Je größer eine Bildersammlung ist, desto schwerer fällt es, den Überblick darüber zu behalten und alltägliche Fotoaufgaben nebenbei durchzuführen. Abhilfe schaffen die Tools Picasa , Faststone Image Viewer und Xnretro. Alle drei Programme sind leicht einzusetzen, kosten für Privatnutzer nichts und warten mit einer erfrischend modernen Bedienerführung auf.
1. Alle Fotos optimal im Blick haben
Zum Durchsehen Ihrer Fotos suchen Sie ein Werkzeug, mit dem Sie sich schnell einen Überblick über Ihren Bildbestand verschaffen und Fotos auch bildschirmfüllend ohne störende Symbolleisten ansehen können. Lösung: Zum schnellen Blättern in Ihren Fotos verwenden Sie einen durchdachten Bildbetrachter wie den für Privatnutzer kostenlosen Faststone Image Viewer . Grundsätzlich schaffen es die meisten Foto-Viewer einschließlich des Windows-Fotoanzeigeprogramms, die üblicherweise vorliegenden JPEG- oder PNG-Bilder auf den Bildschirm zu bringen, Unterschiede gibt es allerdings bei Bedienkomfort, Ausstattung und Anzeigegeschwindigkeit. Der Viewer von Faststone beherrscht alle wichtigen Anzeige-, Bearbeitungs- und Organisationsfunktionen inklusive Stapelverarbeitung, Diashow mit 150 Übergängen samt Musikuntermalung sowie Fotoübersichten. Bis zu vier unterschiedliche Bilder stellt das Programm für einen Vergleich neben und untereinander dar. Auch PCs mit mehreren Monitoren berücksichtigt der Viewer: So stöbern Sie auf dem einen Bildschirm über die Thumbnail-Übersicht in den Fotoverzeichnissen auf dem Rechner und sehen sich das markierte Foto auf dem anderen Bildschirm im Vollbild an. Auch das Abspielen einer Diashow lässt sich im Zwei-Monitor-Modus komfortabel gestalten. Herzstück ist der Foto-Browser mit Thumbnails, der nach dem Start des Tools erscheint. Er liefert eine Fotoübersicht des gewählten Ordners über kleine Vorschaubildchen und ermöglicht eine einfache Bildauswahl. Unter „Einstellungen > Miniatur“ legen Sie die Größe der Thumbnails passend zu Ihrer Bildschirmauflösung fest. Damit regeln Sie auch, wie viele Thumbnails Sie auf einmal angezeigt bekommen. Das Häkchen vor „Miniaturen-Datenbank verwenden“ sollten Sie gesetzt lassen, denn nur dann merkt sich das Programm einmal geladene Ordnerinhalte und zeigt die Vorschau beim erneuten Öffnen des Verzeichnisses ohne Neuberechnung schnell an.
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2. Fotos beim Betrachten auf Monitorgröße skalieren
Ob im Format 16:9, 4:3 oder gar als Panorama aufgenommene Bilder: Jedes Motiv soll bei der Betrachtung am Bildschirm automatisch so vom Viewer skaliert werden, dass es komplett auf den Monitor passt. Lösung: Starten Sie die Vollbildansicht von Faststone Image Viewer mittels Doppelklick auf ein Bild. Nun verkleinert der Viewer das Motiv automatisch passend zum Bildschirm. Mit den Plus- und Minustasten können Sie schrittweise ins Bild hineinzoomen und wieder herauszoomen, das Gedrückthalten der linken Maustaste aktiviert vorübergehend die Zoomansicht auf das Motiv. Der Clou der Vollbildansicht in Faststone Image Viewer sind die zunächst unsichtbaren Aktionsleisten, mit denen alle vier Bildschirmränder verknüpft sind. Die Leisten erscheinen jedoch erst, wenn Sie den Mauszeiger an den rechten, linken, oberen oder unteren Monitorrand bewegen. In den vier Leisten sind alle relevanten Wiedergabe-, Bearbeitungs- und Bildweitergabefunktionen einschließlich der praktischen Anzeige eines Thumbnail-Fotoauswahlstreifens am oberen Bildschirmrand untergebracht. Über die ausklappbaren Leisten geht der Funktionsaufruf zudem schneller als über konventionelle Menüs – und Tastenkürzel müssen Sie dazu auch nicht auswendig lernen.
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3. Fotoserie in ein anderes Dateiformat konvertieren
Eine Serie von Bilddateien soll in einem Rutsch verkleinert und in ein anderes Dateiformat konvertiert werden, ohne dass die Originaldateien dabei verändert werden. Lösung: Wechseln Sie in der Thumbnail-Ansicht von Faststone Image Viewer zum Ordner mit den gewünschten Bilddateien und wählen Sie danach den Befehl „Werkzeuge > Stapel- Umwandlung/Umbenennung“. Im folgenden Fenster ist die Registerkarte „Stapelkonvertierung“ bereits im Vordergrund. Links sehen Sie eine Liste aller Dateien des Ordners. Übernehmen Sie alle Bilder, die umgewandelt werden sollen, mit „Hinzufügen“ oder „Alle hinzufügen“ in den zunächst noch leeren rechten Fensterbereich. Im Ausklappfeld „Ausgabeformat“ legen Sie nun das Zieldateiformat für die Konvertierung fest, etwa JPEG, PNG oder PDF. Klicken Sie rechts daneben auf „Einstellungen“ und überprüfen Sie die Bildqualitätsvorgaben. Beim JPEG-Format werden durch das Entfernen des Hakens vor „EXIF / IPTC Daten beibehalten“ die Meta-Aufnahmedaten wie Datum, Zeit und Kameratyp gelöscht. Bei „Ausgabeordner“ wählen Sie den Zielpfad aus, in dem die konvertierten Dateien abgelegt werden sollen. Weitere vielfältige Einstellmöglichkeiten haben Sie durch das Setzen eines Häkchens vor „Erweiterte Funktionen“. Damit können Sie die Größe der Bilder anpassen, Fotos drehen und zuschneiden und die Farbtiefe und Auflösung anpassen. Zudem lässt sich ein Bildrand um die Motive herum hinzufügen und ein Wasserzeichen als Urheberrechtsvermerk in die einzelnen Bilddateien einbetten.
Fotomosaik mit Freeware erstellen
Ein Klick auf das kleine Vorschau-Icon links neben dem „Umwandeln“-Button zeigt das rechts oben markierte Bild im Vorher-Nachher- Vergleich an. So können Sie die Auswirkung Ihrer Einstellungen im Detail überprüfen und die Konvertierungsparameter gegebenenfalls noch anpassen. Ein Klick auf „Umwandeln“ startet die Stapelkonvertierung.

4. Fotos nach Aufnahmedatum in einem Zeitstrahl anzeigen
Die über mehrere Verzeichnisse verteilten Familienfotos der vergangenen Jahre sollen in chronologischer Reihenfolge angezeigt werden. Lösung: Der kostenlose Fotomanager Picasa von Google bietet hervorragende Such- und Ordnungsfunktionen, darunter auch eine chronologische Fotoansicht. Nach dem ersten Start führt Picasa einen Assistenten zur Katalogisierung von Bildern auf dem Rechner aus. Er belässt die Dateien an ihrem ursprünglichen Speicherort und bringt Ihre bisherige Ablagestruktur dadurch nicht durcheinander. Wird anschließend der Inhalt eines durch Picasa überwachten Ordners zum Beispiel im Windows-Explorer oder durch ein anderes Fotoprogramm verändert, übernimmt Picasa die Änderungen einfach. Picasa zeigt Ihre Fotos nach dem Einlesen automatisch entsprechend dem jeweiligen Aufnahmedatum und der Uhrzeit in chronologischer Sortierung an, die auf Basis der Exif-Meta-Daten zustande kommt. Ein Klick auf das Ordnersymbol öffnet den zugehörigen Fotoordner im Explorer. Über die Schnellsuchleiste rechts oben finden Sie rasch die gewünschten Fotos. Nach der Eingabe eines Stichworts durchsucht das Programm den Bildbestand. Die Treffer werden direkt mit einer Vorschau angezeigt. Praktisch ist der Schieberegler, mit dem sich die Trefferauswahl in mehreren Stufen auf neuere Bilder einschränken lässt.
Bilder mit Wasserzeichen vor Diebstahl schützen
5. Zusammengehörige Fotos in Alben sortieren
Aufnahmen zu einem bestimmten Thema sollen in einem Album gesammelt werden, ohne dass die Originalbilder verändert werden. Lösung: In Picasa lassen sich Fotos mit der Maus von einem Ordner in einen anderen verschieben. Sie können auch einen neuen Fotoordner anlegen: Dazu markieren Sie zunächst diejenigen Fotos, die Sie in den neuen Ordner befördern möchten, und wählen anschließend „Datei > In neuen Ordner verschieben“. Besser: Mit „Datei > Neues Album“ erstellen Sie ein leeres Fotoalbum, in das Sie die thematisch zusammengehörigen Aufnahmen dann mit der Maus einsortieren können, ohne sie verschieben zu müssen. Fotos, bei denen Sie auf den Knopf mit dem Stern klicken, werden von Picasa automatisch im Album „Markierte Fotos“ gesammelt. Hier lassen sich diese beispielsweise bearbeiten, ausgeben oder als Diashow anzeigen. Mit den Symbolen unten im Fenster drehen Sie Fotos und fügen Geo-Meta-Daten ein. In das Textfeld unter dem Motiv können Sie eine Bildunterschrift eingeben. Ein Klick auf das Rahmensymbol skaliert das Bild auf Fenstergröße.

6. Schnelles Ausmisten überflüssiger Bilddateien
In Ihrem Fotoarchiv haben sich jede Menge Bilder angesammelt, die Sie nicht mehr benötigen. Nun ist es an der Zeit, den Fotobestand systematisch auszumisten. Lösung: In Faststone Picture Viewer und Picasa gestaltet sich das Entfernen überschüssiger Fotos gleichermaßen einfach: Klicken Sie ein Bild oder mehrere Fotodateien an und nutzen Sie die Entf-Taste, dann werden die Bilder nach einer Rückfrage gelöscht. Um einen ganzen Ordner in Picasa zu löschen, klicken Sie diesen mithilfe der rechten Maustaste an und wäh- len nun „Ordner löschen“. Im Kontextmenü für Ordner befindet sich auch der Befehl „Aus Picasa entfernen“. Damit tilgen Sie einen Fotoordner aus der Picasa-Bibliothek, ohne einen Umweg über den Ordner-Manager der Software gehen zu müssen. Die Originaldateien bleiben dabei auf der Festplatte.
7. Schnappschüsse mit wenigen Klicks optimieren
Zu dunkel, zu wenig Kontrast, zu flaue Farben: Längst nicht jede Aufnahme ist von Haus aus perfekt. Auch ohne Photoshop & Co. lassen sich solche Fotos blitzschnell optimieren. Lösung: Picasa enthält vernünftige Bildbearbeitungsfunktionen und wendet dabei ein nicht destruktives Verfahren an: Änderungen an Fotos wie Beschneiden, Farbkorrekturen oder das Entfernen rot geblitzter Augen werden nicht unmittelbar auf die betreffende Bilddatei angewendet. Stattdessen speichert die Software alle Bearbeitungsschritte in einer Datenbank. Dadurch steht das jeweilige Quellbild weiterhin im Original zur Verfügung. Sie starten die Fotoverbesserung per Doppelklick auf ein Foto in Picasa. Nun sehen Sie am linken Fensterrand mehrere Registerkarten mit Werkzeugen für die Bildauffrischung. Möchten Sie möglichst wenig Zeit investieren, finden Sie die wichtigsten Verbesserungsfunktionen im Register „Allgemeine Optimierung“ zusammengefasst. Am schnellsten arbeitet die Ein- Klick-Optimierung namens „Auf gut Glück!“. Die beiden Registerkarten rechts enthalten kreative Fotoeffekte, etwa Vignettierung, Überblendung und Comic. Sie eignen sich vor allem zum Verfremden von Fotos. Interessanter ist das Register „Feinabstimmung“, über das Sie die Belichtung und Farben anpassen. Damit können Sie zu dunkel geratene Fotos aufhellen, Helligkeit und Kontrast optimieren, Schatten verdunkeln, um mehr Tiefe und Kontrast zu erzielen, und die Farbtemperatur verändern.

8. Ausgewählte Fotos perfekt präsentieren
Sie wollen Ihre Lieblingsfotos im richtigen Rahmen genießen, beispielsweise in Form einer Fotopräsentation oder als Bildkollage. Lösung: Vielseitig zeigt sich Picasa beim Aus- und Weitergeben von Bildern. Ob das Drucken von Kontaktabzügen, eine Fotopräsentation in Form von einer Diashow am Monitor, Fotokollagen oder das Brennen Ihrer Lieblingsmotive auf CD oder DVD – alle wichtigen Ausgabefunktionen stehen zur Verfügung. Diashows führt das Programm mit den Fotos eines Albums stets im Vollbildmodus aus. Der Befehl „Web-Album“ lädt die Bilder in ein Picasa- Webalbum auf den Google-Server. Das Webalbum lässt sich im Anschluss daran im Browser aufrufen. Beim Ausdrucken können Sie ein Foto dann mehrfach auf einer Seite anordnen, was die Papierkosten niedrig hält. Sehenswerte Ergebnisse liefert die Bildkollagenfunktion. Sie ordnet ausgewählte Fotos in variabler Form nebeneinander an. Sechs verschiedene Kollagentypen stehen dabei zur Auswahl. Der „Fotostapel“ sieht wie ein Stapel verstreuter Bilder aus. Mit der Maus bringen Sie die Fotos an die gewünschte Position und passen die Größe an. „Raster“ ordnet alle Bilder in geraden Reihen und Spalten an. Interessant ist noch das „Mosaik“, das die Fotos automatisch in die Seite einpasst.
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9. Fotos mit tollen Effekten aufpolieren
Für Android und iOS gibt es jede Menge Foto-Apps für Retro-Effekte, mit denen sich Bildern schnell ein neuer Look zuweisen lässt. Sie wünschen sich ein mit diesen Smartphone-Apps vergleichbares Tool für Windows, das mit wenigen Klicks schöne Resultate liefert.

Lösung: Für sehenswerte Retro-Fotoeffekte, wie sie bei Smartphone- Apps populär sind, installieren Sie Xnretro . Damit lassen sich Ihre Aufnahmen auf spielerische Weise mit einem Retro-Look versehen. Die leicht bedienbare, für Privatnutzer kostenlose Software stammt vom selben Entwickler wie der populäre Bildbetrachter Xnview und ist nach dem Entpacken der Zip-Datei ohne Installation lauffähig. Starten Sie das englischsprachige Programm und laden Sie über den Button ganz links am Fensterrand ein Foto auf die Arbeitsfläche. Sie können das Bild auch einfach ins Programmfenster ziehen. Am unteren Fensterrand gibt es Schaltflächen für 20 Retro-Effektstile zum Durchblättern, mit denen sich die typischen Retro-Farbstimmungen alter Colorfilme oder von Sofortbildkameras auf die Aufnahme anwenden lassen. Die Vorschau zeigt dabei das konkrete Motiv, sodass man sich leicht einen Eindruck von der jeweiligen Filterwirkung verschaffen kann. Mit den Schiebereglern auf der rechten Fensterseite können Sie bei Bedarf noch die Bilddetails justieren, etwa um die Helligkeit oder das Farbspektrum anzupassen. Dazu gibt es Regler für Belichtung, Kontrast, Farbsättigung und Pixelrauschen. Durch Setzen eines Häkchens vor „Square output“ erstellt Xnretro ein rechteckiges Bild – gedacht ist diese Funktion für die Nutzung der fertigen Bilder in sozialen Netzwerken. Ganz unten befinden sich Registerkarten zum Aufbringen von 15 Lichteffekten und einer Vignette in einstellbarer Größe. Letztere versieht das Foto mit einer in Form und Stärke wählbaren Randabschattung, Außerdem stehen 28 Bilderrahmen zur Auswahl, mit denen man sein Motiv einrahmen kann. Ideal sind die Bildrahmen für Fotos, die Sie ins Web stellen möchten. Sollte Ihnen ein Effekt nicht gefallen, wählen Sie einfach mit einem weiteren Mausklick einen anderen aus. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, speichern Sie das Bild mit dem zweiten Button von links als Datei im JPEG-Format ab. Dabei stehen drei Qualitätsstufen zur Auswahl.
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10. Mehrere Bilder verkleinert an eine Mail anhängen
Eine Handvoll Fotos soll als Anhang an eine Nachricht verschickt werden. Allerdings sollen die Bilddateien nicht in Originalgröße, sondern in verkleinerter Form übermittelt werden.

Lösung: Ein Assistent hilft in Faststone Image Viewer beim Herunterrechnen der Bilder vor dem Mailversand. Markieren Sie die gewünschten Bilder zunächst in der Thumbnail-Ansicht, indem Sie das erste Motiv anklicken und weitere Bilder mittels Klicks bei gedrückter Strg-Taste auswählen. Klicken Sie dann eines der markierten Fotos an und wählen Sie im Kontextmenü „E-Mail“. Das nun erscheinende Fenster zeigt die ausgewählten Bilder in verkleinerter Form an. Mit den Buttons rechts daneben können Sie weitere Bilder hinzufügen oder Dateien aus der Auswahl entfernen. Die Checkbox vor „Größenänderung mittels JPEG“ ist bereits aktiviert. Geben Sie nun bei „Größe“ die gewünschte Maximalauflösung für den Versand ein oder wählen Sie im Ausklappfeld darunter eine aus – das Tool behält die jeweiligen Bildproportionen bei der Umrechnung bei. Durch das Setzen eines Häkchens vor „Randeffekte hinzufügen“ versieht Faststone Image Viewer die Bilder mit einem kleinen Papierrand, der den Aufnahmen mehr Räumlichkeit verleiht. Entfernen Sie das Häkchen vor „EXIF / IPTC Daten beibehalten“, wenn Sie verhindern möchten, dass der Empfänger der Bilder Rückschlüsse auf Aufnahmeort und -datum oder Kameratyp ziehen kann. Mittels „Umbenennen“ geben Sie Bildserien einen einheitlichen Namen. Ein Klick auf „Vorschau“ zeigt Ihnen die Bilder so an, wie sie der Empfänger später zu sehen bekommt. Mit einem Klick auf „E-Mail versenden“ übergibt das Tool die verkleinerten Bilder an Ihr Mailprogramm.