Multicopter sind vielseitig einsetzbar und meistens leicht zu steuern – deswegen sind sie besonders für Hobby-Piloten interessant. Für jeden Geldbeutel gibt es passende Drohnen. Je teurer sie sind, umso höher und besser sind Kameraqualität, Akkuleistung und verbaute Sensoren sowie die Flugmodi.
Wir beschränken uns in diesem Fall auf reine Freizeit-Drohnen für Privatpersonen und lassen bewusst Multicopter für den professionellen Einsatz in Unternehmen und Filmproduktionen außen vor.
Drohnen für absolute Einsteiger
Quadrocopter bestimmen die Welt der Drohnen für den Hobby-Modellflieger. Bei den Flugkörpern sorgen vier Rotoren für den nötigen Schub. Die einfachsten Drohnen kosten zwischen 15 und 100 Euro, stammen von eher unbekannteren Herstellern und sind vor allem als Spielzeug zu betrachten. Die Größe reicht von einer 2-Euro-Münze wie bei der Revell Control bis etwa 30 Zentimeter im Durchmesser des Top Race TR-Q511. Das Gewicht liegt bei wenigen Gramm bis etwa 120 Gramm. Hier geht es einfach um den Spaß am Fliegen. Die Geräte bewegen sich nach allen Seiten. Manche Modelle beherrschen auch Loopings. Sie sind sehr wendig und teilweise mit LEDs ausgestattet, damit sie bei schlechten Sichtverhältnissen erkennbar bleiben. Es gibt sogar Multicopter in dieser Preisklasse mit Kameras – sie lässt sich in der Regel aber nicht separat bewegen und die Qualität ist nur für Schnappschüsse geeignet. Die Drohnen-Akkus reichen für etwa sieben bis neun Minuten Flugzeit. Weitere solcher Drohnen sind etwa ACME zoopa ZQ0601 , Hubsan X4 Cam Plus und JJRC H30C Mini .
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Yuneec: Preislich und technisch sehr attraktiv ist auch die brandneue Drohne Yuneec HD Racer. Der kleine Copter ist für Einsteiger ganz interessant, da sie unter anderem kollisionsunempfindlich ist – der HD Racer geht also nicht so schnell kaputt. Genauso interessant ist der Copter aber auch für Hobby-Piloten, die einen ersten Blick ins Drohnen-Racing werfen möchten, ohne den Copter komplett selbst zu bauen – wobei das natürlich auch den Reiz ausmacht am Ende!

©Yuneec
Besonders wichtig beim FPV-Racing ist eine geringe Latenzzeit bei der Übertragung des Kamerabildes auf die Brille des Piloten – dafür überträgt der HD Racer das Livebild in HD über einen digitalen Videolink mit einer Latenz von unter 100 Millisekunden laut Hersteller. Eine solche FPV-Brille ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Stattdessen landet das Livebild auf Ihrem Smartphone, das als Display in dem mitgelieferten Controller fungiert. Die Reichweite der Videoübertragung liegt bei bis zu 80 Metern. Die Flugzeit gibt Yuneec mit 6 Minuten an.
Der Yuneec HD Racer wird ab Ende April zu einem Preis von 179 Euro im Handel erscheinen.
Drohnen der Mittelklasse: Für mehr Spaß und gute Luftaufnahmen
Drohnen mit integrierten Kameras für schöne Luftaufnahmen sind die nächste Stufe des Fluggenusses. Selbst die Einstiegsvarianten im Miniformat nehmen die Gegend aus der Luft auf. Die Bilder lassen sich auf einer Speicherkarte ablegen und entweder direkt auf einem verbundenen Smartphone/Tablet oder später am PC ansehen. Solche Modelle sind ab etwa 100 Euro zu haben und nehmen die Videos bis HD-Qualität (720p bei 30 Bildern pro Sekunde) auf.
Parrot: In diesem Segment ist vor allem Parrot mit einigen Drohnen stark vertreten. Die Mini-Drones wie die Parrot Mambo und Parrot Swing sind für den kurzen Spaß (8-9 Minuten Flugzeit) mit Spezial-Funktionen gedacht.

©Parrot
Wer Videos in Full-HD möchte, muss tiefer in die Tasche greifen – so werden schnell mal 500 Euro fällig. Die Parrot Bebob 2 beispielsweise kostet in ihrer einfachsten Variante derzeit knapp 380 Euro bei Amazon. Das Bebob 2 Power Pack mit verlängerter Flugzeit, FPV-Brille und neuem Flugassistenzsystem kostet 595 Euro. Die Daten der Standard-Version: 14-Megapixel-Kamera mit FHD-Videofunktion, 25-Minuten-Flugzeit und 300-Meter-Signalreichweite. Außerdem lässt sie sich via Smartphone oder Tablet steuern, auf das sie in Echtzeit das Kamerabild überträgt – und natürlich auch aufnimmt und speichert.
Yuneec: Die Yuneec Breeze kostet mittlerweile etwa 300 Euro und nimmt als Mittelklasse-Gerät Videos in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Gesteuert wird die Drohne via Smartphone oder Tablet mit der passenden App. Die maximale Flughöhe liegt bei 80 Metern und die Flugzeit ist mit maximal 12 Minuten angegeben.

©Yuneec
Mit dem Firebild FPV bringt Yuneec ein steuerbares Flugzeug mit Propellerantrieb auf den Markt . Dank FPV sehen Sie wie bei einer klassischen Drohne das Livebild auf dem Smartphone, das entweder auf der Fernsteuerung oder in einer VR-Brille steckt. Je nach Flugerfahrung können Sie drei Flugmodi wählen. Im Acrobatic Modus fliegen Sie komplett selbstständig, während die Safety und Stability Modi etwa ein übermäßiges Rollen und Nicken des Flugzeuges verhindern. Auch gibt es einen Notfallmechanismus, sodass der Firebird selbstständig wieder eine stabile Flugbahn einnimmt. Zudem kann er automatisch zum Startpunkt zurückkehren und sogar landen. Der Firebird FPV erscheint Anfang April zu einem Preis von 599 Euro UVP im Handel.
DJI: Der DJI Phantom 3 Standard kostet derzeit rund 500 Euro. Die Kamera hängt an einem Gimbal und lässt sich steuern. Sie nimmt 2,7k-Videos auf und knipst Fotos mit 12 Megapixeln. Die Flugzeit beträgt maximal 25 Minuten. Der Copter kommt mit jeder Menge Sensoren und gehört zu den Topmodellen der Mittelklasse.
Drohnen der Oberklasse: Hohe Kameraqualität, smarte Sensoren
In der Oberliga zwischen 800 und 2000 Euro finden Sie Drohnen für professionelle Luftaufnahmen, weite Reichweiten, stabile Flugeigenschaften und verschiedene Flugmodi wie autonomes Fliegen und Objektverfolgung.
DJI Phantom 4 Pro: Der DJI Phantom 4 Pro ist das aktuelle Flaggschiff der Phantom-Reihe und kostet knapp 1400 Euro. Die Hinderniserkennung funktioniert in 5 Richtungen statt nur noch vorne, wodurch das Fliegen noch sicherer wird. Trotz neuer Sensoren wiegt das Pro-Modell nur 20 Gramm mehr als die Advanced-Version. Außerdem können Piloten zwischen den Frequenzen 2,4 und 5,8 GHz wechseln, was vorher nicht möglich war.
Für eine Live-Ansicht der Kamera müssen Sie ein Smartphone oder Tablet in die Controller-Halterung stecken. In der App DJI Go können Sie neben dem Live-View noch erweiterte Einstellungen vornehmen und Sie sehen aktuelle Flugdaten wie Höhe, Entfernung und Satelliten. Der Copter ist leicht zu steuern und auch für Anfänger geeignet (Anfänger-Modus). Die Drohne fliegt maximal sieben Kilometer weit und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 72 km/h. Die Flugzeit gibt DJI mit 30 Minuten an. Der Phantom 4 Pro beherrscht zudem verschiedene Flugmodi wie die autonome Objektverfolgung ActiveTrack und den Sportmodus. Wir haben den ersten Phantom 4 bereits ausgiebig getestet .
DJI Mavic Pro: Der Copter ist mit den meisten Features des Phantom 4 ausgestattet – dazu gehören die smarten Sensoren und die 4K-Kamera. Der Mavic Pro verfolgt allerdings ein anderes Konzept und ist eher für “leichtes Reisen” gedacht. Er ist besonders kompakt gebaut und einklappbar – genau wie der Controller. Der Mavic Pro ist im “Fly More Combo”-Paket mit Tasche und Extra-Akkus für rund 1235 Euro bei Amazon verfügbar.
Lesetipp: DJI Mavic Pro im Praxis-Test

©GoPro
GoPro Karma: Mit der Karma hat GoPro seine erste Drohne auf den Markt gebracht. Wie der Mavic Pro verfolgt sie eine kompakte und einklappbare Bauweise und ist damit ideal für den Transport geeignet – ein Rucksack wird mitgeliefert. Der 3-Achsen-Bildstabilsator kann auch von der Drohne abmontiert und “ultra-geschmeidige Aufnahmen aus der Hand oder von unterschiedlichen Befestigungen” ermöglichen, wie GoPro es verspricht. Die Karma wird über einen Controller im Gaming-Stil mit integriertem Touch-Display gesteuert. Eine Kamera besitzt sie ab Werk nicht. Denn sie ist mit den eigenen Actioncams Hero6 Black , Hero5 Black , Hero5 Session sowie Hero4 Black und Silver kompatibel. Ohne Cam kostet die Drohne bei Amazon 700 Euro . Eine GoPro Karma inkl. Hero6 Black gibt es für 1050 Euro .
Warum wir den Praxis-Flug mit der Kamera inkl. Hero5 Black mit “sehr gefährlich” bewerten, lesen Sie in unserem ausführlichen Test .

©Yuneec
Yuneec Typhoon H Plus mit Intel Real Sense: Der Typhoon H Plus ist das neueste Drohnen-Modell der H-Serie von Yuneec. Das Unternehmen spendiert dem Hexacopter eine neue Kamera, die jetzt wie auch der Phantom 4 Pro von DJI Videos in 4K bei 60 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. Fotos sind mit maximal 10 Megapixeln möglich. Weil Sie das Landegestell der Drohne für den Flug hochklappen, können Sie die Kamera um 360 Grad rotieren, ohne de Copter selbst zu bewegen.
die Fernsteuerung bietet ein integriertes 7-Zoll-Display und zeigt das Livebild der Drohne per Video-Downlink in 720p an. Sie können zwischen den Frequenzen 2,4 und 5,8 GHz wechseln.
Der Typhoon H Plus beherrscht verschiedene Flugmodi. Dazu gehören “Orbit Me”, “Follow Me” und “Curve Cable Cam”. Dabei fliegt die Drohne komplett autonom und umkreist Sie, folgt Ihnen oder fliegt eine vorgegebene Strecke ab.
Der Typhoon H Plus kommt Ende März zu einem Preis von 1549 Euro ohne Intel Real Sense auf den Markt. Mit Real Sense kostet der Hexacopter 1849 Euro. Mit der Intel-Technologie soll die Drohne deutlich besser Hindernissen beim autonomen Flug ausweichen können. Der Copter erstellt ein 3D-Modell der Umgebung, um präzise selbstständig zu fliegen. Außerdem merkt er sich über GPS den Standort von Hindernissen und lernt dadurch seine Umgebung besser kennen.
➤ Yuneec Typhoon H Pro Real Sense im Test
Lesetipp: Multicopter selber bauen
Zubehör für Hobbydrohnen
Ein Hauptproblem ist immer die begrenzte Laufleistung der Akkus. Daher empfiehlt es sich bei praktisch jedem Fabrikat, Ersatzakkus zu kaufen und diese bei jedem Ausflug mitzunehmen. Rechnen Sie mit bis zu 170 Euro pro Akku. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Propeller: Einige Austauschpropeller liegen in der Regel schon bei, aber die werden Sie vermutlich bereits in der Einübungsphase verbrauchen. Zusätzliche Exemplare können nicht schaden, zumal sich der Preis für einen Viererpack mit unter zehn Euro in Grenzen hält.
First Person View: Stark im Kommen und eher für Profis interessant, ist der First Person View (FPV). Dabei überträgt die Kamera, die an der Drohne hängt, das Bild in Echtzeit auf ein passendes Endgerät wie ein Smartphone oder Tablet – so machen es beispielsweise aktuelle Modelle von Parrot und DJI. Noch interessanter ist allerdings der Einsatz einer VR-Brille, die Sie als Pilot tragen.
Yuneec bietet dazu das eigene FPV-Headset SkyView an. Der Pilot sieht genau das, was die Kamera filmt. Parrot hat ebenfalls ein FPV-Set im Angebot bestehend aus einem Controller sowie einem FPV-Headset . Das Set ist mit der aktuellen Bebob 2 sowie der Parrot Disco kompatibel. Beide Drohnen gibt es auch direkt im FPV-Bundle.