Verbindung erfolgt in der Regel über einen Ethernet-Anschluss, der mit „WAN“ gekennzeichnet ist (Wide Area Network). Ist im Netz bereits ein DSL-/Kabel-Modem mit Switch vorhanden, etwa eine Fritzbox, wird diese mit einem der LAN-Ports des neuen Routers verbunden. Der neue Router empfängt dann Datenpakete per Ethernet vom DSL-Router und macht das Netzwerk über sein WLAN verfügbar. Die Repeater-Funktion aktivieren Sie bei den WLAN-Einstellungen. Meist gibt es hier eine Option wie „Enable WDS Bridging“. Tragen Sie die Verbindungsdaten wie SSID und WPA-Schlüssel ein. Der Router verbindet sich dann mit dem vorhandenen WLAN und verstärkt dessen Signal. Das Ethernet-Kabel können Sie anschließend entfernen.

6. Software-Router: PC oder Notebook als WLAN-AP
Sie haben einen ungenutzten PC oder ein Notebook übrig und wollen für einen WLAN-Access-Point kein Geld ausgeben? Ein PC lässt sich auch zum Router umfunktionieren. Das geht unter Windows oder, wenn Sie keine Lizenz dafür besitzen, auch unter Linux. Maßnahmen: Unter Windows lässt sich mit der kostenlosen Software Virtual Router Manager schnell ein Access-Point beziehungsweise Repeater realisieren. Installieren Sie das Tool und starten Sie es. Tippen Sie eine SSID sowie ein Passwort ein. Stellen Sie hinter „Shared Connection“ den Netzwerkadapter ein, den Sie für die Internet-Verbindung nutzen. Das kann die Netzwerkkarte oder der WLAN-Adapter sein. Der Windows-Netzadapter arbeitet dann in zwei Betriebsarten: Er ist weiterhin als Client mit dem Heim-Router und dem echten Netz verbunden und daher normal zu benutzen. Er ist zudem Hotspot für die Geräte, die sich mit seinem virtuellen Adapter verbinden. Wer Linux verwenden will, installiert am besten Ubuntu auf dem PC. Von Haus aus bietet Ubuntu nur an, über den Netzwerkmanager ein Ad-Hoc-Netzwerk einzurichten und darüber die Internetverbindung des Ethernet-Anschlusses freizugeben. Allerdings funktioniert das nicht mit allen WLAN-Geräten zuverlässig. Mehr Möglichkeiten bietet dagegen das Software-Paket hostapd. Die Konfiguration ist jedoch ziemlich umfangreich. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie hier .
7. Gastzugang: Mehr Sicherheit im WLAN und LAN
Wenn Sie Ihr Netzwerk Freunden und Bekannten zeitweise zur Verfügung stellen, sind besondere Sicherheitsmaßnahmen gefragt. Sie möchten wahrscheinlich nicht, dass andere Personen darüber Zugriff auf persönliche Dokumente erhalten. Noch größer ist allerdings die Gefahr, dass ein mit Schad-Software befallener Rechner Dateien auf Netzwerkfreigaben infiziert. Maßnahmen: Viele Router bieten einen Gastzugang für das LAN oder WLAN an. Bei aktuellen Fritzboxen geht das besonders einfach. Die Einstellungen für das Drahtlosnetzwerk finden Sie unter „WLAN > Gastzugang“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Gastzugang aktiv“. Danach legen Sie den Namen, die Art der Verschlüsselung und den WLAN-Netzwerkschlüssel fest. Sie können außerdem die Nutzung auf Surfen und E-Mail beschränken sowie die Kommunikation der Gastgeräte untereinander verbieten. Unter „Heimnetz > Netzwerk“ lässt sich auf der Registerkarte „Netzwerkeinstellungen“ die Gastfunktion auch für „Lan 4“ aktivieren. In jedem Fall befinden sich alle Gäste in einem isolierten Netzwerk und haben keinen Zugriff auf Ihr Heimnetz. Bei anderen Routern finden Sie entsprechende Optionen unter Menüpunkten wie „AP Isolierung“ oder „Client Isolierung“.

8. Powerline: Netzwerk über Stromkabel
Powerline oder PowerLAN ist eine Alternative zu WLAN oder zur Ethernet-Verkabelung. Für den Datentransport wird die Stromleitung genutzt. Preisgünstige Adapter gibt es ab etwa 50 Euro im Zweierpack. Für die derzeit schnellste verfügbare Technik mit 1200 MBit/s müssen Sie gut 120 Euro auf den Tisch legen, beispielsweise für das Devolo dLAN 1200+ Starter Kit . Maßnahmen: Powerline-Adapter kommen in die Steckdose. Sie werden per Ethernet-Kabel mit dem PC verbunden oder stellen ein WLAN-Netz bereit. Der theoretische Durchsatz von 500 oder gar 1200 MBit/s wird in der Praxis allerdings kaum erreicht. Im Idealfall und bei kürzeren Distanzen kommen die Adapter auf etwa 40 Prozent der theoretischen Bruttoleistung, in ungünstigen Fällen nur auf 10 bis 20 Prozent. Dabei spielt die räumliche Distanz der Adapter und die Qualität der Stromleitung eine Rolle. Wie bei WLAN können Störungen durch andere Geräte den Durchsatz beeinträchtigen. Erscheint die Verbindung als zu langsam, hilft nur ausprobieren. Stöpseln Sie die Adapter direkt in unterschiedliche Steckdosen, und messen Sie die Übertragungsrate im Netzwerk mit NAS Performance Tester . Verwenden Sie dabei keine Mehrfachsteckleisten. Diese können Sie aber an die Steckdose des Adapters anschließen.
Grundlagen Netzwerk und IP-Adressen
Wenn PCs sich untereinander im Netzwerk nicht sehen oder keine Internetverbindung möglich ist, liegt das meist an einer fehlerhaften Netzwerkkonfiguration. Prüfen Sie zuerst die üblichen Verdächtigen: Schadhafte Kabel oder wackelige Stecker sind oft die Ursache für Verbindungsprobleme. Alle erforderlichen Netzwerktreiber sollten ebenfalls installiert und aktuell sein.
Gehen Sie in der Systemsteuerung auf „Netzwerk- und Freigabecenter“. Hier erhalten Sie eine Übersicht, mit welchem Netzwerk sich Ihr PC verbunden hat. Wenn hinter „Zugriffstyp“ etwas anderes als „Internet“ steht, gibt es zwar eine Netzwerkverbindung, aber keinen Zugriff auf das Internet. In einer Eingabeaufforderung lässt sich beispielsweise bei einer Fritzbox mit dem Befehl ping 192.168.178.1 testen, ob das Standard-Gateway, also der Weg ins Internet, erreichbar ist. Bei anderen DSL-Routern setzen Sie die IP-Adresse ein, über die auch die Konfigurationsoberfläche erreichbar ist, meist 192.168.0.1 oder 192.168.1.1. ping pcwelt.de prüft, ob die Namensauflösung über DNS funktioniert. Ist beides der Fall, besteht eine Heimnetz- und Internetverbindung. Wenn nicht, klicken Sie auf „Adaptereinstellungen ändern“ und dann mit der rechten Maustaste auf Ihren Netzwerkadapter. Wählen Sie im Menü „Status“, und klicken Sie auf „Details“. Hier sehen Sie die aktuelle IP-Adresse des PCs und des IPv4-Standard-Gateways (DSL-Router). Beide Adressen müssen im Bereich für private Netzwerke liegen, beispielsweise „192.168.0.X“ oder „192.168.178.X“. „X“ steht für eine eindeutige Nummer eines jeden Geräts im Heimnetz.
Die IP-Nummern werden dem PC per DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) vom DSL-Router zugewiesen. Es darf nur einen DHCP-Server im Netz geben, sonst gibt es ein Adressen-Durcheinander, und es ist keine Verbindung möglich. Taucht eine unerwartete IP-Adresse auf, klicken Sie im Kontextmenü des Netzwerkadapters auf „Eigenschaften“, dann auf „Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)“ und auf „Eigenschaften“. Hier müssen für DHCP die Optionen „IP-Adresse automatisch beziehen“ und „DNS-Serveradresse automatisch beziehen“ aktiviert sein. Ist eine feste IP-Adresse eingetragen, muss sie zum Netzwerk des Routers passen; die ersten drei Zahlengruppen sind dabei immer identisch.
Auf welchen IP-Adressen Geräte in Ihrem Netzwerk lauschen, erfahren Sie über Softperfect Network Scanner . Das Tool ermittelt automatisch den verwendeten IP-Bereich, und Sie müssen nur auf „Start scanning“ klicken.