Nachdem Microsoft den allgemeinen Support für Windows XP eingestellt hat und keine Sicherheitslücken mehr schließt, ist ein guter Schutz vor Malware um so wichtiger. Die meisten Antivirushersteller haben angekündigt, sie würden ihre Schutzlösungen für Windows XP noch einige Zeit mit Updates versorgen , zum Teil sogar länger als zwei Jahre. Microsoft will seine Gratislösung Security Essentials noch bis Mitte Juli 2015 aktualisieren. Die neuesten Produktversionen laufen allerdings tendenziell erst ab Vista. Im Prüflabor des Magdeburger AV-Test Instituts haben sich 22 Antiviruslösungen einem zweimonatigen Test unterzogen, um eines der begehrten Zertifikate zu erhalten. Microsofts Security Essentials ist wie immer außer Wertung mitgetestet worden; es dient als untere Messlatte. Nach oben setzt die erreichbare Höchstpunktzahl das Limit – mehr als 100% geht nicht. Geprüft werden die drei Kriterien Schutzwirkung , Systembelastung und Benutzbarkeit . Letztere setzt sich aus den Fehlalarmen zusammen, die eine Schutz-Software beim Download, Installieren und Ausführen harmloser Programme sowie beim Besuch unbedenklicher Websites produziert. In jeder Kategorie sind maximal sechs Punkte zu erzielen, insgesamt also 18. Erreicht ein Produkt in jeder Kategorie mindestens einen Punkt sowie insgesamt zehn Punkte oder mehr, erhält es ein Zertifikat.

Beim Zertifikatstest im Mai und Juni haben gleich drei Bewerber die Höchstpunktzahl erzielt: Bitdefender, Kaspersky und erstmalig auch Panda. Dem spanischen Hersteller ist offenbar mit der neuen Version 3.0 seiner Software Cloud Antivirus Free ein guter Wurf gelungen. Es ist das erste Mal, dass eine Gratislösung 18 Punkte erreicht. Mehr als die Hälfte der Kandidaten erreicht immerhin bei der Schutzwirkung die volle Punktzahl. Die Ergebnistabelle ist nach der letzten Spalte sortiert, in der die in den drei Kategorien erreichten Punkte anders gewichtet werden (3:1:1) als bei AV-Test (1:1:1, vorletzte Spalte). Dadurch rückt die wichtige Schutzwirkung stärker in den Vordergrund. Der Einfluss dieser Gewichtung auf die Reihenfolge ist allerdings in letzter Zeit nur noch marginal. Am unteren Ende der Skala rangiert zum wiederholten Mal der südkoreanische Hersteller Ahnlab. Dessen 50 US-Dollar teure V3-Software schneidet sogar noch schlechter ab als Microsofts Gratisangebot. Dafür gibt es kein Zertifikat.