Oft genug kommt es vor, dass man einem Freund mal schnell ein Arbeitsergebnis, eine neue Freeware oder ein Bild zeigen will. Aber dafür möchte nicht jeder einen Account bei Microsoft, Flickr oder Google anlegen – viel lieber würde man dem Bekannten die Möglichkeit geben, sich die Datei direkt von der eigenen Maschine herunterzuladen. Das geht mit dem ziemlich alten Programm SlimFTPd , das aber auch unter Windows 7 und 8 problemlos funktioniert. Es ist inzwischen Open Source, früher einmal wurde es als Shareware vertrieben. Es gibt für das Programm keine Oberfläche, keine Installationsroutine und keine Dokumentation – man muss sich also mit einer Konfigurationsdatei als Hilfestellung begnügen, die aber gut dokumentiert ist.
So geht’s: Laden Sie das Programm herunter. Entpacken Sie das Programm in ein Verzeichnis Ihrer Wahl, öffnen Sie dann die Datei slimftpd.conf mit einem Editor (Notepad). Besonderes Augenmerk sollten Sie auf den letzten Abschnitt legen: Hier findet sich nämlich die „Benutzerverwaltung“ des Programms. Wie man im Bild sieht, haben wir den Benutzer „PCWelt“ mit dem Passwort „abc123“ angelegt. Diese Beispielwerte sollten Sie natürlich nicht verwenden.
Hier die Konfiguration des Servers, die Sie einfach kopieren können, um Ihren FTP-Server schnell zum Laufen zu bringen:
BindInterface All BindPort 222 CommandTimeout 300 ConnectTimeout 15 MaxConnections 20 LookupHosts On User "PCWelt" Password "abc123" Mount / D:tempentpack Allow / Read List Allow /upload Write # Deny /private All /User
Der Standardport eines FTP-Servers liegt zwar bei 21, im Beispiel haben wir ihn aber auf den Port 222 konfiguriert. Dies hat den Vorteil, dass der Server von außen durch Hacker nicht so leicht zu entdecken ist. Auf diese Weise vermeidet man auch, dass Eindringlinge durch das Ausprobieren von Passwort/Benutzer-Kombinationen unnötig die Internetleitung belasten. Mit einem Doppelklick auf SlimFTPd.exe starten Sie das Programm. Öffnen Sie zur Kontrolle noch die Datei SlimFTPd.log in einem Editor. Wenn hier als letzte Zeile der Eintrag „Waiting for incoming connections…“ auftaucht, ist alles in Ordnung.
Doch noch ist Ihr FTP-Server aus dem Internet nicht zu erreichen. Dafür müssen Sie Ihren Router umkonfigurieren. Melden Sie sich dafür auf der Weboberfläche des Gerätes an. Verfügen Sie über eine Fritzbox, dann müssen Sie in den Standardeinstellungen des Geräts im Browser lediglich fritz.box eingeben. Andernfalls müssen Sie die jeweilige IP-Adresse ausschreiben. Für die Umkonfiguration klicken Sie auf der linken Seite zunächst Internet und dann Freigaben an. Im rechten Fenster klicken Sie jetzt „Neue Portfreigabe“ und hier „andere Anwendungen“ an. Geben Sie abschließend den entsprechenden Port an Ihrem Computer frei.