Terry Myerson, Executive Vice President of the Operating Systems Group (OSG), eröffnete den Windows-10-Event am Mittwochabend (deutscher Zeit). Er versprach erneut, dass Windows 10 das beste Windows aller Zeiten werden soll. Und dies über alle Geräteklassen hinweg. Die Windows-Nutzer sollen mit Windows 10 auch das sicherste Windows aller Zeiten erhalten. Der Umstieg von Windows 7 und Windows 8 werde besonders einfach sein.
Mit Windows 10, so Myerson, werden auch die universellen Apps für die Spielekonsole Xbox One eingeführt, was insbesonders Entwickler freut, die ihre Apps für möglichst viele Plattformen entwickeln und ausliefern wollen.
Hinweis: Eine Galerie mit Impressionen vom Microsoft-Event finden Sie oben rechts nach einem Klick auf “Bildergalerie öffnen” oder wenn Sie diesem Link folgen!













































Windows Insider Program hat über 1,7 Millionen Teilnehmer
Gleich zu Beginn dankte Myerson vor allem den 1,7 Millionen Teilnehmern des “Windows Insider Program”, die die Vorabversion von Windows 10 bereits seit September testen. Sie haben Microsoft bisher über 800.000 Mitteilungen zukommen lassen. Dieses Feedback fließt in die Entwicklung von Windows 10 ein. Experimentierfreudige Anwender werden auch weiterhin ermuntert, am Windows Insider Program über https://insider.windows.com/ teilzunehmen.
Ein Windows für alle Geräte
Myerson erklärte: Noch bevor die erste Codezeile geschrieben wurde, hatte das Windows-Team die Vision, ein Betriebssystem zu entwickeln, das auf allen Geräteklassen laufen soll. Entwickler, so Myerson, haben immer das Ziel, möglichst viele neue Nutzer zu erreichen. Mit Windows 10 sollen Milliarden neuer Anwender gewonnen werden.

Windows 10 gratis für (fast) alle Windows-Nutzer
Den Umstieg auf Windows 10 will Microsoft möglichst allen Windows-Nutzern schmackhaft machen. Das bedeutet im Klartext: Alle Nutzer von Windows 7, Windows 8.1 und Windows Phone 8.1 erhalten Windows 10 innerhalb des ersten Jahres nach Veröffentlichung gratis! Wer über diesen Weg Windows 10 gratis ergattert, der darf Windows 10 natürlich auch nach dem ersten Jahr weiterhin gratis nutzen. Microsoft betont, dass es sich nicht um 1-Jahres-Lizenz handelt und eine derartige Lizenz ohnehin nicht geplant sei.
Zusätzlich verspricht Microsoft, dass bei jedem Gerät, auf dem Windows 10 installiert, auf Lebenszeit des Geräts ein Support für das Betriebssystem gewährt wird.
“Windows 10 ist viel mehr als nur eine neue Version von Windows. Windows 10 ändert die Spielregeln”, sagte Myerson. Microsoft verwandle Windows von einem Betriebssystem/Software in einen Dienst (Service).

Windows 10: Neue Vorabversion mit aufgepepptem Startmenü und neuen Funktionen
Microsoft stellte eine neue Version von Windows 10 vor, bei der sich die Oberfläche anpasst, je nachdem, ob man das Gerät gerade als Desktop-PC mit Tastatur/Maus oder als Tablet verwendet. Die Änderung verläuft fließend, so dass der Anwender beispielsweise ein Display von der Docking-Station abstöpseln kann, um dann damit wie mit einem Tablet und einer für Tablets optimierten Oberfläche zu arbeiten.
Beim neuen Build von Windows 10 fiel sofort auf, dass Microsoft die Oberfläche noch einmal deutlich aufpoliert hat. Das war vor allem am Startmenü und am neuen Action-Center zu erkennen.

Cortana in Windows 10 enthalten
Die persönliche Sprachassistentin Cortana wird künftig Bestandteil von Windows 10 sein. Cortana lauert als Icon direkt neben dem Start-Menübutton auf die Kommandos und Fragen der Anwender. So etwa auf die Frage: “Brauche ich morgen einen Regenschirm.” Cortana beantwortet die Frage mit dem Einblenden einer Wettervorhersage und sagt dem Anwender per Sprachausgabe, ob er einen Regenschirm mitnehmen sollte, wenn er das Haus verlässt.
Cortana protokolliert das Verhalten seiner Anwender und erstellt im Hintergrund ein Protokoll. So merkt sich Cortana beispielsweise, welche Sportmannschaften der Nutzer mag, wo er häufig zum Essen ausgeht oder welche Nachrichten er gerne liest. Welche Informationen Cortana sammelt, kann der Anwender jederzeit einsehen und kontrollieren.
Cortana sammelt Daten über alle Geräte und Standorte hinweg. Etwa Fotos, die sowohl auf der lokalen Festplatte, auf dem Smartphone oder bei Cloud-Diensten liegen. So kann Cortana die Aufforderung “Zeige mir alle Fotos vom Dezember 2014” mit einem Fenster quittieren, in dem die gewünschten Fotos angezeigt werden.
Cortana berücksichtigt auch alle auf dem Rechner installierten Programme und Apps. Bei der Suche nach Informationen können diese dann mit einbezogen werden. Beim Kommando “Spiel meine Musik” öffnet Cortana den Musikplayer und spielt die vom Anwender favorisierten Songs ab.
Auch Mails können direkt per Spracherkennung und Cortana verfasst und versendet werden. Cortana wählt dabei automatisch den auf dem System verwendeten Mail-Client aus.

Windows 10 auf Smartphones und Tablets
Auf der Bühne wurde auch Windows 10 für Smartphones und Tablets und damit Geräte mit Displays kleiner als 8 Zoll vorgestellt. Im Vergleich zur Vorgängerversion hat Microsoft die Oberfläche aufgepeppt und an die Version für Desktop-Rechner angepasst. Überarbeitet wurden auch die Einstellungen und die virtuelle Tastatur. Letzteres wird nicht unbedingt benötigt, weil auch Spracheingaben nun per Drücken des Mikrofon-Icons erkannt und in Text umgesetzt werden. Integriert ist außerdem Skype für VoIP-Gespräche.
In Windows 10 für Smartphones/Tablets werden die wichtigsten Office-Anwendungen (Word, Excel) mitgeliefert. Dabei handelt es sich um speziell für die Touchoberfläche und kleine Displays angepasste Versionen.
Der Nachfolger von Windows Phone 8.1 heißt übrigens Windows 10. Einen Extra-Namen wie bisher wird es also nicht mehr geben.
Outlook Mail, Foto und mehr – Windows 10 mit neuen Apps
In Windows 10 für alle Plattformen wird Microsoft auch eine Reihe neuer Apps integrieren. Dazu gehören ein neuer Outlook -Mail-Client. Hinzu kommen neue Apps für Fotos, Kontakte und Maps.

Windows 10 mit neuem Browser “Project Spartan”
Windows 10 wird mit dem neuen Browser ausgeliefert, der sich derzeit in der Entwicklung befindet. In der kommenden Vorabversion von Windows 10 wird der Browser aber noch nicht mitgeliefert.
Spartan soll einige neue Funktionen enthalten, die andere Browser derzeit teilweise noch nicht zu bieten haben. Zu den neuen Funktionen gehört die Möglichkeit, Notizen in aktuell geöffnete Websites zu hinterlegen – beispielsweise mit einem Eingabestift oder auch per Tastatur und Maus. Diese Notizen können dann mit anderen Personen geteilt werden. Die Funktion erstellt dabei einen “Schnappschuss” der Website inklusive aller Notizen, wobei die Links weiterhin anklickbar bleiben.
Die Adresszeile soll bei Spartan intelligenter werden. Nach Eingabe von ” Wetter” in der Adresszeile wird direkt darunter das aktuelle Wetter angezeigt. Der Text “Delta” liefert den aktuellen Flugstatus des nächsten Fluges des Anwenders.
Projekt Spartan wird außerdem eine integrierte Unterstützu ng für PDFs bieten und Cortana ist ebenfalls mit an Bord.
Die Tester von Windows 10 werden in den kommenden Monaten die Gelegenheit erhalten, Spartan auszuprobieren. Wann? Da blieb Microsoft vage. In den nächsten “3, 4, 5 Monaten” wurde immerhin versprochen.

Windows 10: PC-Gaming soll besser werden
Xbox-Chef Phil Spencer stellte die Neuerungen in Windows 10 vor, die vor allem auf Gamer abzielen. “Gaming auf Windows 10 wird sozialer und interaktiver”, sagte Spencer. Dabei helfen soll die neue Xbox-App für Windows 10. Hier tauchen nicht nur alle auf der Xbox One oder Xbox 360 gespielten Spiele auf, sondern auch alle auf allen anderen Plattformen gespielten Spiele.
Über den neuen Game DVR können Spiele im Hintergrund als Video aufgezeichnet werden, um diese Videos dann beispielsweise über Youtube zu verbreiten. Eine Funktion, die die Xbox One bereits besitzt und die sich einer großen Beliebtheit erfreut.
Ebenfalls neu wird die Integration von DirectX 12 in Windows 10 sein, das grafisch aufwendigere Spiele erlauben soll, ohne den Rechner stärker als bisher zu belasten. DirectX 12 soll dank einer direkteren Hardware-Anbindung Multimedia-Applikationen wie Spiele massiv beschleunigen und von aktuellen Grafikkarten sowie der Xbox One unterstützt werden.
Hunderte Spielestudios nutzen bereits DirectX 12 für die Entwicklung der kommenden Spiele. Auch Unity wird DirectX 12 direkt unterstützen.
Phil Spencer kündigte außerdem an, dass für Windows 10 Spiele auf den Markt kommen werden, in denen die Spieler gegen Xbox-One-Spieler antreten können.
Xbox-One-Streaming auf Windows 10
Alle Xbox-One-Spiele lassen sich per Streaming auf jedem beliebigen Windows-10-Rechner oder -Tablet spielen. Dazu muss sich im Heimnetzwerk eine Xbox-One-Spielekonsole befinden. Xbox-One-exklusive Spiele, wie etwa Forza Horizon 2, lassen sich so künftig auf Windows-10-Geräten spielen.
Per Streaming können die Gamer auf dem Windows-10-Rechner auf alle Funktionen der Xbox One inklusive deren Oberfläche zugreifen.
Windows 10: Neue Vorabversion ab kommender Woche erhältlich
Microsoft wird in der nächsten Woche eine neue Vorabversion von Windows 10 veröffentlichen, die viele der am Mittwoch vorgestellten Neuerungen und Verbesserungen enthalten wird. Die neue Vorabversion wird in insgesamt 25 Sprachversionen erscheinen. Bisherige Windows-10-Vorabversionen waren in nur vier Sprachen erhältlich.
Eine Vorabversion von Windows 10 für Smartphones soll im Februar folgen.

Microsoft Surface Hub: Neue Geräteklasse vorgestellt
Microsoft hat bei dem Event auch eine vollkommen neue Geräteklasse vorgestellt. Das Microsoft Surface Hub. Dabei handelt es sich um einen 84-Zoll-Fernseher mit integriertem Rechner (und natürlich Windows 10). Das Gerät enthält beispielsweise einen Bewegungssensor, der erkennt, wenn der Anwender den Raum betritt. Da es sich um einen vollwertigen Windows-10-Rechner handelt, sind auch alle Windows-Anwendungen auf Surface Hub lauffähig.
Microsoft Surface Hub bietet eine 4K-Auflösung und unterstützt Multitouch. Zur weiteren Ausstattung gehören diverse Sensoren, zwei Kameras und ein eingebautes Mikrofon. Auf dem Rechner ist zwar Windows 10 installiert, allerdings bietet diese Betriebssystem-Variante eine für das große, hochauflösende Display angepasste Oberfläche.
Surface Hub richtet sich eher an Unternehmen und soll beispielsweise Teambesprechungen und Brainstorming fördern. Es ist, so Microsoft, ein Gerät, das für den modernen Arbeitsplatz designt wurde.

Microsoft enthüllt Holo-PC
Gegen Ende der Veranstaltung hat Microsoft dann noch eine hochspannende Neuheit vorgestellt: eine VR-Brille mit integriertem Rechner – Microsoft HoloLens. Alle Infos dazu erfahren Sie in diesem Artikel.