Mit dem iPhone 5S hat Apple den Funktionsumfang der integrierten Kamera noch einmal um schnelle Serienbilder, Zeitlupe oder Fotos während einer Filmaufnahme und mehr erweitert. Aber auch Nutzern älterer iPhone-Modelle bietet die App Kamera zahlreiche Einstellungen und Optionen zum Fotografieren. Für ein gutes Bild sind aber nicht die zur Verfügung stehenden Funktionen entscheidend, sondern der Fotograf. Er muss die Möglichkeiten seiner Kamera – in diesem Falle der im iPhone – kennen und je nach Motiv und Situation die richtigen Optionen wählen, nur dann gelingt ein Foto. Unsere „10 goldenen Regeln“ (siehe weiter unten) sind die Basics für jeden Fotografen. Anhand von Beispielen zeigen wir, wie Ihre Fotos mit dem iPhone gelingen.
Basics
Er muss die Möglichkeiten seiner Kamera – in diesem Falle der im iPhone –kennen und je nach Motiv und Situation die richtigen Optionen wählen. Unsere „10 goldenen Regeln“ sind die Grundlagen für jeden Fotografen. Anhand von Beispielen zeigen wir, wie Ihre Fotos mit dem iPhone gelingen. Wenn Sie das Motiv im Bild antippen, setzen Sie den Fokus und stellen die Helligkeit für den gewählten Bereich ein. Bewegen Sie sich, ändert sich der Fokus, ist also erneut zu justieren. Bei Aufnahmen im Makro-Bereich oder solchen, bei denen ein spezielles Objekt im Vordergrund scharf sein soll und der Rest „verwaschen“ sein darf,können Sie den Fokus festsetzen. Halten Sie den Finger auf dem Bereich bis er pulsiert und lassen dann los. Im Display erscheint „AF/AE-Sperre“, der Fokus ist fixiert. Erneutes Tippen auf das Display löst den Fokus. Weitere Tipps für gute Motive finden Sie unter „Goldene Regel Nummer 2“.
Fünf geniale Foto-Apps für das iPhone
Die Nutzung von HDR (Goldene Regel 7) ist verlockend, denn sie verspricht optimale Belichtung. Das ist richtig für viele Einsatzgebiete, einige Fallstricke sind aber zu beachten. Die Option schalten Sie im Menü der App ein oder aus. Generell klasse ist HDR in Bildsituationen mit viel Helligkeit aber auch schattigen Bereichen. Ist das Objekt aber in Bewegung oder Sie mit dem iPhone, entstehen bei eingeschaltetem HDR oft „Geisterbilder“, schalten Sie die Option in dem Fall aus. Gewünschte Kontraste zwischen hell und dunkel in einem Bild verwischt die Nutzung von HDR. Sollen sehr farbintensive Bereiche wie blauer Himmelbesonders herauskommen, schalten Sie HDR aus. Wenn HDR eingeschaltet ist, ist der LED-Blitz deaktiviert und Sie benötigen eine externe Lichtquelle. Wir nutzen HDR, lassen das iPhone aber automatisch auch die Standardversion des Fotos speichern.

Für Fortgeschrittene
Serienfotos mit dem iPhone 5S sind nett bei sich bewegenden Motiven, das iPhone schießt zehn Fotos pro Sekunde, solange Sie den Auslöser gedrückt halten. Unter „Aufnahmen“ stellt Ihnen Kamera das Foto dar, das am wenigsten verwackelt ist, Sie sich alternativ für ein anderes entscheiden. Nehmen Sie sich die Zeit, die nicht benötigten Bilder eines Serienfotos zu löschen, das Feature verbraucht jede Menge Speicherplatz. Denken Sie bei der Nutzung des Blitzes daran, dass die LED-Ausleuchtung im Umkreis von zwei bis drei Metern genügt, ein Party-Foto der Tanzfläche gelingt nicht. Oft resultieren rote Augen oder bläuliche Fotos aus der Nutzung des Blitzes, die Effekte lassen sich nach dem Fotografieren bearbeiten. Bei schlechteren Lichtverhältnissen und einem Motiv ohne Bewegung wählen Sie lieber HDR und ein Stativ. Objekte wie Glastüren, Fenster, PC-Monitore und natürlich Spiegel im Motiv verbieten die Nutzung des Blitzes. Neben dem Standardformat für Fotos bietet das iPhone auch quadratische Fotos, etwa für die Nutzung in Sozialen Netzwerken. Die Option lässt sich im Display der App wählen. Ebenfalls vor dem Foto lassen sich Filter nutzen, die das Bild verfremden. Wir raten dazu, das Foto zunächst „normal“ zu schießen, und die Filter danach zu probieren.

Fotos draußen
Ein sehr beliebtes Motiv sind Sonnenuntergänge, das Ergebnis ernüchtert jedoch oft, vor allem, wenn im Vordergrund eine Person oder ein Objekt fotografiert wird. Damit es klappt, haben Sie zwei Möglichkeiten: Ist das Motiv nahe (2–3 Meter), nutzen Sie den LED-Blitz. Alternativ nutzen Sie den HDR-Modus und fokussieren dann per Fingertipp auf das Motiv des Fotos. Dasgilt übrigens auch für Porträtfotos, die draußen aufgenommen werden.
Fast ebenso beliebt sind Landschaftsfotos im Querformat. Instinktiv ist man versucht, die „komplette Weite“ auf das Foto zu bekommen. Besser: Suchen Sie sich ein Objekt im Bild – etwa ein Tier oder einen Baum und fokussieren das Objekt, das Foto „lebt“. Wer eine Landschaft aus dem Flugzeug fotografiert, kann nicht das Fenster öffnen. Um Spiegelungen zu verhindern, gehen Sie mit dem iPhone möglichst dicht an das trennende Fenster.

Nachts und drinnen
Ob des schwachen Blitzes sind Fotos in Räumen oder bei Dämmerung oder in der Nacht problematisch, nachts nutzen sie ein Stativ. Das Betätigen des Auslösers verwackelt die Langzeitbelichtung, die Kamera-App bietet keinen Timer. Im App Store finden sich Kamera-Apps, die einen Selbstauslöser bieten. Auch damit sind Nachtaufnahmen nicht immer überzeugend. Ähnlich problematisch sind Fotos von Partysoder in Clubs: Der Blitz hilft nicht, HDR bringt die besten Ergebnisse. Das allerdings nur, wenn sich die Motive nicht zu sehr bewegen. Hier gilt es, Fotos am laufenden Band zu schießen – in der Hoffnung auf ein Gutes.
In Bewegung
Auch bei guten Lichtverhältnissen sind Fotos bei Sportereignissen oder von Kindern, die ständig in Bewegung sind, eine Herausforderung. Durch die Verzögerung zwischen dem Drücken des Auslösers und der Aufnahme (Goldene Regel 4) müssen Sie erahnen, wohin sich das Motiv bewegt und draufhalten – das erfordert Erfahrung. Wir empfehlen die Verwendung eines Stativs und die Nutzung der Serienbildfunktion, die es allerdings nur am iPhone 5S gibt.

Draufhalten
Wenn Sie die wenigen Regeln einhalten, gelingen die meisten Fotos. Bis die Erfahrung und das Auge für Motive helfen, machen Sie einfach mehrere Bilder von jedem Motiv und wählen das Beste aus. Bis auf etwas Speicherplatz entstehen dabei im Gegensatz zur traditionellen Fotografie keine Kosten.
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Die 10 Goldenen Regeln der iPhone-Fotografie
Die große Herausforderung beim Fotografieren mit dem iPhone ist das Handling. Das kleine Gerät ist nicht als Fotoapparat konzipiert, liegt etwas „wackelig“ in der Hand. Mit unseren Tipps gelingen Ihnen trotzdem Top-Fotos mit dem iPhone
1. Allzeit bereit
Oft gilt es, schnell ein Foto zu schießen, um eine Situation einzufangen. Ist das iPhone ausgeschaltet, drücken Sie den Home-Knopf und schieben das Kamerasymbol im Sperrbildschirm (unten rechts) nach oben und landen so direkt in der Kamera-App. Ohne die Eingabe von Code-Sperre oder Touch-ID ist sie einsatzbereit. Platzieren Sie die App Kamera im Dock, dann ist sie auf allen Home-Bildschirmen schnell im Zugriff. Nutzen Sie gerade eine App oder ein Spiel, streichen Sie nach oben und öffnen das Kontrollzentrum mit direkten Zugriff auf die Kamera.

2. Raus aus der Mitte
Nicht nur die richtigen Einstellungen, auch die Position des Motivs auf dem Bild ist wichtig. Wenn Sie Ihr Hauptmotiv immer in die Bildmitte rücken, wirkt das auf Dauer langweilig. Als besonders harmonisch gilt das gedankliche Aufteilen des Bildes in Drittel. Verlegen Sie das Hauptmotiv in eines der Drittel oder auffällige Linien wie den Horizont genau auf eine der Trennlinien. Damit lässt sich eine spannendere, dynamischere Bildwirkung erzielen. Die Drittel-Regel klappt im Hoch- wie im Querformat. Schalten Sie als Hilfein der Einstellung „Fotos & Kamera“ die Option „Raster“ ein.
3. Ruhig Blut
Verhindern Sie unscharfe Bilder, haltenSie das iPhone ruhig mit beiden Händen. Legen Sie die Arme möglichst an den Körper, das gibt zusätzliche Stabilität. Atmen Sie tief ein und lösen das Foto aus, während Sie langsam ausatmen. Statt des Auslösers auf dem Display nutzen wir den Plusregler (+) für die Lautstärke. Die Nutzung des Display-Auslösers ist ein häufiger Grund für verwackelte Bilder.

4. Und Schuss
Zwischen dem Auslösen des Fotos und dessen Aufnahme vergeht etwas Zeit, halten Sie das iPhone ruhig. Die Funktionalität des iPhone ist (fast) komplett nicht-mechanisch, die Software-Lösung verursacht die Zeitverzögerung. Nutzen Sie den Auslöser am Display, tippen Sie den nur ganz leicht an, sonst verwackelt das Bild. Das iPhone 5S bietet mit „Serienbilder“ (Burst-Mode) die Option, bis zu zehn Bilder pro Sekunde in Folge zu schießen, halten Sie dazu den Auslöser gedrückt. Die Software speichert alle Fotos und schlägt das Beste vor, Sie können natürlich auch ein anderes wählen und bearbeiten.

5. Licht und Schatten
Das iPhone macht tolle Fotos bei Tageslicht, besonders bei Sonnenschein. Denken Sie an die uralte Fotografenregel, dass man nie gegen die Sonne fotografieren sollte, die Sonne immer „im Rücken hat“. Fotografieren Sie gegen die Sonne, denken Sie daran, dass das Bild gewaltig unterbelichtet wird. Besonders bei Gegenlichtaufnahmen aber auch bei normalen Fotos hilft ein Trick: Tippt man mit dem Finger auf einen Punkt im Bild, stellt die Kamera auf diesen scharf und versucht auch, die Belichtung auf diesen Bereich abzustimmen. Hält man den Finger länger auf einem Punkt gedrückt, aktiviert man die „AE/AF-Sperre“. Danach kann man den Ausschnitt frei wählen, ohne dass die Kamera erneut scharfstellt oder die Belichtung ändert.
6. Blitz-Unterstützung
Der Mini-LED-Blitz des iPhone hilft nur bei kurzen Distanzen zum Motiv. Ist das gegeben, macht sein Einsatz auch bei Tageslicht Sinn. Der Blitz lässt Schatten im späteren Bild verschwinden, die durch das Sonnenlicht erzeugt werden können – er „füllt die Schattenauf“. Bei Tageslicht müssen Sie den Blitz manuell einschalten, wenn Sie ansonsten die Autofunktion nutzen.

7. Geheimwaffe HDR
Winzige Bildsensoren wie der im iPhone glänzen nicht gerade durch große Dynamik, können also nicht gleichzeitig aus sehr hellen und sehr dunklen Stellen Details herausholen. Doch das iPhone kennt einen Trick namens„High Dynamic Range“ alias HDR, der über die Optionen in der Kamera-App erreichbar ist. Die App schießt dazu einfach im kürzestmöglichen Abstand drei Bilder mit unterschiedlicher Belichtung und kombiniert diese so, dass Schatten aufgehellt und helle Bereiche sichtbar mehr Zeichnung enthalten. Über „Einstellungen > Fotos“ lässt sich aber bestimmen, dass bei aktiviertem HDR-Modus zusätzlich ein normal belichtetes Foto gesichert wird, was natürlich Speicher benötigt. Bei Motiven mit viel Licht und Schatten ist HDR einen Versuch wert.

8. Dicht ran statt Zoom
Eine Funktion der iPhone-Kamera lassen Sie besser links liegen, den Digitalzoom. Das Foto wird pixelig und verwackelt zudem leichter. Im Gegensatz zu einem optischen Zoom bei „echten Kameras“ über Linsen, wird beim digitalen Zoom, den übrigens auch viele Digitalkameras zusätzlich besitzen, nur ein Bildausschnitt vergrößert, verfügt also über eine geringere Pixeldichte. Sie können statt Zoom beim Schuss des Fotos lieber später in der Nachbearbeitung einen Bildausschnitt wählen und vergrößern – der Effekt ist derselbe (und vermutlich weniger verwackelt). Wenn möglich, gehen Sie statt der Nutzung der Zoom-Funktion einfach näher an das Objekt heran.
9. Helferlein
Während sich bei einer normalen Kamera Funktionen nicht einfach „nachrüsten“ lassen, ist das beim iPhone kein Problem. Der App Store bietet haufenweise Lösungen für Foto-Effekte, Filter, alternative Kameralösungen und so weiter. Wer sich neugierig umschaut und experimentierfreudig bleibt, wird schnell fündig.

10. Kreativer Spieltrieb
Geschossene Fotos lassen sich gleich vor Ort verbessern. Sogar die Kamera-App bietet über Filter, automatische Bildverbesserung, das Entfernen roter Augen und das Beschneide-Werkzeug rudimentäre Nachbearbeitung. Falls Sie noch vor Ort sind, schießen Sie das Motiv noch einmal, aus einem anderen Winkel oder mit neuem Fokus. Lernen Sie die Funktionen der Kamera im iPhone kennen und Sie werden so immer besser.