Einen Smart-TV braucht man heutzutage wirklich nicht mehr! Denn all die smarten Funktionen kann man sich auch über smarte Zusatzgeräte (Sticks, Boxen) ins Wohnzimmer holen: also mit Amazon Fire TV, Amazon Fire TV Stick, Apple TV 4, Nvidia Shield oder Google Chromecast. Damit können Sie nicht nur auf das tägliche TV-Programm und die Mediatheken der TV-Sender zugreifen, sondern auch Youtube-Videos auf Ihrem Fernseher streamen, in Onlinevideotheken wie Maxdome, Netflix & Co. stöbern und auf verschiedenste Spiele zugreifen. Dazu müssen Sie die intelligenten Gadgets nur am HDMI-Anschluss Ihres Fernsehers anschließen und mit Ihrem WLAN verbinden.
Die Streamingboxen und -sticks bewegen sich preislich etwa zwischen 30 Euro und 330 Euro, bieten verschiedene Features und unterstützen teilweise unterschiedliche Apps und Dienste. Außerdem unterscheiden sich die Produkte in ihrer Funktionsweise. Während die Google-Chromecast-Produkte lediglich die Inhalte von Smartphone-, Tablet-oder Laptop-Displays spiegeln, arbeiten die Konkurrenzprodukte eigenständig. Die verfügbaren Apps werden hier auf dem Streaminggerät selbst und nicht auf dem Smartphone installiert.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen insgesamt sieben Streamingsticks und -boxen aus unterschiedlichen Preissegmenten vor, geben einen Überblick über die Funktionen und die Besonderheiten und unterstützen Sie darüber hinaus bei der Kaufentscheidung.
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Für Einsteiger: Google Chromecast und Google Chromecast Ultra

Google Chromecast sowie sein großer Bruder, Google Chromecast Ultra , gehören zu den kostengünstigeren Streamingprodukten. So müssen Sie für die Einsteigervariante nur 39 Euro berappen, die teurere Variante kostet 79 Euro. Anders als die Konkurrenzprodukte arbeiten die Chromecasts allerdings nicht autark. Mit den Streamingdongles streamen Sie Internetinhalte von Ihrem Smartphone-, Tablet-oder PC-Bildschirm auf den Fernseher. Dafür müssen Sie bei kompatiblen Apps lediglich auf das Cast-Symbol in der jeweiligen Anwendung tippen. Im Anschluss daran wird die Webadresse des angeforderten Streams von Ihrem Wiedergabegerät an den Chromecast übermittelt. Um den Bildschirminhalt Ihres Laptops oder Computers auf den TV zu übertragen, müssen Sie dann den Chrome-Browser nutzen.
Diverse Apps aus dem Google Play Store und dem App Store sind mit den Google-Chromecast-Produkten kompatibel: Neben den bekannten Streamingdiensten wie Netflix, Maxdome und Google Play Movies stehen Ihnen verschiedene Mediatheken-Apps, Zattoo, Youtube, Spotify, Facebook und viele mehr zur Verfügung. Zusätzlich sind diverse Spiele in der großen Auswahl enthalten. Die komplette Auswahl finden Sie hier . Alle Programme installieren Sie direkt auf dem Smartphone, nicht wie bei den Konkurrenzprodukten auf Streamingsticks oder -boxen.
Die Chromecast-Produkte bieten aber im Gegensatz zur Konkurrenz keine Game-Controller-Unterstützung. Zur Steuerung der Spiele können Sie nur Ihr Mobilgerät einsetzen.

In puncto Wiedergabequalität lassen sich Inhalte beim Google Chromecast mit maximal 1080p abspielen, bei der Premium-Version können Sie Videos sogar in 4K-Auflösung ausgeben. Ein zusätzlicher Unterschied der beiden Produkte liegt in der WLAN-Anbindung. Laut Hersteller streamt der Chromecast Ultra Inhalte wesentlich schneller als das Vorgängermodell. Des Weiteren steht Ihnen beim Chromecast Ultra neben einem HDMI-Anschluss und einer Micro-USB-Buchse für die Stromversorgung ein Ethernet-Anschluss zur Verfügung, der auch bei schlechter WLAN-Verbindung für eine gute Wiedergabequalität sorgen soll.
Die Steuerung der Chromecast-Geräte funktioniert jeweils über Smartphone, Tablet oder den Rechner. Den Chromecast Ultra können Sie – wenn Sie im Besitz einer Google-Home-Bluetooth-Box sind – ebenfalls per Sprachsteuerung bedienen.
Wiedergabequalität: Abhängig vom TV-Gerät
Nur weil Ihre Streamingbox oder Ihr Streamingstick eine Übertragung der Inhalte in einer bestimmten Qualität unterstützt, heißt das nicht, dass Sie stets mit dieser rechnen dürfen. So hängt die Wiedergabequalität von mehreren Faktoren ab: Zum einen stellen die Anbieter der online verfügbaren Videos nicht immer Inhalte in der gewünschten Auflösung zur Verfügung. Zum anderen muss auch Ihr Fernseher dies unterstützen. So lassen sich natürlich keine 4K-Inhalte auf einem TV mit SD-Auflösung wiedergeben. Zusätzlich benötigen Sie für ein flüssiges Streamingerlebnis eine kontinuierlich ausreichende Bandbreite. Denn liefert der Internetzugang nicht genügend Bandbreite, ist das WLAN schlecht oder der Server des Anbieters überlastet, geht das zu Lasten der Qualität.
Für Serienfans: Amazon Fire TV Stick und Amazon Fire TV
Amazon hat mit dem Fire TV Stick für 39,99 Euro und dem 89,99 Euro teuren Amazon Fire TV zwei günstige, autark arbeitende Streaming-lösungen in petto. In beiden werkelt ein eigener Quadcore-Prozessor. Der interne Speicher ist jeweils 8 GB groß. Außerdem kommt jeweils das auf Android basierende Betriebssystem Amazon Fire OS zum Einsatz. Auch hier können Sie auf die unterschiedlichsten Dienste zugreifen: darunter beispielsweise Amazon Video, diverse Mediatheken-Apps, Netflix, Youtube, Maxdome, Spotify, Zattoo und verschiedene Spiele-Apps. Einen Überblick über sämtliche verfügbare Anwendungen können Sie sich hier verschaffen.

Der Preisunterschied macht sich bei den beiden Gadgets vor allem bei der Wiedergabequalität bemerkbar. So lassen sich mit dem Amazon Fire TV Stick Inhalte maximal mit 1080p streamen. Bei dem teureren Amazon Fire TV können Sie hingegen auch auf Videos in 4K-Qualität zugreifen. Darüber hinaus bietet die Streamingbox neben einem HDMI-Anschluss, einer Micro-USB-Buchse und Bluetooth 4.1 einen Ethernet-Anschluss, um auch in einem instabilen WLAN-Netz für die beste Streamingqualität zu sorgen. Bedienen lassen sich die beiden Streaminggeräte mit der im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung, die mittlerweile auch die Amazon-eigene Alexa-Sprachsteuerung unterstützt. Für den perfekten Spielspaß sind der Fire TV Stick sowie der Amazon Fire TV für den Amazon-Fire-TV-Game-Controller optimiert. Beide lassen sich allerdings auch mit anderen Bluetooth-Controllern ansteuern.

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Für alle iPhone-, iPad-und Mac-Besitzer: Apple TV 4
Wer bereits über einen Mac oder ein iPhone verfügt und das Apfel-Universum nicht verlassen möchte, für den könnte der Apple TV 4 die richtige Wahl sein. Die Streamingbox kommt mit einem Dualcore-Prozessor und wahlweise 32 GB oder 64 GB internem Speicher. Je nach Version müssen Sie für den Apple TV 4 entweder 179 Euro oder 229 Euro ausgeben. Als Betriebssystem ist das Apple-eigene tvOS vorinstalliert. Mit der Streamingbox können Sie die Inhalte diverser Apps und Dienste genießen: darunter etwa Netflix, Zattoo, Youtube, Mediatheken-Apps und Apple Music. Sämtliche verfügbare Apps finden Sie hier . Natürlich lassen sich über iTunes auch Filme und Serien kaufen oder ausleihen. Ähnlich wie bei der Konkurrenz stehen verschiedene Spiele zur Auswahl. Zusätzlich können Sie über Airplay den Displayinhalt Ihres iPhones, iPads, iPod Touch oder Macs drahtlos auf das Fernsehgerät streamen. So lassen sich Fotos, Webseiteninhalte oder auch Präsentationen auf den großen Bildschirm bringen. Hinsichtlich der Wiedergabequalität liegt der Apple TV 4 etwas hinter den vergleichsweise teuren Konkurrenzprodukten zurück. So beträgt die Auflösung der Inhalte maximal 1080p.

Neben einem HDMI-Anschluss verfügt die Box zusätzlich noch über einen USB-C-Anschluss, einen Infrarot-Sender, Bluetooth 4.0 sowie einen Ethernet-Anschluss.
Die Steuerung funktioniert mit der Fernbedienung inklusive Siri-Sprachsteuerung, die der TV-Box beiliegt. Außerdem ist der Apple TV 4 mit dem Nimbus Wireless Gaming-Controller aus dem Hause Steelseries kompatibel.
Für Gamer: Nvidia Shield TV und Nvidia Shield TV Pro

Mit dem Nvidia Shield TV sowie dem Nvidia Shield TV Pro hat der Hersteller zwei Premium-Produkte in petto. Die Hybriden aus Streaming-boxen und Spielekonsolen haben allerdings ihren Preis: Der Nvidia Shield TV kostet 229,99 Euro und der Nvidia Shield TV Pro sogar satte 329,99 Euro. Hier rechtfertigt allerdings der 500 GB große interne Speicher den Preis. Dadurch können Sie die Box ebenfalls als Mediaserver für alle Ihre Daten nutzen. In der kostengünstigeren Variante kommen hingegen lediglich 16 GB Speicherplatz für die verschiedenen Anwendungen zum Einsatz.
Beide Streamingboxen arbeiten aufgrund der verbauten Octacore-Prozessoren autark und verfügen über ein Android-Betriebssystem mit Android TV sowie Google Cast. Allerdings lassen sich wegen des integrierten Chromecasts auch Inhalte diverser Entertainment-Apps von Android-, iOS-, Mac-, Windows-sowie Chromebook-Geräten streamen. Auch auf den Nvidia-Shield-TV-Boxen selbst lassen sich Apps installieren. Über den Google Play Store greifen Sie beispielsweise auf Netflix, Amazon Video, verschiedene Mediatheken-Apps, Spotify, Deezer, Clipfish, Juke, Zattoo, Magine TV, Youtube, Google Play Music, VLC, Google Play Movies & TV sowie auf eine große Spieleauswahl zu. Hier streamen Sie entweder Spiele von Ihrem Computer mithilfe des Streamingdienstes Geforce Now auf dem Fernsehgerät oder Sie können in der großen Auswahl der Android-Spiele stöbern. Sämtliche Applikationen lassen sich hier einsehen. Die verfügbaren Spiele finden Sie unter hier . Beide Shield-TV-Geräte sind in der Lage, Inhalte in 4K-Qualität zu übertragen. Hinsichtlich der Schnittstellen bietet der Nvidia Shield TV einen HDMI-Anschluss, zwei USB-3.0-Anschlüsse Typ A, einen Ethernet-Anschluss und Bluetooth 4.1. Bei der Luxusvariante können Sie sich darüber hinaus über einen Micro-USB-2.0-Anschluss, einen Micro-SD-Steckplatz sowie einen Infrarot-Empfänger freuen.

Für die Steuerung sind im Lieferumfang gleich zwei Produkte enthalten: Zum einen handelt es sich hierbei um die Shield-Fernbedienung inklusive Mikrofon für die Sprachsuche. Zum anderen liegt der Shield-Controller bei, der den maximalen Spielspaß garantieren soll.
Fazit: So finden Sie die richtige Streaminglösung
Bei der Entscheidung für die Streaminglösung, die für Sie optimal ist, gilt es, einiges zu beachten: So sprechen die verschiedenen Produkte jeweils unterschiedliche Benutzertypen an. Die kostengünstigen Einsteigerprodukte von Google und Amazon sind beispielsweise hauptsächlich auf das Streaming von Videoinhalten und weniger auf die Gaming-Funktion hin ausgelegt. Zwar stehen Ihnen hier schon einige Spiele zur Verfügung, der klare Schwerpunkt liegt dabei allerdings bei der Übertragung von Videos. Ganz ähnlich verhält es sich beim Apple TV 4. Dieses Produkt dürfte hauptsächlich Anwender ansprechen, die bereits über andere Apple-Produkte verfügen. Hiermit lassen sich dann über Airplay sämtliche Bildschirminhalte ganz einfach auf den Fernseher übertragen.
Achten Sie bei der Kaufentscheidung zudem auf die maximal unterstützte Streamingqualität. Denn nur der Google Chromecast Ultra, der Amazon Fire TV und die Nvidia-Shield-Produkte unterstützen eine Wiedergabe in 4K-Qualität. Bei den anderen müssen Sie sich mit einer Auflösung bis maximal 1080p zufriedengeben. Wenn Ihr Fernsehgerät jedoch lediglich in SD-Qualität auflösen sollte, können Sie diesen Aspekt vernachlässigen.
Vergewissern Sie sich außerdem, dass das von Ihnen auserkorene Produkt die von Ihnen gewünschten Streamingdienste sowie die jeweiligen Inhalte unterstützt. So können Sie beispielsweise nicht mit einem Nvidia Shield TV auf die Inhalte der Maxdome-Plattform zugreifen. Auch lassen sich Amazon-Videoinhalte mit dem Chromecast lediglich über den Chrome-Browser streamen. Das ist auf Dauer ein wenig umständlich. Informieren Sie sich aus diesem Grund vorab auf den Herstellerseiten über die kompatiblen Anwendungen und verfügbaren Dienste. Wenn Sie sich noch nicht auf einen bestimmten Videostreamingdienst festgelegt haben, dann sollten Sie Ihre Entscheidung anhand der zur Verfügung gestellten Inhalte treffen. Um zum Beispiel die Erfolgsserie „The Man in the High Castle“ sehen zu können, müssen Sie den Amazon-Videodienst nutzen.
