Für das Frühjahr 2015 plant Volkswagen eine umfassende Überarbeitung und Ausweitung seines Infotainmentsystems. Bereits jetzt läuft der Umstieg von Inrix zu TomTom, soweit es die kostenpflichtigen Online-Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet betrifft. Mit dem folgenden Test können Sie sich aber noch einmal einen Überblick über den aktuellen Stand des Infotainmentsystems im VW Polo verschaffen, bevor VW auch hier eine Umstellung vornimmt.
Discover Media mit Mirrorlink heißt die Top-Infotainment-Lösung für den VW Polo. Diese InCar-Infotaimentlösung bietet folgende Funktionsbereiche: Radio, CD, Musikstreaming, USB-Stick- und SD-Karten-Support, Sprachsteuerung, Navigation und Freisprecheinrichtung mit Telefonie. Sowie Car-net mit Mirrorlink. Unterschied zum großen Bruder Das Infotainmentsystem Discover Media im Polo unterscheidet sich vom Funktionsumfang aber deutlich von Discover Pro im Golf GTD. Insbesondere fehlen im VW Polo die eigentlichen Car-net-Dienste wie Google Lokale Suche, Echtzeitverkehrsinformationen und Street View, die wir seinerzeit im Gold GTD testen konnten. Stattdessen umfasst der aufpreispflichtige Ausstattungspunkt Car-net im Polo nur die als Mirrorlink bezeichnete Funktion, die eine kleine Auswahl von Smartphone-Apps auf dem Bildschirm im Polo spiegelt. Mit Mirrorlink lassen sich aber die Google-Navigation und auch die Google Lokale Suche durchaus im Polo nutzen. Nur ist dafür eben ein gekoppeltes kompatibles Smartphone erforderlich. Im Golf GTD dagegen stehen die Google-Dienste auch ohne Mirrorlink zur Verfügung. Discover Pro und Car-Net im VW Golf im Test Preise: Alles andere als billig Für das Radio Composition Media verlangt VW in der Ausstattungsvariante Highline 530 Euro, für das Navigationssystem Discover Media kommen weitere 505 Euro hinzu. Car-net mit MirrorLink kostet noch einmal 170 Euro Aufpreis. Das Multifunktionslenkrad schlägt mit weiteren 235 Euro zu Buche. Und 210 Euro werden extra für die Sprachbedienung fällig. Macht zusammen 1650 Euro.














































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Diese Preise gelten aber nur, wenn Sie eine höherwertige Ausstattungsvariante des Polos wie eben Highline wählen. Steigen Sie dagegen mit der Grundvariante Trendline ein, dann kostet nur das CD-Radio Composition Media bereits 940 Euro. Alles in allem ist das Infotainment-Komplettpaket im Polo also ein teurer Spaß – ähnliches ließ sich seinerzeit auch zum Infotainmentsystem Discover Pro im Golf GTD sagen.

Die Hardware: Sehr guter Touchscreen Discover Media (das von Panasonic gefertigt wird) besteht zunächst einmal aus dem 5,8-Zoll-Farb-Touchscreen (16,5 cm Bildschirmdiagonale; 400×240 Pixel) in der Mitte des Armaturenbretts. Links und rechts davon sind mechanische Schalter (von VW als Infotainmenttasten bezeichnet) und Drehknöpfe angeordnet. Mit ihnen kann man die einzelnen Menüs direkt aufrufen: Radio (AM, FM, DAB+), Media (CD, USB, Streaming, AUX), Phone (Freisprechanlage), Voice (Sprachsteuerung), Navigation, Traffic (Verkehrslageinformationen), Car (Bordcomputer) und Menu (zur „Karussel“-Anzeige aller Menüpunkte). Der Dreh- und Drückknopf links unten schaltet das Discover Media ein und aus und regelt zudem die Lautstärke. Der Dreh- und Drückknopf rechts unten ist abhängig vom gerade gewählten Menü. Damit wählt man zum Beispiel die Radiosender oder die Titel von der CD. Im Menü wählt man damit die einzelnen Menü-Punkte aus. Bei der Navigation zoomt man damit auch in die Karte ein oder aus (was auch per Fingergesten geht). Für die Soundausgabe sind sechs Lautsprecher verbaut. Gratis-PC-WELT-Newsletter Auto & Technik abonnieren Der Touchscreen reagierte im Test schnell und sehr zuverlässig auf unsere Eingaben und lässt sich immer gut ablesen. Er gehört eindeutig zu den besten derzeit in Autos verbauten Bildschirmen. So gut wie nie muss man Eingaben wiederholen. Die Größe der Schaltflächen reicht in der Regel aus, um zielsicher mit dem Finger zu treffen.

Die Bedienung von Discover Media erfolgt also entweder per Fingerwisch/-Druck auf dem Touchscreen oder per Sprachbefehl oder über eine der Lenkradtasten. Touchscreen im Auto: Pro und Contra Einen zentralen Controller auf der Mittelkonsole wie bei Audi, BMW, Mercedes-Benz oder Lexus gibt es dagegen nicht. Unterhalb des Bildschirms befindet sich der Annäherungssensor für den Touchscreen. Sobald man die Hand von vorne oder von unten zum Bildschirm führt, fährt das Menü mit den Icons aus. Das klappte im Test zuverlässig. Der Annäherungssensor lässt sich in den Einstellungen zwar abschalten, sinnvoll ist das aber nicht, weil er durchaus eine Erleichterung für die Bedienung darstellt. Zweiter Mini-Bildschirm Im Cockpit zwischen Drehzahlmesser und Tachometer zeigt ein Mini-Display in Abhängigkeit vom gerade gewählten Menü des Discover Media Zusatzinformationen. Beispielsweise Navigationshinweise (Richtungs- und Abbiegepfeile) oder den gewählten Radiosender. Dazu kommen noch der CD-Schacht mit den beiden SD-Kartenslots und die Lenkradtasten. Das CD-Laufwerk ist wie bei den Infotainmentlösungen von VW und Audi üblich im Handschuhfach untergebracht. Wer also oft die CD wechseln möchte, sollte sein Handschuhfach nicht immer randvoll gestopft haben. Zudem ist der CD-Schacht nicht beleuchtet – im Dunklen gestaltet sich das Einlegen und Entfernen einer CD zu einem mühsamen Gestocher. Film-DVDs lassen sich nicht abspielen.

AUX-IN sowie eine USB-Schnittstelle sind wiederum in der Mittelkonsole verbaut – an Letzterer muss das Smartphone für die Benutzung von Mirrorlink angeschlossen werden. Auch diese USB-Buchse ist schlecht erreichbar und vor allem im Dunklen nur schwer zu finden. Das Infotainmentsystem im Polo bietet jedoch keinen integrierten Internetzugang. Demzufolge stellt der Polo auch keinen WLAN-Hotspot für andere im Auto befindliche Mobilgeräte zur Verfügung. Es gibt jedoch einen aufpreispflichtigen Ausweg, um im Polo Internetdienste nutzen zu können: Mirrorlink. Dazu später mehr. Kleines Manko: Das Hochfahren des Infotainmentsystems nach dem Einschalten dauert ein paar Sekunden. Soweit zur Hardware-Basis, schauen wir uns nun die Funktionen im Einzelnen an. Sprachsteuerung Die Sprachsteuerung schalten Sie entweder über die Lenkradtaste rechts vom Airbag oder mit der entsprechenden Infotainmenttaste „Voice“ links vom Bildschirm ein. Die Sprachsteuerung erkannte unsere Befehle in der Regel auf Anhieb, sofern man die Vorgaben für die Befehlsstruktur einhält. Ein Beispiel: Um aus dem Navigationsmenü heraus den Radiosender per Sprachbefehl zu wechseln, drücken Sie die Taste zum Einschalten der Sprachsteuerung, sagen „Radio“ und danach „Sender Bayern 2“. Wenn Sie den Befehlsteil „Sender“ weglassen, funktioniert der Befehl nicht. Die aktuell zur Verfügung stehenden Sprachbefehle zeigt der Bildschirm an. Diese Befehle beziehen sich immer auf das aktuell gewählte Menü auf dem Bildschirm. Wenn Sie ein anderes Menü bedienen wollen, zum Beispiel aus der Navigation heraus das Radio, dann sagen Sie zunächst „Radio“ und dann „Sender xyz“. Wenn man mit der Sprachsteuerung eine Route eingeben will und dafür „letzte Ziele“ wählt, dann erscheinen die bereits vorhandenen Ziele in einer Listenansicht. Aus dieser kann man entweder per Sprachbefehl oder mit einem schnellen Fingertipp das gewünschte Ziel auswählen. Die Erkennungsquote war sehr gut, auch bei Adresseingaben. Hier hängt das Discover Media die Messlatte recht hoch. Die Sprachsteuerung im Polo kann überzeugen und stellt einen echten Gewinn für die Verkehrssicherheit dar. Radio, CD, Musikstreaming, USB-Stick Gut: Neben AM und FM steht im Polo auch DAB+ zur Verfügung. Für einen Kleinwagen ist der Empfang von digitalem Radio keineswegs selbstverständlich. Webradio gibt es im Polo aber nicht. Das Radio lässt sich wie bereits erwähnt sicher per Sprachsteuerung bedienen. Mit „Sender Bayern 1“ stellen Sie den entsprechenden Sender ein. Die Stationstasten für die gespeicherten Sender lassen sich per Fingerdruck ebenfalls schnell belegen. Wird ein DAB+-Sender gehört, dann erscheinen auf dem Bildschirm Zusatzinformationen. Unter anderem das Cover des gerade gespielten Albums. Zu Radiosendern werden die Logos eingeblendet. Zum Radio des Discover Media kann man sagen: Völlig okay und leicht zu bedienen.

Das Abspielen von CD startet automatisch, sobald man eine CD einlegt. Das ist keinesfalls selbstverständlich, wie die weniger gelungenen Lösungen einiger anderer Hersteller zeigen. Sofern vorhanden, zeigt das Display die Namen von Interpreten, Album und Lied an. Einziges Manko beim CD-Betrieb ist der bereits erwähnte Einbauort im Handschuhfach, der mitunter Umräumarbeiten und gegebenenfalls sogar eine Taschenlampe erforderlich macht, wenn man die CD wechseln will. Außerdem können Sie Musik vom USB-Stick abspielen. Und natürlich steht auch das Musikstreaming vom Smartphone via Bluetooth zur Verfügung. Slots für SD- und MMC-Karten runden das Schnittstellenangebot ab (wobei Slot 1 bereits durch die SD-Karte für das Navigations-Kartenmaterial belegt ist). Diese sind aber ebenfalls im Handschuhfach verbaut. Der USB-Port dagegen befindet sich wie bereits erwähnt auf der Mittelkonsole hinter dem Becherhalter. Von allen diesen Medien kann man Bilder und Musik öffnen beziehungsweise abspielen, nicht jedoch Videos. Die Lautstärkeregelung für die Mediendienste funktioniert gut über die beiden Lenkradtasten links vom Airbag. Freisprecheinrichtung mit Telefonie Anrufe starten Sie am bequemsten über die Lenkradtaste. Telefonnummern und Kontakte können Sie entweder aufsprechen oder auf dem Bildschirm eintippen.
Die Verbindung zwischen Smartphone und Discover Media wird wie gehabt über eine Bluetooth-Verbindung hergestellt und eigent sich für Telefonie und Musikstreaming. Die Koppelung klappte mit unserem HTC One M8 auf Anhieb. Die Sprachqualität war okay, typische Funktionen wie Anrufliste und Telefonbuch aus dem Smartphone sind vorhanden. Navigation Die Navigation im Polo lässt sich als solide, übersichtlich und einfach bedienbar beschreiben. Sie bietet aber keine besonderen Hingucker wie Google Street View oder Fotos von Panoramio (wie bei Car Net im Golf GTD) und auch keine fotorealistische “Google Earth”-Ansicht (wie bei Audi Connect). Die Navigationsanweisungen sind in der Regel korrekt und die Karte lässt sich gut ablesen. Die GPS-Positionsbestimmung nach dem Erstellen einer neuen Route geht schnell. Im Test verlor das Navi nie die gewählte Route und stürzte nie ab. Das hatten wir bei Konkurrenzsystemen schon anders erlebt.

Die Routen-Neuberechnung dauerte aber mitunter einige Sekunden, wenn man von der bereits berechneten Route abweicht. Im Innenstadtbereich zeigte Discover Media nicht immer sofort die kürzeste Route an. Zudem fehlen hilfreiche Funktionen wie ein Abbiege- und Kreuzungsassistent oder eine Tunnelansicht. Die automatische Tag-Nacht-Umschaltung klappte aber immer zuverlässig.
Wenn die Navigationssprachanweisung erfolgt, schaltet die Lautstärke bei der laufenden CD automatisch runter, damit man die Sprachanweisungen versteht. Das Gleiche gilt für Telefonate – auch hier regelt das Discover Media die Gesprächslautstärke des Telefonats herunter, damit man die Navigationsanweisung besser verstehen kann. Dieses Verhalten kann man im Setup aber abstellen. Auf der Karte werden Staus als Linie angezeigt und zusätzlich mündlich angekündigt. Zudem findet man alle Verkehrslageinformationen unter dem Menü-Punkt “Traffic” übersichtlich aufgelistet. Dazu gibt es eine kurze Einschätzung zu Grund und Umfang der Verzögerung. Inrix versorgt mehr VW-Modelle mit Echtzeit-Verkehrsinformationen Die Verkehrslage-Informationen beruhen auf TMC/TMCpro. Online-Echtzeitverkehrsinformationen von Inrix, wie es sie im Golf GTD gibt, stehen im Polo nicht zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass Stauwarnungen im Polo oft nur sehr spät eintreffen: Wir standen meist schon im Stau, als das Navi uns erst davor warnte. Zudem änderte sich während der Fahrt ständig die vorausberechnete Ankunftszeit. Und zwar massiv, Schwankungen von bis zu einer Stunde zur prognostizierten Ankunftszeit waren nicht ungewöhnlich. Außerhalb von Autobahnen und Fernstraßen fehlen Verkehrslage-Informationen oft ganz, insbesondere bei innerstädtischen Behinderungen. Das ist aber nicht die Schuld von VW, sondern hängt eben mit TMCpro zusammen. Gut: Vor wirklich gefährlichen Situationen warnt Discover Media zusätzlich durch Popup-Fenster auf dem Bildschirm und einem zusätzlichen Hinweis im Mini-Bildschirm im Cockpit. Das war zum Beispiel bei einer Geisterfahrerwarnung der Fall. Pfiffige und zur Orientierung durchaus nützliche Zusatzinfos wie Fotos von Panoramio oder eine “Google Street View”-Ansicht fehlen aber im Polo. Das Kartenmaterial ist auf einer SD-Karte abgelegt, die den SD-Karten-Slot 1 im Handschuhfach belegt. In die Karte lässt sich links oben eine Zusatzfenster einblenden. Darin können unterschiedliche Informationen dargestellt werden: Ein Kompass, Radiosender oder der CD-Titel. Die Karte lässt sich mit der Hand verschieben und zoomen. Letzteres erfolgt jedoch genauer mit dem Drehknopf rechts unter dem Bildschirm. Neue Ziele geben Sie entweder per Sprachbefehl oder über die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen ein. Letzteres sollten Sie aber nur im Stand tun – wegen der Ablenkungsgefahr und dem damit verbundenen Unfallrisiko.

Mirrorlink: Ins Internet mit Smartphone-Feeling Das aufpreispflichtige Mirrorlink ist die einzige Verbindung des VW Polo ins Internet. Dieses Feature stellt Volkswagen im Rahmen von Car-net zur Verfügung. Wobei die eigentlichen Car-net-Dienste, wie man sie aus dem Golf GTI/GTD kennt, nicht vorhanden sind. Also keine Google-Internetsuche und auch keine Echtzeitverkehrsinformationen und auch kein Street View. Mirrorlink ist eine Technologie, mit der Smartphone-Apps auf den Bildschirm des Fahrzeugs gespiegelt werden. Die Apps laufen aber weiterhin auf dem Smartphone, dessen Prozessor- und Akku-Leistung dafür benötigt wird. Die Bedienung erfolgt aber bequemer über den größeren Fahrzeug-Bildschirm: Der Smartphone-Bildschirm wird also 1:1 auf dem PKW-Bildschirm abgebildet. Die Verbindung zwischen dem Discover Media und dem Smartphone erfolgt über ein USB-Kabel. Und der gesamte anfallende Traffic geht natürlich zu Lasten des Mobilfunkvertrags des Smartphones. Mirrorlink bringt Android ins Auto – ein Praxistest Allerdings unterstützen nicht alle Smartphones Mirrorlink. Zum Beispiel scheiden gleich mal alle Apple iPhones aus. Aber auch bei den Androiden gibt es große Unterschiede beim Mirrorlink-Support. Sie sollten sich also zunächst einmal hier darüber informieren, welche Smartphones Mirrorlink überhaupt unterstützen. Für unseren Test verwendeten wir das HTC One (M8). Auf unserem HTC One M8 mussten wir keine spezielle Mirrorlink-App dafür installieren.

Den (theoretischen) Funktionsumfang von Mirrorlink im Polo beschreibt Volkswagen hier. Wie das dann in Realität aussieht, hängt aber von Ihrem konkreten Smartphone ab. Sobald Sie das Smartphonekabel in die USB-Buchse des Autos einstecken, sollte Mirrorlink funktionieren. Der entsprechende Menü-Punkt befindet sich in der Mitte der Karusselansicht des Hauptbildschirms von Discover Media. Nach einem Druck auf dieses Mirrorlink-Icon sollte der Bildschirm des Smartphones auf dem Discover Media-Touchscreen gespiegelt werden. Allerdings handelt es sich dabei nur um einige für Mirrorlink Version 1.1 zertifizierte Apps. Keinesfalls können Sie davon ausgehen, dass Sie alle Ihre gewohnten Smartphone-Apps über Mirrorlink nutzen können. In unserem Testwagen standen standardmäßig „Neue Nachrichten“ (eingegangene Anrufe und Mobilboxnachrichten), zuletzt wiedergegebene Musik, Google Maps Navigation, Freisprecheinrichtung/Telefonie, Musikstreaming und die Android-Sprachsteuerung vom Start weg zur Verfügung. Allerdings konnten wir noch eine Reihe von Apps nachträglich hinzufügen. Beispielsweise Facebook oder Googlemail.

Den größten Funktionsumfang dieser Mirrorlink-kompatiblen Apps bietet sicherlich Google Maps Navigation – auf dem Mirrorlink-Bildschirm belegt diese Gratis-Online-Navigation das Icon links. Drückt man mit Nachdruck darauf, dann öffnet sich das Untermenü mit einer ganzen Reihe von spezialisierten Suchfunktionen. Neben der eigentlichen Navigation, die genauso wie vom Smartphone her bekannt aussieht und funktioniert, gibt es auch „letzte Ziele“, „Termine“, „Tankstellensuche“, „Restaurantsuche“, „Suche nach Örtlichkeiten, die auf Fotos gespeichert sind“, „Parkplatzsuche“ und „Café“-Suche. Weiterhin kann man nach Bars, Geldautomaten, Apotheken und Lebensmittelgeschäften suchen. Das klappte im Stichprobentest tief im bayerischen Flachland leidlich gut. Zu den Einträgen gibt es Adresse, Telefonnummer (soweit vorhanden), Webseite und gegebenenfalls Öffnungszeiten. Man kann also direkt dort anrufen. Und man kann sich natürlich sofort zu einem Eintrag auf den Trefferlisten navigieren lassen. Das funktionierte im Test sehr zuverlässig, Google Maps Navigation lotste uns sofort zu einem Restaurant und zu einer Tankstelle, die wir über die Suche gefunden hatten.

Die angegebene Webseite öffnet man mit dem Standardbrowser des Smartphones. Der Vorteil: Die Seite wird einigermaßen brauchbar angezeigt. Man kann damit besser surfen also mit den proprietären Browsern, die einige Automobil-Hersteller in ihre Infotainmentsysteme einbauen. Gut: Sofern ein Foto zu einem Treffer vorhanden ist, wird dieses in der Trefferliste als Icon angezeigt und kann vergrößert werden. So gewinnt man von einigen Einkehrmöglichkeiten schon vorab einen ersten optischen Eindruck. Der Mirrorlink-Bildschirm reagierte insgesamt aber etwas träge und rucklig. Manchmal musste man eine Schaltfläche zwei Mal antippen, damit sich die Anwendung öffnete. Mirrorlink stürzte zudem mehrmals komplett ab und musste dann neu gestartet werden.

Wenn man das Mirrorlink-Menü aufruft, dann schaltet das Infotainmentsystem automatisch die laufende CD oder das Radio ab. Alles in allem erlebten wir Mirrorlink als einen Schritt in die richtige Richtung, der aber noch nicht ausgereift ist. Das System erwies sich in unserem Testwagen als zu störanfällig. Die Idee dahinter ist jedoch begrüßenswert und ausbaufähig. Die Navigationslösung Google Maps Navigation macht im Discover Media mit der dort ohnehin vorhandenen Navigation allerdings wenig Sinn. Im Composition Media dagegen ist Google Maps Navigation eine tolle Ergänzung. Weil man sich damit die Anschaffung des teuren Discover Media sparen kann . Allerdings ist bei der Verwendung von Google Maps Navigation zu beachten, dass der Mobilfunkvertrag ausreichend dimensioniert sein und dass bei Auslandsfahrten teure Roamingkosten anfallen können. Volkswagen will das Angebot von Car-Net-Diensten im Polo sukzessive ausbauen. Ab Mitte 2015 soll die Funktion Guide and Inform (MOD) mit den aus dem Golf GTD bekannten Internetdiensten zum Umfang gehören. Carplay zur Anbindung von Apple-Geräten sowie Android-Auto ist ebenfalls in Planung. Hinzu kommt der Ausbau des Angebotes Mirrorlink-fähiger Apps, wie Sonja Tyczka, VW-Pressesprecherin up!, Polo, Touran, auf unsere Nachfrage erklärte. Fazit: Teure, aber solide Lösung
Wer von seinem Polo aus sicher telefonieren und sich zuverlässig navigieren lassen möchte, liegt mit dem Discover Media richtig. Auch in Sachen Unterhaltung bietet der Polo ein umfassendes Angebot trotz des fehlenden Webradios. Besonders hervorzuheben für das Preissegment Kleinwagen ist die hohe Qualität der Sprachsteuerung und des Touchscreens.
Die Internetanbindung dagegen fehlt völlig, sofern man nicht ein Mirrorlink-kompatibles Smartphone verwendet. Ist das der Fall, zeigt sich der Kleinwagen durchaus anschlussfreudig an das World Wide Web.
Für Vielfahrer stellt allerdings das Fehlen von genaueren Echtzeitverkehrsinformationen im Discover Media einen Nachteil dar, der durch Google Maps Navigation aber einigermaßen kompensiert werden kann.