Die Mobilfunkanbieter werfen mit Geschwindigkeits-Superlativen nur so um sich. Bis zu 150 MBit/s sollen mit LTE möglich sein – und bis zu 42 Mbit/s bei UMTS/HSDPA. Aber wie schnell surfen Sie tatsächlich? Um diese Frage zu beantworten, könnten Sie natürlich einen x-beliebigen Speed-Test machen. Oder Sie nutzen die App „4Gmark / PC-WELT Netztest“ für Android, iOS und Windows Phone, die Sie kostenlos in den App-Stores und über https://get.4gmark.com erhalten.
Spezialisiert auf mobile Geschwindigkeitstests
Entwickelt hat die App unser Kooperationspartner Agence3PP. Dieser ist auf mobile Geschwindigkeitstests spezialisiert und in seiner Heimat Frankreich dafür bekannt, besonders präzise zu messen und auszuwerten. Dass selbst die großen französischen Netzbetreiber auf die Messdaten von Agence3PP zurückgreifen, um ihre Netze zu optimieren, spricht für sich. Jetzt will 4Gmark zusammen mit PC-WELT und Ihnen auch die deutschen Mobilfunknetze unter die Lupe nehmen.
Testergebnisse Grundlage für PC-WELT Netzmonitor
Denn die App zeigt nicht nur dem Benutzer seine aktuelle Internet-Geschwindigkeit an – die Messergebnisse aller Nutzer dienen auch als Grundlage für den PC-WELT Netzmonitor unter www.pcwelt.de/netzmonitor . Er bietet Ihnen transparenten Einblick, wie es um die Datennetz-Qualität der deutschen Mobilfunknetze bestellt ist – bundesweit gemittelt oder auch auf einer Landkarte auf den halben Quadratkilometer genau. Je mehr Anwender Geschwindigkeitstests mit der App durchführen, desto genauer sind die Ergebnisse des Netzmonitors. Bevor wir näher darauf eingehen, widmen wir uns erst einmal der App, mit der Sie den Geschwindigkeitstest durchführen.

„Speedtest“: Der 20-Sekunden-Check
Nach dem Start von „4Gmark / PC-WELT Netztest“ (im Folgenden nur noch 4Gmark genannt) begrüßt Sie die App mit vier Auswahlmöglichkeiten. Die erste Option lautet prägnant „Speedtest“ und tut genau das, was ihr Name vermuten lässt: Sie führt einen kurzen Geschwindigkeits- beziehungsweise Datendurchsatztest durch, bei dem jeweils 10 Sekunden lang Daten aus dem Internet herunter- und anschließend hochgeladen werden. Dazu wird automatisch ein Test-Server gewählt, der möglichst nahe zu ihrem aktuellen Aufenthaltsort gelegen ist.

Im Anschluss präsentiert Ihnen 4Gmark die Ergebnisse. Die Segment-Anzeige ganz oben zeigt standardmäßig die gemessene Download-Geschwindigkeit an. Direkt darunter erscheinen alle drei Messwerte im Überblick: Die Antwortzeit des über das Http-Protokoll kontaktierten Mess-Servers, das Download- und das Upload-Tempo.
Zur Ermittlung der Http-Antwortzeit wird drei Mal gemessen, wie lange es dauert, einen bestimmten Server zu kontaktieren. Nur der Bestwert wird berücksichtigt. Er ist allerdings nicht hundertprozentig vergleichbar mit der „Ping“-Zeit, die von vielen anderen Speed-Tests ermittelt wird, denn die „Ping“-Messung nutzt ein anderes Protokoll.
In der Mitte der Ergebnis-Seite folgt eine Einordnung der gemessenen Download-Bandbreite. Sie erfahren zum einen, wie hoch die durchschnittliche Bitrate in Ihrem Land ist – und zwar abhängig von der für den Test benutzten Zugangstechnologie (WLAN, 2G, 3G/UMTS oder 4G/LTE), aber unabhängig vom verwendeten Netz. Rechts daneben wird Ihr Ergebnis anhand einer Balkengrafik im nationalen Vergleich bewertet. In der zweiten Zeile sehen Sie, wie hoch die durchschnittliche Zugangs-Geschwindigkeit an Ihrem aktuellen Standort ist. Rechts daneben steht, wie hoch der durchschnittliche Datendurchsatz ist, den anderen Benutzer mit dem gleichen Gerät erreicht haben.

„Full Test“: Bewertet auch die „Netz-/Servicequalität“
Als zweites, genaueres Messverfahren, steht der „Full Test“ zur Verfügung. Er führt zunächst zwar den gleichen Datendurchsatztest aus wie der Speedtest. Im Anschluss prüft die App aber noch, wie schnell sich über die Mobilfunkverbindung gewöhnliche Web-Seiten abrufen lassen. Denn Web-Seiten bestehen in der Regel aus Dutzenden einzelnen Elementen – von der HTML-Seitenbeschreibungs-Datei über Scripts, zahlreiche unterschiedlich große Bilder, CSS-Layout-Informationen, und und und.
Der Test lädt nacheinander ausgewählte, unterschiedlich komplexe Web-Seiten in einem eingebetteten Web-Browser, dessen temporärer Speicher vorher gelöscht wurde. Es wird gemessen, wie lange jede Web-Seite benötigt, bis sie vollständig geladen ist. Ist dies nach 60 Sekunden noch nicht geschehen, wird der Ladevorgang abgebrochen und geht in die „Abbruch-Quote“ ein.
Weiterer Bestandteil des „Full Test“ ist der „Youtube-Test“. Dabei wird ein 30-sekündiges Video von Youtube abgerufen – je nach mobiler Internet-Verbindung in einer anderen Auflösung und damit in einer anderen Bitrate. Auch hier wird gemessen, die lange es dauert, bis das Video vollständig in den Cache geladen ist und ob der Ladevorgang zwischendrin ins Stocken geraten ist („Rebuffering“). Bei diesem Test liegt der Timeout bei 45 Sekunden.
Aufgrund der Ergebnisse des Web-Browsing- und des Youtube-Tests bewertet der PC-WELT-Netzmonitor die „Netz-/Servicequalität“ des genutzen Mobilfunknetzes.
Nach dem Durchlauf aller Tests bildet 4Gmark einen Punktewert. Vom Datendurchsatz-Test gehen zwei Drittel der durchschnittlichen Download- und ein Drittel der durchschnittlichen Upload-Rate ein. Zur Gewichtung des Ergebnisses wird die durch den Web-Browsing- und Youtube-Test ermittelte Service-Qualität herangezogen. Der Vorteil des Punkte-Wertes ist es, dass er sich zwischen verschiedenen Geräten, Funknetzen und Orten vergleichen lässt.
Auf der Ergebnisseite sehen Sie den Punktewert ganz oben in der Segment-Anzeige. Darunter zeigt 4Gmark die Ergebnisse der Einzeltest an. In der Mitte der Seite erfolgt wie beim kurzen Speed-Test eine Einordnung des Ergebnisses.
Datenvolumen-Verbrauch von Speedtest und Full Test
Bei der Durchführung von Geschwindigkeitstests sollten Sie natürlich im Hinterkopf behalten, dass diese einiges an Datenvolumen verbrauchen. Die genaue Menge richtet sich nach der Geschwindigkeit, mit der Sie verbunden sind. Hier die Durchschnittswerte:
* Speedtest UMTS/HSDPA: circa 7 MB * Full Test UMTS/HSDPA: circa 10 MB * Speedtest LTE: circa 47 MB * Full Test LTE: circa 60 MB
Diese Daten gehen in den PC-WELT Netzmonitor ein
Nach erfolgreichem Abschluss eines Tests überträgt die App die Messwerte an die Datenbank des 4Gmark-Entwicklers Agence3PP nach Frankreich. Zur Einordnung der Werte werden außerdem folgende Infos mitgeschickt: Standort des Benutzers, Verbindungsart, Netz/Provider, Funkzellen-ID, Signalstärke während des Tests, Informationen zum verwendeten Gerät, eine selbst generierte Gerätekennung (iOS & Windows Phone), IMEI (Android) sowie die aktuelle IP-Adresse.
Alle gültigen Tests, die über ein deutsches Mobilfunknetz durchgeführt wurden, bei denen der Standort ermittelt werden konnte und bei denen es während der Messungen zu keiner Umschaltung zwischen 2G, 3G und 4G kam, fließen jeweils für 90 Tage in den PC-WELT Netzmonitor ein. Genauere Infos dazu erhalten Sie im Beitrag „ So schnell surft Deutschland mobil “.

PC-WELT Netztest & Netzmonitor: Ihre Mithilfe ist gefragt
Damit der Netzmonitor möglichst genau die Realität wiederspiegelt, ist es wie eingangs schon kurz erwähnt wichtig, dass möglichst viele Nutzer an möglichst vielen Orten am besten regelmäßig Messungen mit 4Gmark durchführen – und zwar über das Mobilfunknetz. Sollten sie per WLAN verbunden sein, trennen Sie diese Verbindung bitte vor Beginn des Tests. Am einfachsten geht das, indem Sie die WLAN-Funktion Ihres Geräts vorübergehend abschalten.
Wenn Ihnen 4Gmark gefällt, können Sie außerdem einen wertvollen Beitrag leisten, indem Sie die App weiterempfehlen. Denn wie gesagt: Je mehr Anwender Geschwindigkeits-Tests durchführen, desto genauer wird der PC-WELT Netzmonitor. Und davon profitieren alle – auch Sie!