Filme und Musik sollen bestmöglich abgespielt werden. Allerdings hakt es dabei in Windows an manchen Ecken. Mit dem kostenlosen VLC Media Player umschiffen Sie so gut wie alle Wiedergabeklippen.
Spielfilm-DVDs unter Windows 8.1 kostenlos wiedergeben
Beim Einlegen einer Video-DVD passiert in der Video-App von Windows 8.1 und auch im Media Player auf dem Desktop gar nichts – der Film wird nicht abgespielt. Lösung: Windows 8.1 kann mit Video-DVDs nichts anfangen – die entsprechenden Wiedergabefunktionen und die dafür erforderlichen Codecs liefert Microsoft nämlich nicht mit. Stattdessen hat man sie in das Windows 8.1 Media Center Pack ausgelagert, das man für rund 10 Euro kaufen soll. Details dazu gibt es bei Microsoft . Die Investition in das Add-on können Sie sich sparen, wenn Sie für die Wiedergabe von Spielfilm-und Musikvideo-DVDs zum VLC Media Player greifen. Starten Sie das Tool, gehen Sie zu „Medien > Medium öffnen“ und wählen Sie per Klick auf „Durchsuchen“ das Laufwerk mit der Video-DVD aus. Bestätigen Sie jetzt mit „Wiedergabe“. Wenn Sie unter „Medien > Medium öffnen“ bei der „Medien-Auswahl“ als Typ „Blu-Ray“ festlegen, ist der VLC theoretisch in der Lage, auch Blu-Ray-Filme wiederzugeben. Allerdings sind fast alle Blu-Rays mit AACS-Kopierschutz (Advanced Access Content System) ausgestattet, für den der VLC anders als Kauf-Tools wie Cyberlink Power-DVD Ultra keinen Decoder enthält.
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MKV- und OGG-Dateien aus dem Internet abspielen
Sie haben einen Film mit der Dateiendung.mkv (Matroska Video Container) aus dem Internet geladen, er lässt sich nach einem Doppelklick darauf aber nicht im Windows Media Player abspielen. Und auch die Wiedergabe von .ogg-Musikdateien klappt nicht. Lösung: Windows 8 enthält unter anderem Codecs für die Wiedergabe von Musikdateien in den Formaten AAC, WMA, MP3 und WAV. Bei Videos werden die Formate AVI, MPEG und WMV wiedergegeben. Zum Abspielen von Songs und Filmen in weiteren Musik- und Videoformaten brauchen Sie passende Codecs. Um Lizenzkosten zu sparen, gehören die Codecs nicht zum Lieferumfang von Windows 8 und 8.1. Auch wenn Sie Windows 8 als Upgrade zu Windows 7 installiert haben, werden die in Windows 7 vorhandenen Codecs aus Lizenzgründen nicht in Windows 8 übernommen und stehen somit nicht zur Verfügung. Stattdessen sollen Sie das 10 Euro teure Microsoft Media Center Pack kaufen. Alternativ installieren Sie auf Ihrem PC ein kostenloses Codec-Pack . Es enthält eine Sammlung verschiedener Codec- Bibliotheken, deren Herkunft Sie als Anwender nicht überprüfen können. Dabei besteht das Risiko, auch überflüssige, veraltete oder illegale Codecs in Windows zu installieren. Ohne Codec-Fummelei lassen sich Dateien auch in von Windows standardmäßig nicht unterstützten Musik- und Videoformaten mit dem VLC Media Player abspielen. Das Tool enthält intern Codecs für alle wichtigen Abspielformate. Für die Wiedergabe genügt es, den VLC zu starten und die gewünschte Datei ins Programmfenster zu ziehen.
Synchronisationsprobleme zwischen Bild und Ton beseitigen
Sie sehen sich einen Videofilm an, allerdings erfolgt die Tonwiedergabe nicht synchron zum Bild, sondern um Sekundenbruchteile versetzt. Lösung: Über „Werkzeuge > Spur-Synchronisierung“ im VLC Media Player gleichen Sie Abweichungen bei der Bild-Ton-Synchronisation aus und erhöhen somit die Soundqualität. Hinkt der Ton hinterher, das heißt, bewegen die Schauspieler die Lippen nicht synchron zum Ton, beheben Sie dieses Problem über den Audio-Desynchronisations-Ausgleich. Den gewünschten Korrekturwert können Sie auf drei Nachkommastellen und damit millisekundengenau einstellen: Ein Minuswert beschleunigt den Ton, ein Pluswert verzögert ihn. Im selben Dialogfenster lässt sich unter „Untertitel/ Video“ übrigens auch die asynchrone Wiedergabe von Untertiteln beheben.

Videos aus Online-Plattformen auf der Festplatte speichern
Sie haben auf einer Website ein interessantes Video gesehen, das Sie lokal auf Ihrem Rechner speichern möchten. Lösung: Der VLC Media Player spielt nicht nur Videos und Songs ab, die bei Ihnen auf der Festplatte liegen. Er kann auch Webclips von Videodiensten wie Youtube und Vimeo, aber auch von vielen anderen Webseiten wiedergeben. Klicken Sie auf „Medien > Netzwerkstream öffnen“ und kopieren Sie den Link zum Video in die Adresseingabezeile. Ein Klick auf „Wiedergabe“ startet den Film. Noch schneller geht das Übernehmen des Links über „Medien > URL aus Zwischenablage übernehmen“. Zum Speichern von Online-Videos wählen Sie „Medien > Konvertieren/Speichern“. Bringen Sie die Registerkarte „Netzwerk“ nach vorne und kopieren Sie den Link zum Clip in die Eingabezeile unter „Netzwerkprotokoll“. Danach bestätigen Sie mit „Konvertieren/Speichern“. Im folgenden Fenster legen Sie unter „Zieldatei“ den Speicherpfad fest, die Voreinstellung bei „Profil“ können Sie übernehmen. Bestätigen Sie den Vorgang mit „Start“.
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Streams von Webradiosendern auf Festplatte speichern
Für den Empfang von Internetradiostationen lassen Sie den Browser im Hintergrund laufen. Beim Surfen passiert es jedoch leicht, dass Sie die Seite der gewünschten Webradiostation versehentlich schließen. Ton angleichen: Mit einer „Audiospur-Synchronisation“ sorgen Sie für eine lippensynchrone Wiedergabe von Bild und Ton. Lösung: Im VLC empfangen Sie auch Online-Radiosender. Suchen Sie auf der Website Ihres bevorzugten Internetradios nach der Adresse für den Livestream. Kopieren Sie die URL in die Zwischenablage, wechseln Sie zum VLC und leiten Sie die Wiedergabe mit „Medien > URL aus Zwischenablage übernehmen“ ein. Der VLC enthält sogar ein umfangreiches Verzeichnis von internationalen Webradios. Dazu schalten Sie unter „Ansicht“ die „Wiedergabeliste“ ein und ziehen das Fenster etwas größer. Klicken Sie dann links in der Wiedergabeleiste erst doppelt auf „Internet“, um die verfügbaren Unterpunkte auszuklappen, und daraufhin auf „Icecast Directory“. Warten Sie, bis die Stationsliste geladen ist. Ein Doppelklick auf einen Radiosender startet die Wiedergabe.
Filme und Musik in ein anderes Dateiformat bringen
Für die Wiedergabe auf einem Notebook oder Tablet soll ein riesiger Videoclip in ein anderes Dateiformat konvertiert und dadurch ein Stück weit verkleinert werden. Lösung: Im VLC steckt alles, was Sie zum einfachen Umwandeln von Video- und Audiodateien in ein anderes Dateiformat benötigen. Zwar unterstützt das Tool beim Konvertieren im Vergleich zur Wiedergabe viel weniger Formate, allerdings können Sie die gebräuchlichsten Video- und Audio-Codecs auswählen. Den Konvertierungsassistenten starten Sie über „Medien > Konvertieren/Speichern“. Auf der Registerkarte „Datei“ wählen Sie über „Hinzufügen” die Quelldatei aus. Anschließend klicken Sie auf „Konvertieren/Speichern“. Im folgenden Fenster legen Sie zunächst mit einem Klick auf das kleine Werkzeugsymbol das gewünschte Zielformat fest, beispielsweise „AVI“ oder „MP4/MOV“. Übernehmen Sie die Einstellung mit „Speichern“. Nun stellen Sie im Abschnitt „Ziel“ das Zielverzeichnis und den gewünschten Dateinamen ein. Der VLC hängt die Dateiendung entsprechend dem zuvor gewählten Dateiformat automatisch an. Achtung: Falls Sie das Zielformat nach Eingabe des Dateinamens noch ändern, passt der VLC die Dateiendung nicht automatisch an. Wenn Sie etwa nachträglich von „MKV“ auf „AVI“ umschalten, müssen Sie die Erweiterung „.mkv“ am Ende des Dateinamens selbst durch „.avi“ ersetzen. Am „Profil“ sind keine Anpassungen erforderlich. Ein Klick auf „Start“ – und der VLC beginnt mit der Konvertierung.
Smartphone-Videos in das richtige Format drehen
Ein Video, das am Smartphone im Hochformat aufgenommen wurde, gibt Windows um 90 Grad verdreht wieder. Lösung: Der VLC kann hochkant aufgenommene Clips drehen. Starten Sie den VLC, ziehen Sie die betreffende Videodatei ins Programmfenster und öffnen Sie unter „Werkzeuge“ den Punkt „Effekte und Filter“. Auf der Registerkarte „Videoeffekte“ holen Sie die Registerkarte „Geometrie“ nach vorn. Setzen Sie ein Häkchen vor „Transformieren“ und wählen Sie darunter die gewünschte Drehung. Alternativ setzen Sie ein Häkchen vor „Drehen“ und stellen die Videorotation über das Drehrad darunter ein.
Tonspur aus Videodateien extrahieren
Aus einem Konzertvideo soll die Tonspur für eine spätere Wiedergabe gerippt werden. Lösung: Starten Sie den VLC und gehen Sie zu „Medien > Konvertieren/Speichern“. Klicken Sie im Register „Datei“ auf „Hinzufügen“, wählen Sie die Videodatei aus und klicken Sie auf „Konvertieren/Speichern“. Stellen Sie hinter „Profil“ die Option „Audio – MP3“ ein. Geben Sie mit „Durchsuchen“ den Zielpfad und die Ausgabedatei an und klicken Sie auf „Start“.