Für den 9. September 10 Uhr US-Westküstenzeit beziehungsweise 19.00 Uhr deutscher Zeit hatte Apple in das Flint Center for the Performing Arts in Cupertino geladen. Dabei handelt es sich um einen historischen Ort, weil Steve Jobs dort am 24. Januar 1984 den Apple Macintosh vorgestellt hat. Zusammen mit dem legendären Werbelicp „1984“ von Ridley Scott. Dort ließ Apple sogar eigens ein Gebäude für den heutigen Event errichten, für den Apple mit den Worten “Wish we could say more” (“Wir wünschten wir könnten mehr sagen”) einlud.
Wie immer ging der Apple Online Store einige Stunden vorher offline.

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©iPhone 6 und iPhone Plus, Apple Pay und die Apple Watch

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Tim Cook trat als Erster auf die Bühne. Cook betonte die historische Bedeutung des Ortes. Hier habe Steve Jobs den Macintoth vorgestellt, erinnerte er das Publikum. Und heute wäre wieder so ein historischer Tag. In der Tat, das war es.

iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Denn Apple-Manager Phil Schiller stellte das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus vor – ein Riesensprung für die Entwicklung des iPhones. Die beiden neuen Modelle haben Retina HD Displays. Die neuen Display-Größen: 4,7 Zoll (1334 x 750 Pixel und 326ppi) und 5,5 Zoll (1920 x 1080p bei 401ppi). Das iPhone 6 stellt also 1 Million Pixel dar und das iPhone 6 Plus über 2 Millionen Pixel. Neue Gesten sollen auch weiterhin die Einhandbedienung ermöglichen.

Das iPhone 6 ist 6,9 Millimeter dünn, das 6 Plus 7,1 Millimeter (zum Vergleich das iPhone 5s: 7,6 mm).
Weil die iPhones größer sind, ist der Sperrknopf an die rechte Seite gewandert. Bei manchen Smartphones ist das störend, weil man mit der Handinnenseite versehentlich darauf drücken kann. Beim iPhone 6 ist der Knopf dem Anschein nach weit genug oben, damit dies nicht passiert.
Erster Vergleich: iPhone 6 Plus vs. Galaxy Note 4, LG G3 und Co.
Das iPhone 6 Plus bietet nun wie das iPad einen Landscape-Modus und eine erweiterte Tastatur.

Prozessor
Ein neuer Apple A8 64-bit-Prozessor treibt die iPhone 6-Modelle an. Die Anzahl der Transistoren wurde gegenüber dem A7 verdoppelt auf 2 Milliarden. Er soll um 25 Prozent schneller sein. Die GPU soll sogar um bis zu 50 Prozent schneller sein. Das iPhone 6/Plus hat jetzt ein Barometer eingebaut, um den Luftdruck zu messen. Auch Bewegungen soll es besser erfassen können. Das iPhone 6 soll also auch Rad fahren als Tätigkeit erkennen und messen können, zusätzlich zum Joggen und Gehen, was das iPhone 5S schon konnte.

Akku
Trotz höherer Leistung soll die Akkulaufzeit der neuen Geräte ungefähr der der Vorgänger entsprechen. Das iPhone 6 Plus soll sogar eine etwas bessere Laufzeit haben. So sollen mit dem iPhone 6 Plus 12 Stunden LTE-Surfen möglich sein oder man kann mit dem iPhone 6 Plus bis zu 80 Stunden Musik hören. Beim iPhone 6 sind es 50 Stunden Audio-Genuss und 10 Stunden LTE-Surfen.
Zwei iPhones, eine Richtung – alle Details zum iPhone 6
LTE
LTE wird bis 150 Mbps unterstützt. Auf 20 LTE-Bändern. Neu ist der Support für VoLTE (Voice of LTE) und WiFi-Calling. Apple ermöglicht durch Kombination von LTE und WiFi Telefonate über das Wifi-Netzwerk, wenn der Empfang über Mobilfunk schwächelt. Und eben Telefongespräche über LTE. Das verspricht eine bessere Qualität. WLAN AC wird nun ebenfalls unterstützt.
Kamera des iPhone 6
Eine 8MP-iSight-Kamera macht die Aufnahmen. Sie hat einen optischen und einen elektronischen Bildstabilisator, der auch das Gyroskop des Smartphones nutzt. Bei Videos kann die Kamera für Zeitlupenaufnahmen 240 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Eine optische Bildstabilisierung haben bereits eine Reihe von Android- und Windows-Phone-Smartphones. Jetzt auch das iPhone 6 Plus. Beim iPhone 6 kommt weiterhin eine digitale Bildstabilisierung zum Einsatz.
iPhone 6: Das bietet die neue Kamera
Videos sind mit bis zu 1080p und 30 oder 60 fps möglich. Zeitlupen-Videos mit bis zu 240 fps.

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Preise in den USA und in Deutschland
Das iPhone 6 kostet in den USA 199 Dollar (16 GB), 299 Dollar (64 GB) und 399 US-Dollar (128 GB).
Das iPhone 6 Plus kostet 299 Dollar (16 GB), 399 Dollar (64 GB) und 499 US-Dollar (128 GB).
Alle US-Preise verstehen sich mit Mobilfunkvertrag!
Ab 19. September sollen das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus auch in Deutschland verfügbar sein. Vorbestellungen sind ab Freitag (12.9) möglich.
In Deutschland verkauft Apple das iPhone 6 in Gold, Silber oder Spacegrau für 699 Euro für das 16 GB-Modell, 799 Euro für das 64 GB-Modell und erstmals als neues 128 GB-Modell für 899 Euro.
Das iPhone 6 Plus wiederum gibt es in Gold, Silber oder Spacegrau für 799 Euro (16 GB), 899 Euro (64 GB) und 999 Euro für das neue 128 GB Modell.
Übrigens: iOS 8 wird ab dem 17. September erhältlich sein.
iOS 8: Optimiert für das iPhone 6
Apple Pay: Der neue Bezahldienst
Weil Apple nun auch NFC-Funktionalität einbaut, wird das iPhone reif fürs Bezahlen. Der Bezahldienst hört auf den Namen Apple Pay und steht zunächst nur in den USA zur Verfügung.
Lesen Sie mehr bei unserer Schwesterpublikation Macwelt: Apple Pay: Das iPhone wird zur digitalen Kreditkarte
In Kombination mit Touch ID und einer Sicherheitsfunktion, die alle Bezahlinformationen verschlüsselt. Dazu müssen alle Kreditkarten bei Passbook gespeichert werden. Mit Find My iPhone soll man alle Transaktionen und die Finanzdaten von einem gestohlenen iPhone entfernen können.
AmEx, MasterCard und VISA gehören zu den ersten Kooperationspartnern. In den USA soll man mit Apple Pay bei Subway, McDonalds, in Supermärkte und natürlich in Apple Stores bezahlen können. Apple Pay startet in den USA im OKtober.

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One more thing: Apple Watch
Apple Watch heißt also die Smartwatch von Apple. Und nicht iWatch. Sie soll das persönlichste Gerät sein, das Apple jemals vorgestellt hat. Mit ihr soll man über das Handgelenk kommunizieren können. Die Uhrzeit soll via Internet extrem genau synchronisiert werden. Mit einer Abweichung von nur 50 ms.
Apple Watch vs. Android-Uhren: Wer tickt besser?
Die Apple Watch besitzt Funktionen zur Fitness- und Gesundheitsüberwachung. Und bietet ein Belohnungssystem für Bewegung.
Zentrales Bedienelement ist die Digital Crown, das Steuerrad an der Seite. Damit scrollt und zoomt man und navigiert durch das Menü, ohne den Bildschirm zu bedecken. Mit Handgelenksbewegungen beziehungsweise Gesten bedient man das Display.

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Der Sprachassistent Siri ist ebenfalls mit an Bord. Kurze Nachrichten und Antworten sind damit möglich. Im Unterschied zur Samsung Gear S ist jedoch kein 3G-Chip verbaut, die Apple Watch ist also kein Smartphone-Ersatz. GPS und WLAN sind jedoch vorhanden.
Der Bildschirm ist ein flexibles Retina-Display aus Saphir-Glas. Die Uhr gibt dem Träger zudem haptisches Feedback, beispielsweise wenn Nachrichten eintreffen. Der eingebaute Lautsprecher ist wasserfest. Ein S1-Chip treibt die Apple Watch an. Licht-empfindliche LEDs und Infrarotsensoren sind ebenso eingebaut wie Photosensoren und ein Pulsmesser.

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Aufgeladen wird die iWatch kabellos. Per Induktion. Sowohl das Aussehen als auch die Funktionen kann der Träger individuell gestalten. So kann man sich beispielsweise die Position von Planeten anzeigen lassen. Oder die Mondphasen. Von der Apple Watch aus kann man auch die Musik auf dem iPhone oder auf dem Mac steuern.
Lesen Sie mehr bei unserer Schwesterpublikation Macwelt: Apple Watch: Apple will an unser Handgelenk
Die Apple Watch kann navigieren und Karten anzeigen, Twitter-Tweets anzeigen und bei kooperierenden Hotels die Hotelzimmer aufsperren. Eine BMW-App zeigt den Ladestand des Elektroautos an. Und zeigt den Standort des Wagens auf einer Karte an. Ebenso werden Nahverkehrsverbindungen angezeigt. Außerdem gibt es Apps für das Smart Home, Sport-Apps und Gesundheitsapps. Vor allem von Third-Party-Unternehmen dürften in Zukunft viele Apps kommen.
Die Fitness-App zeichnet alle Aktivitäten auf und die Workout-App gibt Tagesziele für den sportlichen Ausgleich vor. Die Apple Watch wird so zum persönlichen Fitness-Trainer.
Die Apple Watch gibt es in zwei unterschiedlichen Größen und in drei verschiedenen Ausführungen: AppleWatch, AppleWatch Sport, AppleWatch Edition. Dazu gibt es unterschiedlich farbige Armbänder.
Preise und Verkaufsstart
Die Preise beginnen bei 349 US-Dollar. Anfang 2015 soll die Apple Watch erhältlich sein. Apple führt die Apple Watch zwar schon in seinem deutschen Online-Store, allerdings ohne Preisangaben.

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Der große Nachteil
Ein iPhone ist jedoch Voraussetzung. Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Apple Watch allein lässt sich nicht nutzen. Die Apple Watch ist dabei abwärtskompatibel bis zum iPhone 5. Laut Apple könnten damit über 200 Millionen Menschen die Apple Watch nutzen.