Mitte Mai hat der Europäische Gerichtshof Suchmaschinen dazu verpflichtet, Links zu sensiblen persönlichen Daten auf Anfrage aus den Suchergebnissen zu verbannen. Seit Ende Juni versucht Google nun, dieses so genannte „ Recht auf Vergessen “ umzusetzen. Dabei macht nicht nur die schiere Anzahl der Anfragen, sondern auch die Gewichtung der Anträge Probleme. In einer offiziellen Stellungnahme spricht der Suchmaschinen-Riese in dieser Woche über die Stolpersteine und gibt erste Zahlen zur Länder-Verteilung der Löschanfragen bekannt. Demnach seien seit 18. Juli über 91.000 Anträge zur Löschung von insgesamt 328.000 Links bei Google eingegangen. Die meisten Anfragen kommen dabei aus Frankreich und Deutschland. Beide Länder besetzen mit rund 17.500 und 16.5000 Links die Spitzenplätze in den internen Google-Lösch-Charts. Großbritannien, Spanien und Italien rangieren auf den Plätzen drei bis fünf.
Google gründet einen Lösch-Beirat
Die Bearbeitung der Anträge sei teilweise schwierig. Einige Anfragen würden so unter anderem ungenaue oder falsche Begründungen beinhalten, beispielsweise wenn sich die Antragsteller in Bezug auf ein Verbrechen nicht in Schwierigkeiten bringen wollen. Google versuche bei der Einhaltung des Rechts auf Vergessen den Spagat zwischen Informationsfreiheit und der Wahrung der Privatsphäre zu schaffen. Bis die richtige Balance gefunden ist, wird der Konzern aber wohl noch einige Prügel von Medienvertretern und Nutzern einstecken müssen.