Die Bundeswehr schreibt weiterhin Schlagzeilen. Negativ-Schlagzeilen. Neu angeschaffte Transport-Hubschrauber vom Typ NH90 – gebaut von Airbus – stürzen schon mal beinahe ab und bekommen deshalb ein Flugverbot verordnet, das kurz darauf wieder aufgehoben wird. Nun darf das offensichtlich etwas sensible Hightech-Kriegsgerät zwar wieder fliegen – aber nur mit eingeschränkter Stundenzahl. Und von Piloten, denen vermutlich ziemlich mulmig ist. Andere neue Transport-Hubschrauber – ebenfalls vom Airbus-Typ NH90, die als „Sea Lion“ modifiziert eigens für die Marine angeschafft werden – halten einige Experten als nicht geeignet für den Flug über das offene Meer.
Transportpanzer müssen im Manöver mit Besenstielen als Bordkanonen-Attrappe ausgestattet werden, weil keine echten Kanonen greifbar sind. Für die Bundeswehreinheiten, die für die schnell einsatzbereite NATO Response Force (NRF) vorgesehen sind, muss die Ausrüstung von anderen Bundeswehrabteilungen zusammengebettelt werden. Und wenn die deutsche Waffentechnik doch einmal funktioniert, versenkt sie um ein Haar harmlose Fischerboote. Der neu angeschaffte Transport-Flieger A400M (ebenfalls von Airbus) wiederum fliegt wegen diverser technischer Probleme erstmal überhaupt nicht im Einsatz, sondern wird nach wie vor erprobt – die gute alte Transall, sozusagen der fliegende VW Käfer der Luftwaffe, muss bis auf weiteres im Ernstfall aushelfen. Das größte Übel stellt aber das G36 dar, das hochmoderne Standardgewehr der Bundeswehrsoldaten – es ist offensichtlich nicht für einen harten, längeren Feuerkampf geeignet. Über diese und viele andere technologische Glanzleistungen der Bundeswehr informiert der Blog Augengeradeaus.net des Journalisten Thomas Wiegold.
Computer Netzwerk Operationen (CNO): Die Bundeswehr-Hackertruppe für den Cyberkrieg
Was jedoch kaum jemand weiß und angesichts der fortlaufenden Pannenserie der Bundeswehr auch kaum zu erwarten ist: Die deutsche Armee besitzt sogar eine eigene Hackertruppe. Sie ist rund 60 Mann stark und am Rand der Eifel stationiert.
Die deutschen Cyberkrieger im Flecktarnanzug hören auf den Namen Gruppe „Computer Netzwerk Operationen“ (CNO). Die Einheit für den „elektronischen Kampf“ (O-Ton Bundeswehr) wurde laut der Bundesregierung im Dezember 2006 unter dem Kommando Strategische Aufklärung eingerichtet. Wie die Bundesregierung kürzlich erklärt hat, sei die CNO „grundsätzlich auch zu offensiven Operationen in der Lage“. Gemeint sind Cyberangriffe. Diese könne sie auch unter dem „Einsatz von „Stealth-Techniken“ durchführen, sprich: Unerkannt und getarnt, also zum Beispiel mit gefälschter IP-Adresse. Allerdings müsse die Regierung einen solchen Angriff anordnen.
Laut Bundesregierung hat die CNO aber bisher keinen Cyberangriff durchgeführt und sich auch nicht an einem solchen von einem verbündeten Staat durchgeführten Angriff beteiligt. Womit sich die Frage stellt, was die Bundeswehr-Cyberkrieger seit Ende 2006 gemacht haben…
Die Bundesregierung erklärt weiterhin, dass die CNO die einzige Cyberkrieger-Einheit der Bundesrepublik Deutschland sei. Weder die deutschen Geheimdienste noch die Polizei sollen über eine ähnliche Einheit verfügen.
Alles, was die Bundesregierung zur Cyberkrieger-Truppe der Bundeswehr zu sagen hat, können Sie in diesem PDF nachlesen: