Carplay und Android Auto kommen
Mazda hat sein Infotainmentsystem MZD Connect seit unserem Test im Februar 2015 kaum weiter entwickelt. Zwar hatte Mazda Anfang 2017 angekündigt, dass es MZD Connect überarbeiten und Carplay sowie Android Auto integrieren wolle. Angeblich sollen sich sogar ältere Mazda-Fahrzeuge mit einem vorhandenen MZD Connect um Carplay und Android Auto nachrüsten lassen. Doch daraus wurde bis jetzt nichts.
Beginn des Testberichts von MZD Connect im Mazda 3 vom Februar 2015
Derzeit dreht sich bei Mazda alles um den neuen Mazda 2. Er bietet für einen Kleinwagen eine erstaunliche Sicherheits- und Infotainment-Ausstattung. Sein InCar-Infotainmentsystem entspricht im Wesentlichen dem des Mazda 3, der eine Fahrzeugklasse über dem Mazda 2 positioniert ist. Das Infotainmentsystem des Mazda 3 haben wir aber erst kürzlich getestet. Wer sich also für den Mazda 2 interessiert, kann sich hier schon mal über dessen Infotainmentsystem informieren.
Mazdas Infotainmentsystem trägt den Namen MZD Connect. Es umfasst im größtmöglichen Ausstattungsumfang folgende Funktionsbereiche: Kommunikation (Freisprecheinrichtung mit Telefonie für ein angeschlossenes Smartphone), Unterhaltung (Radio, Webradio, CD-Laufwerk, Musik vom USB-Stick) und Navigation (standardmäßig mit TMC-Verkehrsdaten und gegen Aufpreis mit Online-Echtzeitverkehrsinformationen von Nokia Here sowie Wetterlage, Tankstellensuche und Lokale Suche). Mazda zählt außerdem das Head-Up-Display zum Infotainmentsystem dazu. Der Fahrer bedient MZD Connect per Touchscreen, Multi Commander und Sprachsteuerung.

©Mazda
Ausstattungsvarianten und Preis MZD Connect ist serienmäßig im Mazda 3 ab der Ausstattungsstufe Center-Line enthalten (bei der 4-türigen Limousine ist das die Einstiegsvariante, bei der 5-türigen Schrägheckversion ist Center-Line die mittlere Ausstattungsvariante). Allerdings ist da noch nicht die Navigation mit dem Kartenmaterial mit drin. Diese „SD-Navigation“ (der Name verweist darauf, dass sich das Kartenmaterial auf einer SD-Karte befindet) kostet 600 Euro zusätzlich. Alles in allem gehört MZD Connect als zu den günstigeren Infotainmentsystemen auf dem Automobil-Markt. Konkurrenzumfeld und preisliche Einordnung Um Mazda MZD Connect im Konkurrenzumfeld einzuordnen: Opel bietet im Kleinstwagen Adam mit Intellilink zwar eine mit 350-Euro etwas preiswertere Infotainment-Variante an, die für den Internetzugang genauso wie MZD auf einige Apps setzt. Allerdings kommt das Infotainmentsystem von Opel ohne CD-Player und ohne webbasierte Lokale Suche. Und vor allem ohne Sprachsteuerung (nur iPhone-Nutzer können mit Siri Eyes Free eine eingeschränkte Sprachsteuerung für einige Funktionen des iPhones nutzen). Und die Navigation läuft über eine App auf dem Smartphone, belastet also Rechenleistung und Akku des Smartphones. Das ist bei MZD Connect nicht der Fall. Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick Renault R-Link kostet je nach Ausstattungsvariante des Fahrzeugs ab zirka 590 Euro aufwärts. Das Renaultsystem hat aber keinen CD-Player und keine Internetsuche und auch kein Webradio.

©Mazda
Am ehesten kann man Mazdas MZD Connect von Leistungsumfang und Preis noch mit Toyota Touch & Go Plus vergleichen – Toyotas Top-Infotainmentsystem kostet 950 Euro. Bei der Bedienung und bei der Hardware (Monitorgröße, Bedienkonzept) ist das System von Mazda aber deutlich moderner und lässt sich intuitiver bedienen. Besonders die Nutzung der Internet-Dienste fällt im Mazda 3 erheblich leichter. Für die InCar-Infotainmentsysteme der deutschen Premium-Hersteller wie Audi Connect , BMW ConnectedDrive und Mercedes-Benz Comand Online sowie des Volumen-Herstellers und direkten Mazda-Konkurrenten Volkswagen Discover Pro muss man dagegen durchwegs über 3000 Euro hinlegen. Doch auch diese hochpreisigen Systeme funktionieren keineswegs ohne Fehl und Tadel. So bereiten die Web-Browser bei BMW ConnectedDrive und Mercedes-Benz Comand Online wenig Anlass zur Freude und sowohl bei Audi als auch bei Mercedes-Benz läuft der gesamte Internet-Traffic über das gekoppelte Smartphone – genauso wie beim deutlich preiswerteren MZD Connect. Besonders bei Comand Online steht es zudem mit der Koppelung beziehungsweise mit der Kompatibilität zwischen dem Infotainmentsystem von Mercedes-Benz und dem Smartphone nicht immer zum Besten. Das VW-System Discover Pro wiederum lässt sich zwar flüssig bedienen und bietet etwas mehr Funktionen als MZD, ist dafür aber mit über 3000 Euro erheblich teurer.

©Mazda
Hardware des MZD Drei Besonderheiten kennzeichnen die Hardware-Ausstattung des Infotainmentsystems im Mazda 3. Erstens verfügt es über ein Head-Up-Display – so etwas kennt man normalerweise nur von hochpreisigen Fahrzeugen der Premium-Hersteller. Zweitens besitzt es eine Kombination aus Touchscreen (wie es typisch für die Infotainmentsysteme der Volumenhersteller ist) und Dreh-/Drück-Controller auf der Mittelkonsole (wie es ein Kennzeichen der Premium-Hersteller Audi, BMW, Mercedes-Benz und Lexus ist). Und drittens lässt sich der Touchscreen nur im Stand bedienen.

©Mazda
Head-Up-Display: Low-Cost-Variante durchaus brauchbar Für die Kompaktklasse bemerkenswert ist das Vorhandensein eines Head-Up-Displays (HUD), Mazda nennt es Active Driving Display (ADD). Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine so hochwertige Lösung, wie man sie von BMW und neuerdings auch von der Mercedes-Benz C-Klasse kennt: Bei den beiden Premium-Herstellern wird das Bild mit den Geschwindigkeitsangaben, den Navigationsanweisungen, den Tempolimits und den ACC-Informationen direkt an die eigens dafür präparierte Windschutzscheibe geworfen. Die Informationen befinden sich damit optimal im Blickfeld des Fahrers, dessen Augen sich nicht von Fern- auf Nahsicht umstellen müssen, um die Geschwindigkeit auf dem Tacho ablesen zu können. Gratis-PC-WELT-Newsletter Auto & Technik abonnieren Im Mazda 3 fährt stattdessen ein kleiner Bildschirm aus dem Armaturenbrett hinter dem Lenkrad aus, sobald man den Motor anlässt. Doch auch die darauf dargestellten Informationen liegen gut ablesbar im Blickfeld des Fahrers und lenken ihn damit kaum vom Verkehrsgeschehen ab, weil der Fahrer kaum beziehungsweise überhaupt nicht auf den eigentlichen Tachometer schauen muss. Sicherlich ist dieses aus- und einfahrende HUD ein Kompromiss und nicht ganz so gut ablesbar und für die Augen nicht ganz so entspannend wie das an die Windschutzscheibe geworfene HUD von BMW und Mercedes-Benz, aber es bietet trotzdem einen akzeptablen Komfort und erhöht die Fahrsicherheit. Der Fahrer kann im Einstellungsmenü des MZD zudem den Betrachtungswinkel an seine Körpergröße anpassen. Dort lässt sich auch die Helligkeit des ADD regeln. Das HUD im Mazda 3 zeigt die gefahrene Geschwindigkeit und gegebenenfalls – falls vorhanden – die im ACC eingestellte Geschwindigkeit an. Außerdem die Fahrtrichtung beziehungsweise einfache Navigationssymbole wie Abbiegepfeile. Wichtig: Der Fahrer sieht im HUD immer auch die Auffahrwarnung, wenn sich der Abstand zu einem voraus fahrenden Auto gefährlich verringert. Sofern ACC aktiviert ist, sieht man ständig auch den Abstand zum vorausfahrenden Auto. Zudem erkennt man im HUD, ob das ACC überhaupt aktiviert ist. Das Head-Up-Display blendet auch ein vorhandenes Tempo-Limit ein. Doch aufgepasst: Der Mazda 3 besitzt keine Verkehrszeichenerkennung, sondern zeigt Tempolimits nur auf der Basis von GPS-Daten und des damit ermittelten Standorts an. Das bedeutet, dass zeitlich befristete Tempo-Limits nicht angezeigt werden. Oder mitunter auch bereits aufgehobene Tempo-Limits angezeigt werden, zum Beispiel an länger existierenden Baustellen. Ärgerlich: Wenn das ACC abgeschaltet wird, beispielsweise weil der Fahrer auf das Bremspedal tritt, dann erscheint der diesbezügliche Hinweis sehr lange auf dem Head-Up-Display und verdeckt damit die Tempo- und Navigationsanzeige.

©Mazda
Der Bildschirm: Touchscreen nur im Stand Der 7-Zoll-Bildschirm (17,7 cm Bildschirmdiagonale) des MZD ist ein Touchscreen. Anders als aber die Touchscreens von VW, Renault oder Toyota schaltet sich die Touch-Funktion ab, sobald man schneller als 8 Stundenkilometer fährt. Im Sinne der Verkehrssicherheit ist das absolut zu begrüßen. Danach ist nur noch die Bedienung per Multi Commander und per Sprachsteuerung möglich. Touchscreen im Auto – Pro und Contra Der Startbildschirm des MZD zeigt große Icons, die karussellartig angeordnet sind und sich mit dem Multi Commander auswählen lassen. Sie bieten Zugriff auf Anwendungen, Unterhaltung, Kommunikation, Navigation und die Einstellungen. Unter Anwendungen findet man zum Beispiel die Verbrauchsanzeige oder Wartungs- beziehungsweise Störungsanzeigen. Unter Unterhaltung fasst Mazda AM- und FM-Radio, Aha- und Stitcher-App (mit Webradio und Podcasts sowie eine Internet-Suche nach Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten), CD-Player und USB-Stick zusammen. Bei Kommunikation dreht auch alles ums Telefonieren. Navigation spricht für sich. Und unter Einstellungen können Sie zum Beispiel ein Smartphone mit dem MZD verbinden oder die Höhe und Helligkeit des Head-Up-Displays verändern.

©Mazda
Multi Commander führt das Kommando Der in der Mitte des Armaturenbretts freistehende Bildschirm beziehungsweise dessen Menüs lassen sich natürlich auch während der Fahrt bedienen. Nur dann eben nicht mehr per Fingertipp oder -Wisch, sondern mit dem Multi Commander auf der Mittelkonsole. Solch ein Dreh-/Drück- und Kippschalter auf der Mittelkonsole ist das typische Bedieninstrument, wie man es von den Infotainmentsystemen von Audi, BMW, Mercedes-Benz und Lexus kennt. Nur dass bei diesen Premium-Herstellern jegliche Touch-Funktion beim Bildschirm fehlt. Die Navigation im Menü erfolgt via drehen und kippen, die Auswahl durch einen Druck auf den Multi Commander. Der Vorteil solch eines Controllers: Der Fahrer muss nicht mit ausgestreckten Arm auf dem relativ weit entfernten Bildschirm herumtippen und -wischen und dabei während der Fahrt versuchen, die einzelnen Bedienfelder exakt zu treffen. Sondern stattdessen kann der Fahrer ganz bequem und mit entspannter Körperhaltung die Menüs auf dem Bildschirm mit dem Controller auswählen, der sich bequem für ihn erreichbar auf der Mittelkonsole befindet. Die Vorteile gegenüber einem Touchscreen gerade bei flotter Fahrt sind offensichtlich. Steht dagegen das Fahrzeug, dann kann man relativ unproblematisch einen Touchscreen bedienen. Weil man sich ja voll auf den Bildschirm und dessen Menüs konzentrieren kann. Neben Touchscreen und Multi Commander verbaut aber auch Mazda eine Sprachsteuerung. Die können Sie per Lenkradtaste einschalten. Womit wir bei einem weiteren Hardware-Bereich sind.
Lenkradtasten Lenkradtasten sind reichlich links und rechts von der Hupe vorhanden. Mit den Tasten schalten Sie nicht nur die bereits erwähnte Sprachsteuerung ein, sondern stellen den Ton lauter oder leiser, spulen vor und zurück und bedienen auch sehr einfach das ACC. Und sie nehmen damit Anrufe entgegen. Wenn wir gerade beim Thema Tasten sind. Auch auf der Mittelkonsole hat Mazda noch einige platziert. Unter anderem den Lautstärkeregler rechts vom Multi Commander. Mit ihm kann man per Drehbewegung die Lautstärke von Radio, Musik oder Navigation blind bedienen und den Ton per Druck auch komplett abstellen (Mute-Taste) – vorbildlich. Außerdem findet man oberhalb des Multi Commanders noch Schnellzugriffstasten für das Unterhaltungsmenü und die Navigation sowie dazwischen den Home Button. Mit ihm ruft man das Startmenü des MZD auf. Links vom Multi Commander hat Mazda noch den Zurück-Schalter angebracht, rechts vom Commander die Favoritentaste. Als Favoriten lassen sich zum Beispiel Radiosender, Telefonkontakte und Adressen für das Navigationsgerät speichern. Unter der Armauflage der Mittelarmlehne befinden sich USB-Anschlüsse und SD-Kartenslot. Letzteren benötigen Sie für die SD-Karte mit dem Kartenmaterial für das Navigationssystem. Koppelung mit dem Smartphone Kein modernes InCar-Infotainmentsystem kommt ohne Smartphone-Koppelung aus. Denn über das Smartphone telefoniert der Fahrer nicht nur, sondern darüber läuft bei den meisten Systemen auch der Internettraffic ( BMW und neuerdings auch Mini machen hier eine Ausnahme, weil sie über fest eingebaute SIM-Karten verfügen). Wie immer, wenn ein Smartphone als Internet-Zugangspunkt für das InCar-System fungiert, muss der Datentarif des Smartphones unbedingt ausreichend dimensioniert sein. Eine Stunde lang Internetradio verursacht im Mazda 3 laut Hersteller zwischen 30 und 60 MB Traffic. Zudem muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Nutzung der Internetfunktion im Ausland teure Roamingkosten verursacht. Hier spart beispielsweise der Austausch der SIM-Karte im Smartphone gegen eine passende Auslandskarte bares Geld. Bei der Koppelung des Smartphones mit dem MZD ist ein Aspekt zu beachten. Will man nur vom Auto aus telefonieren, also die Freisprecheinrichtung des MZD Connect nutzen, dann reicht die gewohnte Bluetooth-Koppelung zwischen MZD und Smartphone aus. Will man aber auch die Internet-Funktionen wie zum Beispiel Webradio und Lokale Suche via Aha-App verwenden, dann muss man auf dem Smartphone einen WLAN-Hotspot freigeben und dann via Tethering das MZD mit dem Smartphone verbinden. Wenn Sie dagegen auf dem Smartphone keinen WLAN-Hotspot einrichten und somit das MZD Connect nicht via Tethering mit dem Internet verbinden, dann können Sie weder aktuelle Wetterdaten noch aktuelle Kraftstoffpreise an Tankstellen in Ihrer Umgebung recherchieren. Vor allem aber stehen Ihnen dann nicht die Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet zur Verfügung. Und es gibt dann auch keine Websuche im Auto. Das Verbinden mit dem WLAN-Hotspot klappte sowohl beim Nexus 4 als auch beim uralten HTC Desire, nicht jedoch mit dem iPhone 5C. Insgesamt war die Koppelung zwischen Infotainmentsystem und Smartphone im Mazda 3 jedoch deutlich zuverlässiger als bei so manchem anderen von uns getesteten System. Sie können sich auf dieser Kompatibilitäts-Webseite darüber informieren, welche Funktionen von MZD Connect im Zusammenspiel mit Ihrem Smartphone zur Verfügung stehen. Den Akku-Ladestand und Verbindungsqualität des Smartphones zeigt das MZD auf seinem Bildschirm auch an. Telefonie und Freisprecheinrichtung Sie tätigen entweder via Sprachbefehl, Multi Commander-Menü-Auswahl oder Lenkradtaste einen Anruf vom Auto aus. Per Lenkradtaste nehmen Sie auch ganz einfach einen Anruf an. Das Telefonbuch Ihres Smartphones wird wie auch von anderen Infotainmentsystemen gewohnt auf das MZD heruntergeladen und steht dann für Anrufe zur Verfügung. Sofern das Smartphone hierbei kompatibel zum MZD ist, können auch Kurznachrichten heruntergeladen werden. Eine Liste der kompatiblen Smartphones finden Sie unter mazdahandsfree.de. Das Gleiche gilt auch für Mails – diese können bei bestimmten Smartphones auf das MZD heruntergeladen werden. Das Herunterladen von Kurznachrichten und Mails hängt aber wie gesagt vom konkreten Smartphone-Modell ab. Es funktionierte zum Beispiel weder bei unserem Nexus 4 noch beim iPhone 5C. Gut ist die Abwärtskompatibilität: Sogar von dem Smartphone-Dinosaurier HTC Desire konnte das MZD Connect die Anrufhistorie und das Adressbuch herunterladen. Unterhaltung: Radio, CD, USB Im Mazda 3 stehen AM- und FM-Radio, jedoch kein DAB/DAB+ zur Verfügung. Die Lücke, die durch das fehlende digitale Radio gerissen wird, versucht Mazda stattdessen mit Apps beziehungsweise Webradio zu schließen, die wir im Falle von Aha schon vom Porsche Panamera und teilweise – nämlich Stitcher – vom Opel Adam her kennen. Dazu später mehr. Die Radio-Bedienung funktionierte einwandfrei, sowohl per Commander als auch per Sprachbefehl. Das Wechseln der FM-Sender erfolgte zwar etwas langsam, weil das MZD immer ein paar Sekunden benötigt, bis es die komplette Senderliste anzeigt. Aber das störte nicht wirklich. Die Anzeige der empfangbaren Radiosender war sehr übersichtlich.

Vor allem aber besitzt das MZD nach wie vor ein klassisches CD-Laufwerk. Gerade Eltern, die während längerer Fahrten ihre Kinder mit deren Lieblings-Hörbüchern oder Musik-CDs ruhig stellen wollen, werden das zu schätzen wissen. Das Abspielen der CDs geht denkbar einfach: Sie legen die CD ein und nach wenigen Sekunden starten das entsprechende Menü und das erste Lied automatisch. Man muss also keinen Menüpunkt mehr zusätzlich aktivieren oder das Starten der CD ausdrücklich bestätigen. Das geht bei so manchem Konkurrenten deutlich umständlicher. Ein in dem USB-Port unter der Mittelarmlehne eingesteckter USB-Stick wird sofort erkannt und als eigener Eintrag im Menü Unterhaltung angezeigt. Die auf dem USB-Stick befindliche Musik kann sofort abgespielt werden. Das MZD Connect spielt aber keine Bilder und auch keine Videos vom USB-Stick ab. Musik vom Smartphone via Bluetooth-Streaming ist dagegen ebenfalls möglich.

Internet-Dienste: Webradio, Wetter, Lokale Suche Man kann vom Mazda 3 aus nicht im Internet surfen, es gibt also keinen Browser (was angesichts der miesen Qualität der Web-Browser diverser anderer Automobil-Hersteller kein Nachteil ist). Vor allem aber: Mazda integriert die verschiedenen Internet-Dienste nicht direkt in sein MZD, sondern bedient sich zweier Smartphone-Apps für den Zugriff auf Webradio, Podcasts, Lokale Suche von Nokia Here für Übernachtungs- und Einkehr-Möglichkeiten sowie Wetterdaten und Facebook sowie Twitter. Dieser Schritt ist durchaus clever, denn Mazda vermeidet damit die ärgerlichen Kompatibilitätsprobleme zwischen (älteren) Smartphones und dem Infotainmentsystem, wie man sie von etlichen anderen Automobil-Herstellern kennt. Die zentrale Schnittstelle zwischen MZD und dem Internet bilden konkret die Smartphone-Apps Aha und Stitcher. Beide Apps sind kostenlos für iOS und Android erhältlich, verlangen aber nach erheblichen Rechten auf Android-Smartphones und setzen eine Registrierung voraus. Aha und Stitcher ließen sich problemlos auf unserem Nexus 4 installieren. Beide Apps finden Sie nach erfolgreicher Installation auf dem Smartphone und dessen Koppelung mit MZD Connect im MZD-Menü „Unterhaltung“. Dort sind Aha und Stitcher neben AM- und FM-Radio, CD-Player und Konsorten im Auswahlmenü eingereiht und lassen sich jederzeit starten. Damit aha und Stitcher Spaß machen und sich sinnvoll nutzen lassen, brauchen Sie aber eine schnelle Mobilfunkverbindung. Stitcher: Radio-on-Demand Stitcher ist eine Radio-on-Demand-App, damit empfangen Sie also Podcasts nach Themenbereichen und Kanälen sortiert. Aha : Webradio, Podcasts, Wetter, Suche Aha dagegen ist umfangreicher. Damit können Sie ebenfalls On-Demand-Webradio und Podcasts empfangen, aber auch nach Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés suchen sowie den Wetterbericht abrufen. Außerdem bietet Aha – sofern Sie Ihre entsprechenden Konten damit verknüpfen – sogar Zugriff auf Facebook und Twitter. Womit sich natürlich wieder einmal die Frage stellt, ob man wirklich vom Auto aus twittern muss beziehungsweise seine Facebook-Freunde mit Status-Updates versorgen muss. Die Facebook- und Twitter-Inhalte kann man sich vorlesen lassen. Überhaupt ist die Vorlese-Funktion von Aha, die auch für die Lokale Suche von Nokia Here zur Verfügung steht, gerade im Auto sehr nützlich und trägt zur Verkehrssicherheit bei.

Im Test funktionierten beide Apps problemlos, beide Apps lassen sich gut bedienen und umschalten. Besonders Aha verwendeten wir häufig, unter anderem zum Anhören von Hörbüchern. Die Aha-App läuft problemlos im Hintergrund weiter, wenn man zum Beispiel die Navigation bedient. Das gerade laufende Hörbuch unterbricht das MZD automatisch, so lange man an der Navigation arbeitet und danach läuft wieder das Hörbuch exakt an der unterbrochenen Stelle wieder von selbst weiter. Auch die Sprachsteuerung und die Telefonie kann man problemlos bedienen während Aha läuft. Danach geht die Aha-App einfach weiter. Aha liest die Ergebnisse der Websuche, zum Beispiel nach einem Hotel, vor und gibt dabei auch die Bewertungen von Tripadvisor dazu. Zudem zeigt Aha die Entfernung zwischen Hotel und dem aktuellen Standort an. Weitere Internetdienste: Lokale Suche von Nokia here, Wetter, Verkehrslage Die Lokale Suche von Nokia here findet man nach Aktivierung des WLAN-Hotspots im MZD-Connect-Menü im Bereich „Navigation“ unter „“Neues Ziel“. Unter dem Menüpunkt „Navigationsinformationen“ findet man wiederum die Einträge „Verkehr“ mit den Online-Echtzeitinformationen von Nokia Here und die Wetterdaten von Custom Weather Inc. Dazu später mehr.

©Mazda

©Mazda

©Mazda













©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda

©Mazda
Sprachsteuerung
Sie schalten die Sprachsteuerung durch einen Druck auf die entsprechende Taste links im Lenkrad ein. Danach nennen Sie das Menü, in das Sie wechseln wollen, zum Beispiel Navigation. Im jeweiligen Menü stehen alle Befehle zur Verfügung, die am unteren Bildschirmrand angezeigt werden. Gut: Sie müssen keine Sprachkommandos auswendig lernen, das System erkennt die richtigen Schlagwörter und reagiert entsprechend. So müssen Sie zum Beispiel nicht explizit „Zieleingabe“ sagen, sondern erreichen auch mit „Adresse“, dass Sie das Ziel für die Navigation aufsprechen können. Im Test kamen wir mit der Sprachsteuerung gut zurecht. Navigation Die Navigation erledigt ihre Arbeit solide und zuverlässig. Die Kartendarstellung ist unspektakulär aber übersichtlich. Das Kartenmaterial war aber nicht ganz aktuell, wir waren zum Beispiel bei einer neuen Umgehungsstraße mit dem Pfeil auf der Karte im Nirgendwo unterwegs.

©Mazda
Mazda stellt über www.mazda-eu.naviextras.com für die Dauer von drei Jahren nach Kauf kostenlos Karten-Updates zum Download bereit. Diese Updates speichern Sie auf der SD-Karte, die Mazda mitliefert. Diese Karte stecken Sie in den SD-Kartenslot in der Mittelarmlehne. Zwar fehlen sinnvolle Erweiterungen wie Bilder von Panoramio oder Street View, die dem Fahrer die Orientierung in einer fremden Stadt erleichtern. Doch dafür blendet die Karte Sehenswürdigkeiten ein, anhand derer sich der Fahrer leichter orientieren kann. So fanden wir auf unsere Fahrt über den nördlichen Mittleren Ring in München das Olympiastadion ebenso wie die BMW Welt auf der Karte eingezeichnet. Und entlang der A9 fanden wir die Allianzarena auf der Karte vermerkt. Ebenso konnten wir uns in verschiedenen Altstädten anhand von historischen Gebäuden und Kirchen orientieren, die auf der Karte angezeigt wurden. Die Navigation selbst funktioniert gut. Gewohnte Features wie Tag-Nacht-Umschaltung, Spurassistent für Autobahnen und Kreuzungsassistent sind vorhanden. Einmal erlaubte sich die Navigation aber einen Fauxpas und lotste uns in eine durchgangsbeschränkte Straße, auf der nur Anwohner fahren dürfen. Wenn man ohne Routenziel unterwegs ist, zeigt einem das Navi immer die als nächstes kommenden Tankstellen und Parkplätze an. Das Ein- und Auszoomen in die Karte geht mit dem Drehrad einfach und genau. So bekommt man auch schnell einen optischen Überblick über die Gesamtroute. Über die Menüleiste am unteren Ende der Karte kann man diverse Informationen abrufen, beispielsweise zur Verkehrslage. Außerdem kann man hier ein Zwischenziel eingeben. Und Detailinformationen zur Route lesen. Der erste Abbiegehinweise vor einer Kreuzung/Abbiegung kommt relativ früh, meist so 800 Meter vor dem Abbiegepunkt. Gut! Die Anzahl und Ausführlichkeit der Fahranweisungen ist vollkommen okay. Zusätzlich zur Kartenansicht auf dem Hauptbildschirm blendet das Navi auch auf dem Head-Up-Display einen Abbiegepfeil ein.

©Mazda
Routenalternativen werden aufgrund der aktualisierten Verkehrslage fortlaufend automatisch ermittelt und angeboten. Verkehrslage-Informationen schwächeln etwas Bis man die Verkehrslagedaten im Menü erreicht hat, ist einiges an Drehen und Drücken im Menü nötig – das sollte schneller gehen. Die Verkehrslage wird zudem standardmäßig nur anhand von TMC-Daten angezeigt. Diese sind relativ ungenau, wie wir immer wieder mal erfahren mussten. Kleine Staus werden mitunter überhaupt nicht angezeigt. Online-Dienste: Verkehrslage, Lokale Suche, Wetter, Kraftstoffpreise Gegen eine Jahresgebühr kann man aber auch exaktere Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet empfangen. Diese Online-Echtzeitverkehrsinformationen liefert Nokia Here. Dafür muss man dann aber eine Jahresgebühr von 56,80 Euro bezahlen (für drei Jahre werden 92,83 Euro fällig). Wobei diese Preise für das Paket Online-Dienste Europa (ohne Russland und Türkei) gelten, die zusätzlich auch noch die empfehlenswerte Lokale Suche von Nokia Here, Kraftstoffpreise und Echtzeit-Wetterdaten umfassen. Da diese Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet bezogen werden, muss dazu das Smartphone als WLAN-Hotspot fungieren und Tethering für das MZD freigegeben sein. Diese Online-Echtzeitverkehrsinformationen finden Sie im Navigationsmenü unter „Navigationsinformationen“.
Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Internet: So umfahren Autofahrer jeden Stau Die Nutzung der Lokalen Suche von Nokia Here empfiehlt sich eigentlich immer, weil sie zuverlässiger als die POI-Suche des Navigationsgerätes funktioniert. So fanden wir zum Beispiel mit der Lokalen Suche von Nokia Here ruckzuck den Werksverkaufs-Shop von Marco Polo im Westen von München. Mit der POI-Suche des Navigationsmenüs erwies sich diese Suche dagegen als erfolglos. Übrigens: Ohne Verbindung zum WLAN-Hotspot ist zwar die „Lokale Suche“ als Menüpunkt vorhanden. Wen man aber dieses Menü aufruft, dann erscheint die Aufforderung eine Verbindung zum Hotspot herzustellen. Die standardmäßige POI-Suche des Navigationsgerätes schwächelte auch noch an anderer Stelle: Sie liefert zwar eine lange Liste von Hotels, aber zu den einzelnen Hotels nur wenig Informationen. So gibt es weder Preisinfos noch die Webseiten-URLs. Wir mussten also immer erst umständlich den Namen eines Hotels aus der Trefferliste der POI-Suche in den Browser unseres Smartphones eintippen und dort die Webseite mit den Übernachtungspreisen suchen. Die Online-Suche via Aha-App schafft hier aber auch nicht Abhilfe: Sie liefert nämlich auch nicht mehr Informationen zu Hotels. Man muss also auch bei der Nutzung der Aha-App die URL zum Hotel erst einmal ergoogeln und dann noch die Preise finden. Bei der Routenplanung lassen sich mautpflichtige Straßen, zum Beispiel Autobahnen in Österreich, zuverlässig ausblenden. Auch deutsche Autobahnen lassen sich problemlos sperren, wenn man beispielsweise im Urlaub ganz entspannt eine Panoramafahrt nur über Landstraßen machen will. Das alles klappte bei unserem mehrtägigen Allgäu-Ausflug zu den Schlössern von Ludwig II. einwandfrei. Richtig störend war allerdings ein gelegentlich auftretender Bug: Wenn man die Navigation gestartet hat und danach den Rückwärtsgang einlegt, dann erscheint auf dem Display die Parkdistanzkontrolle. Mitunter kam es aber vor, dass diese Park-Distanzkontrollansicht nicht mehr weggeht und damit die bereits laufende Navigation blockiert. Diese PDC-Ansicht reagierte auch nicht auf Tasteneingaben auf der Mittelkonsole und ignorierte auch den Multi Commander. Wir mussten in diesen Fällen das MZD immer ausschalten und neu starten, um wieder zur Kartenansicht zu gelangen. Gut: Favoriten lassen sich zum Beispiel für die Navigation leicht anlegen und später anfahren. Alles in allem macht das Navigationsgerät einen guten Job, die Navigation erfolgt sehr exakt und verständlich. Etwas umständlich ist aber wie gesagt der Weg zur Verkehrslageanzeige.

©Mazda
Fazit: MZD Connect mit SD-Navigation im Mazda 3 Mazdas Infotainmentlösung MZD Connect im Mazda 3 überzeugt. Vor allem beim Preis-Leistungsverhältnis. Für vergleichsweise wenig Geld bekommt man ein System, das sich gut bedienen lässt, optisch ansprechend gestaltet ist und alle wesentlichen Funktionen abdeckt.