Der Raspberry Pi hat ebenso wie die Arduino-Plattform die IT-Welt revolutioniert. Während man mit dem Mikrocontroller Arduino eigene, höchst komplexe Schaltungen erstellen und programmieren kann, übernimmt der überaus preiswerte und flexible Mini-PC Raspberry Pi immer mehr Aufgaben, für die man bisher einen teuren „richtigen“ Rechner benötigte. Wie beispielsweise einen Webserver oder ein Media-center für das Wohnzimmer.
Innovative Projekte rund um den Raspberry Pi

©Raspberry

©Raspberry

©Raspberry

©Raspberry

©Raspberry
Nur dass der Raspberry Pi nicht nur weniger bei der Anschaffung kosten, sondern auch viel weniger Strom verbraucht und kaum Platz benötigt. Diese Erfolgswelle, auf der der Raspberry Pi schwimmt, dürfte in nächster Zeit noch höher werden. Wegen des jetzt vorgestellten Raspberry Pi 2 Model B.
Die besten Ein-Platinen-PCs im Vergleich
Neuer Prozessor und doppelt so viel RAM
Der Raspberry Pi 2 Model B soll nämlich sechs Mal schneller arbeiten als der Pi 1 Model B+. Möglich macht das der neue System-on-Chip (SoC) BCM2836 mit einem mit 900 MHz getakteten Vierkern-Prozessor ARM Cortex-A7, der das SoC Broadcom BCM2835 mit seinem Ein-Kern-Prozessor 700MHz ARM11 auf dem Pi 1 ersetzt. Der neue Prozessor des Pi 2 kann zudem auf doppelt so viel Arbeitsspeicher als bisher beim P1 zugreifen, nämlich auf 1 GB LPDDR2 SDRAM. Der Broadcom VideoCore IV-Grafik-Prozessor kann auch 1080p-Videos rendern. Es soll auf dem Pi 2 sogar möglich sein 3D-Spiele zu spielen, sofern sie nicht zu leistungshungrig sein. Der Grafikprozessor unterstützt hierfür OpenGL ES 2.0.
Abwärtskompatibel
Bei der übrigen Ausstattung des Pi 2 ändert sich nichts gegenüber dem Model B+: Vier USB-Ports, ein HDMI-Ausgang, ein Ethernet-Anschlus, microSD-Slot und GPIO-Pins.
Der Raspberry Pi 2 Model B kostet 35 US-Dollar, also genauso viel wie der bisherige Raspberry Pi 1 B+, das bisherige Topmodell des Raspberry. Mit diesem hat der Raspberry Pi 2 auch den Formfaktor gemeinsam. Alle Anschlüsse des Pi befinden sich also an der gleichen Position wie beim Raspberry Pi 1 Model B+. Auch die Funktionalität alle Anschlüsse blieb unverändert und auch der Pi 2 kann mit 5 Volt via microUSB-Power-Adapter versorgt werden.
Die Entwickler versprechen trotz der deutlichen Hardware-Verbesserungen volle Abwärtskompatibilität. Somit lässt sich das bisherige Zubehör für den Pi 1 auch für den Pi 2 verwenden. Für Bastler ist das ein entscheidender Vorteil.
Der Raspberry Pi 2 in der Detail-Ansicht
Neue Einsatzfelder: Robotik und Drohnen
Eben Upton, Gründer der Raspberry Pi Stiftung: „Der Raspberry Pi wird damit ein richtiger PC, mit dem man im Internet surfen und produktive Anwendungen verwenden kann“. Der Pi 2 dürfte insbesondere für Roboter- und Drohnen-Hersteller neue Möglichkeiten erschließen.
Linux und Windows 10 Als Betriebssystem für Raspberry Pi 2 stehen wieder die bekannten Linux-Distributionen zur Verfügung, allerdings muss man die für das neue SoC angepassten Versionen verwenden, die auf der Downloadseite des Raspberry Pi-Projekts zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel NOOBS, Raspbian und Snappy Ubuntu Core, aber auch RaspBMC und OpenELEC. Darüber hinaus schafft der neue Pi 2 aber die Möglichkeit auch Windows 10 einzusetzen, das ja auch die ARM-Plattform unterstützt. Die Macher von Raspberry Pi haben hierzu seit einigen Monaten mit Microsoft zusammengearbeitet. Wenn Windows 10 in der finalen Version erscheint, soll es auch auf dem Pi 2 laufen können. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die normale Endanwenderversion von Windows 10, sondern um ein angepasstes Windows 10 für Embedded Devices.
Diese Modelle gibt es Raspberry Pi 1 Model B (700-MHz-ARM11-Prozessor, 512 MB, 2x USB und eine Ethernet-Schnittstelle) und B+ (700-MHz-ARM11-Prozessor, 512 MB, 4x USB und eine Ethernet-Schnittstelle) werden bis auf weiteren auch weiterhin verkauft. Zum üblichen Preis von 35 Dollar – sie kosten also genauso viel wie der neue Pi 2 Model B. Das Raspberry Model A beziehungsweise A+ (700-MHz-ARM11-Prozessor, 256 MB Arbeitsspeicher und ein USB-Anschluss; A+ besitzt mehr PINs und ist kleiner gebaut als der A) bleibt zudem bis auf weiteres das Einstiegsmodell für die gewohnten 20 US-Dollar. Vor Ende des Jahres 2015 soll kein Raspberry Pi 2 Model A erscheinen.