Zugegeben, die Synchronisation der Fitnessdaten aus dem Tracker am Handgelenk ist ausgesprochen praktisch. Schließlich ist das Display dieser Armbänder meist winzig, durch das Menü muss man sich mühsam mit einer oder mit zwei Tasten quälen und was gestern war, zeigen die Dinger schon gar nicht. In der App am Smartphone oder der Software am PC lassen sich dagegen sämtliche Aktivitäten darstellen, inklusive der Übersicht der Vergangenheit. Das alles lässt sich per Bluetooth 4.0 einfach und schnell erledigen.
Doch beim Vergleich der aktuellen Tracker fällt auf, dass alle Hersteller solcher Geräte für die Datenübertragung eine zwangsweise Anmeldung verlangen – alle bis auf einen! Das ist der deutsche Hersteller Beurer mit seinem Aktivitätstracker AS 80, den Billiger.de zu Preisen ab ca. 50 Euro auflistet.

Dabei bietet Beurer für sein Produkt durchaus Apps, um die aufgezeichneten Daten mit dem Android-Smartphone (ab Android 4.3) bzw. dem iPhone zu synchronisieren. Nur benötigt man dazu anders als bei Fitbit, Garmin, Jawbone, Medisana, Sony, Withings und Co. eben nicht zwangsweise ein Online-Konto. Warum auch? Beim Beurer-Armband genügen das Starten der App und das (längere) Drücken der Tracker-Taste, um sämtliche Daten aus den vergangenen Tagen auf das Smartphone zu übertragen. Der Datenabgleich funktioniert absolut problemlos und zuverlässig. Zusätzlich kann man einen Beurer-Account anlegen, man muss es aber nicht.
Beurer AS 80 mit langer Laufzeit, aber Schwächen beim Joggen
Wie schlägt sich der Tracker AS 80 nun in der Praxis? Die Installation der Heath Manager-App aus dem Appstore bzw. Playstore bereitet keinerlei Probleme. Dass man aber – unter anderem für die Kalorienberechnung wichtig – nicht einmal sein Gewicht eingeben muss, enttäuscht. Stattdessen sieht Beurer dafür eine Funkverbindung zu seinen Körperwaagen vor. Auch die Schlafphasen erfassen Armband und App nicht automatisch, vielmehr muss man den Sleep-Modus manuell einschalten.
Der Tracker selbst glänzt mit einfacher Bedienung: Mit der einzigen Taste klickt man durch Uhrzeit, die am Tag zurückgelegten Schritte, die daraus resultierenden Kilometer, die verbrauchten Kalorien, die „Aktivzeit“ und die Prozentangabe vom festgelegten Tagesziel. Durch längeres Drücken werden der Sync- bzw. der Schlafmodus aktiviert. Die OLED-Anzeige erlischt nach wenigen Sekunden automatisch, zum Ablesen der Werte muss also jedes Mal neu gedrückt werden. Dafür hält der integrierte Akku fast vier Wochen durch, bevor der Tracker über die USB-Ladeklammer wieder aufgeladen werden muss. Dazu passt die Größe des internen Speichers, der die Aktivitäten von 30 Tagen erfasst und erst dann mit der App synchronisiert werden muss.

©Beurer
Im Alltag trägt sich der 17 Gramm leichte Fitnesstracker angenehm, das Gummiarmband lässt sich ausreichend verstellen, „one size fits all“ also. Allerdings trägt das Oberteil mit fast elf Millimetern doch ordentlich auf, so dass man mit dem Handgelenk ab und an einmal irgendwo entlangschrappt. Auf Dauer wird das Display also den einen oder anderen Kratzer abbekommen.
Während das Wearable die „normalen“ Schritte zuverlässig zählt und anzeigt, hat es mit dem Laufstil des Autors beim Joggen seine Probleme. Mal kam der AS 80 auf der ausgemessenen Strecke von gut zehn Kilometern nur auf 5.000 Schritte, mal waren es fast 8.000. Diese Zahl dürfte der Wahrheit deutlich näher kommen. Dass dann auch die Angaben der verbrauchten Kalorien daneben liegen, versteht sich von selbst. Die (Arm-) Bewegungen beim Wachsen des Autos zählte das Gerät dagegen fleißig und zeigte am Abend rund 13.190 „Schritte“ – Tagesrekord.
Fazit
Wer seine Fitnessdaten genau messen möchte, liegt also mit dem Beurer AS 80 falsch. Da messen andere Tracker wie das Vivofit-Armband von Garmin deutlich genauer. Beim normalen Gehen hielten sich die Fehler in Grenzen, nämlich bei akzeptablen fünf Prozent. Positiv dagegen sind die lange Akkulaufzeit, die einfache Handhabung inklusive Koppelung mit Smartphone und App sowie die Möglichkeit hervorzuheben, die eigenen Körper- und Fitnessdaten ausschließlich lokal zu speichern. Dem hat die Konkurrenz nichts entgegenzusetzen, Beurer wirbt deshalb auch ausdrücklich mit „TÜV-zertifizierter Datensicherheit“.