Die Energieeinstellungen von Windows 7 und Windows 8 bieten vielfältige Möglichkeiten um Stromkosten zu sparen oder Geräte aus einem Standby-Zustand für das Installieren von Patches zu starten. Microsoft stellt dazu Tools, aber auch Gruppenrichtlinieneinstellungen zur Verfügung, mit denen Sie festlegen können, wann Windows Strom sparen soll, und welche Geräte betroffen sind. Wir erklären die Details.
Energieeinstellungen mit powercfg.exe konfigurieren Microsoft hat in Windows 7/8/8.1 das Befehlszeilentool powercfg.exe integriert. Mit diesem Tool lassen sich Einstellungen ändern, Sie können aber auch Berichte abrufen. Mit Powercfg rufen Sie auch Informationen zu Energiesparplänen auf den Rechnern ab, die Sie wiederum über Gruppenrichtlinien verteilen können. Hier spielt der Befehl powercfg /list eine Rolle. Er zeigt die GUID der vorhandenen Energiesparpläne an. Außerdem wird der aktuell aktivierte Energiesparplan mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Diese GUIDs können Sie wiederum in den Gruppenrichtlinien verwenden, um bestimmte Energiesparpläne gezielt per Richtlinie zu aktivieren. Um sich den Klarnamen der Energiesparpläne anzeigen zu lassen, verwenden Sie den Befehl powercfg.exe -a.

Sie können sich auch die Einstellungen des aktuellen Energiesparplans in der Befehlszeile anzeigen lassen. Dazu verwenden Sie powercfg /query . Mit der zusätzlichen Option >energie.txt können Sie die Informationen in eine Datei umleiten lassen. Diese können Sie auch in einer Freigabe speichern. Um einen optimalen Energiesparplan erstellen zu können, haben Sie die Möglichkeit mit powercfg /energy einen Bericht zu erstellen, der den Energieverbrauch auf dem Rechner misst und anzeigt. Dazu müssen Sie die Befehlszeile aber mit Administratorrechten starten. Das Tool überwacht den Rechner 60 Sekunden lang und erstellt dann eine HTML-Datei, über welche Sie den Energieverbrauch der Komponenten erkennen. Außerdem sehen Sie im Bericht nicht optimal gesetzte Energieeinstellungen.

Neben diesen Möglichkeiten, können Sie über Skripte und powercfg.exe auch Einstellungen ändern. Ausführliche Hilfe dazu erhalten Sie über die Microsoft TechNet-Seite http://technet.microsoft.com/de-de/library/cc748940%28v=ws.10%29.aspx und die Eingabe von powercfg.exe /? . Um zum Beispiel zu überprüfen, welche Geräte auf dem Rechner das Recht haben diesen aus dem Ruhezustand oder Standby zu wecken, tippen Sie diesen Befehl ein: powercfg.exe -devicequery wake_armed .

Auf Rechnern mit Windows 7 können Sie mit powercfg.exe auch den Ruhezustand aktivieren und deaktivieren. Das Deaktivieren löscht die Arbeitsspeicherdatei hiberfil.sys . Da diese die Größe des verbauten Arbeitsspeichers hat, lässt sich durch das Deaktivieren einiges an Speicherplatz sparen. Die Syntax dazu ist recht einfach: powercfg.exe -h on|off .
Wollen Sie direkt die Energieeinstellungen eines Rechners bearbeiten, rufen Sie powercfg.cpl auf. Interessant ist das, wenn Sie hier Einstellungen mit AutoIT https://www.autoitscript.com/site/autoit automatisieren wollen.

Schreiben Sie die Einstellungen in Batchdateien oder Skripte, können Sie diese ebenfalls über Gruppenrichtlinien verteilen. Skripte für Computer, zum Starten und Herunterfahren, werden über Computerkonfiguration/Richtlinien/Windows-Einstellungen/Skripts gesteuert. Skripte für Anwender, beim An- oder Abmelden, werden über Benutzerkonfiguration/Richtlinien/Windows-Einstellungen/Skripts gesteuert.
Gruppenrichtlinieneinstellungen für Energiesparpläne
In Netzwerken mit Active Directory, spielen Gruppenrichtlinien eine besondere Rolle. Sie können auch die Energieeinstellungen der angebundenen Rechner über Gruppenrichtlinien steuern. Die Einstellungen dazu finden Sie über ComputerkonfigurationAdministrative VorlagenSystemEnergieverwaltung in der Gruppenrichtlinienkonsole. Um Sicherheitseinstellungen wie Kennwörter zu steuern, verwenden Sie die Benutzereinstellungen bei in BenutzerkonfigurationRichtlinienAdministrative VorlagenSystemEnergieverwaltung . Ohne Active Directory können Sie mit gpedit.msc die Einstellungen auch lokal setzen. Dazu ist dann aber Windows 7 Ultimate/Professional/Enterprise oder Windows 8/8.1 Pro/Enterprise notwendig.

Über die Richtlinieneinstellung Benutzerdefinierten aktiven Energiesparplan festlegen , können Sie einen Sparplan für die Rechner zuweisen, den Sie selbst erstellt haben. Dazu haben Sie auch die Möglichkeit diesen auf einem Rechner mit powercfg.exe /export zu exportieren und dann über Anmeldeskripte mit powercfg.exe /import auf den Ziel-Rechnern zu importieren. Sie brauchen für die Aktivierung über Gruppenrichtlinien die GUID des Energiesparplanes. Diese erfahren Sie wiederum mit powercfg /list .
Über Benachrichtigungseinstellungen können Sie steuern, wie sich ein Rechner bei niedriger oder kritischer Akkukapazität verhalten soll. Sie können hier den Ruhezustand oder Standby aktivieren oder auch das Herunterfahren, wenn der Akku eine bestimmte Kapazität unterschreitet.
Besonders wichtig sind auch die Einstellungen bei Festplatteneinstellungen und Video- und Anzeigeeinstellungen . Hier können Sie festlegen, wann sich Festplatten und Monitore ausschalten sollen, wenn der Rechner nicht verwendet wird. Auch die Bildschirmhelligkeit können Sie an dieser Stelle steuern.
Bei Standbymoduseinstellungen können Sie festlegen, wann ein Windows-Rechner in den Ruhezustand gehen soll, oder wann der Standby aktiviert werden soll. Dazu rufen Sie die Einstellung Zeitlimit für den Systemruhezustand angeben (Netzbetrieb) und Zeitlimit für den Systemruhezustand angeben (Akkubetrieb) auf.
Group Policy Preferences nutzen
Neben Richtlinieneinstellungen, haben Sie in Windows 7/8 noch die Möglichkeit mit Group Policy Preferences, im Deutschen auch „Gruppenrichtlinien-Einstellungen“ genannt, zu arbeiten. Diese unterscheiden sich von herkömmlichen Gruppenrichtlinien. Group Policy Preferences finden Sie in der Gruppenrichtlinienkonsole im Bereich ComputerkonfigurationEinstellungen . Die Richtlinien finden Sie über ComputerkonfigurationRichtlinien .
Mit den Einstellungen können Sie lokale Einstellungen auf den Rechnern vorgeben, welche die Anwender dann aber selbst in der Systemsteuerung anpassen können. Richtlinien sind immer feste Vorgaben, die Anwender nicht mehr ändern können, da die entsprechenden Optionen im Betriebssystem deaktiviert werden. Um Energieeinstellungen in Active Directory-Umgebungen zu setzen, navigieren Sie in der Gruppenrichtlinienkonsole zu EinstellungenSystemsteuerungseinstellungenEnergieoptionen.
