Einer aktuellen Umfrage des Statistik-Portals Statista zufolge wünschen sich Anwender bei ihrem nächsten Smartphone vor allem einen Akku mit längerer Lauf- und kürzerer Ladezeit (optimalerweise über eine kabellose Ladetechnik), mehr Speicherkapazität und eine bessere Kamera. Eine höhere CPU-Leistung und ein größeres sowie besseres Display tragen laut Umfrage dagegen nicht maßgeblich zu einer Kaufentscheidung bei.
Allerdings hängen die technischen Ansprüche auch stark davon ab, was ein Anwender mit dem Smartphone machen möchte: Wer nur ab und an mal seine Mails checkt und im Internet surft, braucht weder Unmengen an Speicherplatz noch eine leistungsstarke Octacore-CPU. Dagegen ist beides für jemanden, der auch anspruchsvolle 3D-Spiele zockt, genauso Pflicht wie ein großes Display. Hören Sie viel Musik und machen zudem ständig Fotos, braucht’s einen großen Speicher oder zumindest eine Erweiterung per Micro-SD-Steckplatz.
Je nachdem, welche Ausstattung Sie sich für Ihr zukünftiges Smartphone wünschen, fällt dann auch der Preis dafür aus. Wir haben uns aktuelle Smartphone-Modelle angesehen und in vier Preisklassen und eine Sonderkategorie eingeteilt. So dürfte bestimmt für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch etwas dabei sein.
Tipp: Günstige Smartphones mit bester Preis-Leistung
Einsteiger-Smartphones bis 200 Euro: Weniger Speicher & Kamera

Fanden sich bis vor ein paar Jahren in der Einsteigerklasse bis 200 Euro vor allem Smartphones der B-und C-Brands à la Archos und ZTE, sind mittlerweile auch Top-Hersteller wie LG, Samsung und Sony dort anzutreffen. Geräte dieser Preiskategorie unterscheiden sich von den teureren Modellen vor allem hinsichtlich der Speicher-und der Kameraausstattung: So finden sich meist 2 oder 3 GB RAM und 16 oder 32 GB intern, die sich jedoch oft per Micro-SD-Karte aufrüsten lassen.
Bei der Kamera verzichten die Hersteller oft auf die aktuell so verbreitete Dualcam. Eine Ausnahme bildet hier das Honor 7C . Ebenfalls bemerkenswert ist das Wiko View 2 , dessen Frontkamera mit 13 Megapixeln arbeitet. Üblich sind hier 5 bis 8 Megapixel.
Was den eingebauten Prozessor angeht, so finden sich im Einsteigerbereich vereinzelt Achtkerner wie beim Honor 7C oder dem Wiko View 2. Jedoch arbeitet die Mehrzahl der Smartphones unter 200 Euro nur mit Quadcore-CPUs, und der Prozessortakt – bei Quad-wie bei Octacores – ist bei maximal 1,8 GHz angesiedelt.
Ein weiterer Unterschied, der jedoch eher das Design eines Handys anbelangt, ist das Gehäusematerial: Die Geräte sind oft aus Kunststoff gefertigt, wodurch sie meist leichter sind als ihre teureren Kollegen mit Metallgehäuse. So bringt etwa das Samsung Galaxy J3 (2017) Duos gerade mal 142 Gramm auf die Waage.
Hinsichtlich Akkukapazität und Displaygröße ist in diesem Preissegment auf den ersten Blick kein großer Unterschied festzustellen: 5-bis 6-Zoll-Displays sind hier ebenso vertreten wie Akkus mit 3000 mAh und mehr. So kommt das ZTE Blade A6 für 199 Euro UVP etwa mit 5000-mAh-Akku und 5,2-Zoll-Display.
Durchaus eine Differenz ist jedoch bei der Displayauflösung zu finden. Full-HD ist hier kaum zu finden, das Gros der Geräte beschränkt sich auf HD-Auflösung mit 1440 x 720 Pixel oder ähnlich.
Allerdings sind auch bei den günstigeren Einsteigergeräten besondere Features zu finden, allen voran der Dual-SIM-Steckplatz, den Sie entweder alternativ zum Micro-SD-Slot verwenden oder ganz autonom. Und das Wiko View 2 wartet sogar mit einem Fingerabdruckscanner auf.
Günstige Smartphones kommen jedoch auch mit einem generellen Problem: den meist fehlenden Betriebssystem-Updates und Sicherheits-Patches. Bevor Sie also zu einem Preisknaller greifen, sollten Sie sich zuerst unbedingt erkundigen, mit welcher Android-Version das Gerät ausgeliefert wird und wie die Update-Politik des Herstellers aussieht. Gut schneiden hier etwa Nokia, Samsung, Sony und Wiko, aber auch Honor und Xiaomi ab, während beispielsweise ZTE kaum Updates ausliefert.
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Alltagsmodelle ab 250 Euro: Besseres Display und Dualcam

Etwas teurer als Einsteigergeräte, aber immer noch zu einem sehr guten Preis bieten Ihnen Smartphones ab 250 Euro mehr Möglichkeiten. Achtkernprozessoren sind hier fast Standard, sie arbeiten im Gegensatz zu den CPUs in Einsteigergeräten dann auch schon mit 1,8 bis 2,5 GHz.
Hinsichtlich der Speicherbestückung findet sich das eine oder andere Modell bereits mit 6 GB RAM und 64 GB internem Speicher. Auch Speicherkarten lassen sich in die meisten Geräte einlegen.
Was die Schnittstellen angeht, macht sich der Preisunterschied ebenfalls bemerkbar: Statt WLAN-n ist bei vielen Geräten ab 250 Euro – etwa dem Honor 9 und dem Xiaomi Mi 6 – bereits der schnellere WLAN-ac-Standard an Bord. Zudem erklären Bluetooth 5 statt Bluetooth 4 sowie USB-C statt Micro-USB den Aufpreis. Hinsichtlich der Displaygröße tut sich dagegen (noch) nicht viel, allerdings steigt die Auflösung in dieser Preisklasse bei vielen Geräten auf Full-HD, etwa beim Motorola Moto G6 . Passend dazu haben die Hersteller auch die Akkukapazität erhöht – unter 3000 mAh ist kaum noch zu finden.
Die Kameraausstattung erweist sich bei Smartphones aus der Preisklasse ab 250 Euro fast ausschließlich als Dualcam, im Fall des Nokia 7 Plus sogar mit Zeiss-Objektiven. Das macht sich wiederum im Gewicht bemerkbar – die zusätzlichen Komponenten bringen auch ein paar Gramm mehr mit. Als Betriebssystem kommt Android 7 oder 8 beziehungsweise eine darauf basierende Alternative wie MIUI beim Xiaomi Mi 6 zum Einsatz.
Geräte für Anspruchsvolle ab 500 Euro: Mehr Speicher und CPU

Smartphones in diesem mittleren Preisbereich sind perfekt für Anwender, die neue Technik haben möchten, dafür auch durchaus Geld in die Hand nehmen, aber eben kein halbes Vermögen ausgeben wollen. Die Displayrange reicht von 5,5 bis 6 Zoll und mehr, die Auflösung ist durch die Bank Full-HD, zum Teil auch mehr wie etwa beim HTC U11+. Die Akkukapazität bleibt im Vergleich zur Preisklasse ab 250 Euro dagegen nahezu gleich.
Hinsichtlich der Speicherausstattung kommen bei den Smartphones ab 500 Euro, beispielsweise dem BQ Aquaris X2 Pro oder dem Huawei P20 , erstmals 128 GB intern zum Einsatz, die sich bei BQ sogar noch per Micro-SD-Karte erweitern lassen.
Der Arbeitsspeicher ist meist 4 oder 6 GB groß. Und auch die verwendeten Achtkern-CPUs sind leistungsstärker und mit 2,4 bis 2,8 GHz getaktet. Die Kameraausstattung mit zwei Sensoren und zwei Objektiven für die Hauptkamera bleibt jedoch erhalten.
Interessanterweise trifft man in dieser Preisklasse vermehrt auf das Phänomen der fehlenden Klinkenbuchse, wie dies etwa beim HTC U11+ , dem Huawei P20 oder dem Sony Xperia XZ2 Compact der Fall ist. Als Ausgleich legen die Hersteller den Geräten einen Steckeradapter auf USB-C bei, oder Sie müssen sich ein Paar Bluetooth-Kopfhörer besorgen und diese kabellos mit dem Smartphone verbinden.
Bluetooth ist überwiegend in Version 5.0, WLAN als ac-Standard an Bord. Das Betriebssystem ist, wie bei der Preisklasse darunter, Android 7, 8 oder eine Alternative, die darauf basiert – etwa Oxygen-OS beim Oneplus 5T .
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Für Technikbegeisterte ab 800 Euro: Das Beste vom Besten

Wer das Nonplusultra an Technik will, darf auch keine Kosten scheuen. Denn aktuell müssen Sie für ein absolutes High-End-Gerät mindestens 800 Euro, im Extremfall sogar über 1000 Euro hinblättern. Dafür bekommen Sie aber nicht nur die schnellsten Prozessoren wie etwa den Apple A11 Bionic im iPhone X oder den Exynos 9810, den Samsung im Galaxy S9 und S9 Plus verbaut. Auch CPUs mit künstlicher Intelligenz wie der Huawei Kirin 970 im hauseigenen P20 Pro kommen dann zum Einsatz.
Die Speicherausstattung ist im obersten Preissegment immer häufiger auch mit 6 GB RAM und 128 GB intern erhältlich. Dafür verschwindet zum Teil die Möglichkeit, den internen Speicher per Micro-SD-Karte zu erweitern.
Bei der Kamera legen die Hersteller dagegen gerne wieder eine Schippe drauf: So kommt das Huawei P20 Pro mit einer Dreifach-Kamera, die in Zusammenarbeit mit Leica entstanden ist und die zur Bildoptimierung KI einsetzt. Die Triple-Kamera besteht aus einem besonders lichtstarken 40-Megapixel-Farbsensor mit f1.8-Objektiv für die Farbinfos und die Belichtung, einem 20-Megapixel-Schwarzweißsensor mit f1.6-Objektiv für die Schärfe und einem 8-Megapixel-Farbsensor mit f2.4-Objektiv und längerer Brennweite – Huawei spricht hier von 5x-Hybrid-Zoom – für weiter entfernte Motive. Die integrierte KI soll bei der Bildstabilisierung und der Auswahl des Motivprogramms helfen. Außerdem zeigt sie dem Anwender die besten Bilder in der Galerie an. Im Samsung Galaxy S9 kommt dagegen eine Kamera zum Einsatz, deren Objektiv je nach Lichtsituation eine variable Blende von f1.5 oder f2.4 verwendet.
Mit steigendem Preis wächst auch die Displaygröße in dieser Kategorie an. Modelle unter 5,7 Zoll Bilddiagonale sind kaum noch zu finden, die Auflösung ist dementsprechend hoch.
Und noch einen Vorteil bieten diese Smartphone-Boliden: Die Hersteller sind immer darauf bedacht, ihnen die neuesten Updates zu verpassen. So finden Sie nicht nur beim Kauf die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Betriebssystemversion. Auch bei neuen Versionen und Sicherheitspatches werden die High-End-Geräte zuerst bedacht.
Spezialgeräte: Vor allem für Sondereinsätze bestens geeignet

Neben der reinen Einteilung nach Preisklassen und damit der technischen Ausstattung findet man auch immer wieder Smartphones, die mit einer Sonderfunktion aufwarten. Beispielsweise ist Catphones für seine besonders robusten Outdoor-Geräte bekannt. Mit dem Cat S61 hat der Hersteller nun ein Modell im Sortiment, das sich etwa für Feuerwehrleute eignet, denn es hat eine Wärmebildkamera der Firma Flir eingebaut.
Legen Sie Wert auf eine besonders nachhaltige Fertigung Ihres Smartphones und mögen Flexibilität bei der Auswahl der verbauten Komponenten, ist für Sie Fairphone interessant. Das Unternehmen spezialisiert sich auf modulare Smartphones, deren Komponenten auch noch besonders umweltbewusst hergestellt werden. Allerdings ist die verbaute Technik dabei nicht immer die aktuellste.
Apropos modular: Die Moto-Z -Serie von Motorola lässt sich mit den so genannten Moto Mods um verschiedene Module erweitern, etwa einem Alexa-Lautsprecher, einer 360-Grad-Kamera, einem Sofortbilddrucker, einem zusätzlichen Akku, einem Gamepad oder einem Projektor.
Wer dagegen die gute alte Zeit der Tastaturhandys vermisst, findet im Blackberry Keyone ein Modell mit physischer Tastatur. Möchten Sie dagegen nicht mehr, sondern lieber weniger und dafür größere Tasten, weil etwa die Augen nicht mehr so mitspielen, bietet Ihnen Seniorenhandy-Spezialist Doro verschiedene Modelle, darunter auch das Doro 8035 mit Android 7.1 und besonders einfacher Bedienung.
Android One: Die Zukunft des Updates
Die Geschichte von Android One beginnt bereits im Jahr 2014. Google hatte damals eine Spezifikation für Low-Cost-Geräte festgelegt, die mit einer nicht modifizierten Android-Version, dem so genannten „Stock Android“, auf den Markt kommen sollten. Dieses Stock Android wurde um einige zentrale Google-Dienste wie Maps, den Assistant, der Galerie Google Fotos und der Videotelefonie-App Duos ergänzt – fertig war Android One.
Das Besondere an Android One: Smartphone-Hersteller, die mit Google eine Kooperation für Android-One-Geräte eingehen wollen, müssen ihren Kunden zusammen mit Google garantieren, zwei Jahre lang Updates auf die aktuellste Android-Version sowie drei Jahre lang Sicherheitspatches zu liefern. Durch diese Strategie sollte es Google und damit auch den Smartphone-Anbietern möglich sein, zeitnah Updates zu verteilen und zugleich günstige sowie sichere Geräte anzubieten. Die ersten Geräte mit Android One kamen in Pakistan, den Philippinen und Indonesien auf den Markt.
Die Initiative entwickelte sich jedoch nur sehr langsam und kam erst im Jahr 2017 richtig in Schwung, als sich die ersten größeren Hersteller an Android One beteiligten: Xiaomi brachte etwa das Mi A1 auf den Markt, HTC bot in Europa das U11 Life mit Android One auf Basis Android 8 an. Mit diesen Geräten vollzog sich jedoch ein Wandel bei der eingesetzten Hardware, denn die genannten Smartphones sind im mittleren Preissegment angesiedelt und bieten leistungsstarke Lösungen für Standardanwender. Das Xiaomi Mi A1 basiert etwa auf einem Snapdragon 625, das U11 Life setzt sogar einen Snapdragon 630 ein. Ein weiterer prominenter Mitstreiter ist im Februar 2018 mit HDM Global und seiner Marke Nokia hinzugekommen. Im Rahmen des Mobile World Congress (MWC) gab der Hersteller bekannt, künftige Modelle mit Android One auszuliefern. Beispiele dafür sind etwa das Nokia 6 (2018), das Nokia 7 Plus und das Nokia 8 Sirocco . Und seit Sommer 2018 hat auch der spanische Hersteller BQ mit dem Aquaris X2 und X2 Pro Android-One-Geräte im Sortiment.
Fazit: Vor dem Kauf Ansprüche und Preis gut abwägen
Das Angebot an aktuellen Smartphones ist überwältigend. Sie können bei den Displaygrößen zwischen fünf und über sechs Zoll wählen, sich zwischen Quadcore-und Octacore-Prozessoren mit diversen Taktraten entscheiden und aus unterschiedlich großer Speicherbestückung die für Ihre Ansprüche optimale heraussuchen.
Dann kommt als Nächstes die Frage nach der Kamera: Ist Sie Ihnen wichtig? Falls ja, wie hoch soll die Auflösung sein? Brauchen Sie 4K-Video? Und natürlich soll auch der Akku sämtliche Unternehmungen aushalten, die Sie mit Ihrem zukünftigen Smartphone vorhaben.
Das alles (und mehr) sind Fragen, Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich ernsthaft auf die Suche nach dem für Sie optimalen Smartphone machen. Dabei dürfen Sie jedoch nicht vergessen, dass sich die Ausstattung natürlich auf den Preis auswirkt: Einsteigergeräte gibt’s bereits für weniger als 100 Euro; ob Sie jedoch mit der Ausstattung, die diese Geräte bieten, glücklich werden, ist fraglich.
Auf der anderen Seite kosten High-End-Modelle derzeit 1200 Euro und mehr, und hier stellt sich die Frage, ob sich die neueste Technik und die tollsten Funktionen wirklich lohnen. Das ist jedoch eine Frage, die nur Sie beantworten können.