Noch ist nicht abschließend geklärt, wie es mit dem „Routerzwang“ weitergeht. Die große Koalition will die vorkonfigurierten Router verbieten, die Bundesnetzagentur hat kürzlich alle Fachverbände, Hersteller, Provider und Interessenverbände um Stellungnahmen gebeten. Doch die Entscheidung dauert noch.
Aktueller Stand ist, dass zahlreiche Kabel- und DSL-Provider ihren Kunden solche vorkonfigurierten Internet-Boxen liefern. Der Anschlussinhaber erhält keinerlei Zugangsdaten mehr, muss also das zur Verfügung gestellte Routermodell verwenden. Im Ergebnis ist es aus Verbrauchersicht ebenso ärgerlich, wenn der Provider den Kunden-Router durch das so genannte Provisioning fernkonfiguriert. Im Prinzip offenstehende Einstellmöglichkeiten werden dabei einfach überschrieben, beispielswiese auch die Einträge für einen bestehenden, zusätzlichen VoIP-Anschluss.
Was also tun, wenn man eine solche Leitung von Sipgate oder einem anderen Anbieter nicht mehr nutzen kann? Erstens kann man seinen Internet-Provider fragen, ob er die Zugangsdaten für die DSL-Leitung nicht doch herausrückt, so dass man einen anderen Router verwenden kann. Einen solchen kann man natürlich stets hinter den ersten stellen, ihn also nur als „Modem“ verwenden und das Telefon- und Online-Signal durch Router Nummer 1 durchschleifen. Den damit einhergehenden Nachteil zweier Geräte vermeidet man, wenn man nicht die (gesperrte) VoIP-Funktion des Routers verwendet, sondern einfach ein echtes IP-Telefon anschließt. Diese sind vergleichsweise selten, aber nicht teuer. So kosten die beiden Modelle GXP 1100 und GXP 1160 von Grandstream gerade einmal gut 30 Euro, günstige Modelle gibt es auch von anderen Herstellern.
Die Konfiguration solcher Telefone ist zunächst ungewohnt, läuft aber über ein Web-Interface ähnlich wie beim Router. Ganz einfach lassen sich die Einstellungen beim verbreiteten VoIP-Dienst Sipgate vornehmen, denn er bietet nach dem Log-in eine individuelle Konfigurationsanleitung mit Ihren persönlichen Daten. Danach können Sie mit Ihrem IP-Telefon genauso telefonieren wie mit jedem anderen. Mehr Informationen zu möglichen Router-Einschränkungen durch die Provider finden Sie bei uns im Internet .