Windows 10 zeichnet sich durch eine umfassende Integration von Onedrive aus. „Ein Ort für alles Wichtige im Leben“ lautet demgemäß Microsofts Werbeslogan. Neben eigenen Dokumenten und Einstellungen können etwa auch Songs für ein späteres Streaming mit der Groove-Musik-App in der Microsoft-Cloud gespeichert werden. Jedem Anwender von Windows 10 stehen 15 GByte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung, Office-365 -Abonnenten verfügen über mindestens ein TByte Online-Speicher. Zugriff auf Onedrive und das Teilen von Dateien und Fotos ist auf PCs und Macs sowie mit den entsprechenden Apps unter Android, iOS und Windows Phone (Windows Mobile) auf Smartphones und Tablets möglich.
Windows 10: Onedrive-Ordner als Laufwerk einbinden
OneDrive-Ordnerabgleich in Windows 10 anpassen
Die Platzhalter, mit denen OneDrive unter Windows 8.1 nur in der Cloud, nicht jedoch auf dem eigenen PC gespeicherte Dateien dargestellt hat, sind mit Windows 10 Geschichte. Stattdessen stellt Windows 10 eine vollständige oder eine selektive Synchronisierung zur Verfügung. Damit kann man die auf dem PC synchronisierten Ordner festlegen. Der Abgleich von Dateien und Verzeichnissen im OneDrive-Ordner auf dem PC mit der Online-Festplatte kann in der Weise erfolgen, dass Windows 10 automatisch alles synchronisiert (Option „Alle Dateien und Ordner in OneDrive synchronisieren“). Oder Sie entscheiden sich für „Nur diese Ordner synchronisieren“ und legen über die Auswahlkästen darunter fest, welche Ordner OneDrive zwischen PC und Cloud synchron hält. Zwischen dem vollständigen und selektiven Abgleich schalten Sie mittels Rechtsklick auf das OneDrive-Icon in der Taskleiste und Klicks auf „Einstellungen“ und „Ordner wählen“ um.
Windows 10: Alle Details zu den neuen Funktionen
Im Synchronisationsdialog ganz unten zeigt Windows 10 unter dem Punkt „OneDrive-Dateien hier speichern“ den Zielpfad für OneDrive auf Ihrem PC an. Mit „Ändern“ können Sie den Ordner zum Beispiel auf eine zweite Festplatte verschieben. Der Explorer in Windows 10 signalisiert über ein kleines Symbol bei jeder Datei im OneDrive-Ordner den derzeitigen Synchronisierungsstatus. Grün bedeutet „alles in Ordnung“, ein Doppelpfeil kennzeichnet Dateien, deren Synchronisierung noch nicht erfolgt ist.

Backup in OneDrive, Teilen von Dateien
Windows 10 kann PC-Inhalte auf Wunsch in OneDrive sichern. In der neu gestalteten Einstellungen-Apps („Settings“) kann man unter dem Punkt „Update & Wiederherstellung“ und „Sicherung“ festlegen, dass App-Daten in OneDrive abgelegt werden. Auch die Option zum Online-Sichern von PC-Einstellungen, Favoriten und Passwörtern in OneDrive findet sich hier. Das Weitergeben von Dateien ist in Windows 10 ähnlich komfortabel wie in Dropbox: Mittels Rechtsklick auf eine Datei oder einen Ordner kann man einen OneDrive-Link anfordern, der daraufhin in die Zwischenablage kopiert wird und sind dann in Mails oder Chats einfügen lässt.Via Rechtsklick und „Weitere OneDrive- Freigabeoptionen“ greifen Sie über den Edge-Browser auf die OneDrive-Website zu und können Personen zum gemeinsamen Arbeiten im gewählten OneDrive-Ordner einladen – auf Wunsch auch im sicheren Nur-Lesen-Modus.


Fernzugriff über OneDrive auf eigene Dateien
Windows 10 bringt den OneDrive-Fernzugriff auf Dateien auf dem eigenen PC zurück. Es genügt, den Windows-10-Rechner zuhause oder im Büro eingeschaltet zu lassen, um remote im Browser auf die Dokumente des Rechners zugreifen zu können – und zwar unabhängig von der Größe Ihres OneDrive-Speichers. Zum Zugriff im Browser öffnen Sie die Website www.onedrive.com und melden sich mit Ihren Microsoft-Kontodaten an. Eine vergleichbare Funktion gab es bereits in Windows 7 mit OneDrive, in Windows 8.1 wurde sie von Microsoft ersatzlos gestrichen.
Der Fernzugriff ist auch nicht auf Dateien innerhalb des OneDrive-Ordners beschränkt, vielmehr kann man auf jede beliebige Datei auf einer internen oder externen Festplatte zugreifen. Auch an freigegebene Ordner im Netzwerk kommen Sie so ran, sofern diesen ein Laufwerksbuchstabe zugeordnet ist oder sie in den Windows-Bibliotheken enthalten sind.
Für den Remote-Dateizugriff über OneDrive muss die Option „Dateien abrufen“ in den OneDrive-Einstellungen aktiviert sein. Dazu klicken Sie im Infobereich ganz rechts auf der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das OneDrive-Symbol und wählen „Einstellungen“. Setzen Sie dann ein Häkchen vor „OneDrive zum Abrufen meiner Dateien auf diesem PC verwenden“.

Die OneDrive Foto-Cloud
Windows 10 verbessert die Fotoverwaltung mit OneDrive. Bilder sollen in OneDrive gespeichert und mit Windows 10 sowie Apps für Android und iOS synchron an jedem Gerät betrachtet werden. Im neuen Windows lassen sich Fotos automatisch in OneDrive importieren. Spätere Versionen von Windows 10 sollen Fotos automatisch importieren, wenn der Nutzer beispielsweise eine Kamera oder eine Foto-Speicherkarte mit dem PC verbindet. Die Aufnahmen überträgt Windows 10 dann automatisch in einen speziellen Fotoimportordner, Schnappschüsse vom Desktop werden hingegen im Screenshots-Ordner gespeichert. Zudem sollen auch Bildanhänge an Mails aus dem Postfach bei Outlook.com automatisch in OneDrive übertragen werden.
Neue Alben: Eine weitere Verbesserung sind virtuelle OneDrive-Alben, die man im Browser zusammenstellen kann: Im Unterschied zur bisherigen chronologischen Fotodarstellung in OneDrive bieten die Alben größere Bildansichten und eine Vollbilddarstellung in der Detailansicht. Beim Zusammenstellen von Alben kann der Nutzer auf alle verfügbaren Quellen zurückgreifen – etwa auf am PC hinzugefügte Fotos, Bilder in Mails oder am Smartphone geschossene Aufnahmen. Die Fotodateien selbst bleiben an ihrem Speicherort und nur werden zum Zwecke der Ansicht oder Weitergabe („Teilen“) zusammengeführt.
Microsoft Office Online im Praxis-Test
Suchkomfort: Die üblichen Suchmöglichkeiten in Onedrive verbessert Microsoft durch so bezeichnete Markierungen. Dazu versucht Onedrive, das Motiv von Fotos sowie abfotografierten Text in Aufnahmen zu erkennen und automatisch zu verschlagworten. Dadurch ist neben eine Suche beispielsweise nach Dateiname, Aufnahmedatum, Ort und Onedrive-Alben erstellen: Im Browser lassen sich Fotos auswählen und zu einem virtuellen Album zusammenfügen, das man online betrachten und einfach an Dritte weitergeben kann. Stichwort auch eine Abfrage nach erkannten Bildobjekten wie Sonne, Außenaufnahmen, Personen, Landschaften oder Autos möglich. Eine Übersicht der automatisch hinzugefügten Markierungen zeigt Onedrive im Browser nach Klicks auf „Fotos“ und „Markierungen“ an. Und: OneDrive ist über den Sprachassisteten Cortana durchsuchbar.
OneDrive Recap: Viele hochgeladene Bilder geraten in Vergessenheit. Dem will OneDrive mit Recap vorbeugen. Die geplante Funktion schickt Ihnen eine automatisch getroffene Auswahl eigener Fotos zu, etwa nach einer Geburtstagsfeier. Die Bilder kann man sich dann ansehen und weiterleiten.

OneDrive als Musikzentrale
Bislang lag der Fokus bei OneDrive vorwiegend auf Dokumenten und Fotos. In Windows 10 ist OneDrive auch als zentraler Speicher für die eigene Musiksammlung vorgesehen. Wer seine MP3s und andere Audiodateien in OneDrive ablegt, hat auf allen Windows-10-Geräten Zugriff darauf – gleich ob PC, Notebook, Tablet oder Smartphone. Der Nutzer kann Wiedergabelisten favorisierter Titel und Alben erstellen, die dann mittels OneDrive automatisch über alle Geräte hinweg synchronisiert werden. So hört man überall die gewünschte Songauswahl – auch solche Titel, die es bei Streaming-Diensten wie Spotify nicht gibt. Möglicherweise integriert Microsoft auch eine Offline-Wiedergabe von Playlists, entweder durch das Vorausladen und Zwischenspeichern der betreffenden Streams oder durch das Herunterladen von Musikdateien fürs spätere Offline-Abspielen.
Der Zugriff auf das in OneDrive gespeicherte Musikarchiv erfolgt über die neu gestaltete Groove-Musik-App in Windows 10. Der Nutzer muss dazu innerhalb der App den OneDrive-Musikordner als Medienquelle erlauben. Auch eine Offline-Wiedergabe der im Onedrive-Musikordner gespeicherten Alben kennt Windows 10. Starten Sie die Groove-Musik-App, klicken Sie das gewünschte Album mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Herunterladen“. Das automatische Synchronisieren von Wiedergabelisten über die OneDrive-Cloud und weitere Spezialfunktionen für den einfachen Musikzugriff fehlen in OneDrive und Groove-Musik in Windows 10 bislang und sollen mittels Online-Update nachgeliefert werden.