iPad-Fans benötigten bei dem heutigen Apple-Event in Cupertino und Berlin viel Geduld (in Berlin haben sich rund 100 Journalisten versammelt). Denn Apple-Manager redeten erst einmal ausgiebig und langatmig über das iPhone 6, über die Apple Watch, iOS 8/8.1 und MacOS 10.10 Yosemite.
Tim Cook macht den Anfang
Ein lächelnder Apple-Chef Tim Cook eröffnete den Event um 19.00 Uhr deutscher Zeit. Wie gehabt feierte sich Apple erst einmal selbst – Cook verkündete, dass das iPhone 6 das bestverkaufte iPhone aller Zeiten sei. In 32 Ländern sei es Ende dieser Woche verfügbar. Und selbst in China werde man es in einigen Wochen kaufen können. Bei den drei wichtigsten Mobilfunkprovidern. Und mit LTE-Support.
Dann leitete Cook zu Apples Bezahldienst Apple Pay über. Apple habe bereits mit 500 Banken Abkommen geschlossen. Ab Montag, den 20. Oktober, wird Apple Pay nutzbar sein, allerdings zunächst nur in den USA.













Danach würdigte Cook die Apple Watch. Nächsten Monat würde Apple das Watchkit-SDK für Entwickler bereit stehen. Damit können sie Apps für die Apple Watch programmieren. Die Uhr selbst soll Anfang 2015 in den Verkauf kommen.
Cook verweist darauf, dass iOS 8 und OS X Yosemite perfekt zusammenarbeiten würden. Und übergibt danach an Craig Federighi, Senior Vice President für Software-Entwicklung bei Apple. Dieser liefert einige Zahlen zu iOS 8: Auf 48 Prozent der Geräte sei iOS8 installiert. Und kann sich den Seitenhieb auf Android nicht verkneifen: Dort seien viel mehr veraltete Version im Einsatz. Dann machte Federighi noch einen Rundgang durch iOS 8 und zeigte dabei auch noch einmal TouchID und über die Programmiersprache Swift.
iOS 8.1
Dann leitete der Apple-Vize-Präsident über zum brandneuen iOS 8.1. Mit 5 GB-Gratis-Onlinespeicher, der sich gegen eine monatliche Gebühr auf bis zu 1 Terabyte erweitern lässt. Wieder ein echter Aufnahme-Ordner statt des verwirrenden Sammelalbums, iCloud-Fotomediathek und viele kleine Verbesserungen. Apple Pay kommt ebenfalls mit iOS 8.1 – vorerst allerdings nur in den USA.
MacOS 10.10 Yosemite
Dann geht es los mit der erwarteten Vorstellung von OS X Yosemite. Mit einem Schnelldurchgang durch den neuen Safari, der Javascript nun sechs Mal schneller als andere Browser verarbeiten soll. Obendrein soll der neue Safari-Browser den Akku schonen. Besonders beim Netflix-Streaming.
Mit Markup lassen sich nun Mails mit bis zu 5 GB großen Anhängen verschicken. Auch Spotlight, Messages, iTunes und iWork werden in Yosemite überarbeitet. Auch Airplay wurde verbessert.
Als Gag-Einlage redete Federighi mit dem Satiriker Stephen Colbert, der sich als “Chief of Secrecy ausgab, über die Handoff-Funktion. Hier wird der Mac über ein iPhone zum Telefon.
Darauf müssen Sie bei der Installation von Yosemite achten
OS X Yosemite steht ab sofort als kostenloses Upgrade für Mac-Nutzer im Mac App Store zum Download bereit. Ebenso das iWork-Update für OS X und iOS – ebenfalls gratis. IOS 8.1 folgt kostenlos am Montag.
Yosemite unterstützt alle Macs ab 2009 sowie einige Modelle, die 2007 und 2008 eingeführt wurden. Eine komplette Übersicht der Systemanforderungen und kompatiblen Systeme findet man unter apple.com/osx/howtoupgrade . Integrations-Funktionen benötigen iOS 8.1, welches als kostenloses Upgrade ab 20. Oktober erhältlich ist. OS X Server 4.0 benötigt Yosemite und ist im Mac App Store für 17,99 inklusive Mehrwertsteuer erhältlich.
Die wichtigsten Neuerungen von MacOS 10.10 Yosemite laut Apple:
– Tagesansicht in der Mitteilungszentrale, die einen schnellen Blick auf Widgets für Kalender, Wetter, Aktien, Erinnerungen, Weltuhr und soziale Netzwerke bietet. Es können auch Widgets wie Yahoo! Sports vom Mac App Store hinzugefügt werden, um die Tagesansicht zu personalisieren
– ein neues Spotlight, das Informationen von Wikipedia, Karten, Bing, App Store, iTunes Store, iBooks Store, Top-Webseiten, Nachrichten und Kinoprogrammen direkt auf den Desktop liefert
– iCloud Drive, mit dem Dateien in der iCloud gespeichert und organisiert werden können, und vom Mac, iPhone, iPad und von einem Windows PC aus zugänglich sind
– ein optimierter neuer Safari-Browser
– eine aktualisierte Version von Mail, die zusätzlich über Markup zum schnellen Ausfüllen und Unterzeichnen von Formularen und PDFs direkt in Mail verfügt, sowie über Mail Drop, um große Anhänge mit bis 5 GB kostenlos zu versenden
– verbessertes Nachrichten, das es jetzt möglich macht, Teilnehmer zur laufenden Gruppenunterhaltung hinzuzufügen, ihre Position auf einer Karte anzuzeigen, schnell auf Anhänge zuzugreifen und Benachrichtigungen stumm zu schalten;
– iTunes 12
– Familienfreigabe, mit der Familienmitglieder jetzt Käufe der anderen in iTunes, iBooks oder im Mac App Store durchsuchen und herunterladen können.

iPad Air 2: Dünnstes Tablet der Welt
Cook trat danach wieder auf die Bühne. Endlich ging es um das iPad. 225 Millionen Stück hat Apple bisher davon verkauft, verkündet Cook stolz. Und damit die PC-Verkäufe deutlich geschlagen. Besonders freut sich Cook über die hohe Kundenzufriedenheit mit dem iPad. Und 675.000 iPad-Apps gibt es im Moment.
Das neue iPad Air wird noch dünner. Genauer: 6,1 Millimeter dünn. Damit ist es um 18 Prozent dünner als das bisherige iPad Air. Und es ist damit auch das dünnste Tablet weltweit. Sein Gewicht: 437 Gramm (für die WLAN-only-Variante; das iPad Air 2 mit 4G ist etwas schwerer).
Und es heißt iPad Air 2. Cook zeigt davon ein goldenes Exemplar.
Dann tritt Phil Schiller auf die Bühne. Er zeigt den laminierten Bildschirm des iPad Air 2. Der besonders gut gegen Spiegelungen geschützt sein soll, genau gesagt: Um 56 Prozent besser.

Ein A8X-Prozessor treibt das iPad Air 2 an. Das ist eine neue Version der 64-Bit-CPU aus dem neuen iPhone. Mit drei Milliarden Transistoren. Die CPU soll um 40 Prozent schneller sein. Die Grafikverarbeitung hat Apple gegenüber dem Ur-iPad um das 180-fache gesteigert. Das iPad Air 2 verfügt auch über den M8-Motion-Coprozessor, der die Bewegungsdaten des Beschleunigungssensors, Gyrosensors, Kompasses und des vollständig neuen Barometers, welches den Luftdruck und die relative Höhe misst, sammelt.

Zehn Stunden soll der Akku durchhalten. Auch die Kamera hat Apple gründlich überarbeitet. Eine 8-MP-iSight-Kamera mit f2.4, und 1080p-HD-Video-Aufnahmen. 43-MP-Panoramaaufnahmen sind damit möglich. Zeitraffer- und Burst-Modus gibt es nun auch beim iPad.
Großer Vergleich: iPad Air 2 und iPad Mini 3: Besser als Galaxy Tab, Nexus 9 & Co.?
Das Apple iPad Air 2 unterstützt WLAN nach 802.11AC mit MIMO. Und mehr LTE-Bänder. Und natürlich ist nun auch der Fingerabdrucksensor Touch ID vorhanden. Apple Pay ist nun auf dem iPad ebenfalls möglich. Zunächst aber nur in den USA – genauso wie beim iPhone. Mit Touch ID kann man das iPad Air 2 (und auch das iPad Mini 3) nicht nur entsperren, sondern zusammen mit Apple Pay auch bezahlen.
Zu den weiteren Neuerungen gehören ein verbessertes Retina-Display und auch eine neue Facetime-Kamera.

Preise für das iPad Air 2
In den USA beginnen die Preise bei 499 US-Dollar für die 16-GB-Variante mit WLAN. Mit 4G beginnen die Preise bei 629 Dollar für das 16 GB-Modell. Erhältlich ist das iPad Air 2 in Gold, Silber und Spacegrau.
Deutsche Preise für das iPad Air 2
iPad Air 2 mit WLAN und 16 GB: 489 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 64 GB: 589 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 128 GB: 689 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 4G und 16 GB: 609 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 4G und 64 GB: 709 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 4G und 128 GB: 809 Euro
Vorbestellungen sind ab Freitag möglich.
iPad Mini 3
Apple verkauft das iPad Mini 3 in den Farben Silber, Grau und Gold. Mit 7,9-Zoll-Retina-Display, A7 Chip, 5 MP-iSight-Kamera. 1080p-Videoaufzeichnung und einer HD-Kamera für Facetime. Und natürlich auch mit Touch ID.
399 US-Dollar verlangt Apple in den USA für das 16-GB-iPad Mini 3 mit WLAN. Mit 4G beginnen die US-Preise bei 529 Dollar.
Deutsche Preise für das iPad Mini 3
iPad Mini 3 mit WLAN und 16 GB: 389 Euro iPad Mini 3 mit WLAN und 64 GB: 489 Euro iPad Mini 3 mit WLAN und 128 GB: 589 Euro iPad Mini 3 mit WLAN und 4G und 16 GB: 509 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 4G und 64 GB: 609 Euro iPad Air 2 mit WLAN und 4G und 128 GB: 709 Euro
Vorbestellungen sind ab Freitag möglich.
Beide iPad-Modelle werden zu einem späteren Zeitpunkt in der kommenden Woche in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sein.
Alte iPads verkauft Apple günstiger
Gleichzeitig senkt Apple die Preise für die weiter erhältlichen iPad mini 2 und iPad Air. Das iPad Air ist ab 389 Euro als 16GB Wi-Fi-Modell, iPad mini 2 ab 289 Euro als 16GB Wi-Fi-Modell und iPad mini ab 239 Euro für das 16GB Wi-Fi-Modell erhältlich.
Hier bietet Apple eine übersichtliche Vergleichstabelle aller ab Freitag bestellbaren iPad-Modelle an.
Kurzfazit zum iPad Air 2 und zum iPad Mini 3: Apple liefert solide Tablet-Kunst zu gewohnt gesalzenen Preisen. Doch auf die große Überraschung warteten wir heute Abend vergeblich.
iMac Retina
Apple stellte auch noch neue iMacs vor. Mit 5120 x 2880 Pixel: 14,7 Millionen Pixel.
Weitere technische Daten zum iMac mit Retina 5K Display: 3,5 GHz Quad-Core Intel Core i5 Prozessor oder 4 GHz Quad-Core Intel Core i7 Prozessor, AMD Radeon R9 M290X Grafik oder AMD Radeon R9 M295X Grafik, standardmäßig 8 GB Speicher, 1TB Fusion Drive, Zwei Thunderbolt 2-Anschlüsse.

Der neue iMac kann auch mit bis zu 32GB Arbeitsspeicher, 3TB Fusion Drive oder bis zu 1TB PCIe-basiertem Flash-Speicher konfiguriert werden. Jeder neue Mac wird mit OS X Yosemite ausgeliefert. iMovie, GarageBand und die Sammlung an iWork-Apps sind beim Kauf eines jeden neuen Mac kostenlos.
iMac mit Retina 5K Display ist in Deutschland ab heute mit einem 3,5 GHz Quad-Core Intel Core i5-Prozessor, AMD Radeon R9 M290X Grafik und 1TB Fusion Drive für 2.599 Euro erhältlich. Zum Vergleich: Die US-Preise beginnen bei 1099 US-Dollar für das 21,5-Zoll-Modell und gehen bis 2499 Dollar für das 27-Zoll-Modell.
Vorgestellt im Detail: Retina-iMac und neuer Mac Mini
Mac Mini
Einen neuen Mac Mini gab es ebenfalls noch zu bestaunen. Mit Thunderbolt 2 und aktuellen CPUs.
Mac mini ist ab heute in drei verschiedenen Standard-Konfigurationen erhältlich: mit 1,4 GHz Dual-Core Intel Core i5 Prozessor, 4GB Arbeitsspeicher, Intel HD Graphics 5000 und einer 500 GB Festplatte ab 519 Euro; mit 2,6 GHz Dual-Core Intel Core i5 Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher, Intel Iris Graphics und einer 1TB Festplatte ab 719 Euro; sowie mit 2,8 GHz Dual-Core Intel Core i5 Prozessor, 8GB Arbeitsspeicher, Intel Iris Graphics und einer 1TB Fusion Drive-Festplatte ab 1019 Euro.
Erhältlich ab sofort. Der Mac Mini, kostet in den USA übrigens ab 499 Dollar. iMovie, GarageBand und die Sammlung an iWork-Apps sind beim Kauf eines jeden neuen Mac kostenlos.