Mit dem Chromecast-Stick von Google lassen sich im heimischen WLAN Inhalte von Ihrem Mobilgerät (Android und iOS) sowie vom Chrome-Browser auf den Fernseher im Wohnzimmer übertragen. Dies funktioniert mit jedem TV-Gerät, das über einen HDMI-Eingang verfügt. War die Zahl der Apps mit Chromecast-Anbindung anfangs stark beschränkt, unterstützen nun Hunderte die Funktion – so kostengünstig und bequem kommt man ansonsten nicht an ein Smart-TV. Kompatibel ist der Stick mit den mobilen iOS-Geräten sowie Android-Smartphones und -Tablets. Mit Windows- oder Mac-Rechnern lässt sich der Stick ebenfalls nutzen. Chromecast gibt nativ nur Inhalte aus dem Internet wieder, nicht aber von lokalen Geräten. Der Stick streamt verschiedenste Multimedia-Inhalte wie etwa Filme, Serien, TV-Sendungen, Musik, Fotos und sogar Spiele direkt aus dem Netz, die Smartphone- beziehungsweise Tablet-App (für Android, iOS und Windows Phone) gibt lediglich einen Steuerbefehl in Form einer Abspiel-URL. Das Mobilgerät selbst kann man derweil anderweitig verwenden. Nur beim Übertragen über die Chromecast-Erweiterung des Chrome-Browsers werden die Inhalte über den PC selbst abgespielt.
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Die Chromecast-Geräte
Mittlerweile gibt es im Handel insgesamt drei unterschiedliche Chromecast-Modelle. Darunter befinden sich die zwei Chromecast-Sticks der ersten und zweiten Generation wie auch der Chromecast Audio.

Google Chromecast 1: Die erste Version des smarten TV-Sticks brachte Google in Deutschland im Jahr 2014 auf den Markt. In den USA war das Gerät schon ein Jahr zuvor verfügbar. Mit dem kleinen Gadget für 35 Euro lassen sich Audio- und Videoinhalte über das WLAN streamen. Dabei unterstützt es die Standards WLAN 802.11b/g/n (802.11n lediglich mit 2,4 GHz). Die maximale Auflösung bei der Videoausgabe beträgt 1080p. Für die sichere Übertragung der Inhalte sollen die WLAN-Verschlüsselungsstandards WEP, WPA sowie WPA2 sorgen. Zudem ist der TV-Stick CEC-kompatibel. So stehen Ansteuerungsfunktionen wie „One Touch Play“, „System Standby“, „One Touch Record“ et cetera zur Verfügung. Über das im Lieferumfang enthaltene USB-Kabel und das Netzteil versorgen Sie den Chromecast mit Strom.

Gogle Chromecast 2: Während der Chromecast-TV-Stick der ersten Generation noch recht stark an einen USB-Stick erinnerte, hat Google das Design für das Nachfolgemodell komplett überarbeitet. So präsentiert sich das 39 Euro teure Gadget in einem neuen, runden Look und ist in insgesamt drei Farben verfügbar. Neben dem neuen Aussehen hat sich auch die WLAN-Leistung des Geräts verbessert. So bietet es jetzt Unterstützung für die WLAN-Standards 802.11 b/g/n/ac (2,4 GHz / 5 GHz). Wie das Vorgängermodell unterstützt auch der Chromecast 2 die Sicherheitsstandards WEP, WPA und WPA2. Außerdem sollen nun insgesamt drei separat integrierte Antennen für einen maximal guten WLAN-Empfang sorgen.

Chromecast Audio
Neben dem TV-Chromecast-Stick hat Google auch für Musikenthusiasten ein praktisches Streaminggerät parat: den Chromecast Audio. Mit dem kleinen Gadget machen Sie Ihre Boxen WLAN-fähig. Dabei unterstützt das Gerät laut Herstellerangaben verlustfreies High-Resolution Audio, auch bekannt als HD-Audio. Mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenkabel schließen Sie das Gerät einfach an Ihren Lautsprecher an und können sodann Musik von Ihrem mobilen Gerät streamen. Auch die Lautstärke passen Sie von Ihrem Mobilgerät aus an.

Installationsanleitungen
Für die Einrichtung der Chromecast-Geräte sind jeweils nur wenige Schritte erforderlich. PC-WELT verrät Ihnen, wie die Installation im Detail funktioniert: Chromecast-TV-Sticks: Eingerichtet ist der 30 Gramm leichte Stick wirklich schnell: Einstecken in eine der HDMI-Buchsen am Fernseher, mit dem mitgelieferten Netzteil oder einem USB-Kabel über eine freie USB-Buchse des TV-Geräts mit Strom versorgen und einschalten. Zum Einrichten, Steuern und Abspielen braucht man noch die kostenlose Google-Cast-App (Android, iOS und Windows Phone). Öffnen Sie die Anwendung und stimmen Sie danach der Datenschutzerklärung zu. Wählen Sie jetzt unter dem Reiter „Geräte“ den Punkt „Chromecast“. Bestätigen Sie Ihre Eingabe per „Einrichten“. Vergleichen Sie dann die Zahlenkombination, die Ihr Fernsehgerät anzeigt mit dem Code auf Ihrem Mobilgerät und tippen Sie auf „Ich sehe den Code“, falls beide übereinstimmen. Stellen Sie nun über die App eine WLAN-Verbindung für Ihren TV-Stick her. Hierzu wählen Sie das entsprechende Netz und geben das zugehörige Passwort ein. Wichtig: Ihr Smartphone muss mit dem gleichen WLAN verbunden sein wie Ihr Chromecast-Gerät.

Chromecast Audio: Verbinden Sie mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenkabel Ihren Chromecast Audio mit der Box, über die Sie Musik hören wollen. Verbinden Sie den Streaming-Stick außerdem mit einer Stromquelle. Danach installieren Sie die Google-Cast-Anwendung auf Ihrem Mobilgerät. Öffnen Sie die App zum ersten Mal, müssen Sie zunächst die Datenschutzerklärung akzeptieren und sich im Anschluss daran mit Ihrem Google-Konto anmelden. Wählen Sie jetzt unter „Geräte“ die Option „Chromecast Audio“ und tippen Sie danach auf „Einrichten“. Mithilfe eines Tonsignals können Sie die Verbindung testen. Tippen Sie hierfür auf die Option „Testton abpsielen“. Schließen Sie die Konfigurierung ab. Als Letztes wählen Sie das richtige WLAN-Netz aus, mit dem Sie den Chromecast Audio verbinden möchten, und geben das entsprechende Passwort ein.

Die besten Chromecast-Apps
Damit Sie den vollen Funktionsumfang Ihres Chromecast-TV-Sticks nutzen können, müssen Sie Apps auf Ihrem Mobilgerät installieren. Auf dieser Seite finden Sie eine Auflistung sämtlicher Apps, die für Ihre Google- Chromecast-Geräte kompatibel sind. Streamingdienste für Serien und Filme: Diverse Film- und Serien-Streamingdienste wie etwa Netflix , Sky Online und Maxdome bieten kompatible Apps für die Chromecast-TV-Sticks. Natürlich ist auch Google Play Movies & TV verfügbar. Ihre Lieblingsserien oder -filme sind dadurch jederzeit verfügbar. Abhängig vom Anbieter sind monatlich Gebühren fällig. Ein Basis-Netflix-Abo kostet etwa nach einem ersten Gratis-Monat 7,99 Euro monatlich. Hier können Sie mit maximal einem Gerät auf die Filme und Serien zugreifen. Für 9,99 Euro lässt sich das Angebot auf zwei Geräten gleichzeitig nutzen, für 11,99 Euro auf vier Geräten.

Bei Sky Online müssen Sie sich für eins der drei angebotenen Pakete entscheiden: Das „Entertainment“- Paket für 9,99 Euro im Monat, das „Cinema“-Paket für 14,99 Euro im Monat und das „Supersport“-Paket für 14,99 Euro pro Tagesticket. Ein Maxdome-Abo liegt in einer ähnlichen Preisklasse. So schlägt ein monatliches Abonnement nach einem ersten kostenlosen Testmonat auch mit 7,99 Euro zu Buche. Wenn Sie lediglich einzelne Filme oder Serien sehen wollen, dann können Sie diese über die App Google Play Movies & TV entweder kaufen oder für einen deutlich geringeren Preis auch ausleihen. Bei der Qualität lässt sich zwischen HD und SD wählen.

TV-Mediatheken & Co.: Auch auf Fernsehsendungen können Sie mit dem Google Chromecast zugreifen. Verschiedene Fernsehsender wie beispielsweise der BR , das ZDF sowie die ProSieben-Sat1.Media-Gruppe bieten spezielle Mediatheken-Apps für den Google Chromecast an. Wenn der von Ihnen gewünschte Fernsehsender keine solche Applikation in petto hat, könnte die Anwendung Zattoo eine adäquate Alternative sein. Die App bietet einen kostenlosen Online-Stream von insgesamt 78 Fernsehsendern, darunter Das Erste, ZDF, 3Sat, NDR, WDR, SWR, MDR, Sport1, DMAX, KIKA, N24, Arte, Phoenix und viele mehr. Inhalte in HD-Qualität ohne Werbeunterbrechung liefert Ihnen das HiQ-Paket von Zattoo. Hierfür sind entweder 1,59 Euro täglich, 9,99 Euro monatlich, 27,99 Euro für drei Monate oder 99,99 Euro für ein Jahr fällig. Hier können Sie auch auf die Sender ProSieben, Sat1, Kabel1, Sixx, RTL, RTL2, Vox et cetera zugreifen. Gratis-Videos und Sendungen bietet die Youtube-App.

Musik-Streamingdienste und Radio-Apps: Musikfans kommen beim Chromecast ebenfalls auf ihre Kosten. So tummeln sich im Play Store verschiedene Anwendungen von Musik-Streamingdiensten. Zu den beliebtesten Anwendungen gehören dabei Google Play Music , Spotify , Deezer und Juke . Ein Abo kostet hier jeweils etwa 10 Euro im Monat. Neben Musik-Streamingdiensten finden Sie im App Store eine Vielzahl von Radio-Apps. Darunter sind etwa Tunein-Radio , Radio.net , Audials Radio , Orange Radio und viele mehr. Spiele: Außer den TV- und Musikanwendungen bietet der Google Play Store zahlreiche Spiele, die sich mit Ihrem Chromecast-Gerät verwenden lassen. Hierbei folgen Sie dem Spielverlauf auf dem TV-Bildschirm und setzen Ihr Smartphone als Steuerungselement ein. Neben dem Spiel Alien Invaders finden Sie im App Store darüber hinaus Tricky Titans , Angry Birds Go sowie das Big Web Quiz .

Die besten Tipps und Tricks
Neben den bisher genannten Funktionen haben die Chromecast-Geräte weitere praktische Features in petto. PC-WELT hat die besten Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.
Siehe auch: Chromecast-Stick über TV-Fernbedienung steuern
Smartphone-Bildschirm/ Audio streamen: Um andere Inhalte wie zum Beispiel Ihre Fotos, aufgenommene Videos oder Browser-Inhalte auf den großen TV-Bildschirm zu übertragen, bietet der Chromecast-TV-Stick eine praktische Lösung an: So können Sie den Smartphoneoder Tablet-Bildschirm direkt auf das Fernsehgerät streamen. Öffnen Sie hierfür die Google- Cast-Anwendung auf Ihrem Mobilgerät. Tippen Sie danach oben links auf die drei horizontalen Striche, um das App-Menü aufzuklappen oder wischen Sie vom linken Bildschirmrand nach rechts. Wählen Sie nun die Option „Bildschirm/ Audio streamen“. Entscheiden Sie sich für das jeweilige Chromecast-Gerät. Anschließend gibt Ihr Fernseher den Bildschirm Ihres Mobilgerätes wieder. Wenn Sie den Bildschirmstream beenden möchten, dann berühren Sie ganz einfach die Schaltfläche „Verbindung trennen“.

Chromecast-Stick über TV-Fernbedienung steuern: Bislang konnte man den Chromecast-Stick ausschließlich über die Abspiel-Apps auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Nach dem Firmware-Update auf die Version 27946 unterstützt die in den Fernseher eingesteckte Hardware nun auch den HDMI-CEC-Standard (Consumer Electronics Control). Damit ist es prinzipiell möglich, verschiedene Unterhaltungselektronikgeräte komponentenübergreifend anzusteuern. Beim Chromecast-Stick bedeutet das konkret, dass sich aktuell das Abspielen beispielsweise von Youtube-Videos auch über die Fernbedienung des Fernsehgerätes anhalten und wieder fortsetzen lässt – vorausgesetzt, das TV-Gerät unterstützt HDMI-CEC ebenfalls. Je nach Fernseher ist dazu gleichfalls ein Firmware-Update erforderlich. Hinzu kommt, dass manche TV-Hersteller den Standard anders nennen, beispielsweise Anynet+ (Samsung), Bravia Sync (Sony), Easylink (Philips) oder Simplink (LG). Fernsehgeräte, die bereits mehrere Jahre alt sind, unterstützen HDMI-CEC meist nicht. Derzeit ist bei Chromecast-Apps die Fremdsteuerung auf Start, Stopp und Pause beschränkt, andere Funktionen wie das Spulen arbeiten noch nicht.

Inhalte des PC-Browsers auf den Fernseher übertragen: Beim Chromecast-Stick legt Google den Fokus klar auf Smartphone und Tablet, doch auch das Streamen der Browser-Inhalte vom Rechner und Notebook ist kein Problem. Voraussetzung zum Übertragen des PC- oder Notebook-Inhalts ist der Chrome-Browser. Zusammen mit der Chromecast-Erweiterung lassen sich damit Inhalte sowohl von Windows- und Linux-PCs als auch vom Mac auf den Fernseher im Wohnzimmer übertragen. Nach dem Herunterladen genügt ein Klick auf das Cast-Symbol rechts oben im Browser und die Auswahl des Sticks, schon wird der PC-Monitor auf das TV-Gerät gespiegelt.

Audiogruppen erstellen: Mehrere Chromecast- Audio-Geräte lassen sich zu Gruppen zusammenfassen. So können Sie Ihre Musik auf mehreren Boxen oder sogar in mehreren Zimmern gleichzeitig abspielen. Um mehrere Geräte zu einer Gruppe zusammenzufügen, öffnen Sie die Google-Cast-Applikation auf Ihrem Mobilgerät und tippen auf „Geräte“. Wählen Sie nachfolgend ein Chromecast-Audio-Gerät aus, berühren Sie die drei Punkte oben rechts in der jeweiligen Schaltfläche und sodann die Option „Gruppe erstellen“. Sie haben jetzt die Möglichkeit, einen Namen für die Gruppe festzulegen wie zum Beispiel „Wohnbereich“. Wählen Sie als Nächstes per Antippen weitere Geräte, die Sie zu der Gruppe hinzufügen wollen. Bestätigen Sie Ihre Auswahl über die Schaltfläche „Speichern“. Sie finden daraufhin die Gruppe unter dem Reiter „Geräte“.

Chromecast-Audio-Gastmodus verwenden: Damit auch Ihre Gäste Ihr Chromecast Audio benutzen können, ohne dass Sie ihnen gleich Ihr WLAN-Passwort anvertrauen müssen, hat Google dem Gerät einen praktischen Gastmodus spendiert. Auf diese Weise lässt sich das Gadget auch mit Smartphones koppeln, die nicht das gleiche WLAN nutzen. Um die Funktion einzusetzen, müssen Sie sie in der Google- Cast-App zuerst aktivieren. Gehen Sie auf den Reiter „Geräte“ und tippen Sie auf die drei Punkte neben Ihrem Chromecast-Audio-Gerät. Wählen Sie nun die Option „Gastmodus“ und aktivieren Sie den Schieberegler. Dann ist das Chromecast-Gerät für andere Nutzer mit kompatiblen Apps verwendbar. Bei der Benutzung von Spotify erscheint eine Schaltfläche „Verfügbare Geräte“. Berühren Sie diese und die App zeigt Ihnen die Chromecast-Audio-Geräte in Ihrer Nähe an. Um Musik über den Chromecast Audio zu streamen, müssen Sie allerdings Spotify-Premium-Kunde sein.
