Libre Office Calc – Kopfzeilen fixieren und beim Druck wiederholen
Ellenlange Tabellen mit vielen Spalten werden schnell unübersichtlich, wenn der Tabellenkopf mit Beschriftung und Beschreibung der Spalten aus dem sichtbaren Bereich wandert. Auch beim Ausdruck über mehrere Seiten sind fehlende Tabellenköpfe ein Schönheitsfehler, der Tabellen schwer verständlich macht.
Am Bildschirm kann Libre Office Calc eine beliebe Auswahl an horizontalen Zeilen oder vertikalen Spalten fixieren und den Rest der Tabelle scrollen. Wählen Sie dazu die erste Zeile unter den zu fixierenden Zeilen oder bei Spalten die erste Spalte rechts von den zu fixierenden Spalten aus. Gehen Sie dann auf „Fenster -> Fixieren“. Um die feststehenden Spalten oder Zeilen wieder freizugeben, deaktivieren Sie diese Option wieder.
Beim Ausdruck von Tabellen bekommen Sie eine ausgewählte Kopfzeile auf jede Seite gedruckt, indem Sie „Format -> Druckbereiche -> Bearbeiten“ aufrufen. Die zweite Option „Wiederholungszeilen“ ist für Tabellenköpfe auf jeder Seite eines Ausdrucks verantwortlich. Wählen Sie hier „Benutzerdefiniert“ aus, und referenzieren Sie im freien Feld daneben die gewünschte Zeile: Mit „$2“ wählen Sie die Zeile Nummer 2 aus, mit „$3“ Zeile Nummer drei. Sie können auch mehrere Zeilen angeben, indem Sie diese durch einen Doppelpunkt trennen. So definiert die Eingabe „$1:$2“ beispielsweise die Zeilen 1 und 2 als Wiederholungszeilen. In der normalen Ansicht der Tabellenverarbeitung ist nicht zu erkennen, ob und welche Wiederholungszeilen definiert sind. Diese sind nur in der Druckvorschau unter „Datei -> Seitenansicht“ zu sehen.

Libre Office/Open Office – Suchen und Finden in ODT-Dokumenten
In welchem Dokument steht der gesuchte Satz? Eine Volltextsuche in Dokumentdateien der Formate ODT/ODS/ODP, die Libre Office und Apache Open Office standardmäßig nutzen, ist nicht einfach möglich. Die übliche Methode ist der Einsatz einer indexbasierten Suchmaschine, wie etwa Recoll und Tracker . Diese Suche funktioniert aber nur zuverlässig, wenn ein Index erstellt und regelmäßig aktualisiert wird.
Einfach, intuitiv und ohne zuvor erstellten Index funktioniert eine Suche in ODT/ODS/ODP-Dokumenten, wenn diese als Archive behandelt werden. Das Open-Document-Format ist kein rein binäres Format. Bei den Dokumenten handelt es um ZIP-komprimierte Dateien, die mehrere XML-Dokumente zusammenfassen, welche Struktur, Inhalt, Stile und Dokumenteinstellungen enthalten. Ganz ohne Zusatz-Tools gelingt eine Volltextsuche mit einem Shell-Script, das ein Dokument erst entpackt und die enthaltene XML-Datei „content.xml“ mit Hilfe von grep durchkämmt. Ein temporäres Verzeichnis zum Entpacken ist dabei nicht nötig, denn der Befehl unzip gibt den unkomprimierten Inhalt direkt im Ausgabepuffer aus, der direkt an grep umgeleitet wird. Um das Script zu erstellen, öffnen Sie eine neue Textdatei mit einem beliebigen Editor und geben den folgenden Codeblock ein:
#!/bin/bash if [ $# -ne 2 ]; then echo "Suche in ODT-, ODS- und ODP-Dokumenten." echo "Verwendung: $0 [Suchbegriff] [Pfad]" exit 1 fi find "$2" -type f -name *.od[tsp]| while read file do unzip -ca "$file" content.xml | grep -qi "$1" if [ $? -eq 0 ]; then echo "Treffer: '$1' in " $file fi done
Die Datei speichern Sie als „odgrep“ im Home-Verzeichnis ab und machen sie dann im Terminal mit
chmod +x odgrep
ausführbar. Nun ist das Script einsatzbereit. Mit dem Befehl
./odgrep Suchbegriff ~/Dokumente
durchsuchen Sie alle Dateien vom Typ ODT/ODS/ODP im Ordner „~/Dokumente“ und dessen Unterordnern nach dem Wort „Suchbegriff“. Falls der „Suchbegriff“ Leerzeichen enthält, setzen Sie den gesamten Suchbegriff in Anführungszeichen.
Das Script unterscheidet übrigens nicht nach Groß- und Kleinschreibung. Um das Script bei Gefallen systemweit verfügbar zu machen, kopieren Sie es nach „/usr/local/bin“.
Tipps zu LibreOffice unter Linux

Libre Office Writer – Autovervollständigung bei der Eingabe mit Tab
Die Textverarbeitung von Libre Office erstellt bei der Arbeit an Dokumenten im Hintergrund eine Wörterliste eingegebener Begriffe ab acht Zeichen Länge. Bei der Eingabe von mindestens drei Buchstaben erfolgt eine automatische Vervollständigung, wenn sich das Wort in der Datenbank befindet. Die Standardtaste zur Bestätigung der Ergänzung ist die Eingabetaste. Das ist keine gute Wahl, denn diese Belegung kollidiert hin und wieder mit einer Absatzschaltung – etwa, wenn man Listen erstellt.
Eine besser geeignete Taste zur Annahme der Wortvorschläge zur Autovervollständigung wäre die Tab-Taste, denn diese Taste ist unter Linux auch für die Vervollständigung von Pfad- und Dateinamen im Terminal-Fenster reserviert. Zudem gibt es mit Tab in der Regel weniger Konflikte als bei der Eingabetaste. Die Konfiguration der Autovervollständigung mit gewünschter Taste, minimaler Wortlänge und Anzahl der Einträge in der Datenbank findet sich in Libre Office Writer nicht in den Optionen, sondern in den Einstellungen zur Autokorrektur unter „Extras -> Autokorrektur-Optionen -> Wortergänzung“. Im Auswahlfeld „Annehmen mit“ können Sie die Taste „Tab“ auswählen.

Outlook Express – Mails ins Mbox-Format konvertieren
Windows XP gehört zum alten Eisen und damit auch das Mailprogramm Outlook Express. Wer von Windows XP zu Linux wechselt oder jemanden dabei unterstützt, hat auch oftmals die Aufgabe, Mails aus Outlook Express zu migrieren. Unter Linux ist das Mbox-Format für Mails verbreitet und wird beispielsweise von Thunderbird genutzt.
Sofern auf dem Windows-PC das Betriebssystem noch startet, gibt es eine einfache Möglichkeit, Nachrichten aus Outlook Express zu konvertieren: Installieren Sie eine aktuelle Version des Mail-Clients Thunderbird ( Download der Windows-Version ). Beim ersten Start fragt Thunderbird nach, ob Einstellungen und Daten inklusive Mails von Outlook Express importiert werden sollen. Die importierten Mails liegen dann im Mbox-Format vor und lassen sich einfach auf ein Linux-System übertragen. Den Speicherort der Thunderbird-Anwendungsdaten finden Sie in Thunderbird unter „Extras -> Konto-Einstellungen -> Lokale Ordner“. Die importierten Outlook-Express-Mails liegen im Unterordner „MailLocal FoldersOutlook Express-Import.sdb“, wobei jedes Mailverzeichnis von Outlook Express als eigene Mbox-Datei vorliegt.
Um die Mails nun auf einem Linux-System unter Thunderbird einzulesen, kopieren Sie den gesamten Unterordner „Local Folders“ in den Mailordner von Thunderbird. Diesen finden im Home-Verzeichnis beispielsweise als „.thunderbird/h6oqpw1.default/Mail“. Ab dem nächsten Start von Thunderbird werden die Mails in den übernommenen Ordnern angezeigt.

Gibt es keine Möglichkeit, Thunderbird auf dem Windows-PC zu installieren, etwa weil dieser gar nicht mehr startet oder weil die Daten nur noch in Form eines Backups vorliegen, dann hilft ein eigenständiges Open-Source-Tool bei der Konvertierung: Dbxconv ist ein Windows-Programm für die Kommandozeile, aber es läuft mit Hilfe von Wine auch unter Linux. Wine finden Sie in den Paketquellen der verwendeten Linux-Distribution, eine bestimmte Version ist dabei nicht wichtig. Entpacken Sie Dbxconv nach dem Download in einen beliebigen Ordner.
Die Outlook-Express-Datenbank mit den Mailordnern findet sich in der Windows-Installation im Verzeichnis „%Userprofile%Lokale EinstellungenAnwendungsdatenIdentities{Zeichenkette}MicrosoftOutlook Express“. Die Platzhalter „[Benutzername]“ und die hexadezimale Zeichenkette in den geschweiften Klammern müssen Sie noch anpassen. Aus dem Verzeichnis benötigten Sie sämtliche Dateien mit der Endung DBX mit Ausnahme der Datei „Folders.dbx“. Legen Sie zur Konvertierung auf das Linux-System alle DBX-Dateien in den gleichen Ordner ab, in den Sie Dbxconv entpackt haben. Nun öffnen Sie ein Terminal-Fenster, gehen zum Ordner der DBX-Dateien und Dbxconv und geben dort folgenden Befehl ein:
wine Dbxconv.exe [Dateiname].dbx

Statt „Dateiname“ geben Sie den gewünschten Ordnernamen an, beispielsweise „Posteingang“. Nacht getaner Arbeit können Sie die resultierende Datei „Posteingang.mbx“ in den Mailordner von Thunderbird kopieren.
Outlook: Anwender von Outlook aus den Microsoft-Office-Paketen können auf dem Windows-PC ebenfalls zunächst Thunderbird für den unkomplizierten Import der Outlook-Mails verwenden. Ansonsten gibt es für Linux das Open-Source-Tool Readpst, das beispielsweise in Debian/Ubuntu mit
sudo apt-get install readpst
installiert wird. In Fedora und Open Suse ist das Programmpaket als „libpst“ bekannt. Das Tool ist ein Kommandozeilenprogramm und konvertiert die Maildatenbank von Outlook vom PST-Format ins Mbox-Format. Transferieren Sie dazu die Datei „Outlook. pst“ aus dem Verzeichnis „%Userprofile%Lokale Einstellungen AnwendungsdatenMicrosoftOutlook“ auf den Linux-Rechner in ein beliebiges Verzeichnis. Dort öffnen Sie ein Terminal-Fenster und geben
readpst Outlook.pst
ein. Sie erhalten für jeden Outlook-Ordner, der Nachrichten enthält, im gleichen Verzeichnis eine Mbox-Datei.
Dbxconv : Konvertiert Outlook-Express-Mails ins Linux-taugliche Mbox-Format. Das Windows-Programm läuft unter Linux mit Hilfe der Laufzeitumgebung Wine.
Tutorial: So funktioniert die Linux-Ordnerstruktur

Browser und Adobe Flash – Abstürze bei Videos vermeiden
Das Flash-Plug-in für Linux wird von Adobe stiefmütterlich behandelt und erreichte nie die Stabilität der Windows-Version. Mittlerweile hat die Bedeutung von Flash im Web stark abgenommen, und es ist nur mehr auf Videoportalen wie Youtube von Bedeutung. Ausgerechnet beim Abspielen von Videos häufen sich aber Abstürze des Flash-Plug-ins mit der Fehlermeldung „Es ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen Sie es später erneut“.
Das Problem kann in sämtlichen Browsern auftreten. Egal, ob es sich dabei um Firefox mit dem nicht mehr weiter entwickelten Flash-Plug-in handelt oder um Google Chrome mit seinem integrierten Flash-Player. Die Lösung ist auch in beiden Fällen identisch und besteht darin, die Hardware-Beschleunigung für Flash-Videos abzuschalten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste in das Feld des Flash-Videos, wählen Sie im Kontextmenü „Einstellungen“, und entfernen Sie den Haken vor der Option „Hardwarebeschleunigung aktivieren“. Die neue Einstellung ist nach einem Neuladen der Webseite sofort wirksam.