Cyanogenmod (CM) besitzt bereits eine längere Historie und bietet seit 2008 alternative Firmware für Android-Smartphones und -Tablets auf Basis der aktuellen Firmware an. Dies ist besonders für Geräte interessant, bei denen der Hersteller den offiziellen Support bereits eingestellt hat. Seit Anfang November 2013 arbeiten die Entwickler an der aktuellen Version CM11, die auf Android 4.4 basiert. Diese hat aktuell den letzten Meilenstein M6 und damit einen recht stabilen Zustand erreicht. In der aktuellen Version werden offiziell bereits mehr als 50 Endgeräte unterstützt. Eine komplette Übersicht finden Sie direkt im Wiki des Herstellers unter https://wiki.cyanogenmod.org/w/Devices . In diesem Workshop erfahren Sie mehr über die Voraussetzungen zur Installation von CM11, über die beste Vorgehensweise und die ersten Schritte mit Ihrem neuen Smartphone. Darüber hinaus haben wir die wichtigsten Tipps und Tricks für Sie zusammengefasst, damit Sie das Optimum aus CM11 herausholen können.
Funktionsliste von CM11
- Über 11 Millionen aktive Installationen
- Aktuelle Android-Version 4.3 auch für viele ältere Smartphones
- Datenschutzmanager zur besseren Verwaltung der App-Rechte
- Gestensteuerung für den Sperrbildschirm
- Systemweiter Equalizer
- FLAC Audio Unterstützung
- Bessere Filterfunktion für Anrufe und SMS
- Verschlüsselte SMS
- Integrierter Open VPN Client
- Unterstützung für Tethering
- Übertaktungsmöglichkeiten für CPU
- Verbesserte Performance und Stabilität im Vergleich zur originalen Firmware

Neue Release-Strategie
Zuvor jedoch noch einige Worte zur Release- Strategie, da diese für Cyanogenmod-Neulinge ein wenig irritierend ist und da es aktuell auch einige gravierende Veränderungen in der Vorgehensweise gibt: CM hat bis CM11 M6 die Strategie von Meilensteinen und „Stable Releases“ verfolgt. Dies kommt besonders sicherheitsbewussten und eher unerfahrenen Anwendern entgegen, da die Implementierung einen mehr oder weniger vollständigen und funktionierenden Funktionsumfang angeboten hat. Der zentrale Grund für den Strategiewechsel sind die allerdings langen Zyklen zwischen einzelnen „Stable“-Versionen, die die Flexibilität der Veröffentlichung eingeschränkt hatten. Nichtsdestotrotz soll es alle vier Wochen „Releases“ geben, wie Community Manager Abhisek Devkota im CM-Blog ankündigte. Diese übernehmen die Nachfolge der „Stable“-Versionen; die finale Bezeichnung für diese Veröffentlichungen ist allerdings noch nicht geklärt. Ergänzend soll es auch weiterhin die „Nightly Build“-Versionen geben, mit denen die Programmierer schnell auf kritische Sicherheitslücken reagieren können und die den aktuellen Entwicklungsstand widerspiegeln.
Custom ROM: So tauschen Sie Ihr OS aus
CM-Entwicklungsstufen
In der aktuellen Welt von Cyanogenmod gibt es verschiedene Entwicklungsstati für eine Version. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, haben wir die zentralen Eigenschaften kurz für Sie zusammengefasst.
Nightly: Diese Version wird alle 24 Stunden neu generiert und enthält alle aktuellen Updates und neue Funktionen. Diese sind allerdings noch nicht immer vollständig getestet und daher eher experimenteller Natur. Die Version ist nur für erfahrene und geduldige Nutzer zu empfehlen.
M Snapshot oder Meilenstein: Zu einem bestimmten Entwicklungsstand wird ein Meilenstein definiert. Die Versionen sind stabiler als Nightly Builds, können aber noch einige Fehler enthalten. Release Candidate: Diese Version ist die letzte Entwicklungsstufe vor der Stable- Version und hat bereits einen hohen Qualitätsstand erreicht. Es gibt in der Regel einige funktionalen Unterschiede zu den Nightly-Varianten, da instabile Funktionen nicht integriert werden. Stable: Eine besonders qualitätsgesicherte Version, die allerdings nur in größeren Zeitabständen erscheint und bei der unter Umständen noch zentrale Funktionen fehlen und erst im Nachgang ergänzt werden. Achtung: Die Varianten werden sich mit der neuen Vorgehensweise ändern, jedoch gibt es dazu noch keine finale Veröffentlichung von Cyanogenmod.

Wichtiger Hinweis
Beim Rooten eines Android-Gerätes sowie beim Aufspielen eines Custom- ROMs erlischt die Garantie des Herstellers. Dies ist bei Problemen mit der Software zumeist kein Problem, da sich die originale Firmware wieder einspielen lässt. Sollte jedoch ein Hardware-Fehler auftreten und kein Rückspielen des originalen Betriebssystems mehr möglich sein, wird der Hersteller Ihre Garantieansprüche voraussichtlich ablehnen.
Eine sehr gute Quelle bei den vielfältigsten Problemen liefern Ihnen beispielsweise die Foren von XDA-Developers unter www.xda-developers.com oder Android-Hilfe unter www.android-hilfe.de . Auf beiden Websites werden die zentralen Probleme bei der Installation von Cyanogenmod in diversen geräteabhängigen Foren besprochen.
Wir haben die Anleitungen in diesem Artikel sorgfältig geprüft, kann jedoch keine Gewähr bei auftretenden Problemen oder direkten Support übernehmen.
Voraussetzungen für Cyanogenmod
Es gibt zwei zentrale Voraussetzungen für die Nutzung von Cyanogenmod: Zum einen müssen Sie zur Installation ein gerootetes Smartphone oder Tablet besitzen , zum anderen empfehlen wir Ihnen, dies nur auf einem unterstützten Endgerät zu versuchen. Natürlich ist es auch möglich, CM auf anderen Endgeräten zu installieren. In diesem Fall sollten Sie aber gute Kenntnisse im Umgang mit dem Android-Betriebssystem auf Entwicklerbasis mitbringen und einen Compiler „im Schlaf“ bedienen können.
Für die Verwaltung der Custom-ROMs benötigen Sie einen entsprechenden ROM-Manager auf Ihrem Smartphone. Die beiden Apps, die sich an dieser Stelle am besten bewährt haben, sind der ROM-Manager von Clockworkmod und der TWRP Manager (Team Win Recovery Project).

Clockworkmod: Kurzüberblick
Clockworkmod (CWM) ist ein Minibetriebssystem, welches primär zum Wiederherstellen der Systemfunktionalität dient. Es gibt mehrere Wege, um CWM zu installieren, wobei der Weg über die App ROM-Manager am einfachsten zu bewerkstelligen ist. Sie benötigen dann nur das passende CWM-Recovery-Image für Ihr Smartphone oder Tablet. Laden Sie dieses über die App oder von der Website des ROM-Managers unter https://clockworkmod.com/rommanager . Außerdem benötigen Sie die entsprechenden Konfigurationsdaten. Diese wählen Sie am besten direkt in der App über die Funktion „Recovery Setup ➞ Clockworkmod Recovery“ und die Funktion „Show all Devices“ aus. Um CWM Recovery zu installieren, fahren Sie Ihr mobiles Endgerät komplett herunter. Achten Sie darauf, dass der Schnellstartmodus des Betriebssystems deaktiviert ist. Starten Sie anschließend Ihr Gerät durch gleichzeitiges Drücken des Aus-Schalters und der Leiste-Taste, um den Boot-Loader aufzurufen. Gehen Sie mit der Leise-Taste auf den Punkt „Recovery“, und bestätigen Sie diesen mit der Lauter-Taste. Nach dem erneuten Booten sehen Sie die Oberfläche von CWM. In diesem Menü sehen Sie die zentralen Funktionen des Systems. Zur Navigation nutzen Sie die Lauter- und Leiser-Tasten, zum Bestätigen entweder die Home-Taste oder den An-/Aus-Schalter. Die aktuelle Version von CWM erlaubt auch bereits die Erkennung von Gesten für die Navigation. CWM zeigt im Fenster immer die aktuelle Aktion, deren Fortschritt sowie am Ende eine Fehleroder eine Erfolgsmeldung an. Eine komplette Übersicht aller Befehle und der dahinterliegenden Funktionen finden Sie beispielsweise in der Online-Dokumentation von Addictivetips .
Android rooten – Alle Details und Risiken

Letzte Vorbereitungen
Laden Sie sich die benötigten CM11-Installationsdateien am besten direkt von der Cyanogenmod-Website unter https://download.cyanogenmod.org herunter. Alternativ dazu stellt auch das Forum von XDA-Developers unter www.xda-developers.com immer die aktuellen „Stable“- und „Nightly Build“-Varianten zur Verfügung. Führen Sie vor der Installation ein Backup Ihres Smartphones durch. CWM bietet Ihnen dafür eine entsprechende Backup-Funktion an. Mit dieser gelingt ein einfacher und sicherer Weg zurück, falls die Installation von Cyanogenmod fehlschlagen sollte. Rufen Sie dazu die CWM-App erneut auf, und wählen Sie die Funktion „Neustart ins Recovery-System“ aus. Ihr Smartphone bootet anschließend neu und startet direkt CWM Recovery. Wählen Sie aus dem Menü den Punkt „backup and restore“ aus, sichern Sie anschließend mittels „backup to ➞ sdcard“ Ihr mobiles Endgerät. Wenn Sie auf den Google Play Store und die anderen Google-Apps nicht verzichten möchten, laden Sie diese aus dem Internet. Sie finden sie etwa unter www.androidfilehost.com/gapps . Kopieren Sie das CM-Image und optional auch die Google-Apps per USB vom Computer auf die Micro-SD-Karte oder den internen Speicher Ihres Smartphones.

Option 1: Mit CWM-App
Es gibt zwei Wege, um das Cyanogenmod-Image zu installieren. Falls Sie keine Google-Apps benötigen, bietet sich der direkte Weg über die CWM-App direkt unter Android an. In diesem Fall wählen Sie die Funktion „ROM von SD-Karte installieren“. Im folgenden Menü wählen Sie den Speicherort Ihres CM-Images aus und legen zusätzlich fest, ob das aktuelle ROM und die Caches vor der Installation gesichert werden sollen. In beiden Fällen legen Sie entsprechend den Schalter um und starten die Installation schließlich über „Neustart und Installation“.

Option 2: Mithilfe des Recovery-Modus
Alternativ bietet auch die textbasierte Oberfläche von CWM Recovery die notwendigen Funktionen: Löschen Sie zuvor die bestehenden Caches über die beiden Funktionen „wipe data ➞ factory reset“ sowie „wipe cache partition“. Zusätzlich finden Sie innerhalb der erweiterten Funktionen den Punkt „wipe dalvik cache“. Damit haben Sie ein aufgeräumtes System und eine gute Ausgangsbasis für die folgende Installation von Cyanogenmod. Diese starten Sie mit der Funktion „install zip“ aus dem Hauptmenü heraus und wählen Ihre CM-Installationsdatei. Möchten Sie die Google-Apps installieren, wiederholen Sie diesen Schritt mit dem zweiten Installationspaket. Damit haben Sie die grundlegende Installation abgeschlossen. Nach dem darauf folgenden Boot-Vorgang steht Ihnen CM in der aktuellen Version 11 zur Verfügung.

Der bequemere Weg
Nachdem Sie den ausführlichen Weg für die Installation von CM 11 kennengelernt haben, wollen wir Ihnen auch die schnelle Variante nicht vorenthalten. Diese funktioniert allerdings nicht mit allen Android-Geräten und setzt wie die vorige Methode ein gerootetes Endgerät voraus. Eine Liste mit getesteten Smartphones und Tablets finden Sie im CM-Wiki . Leider ist der Installer nicht mehr im Google Play Store zu finden. Deswegen benötigen Sie im ersten Schritt die APK-Datei sowie den Cyanogenmod-Installer für Windows .
Auch dieser Weg ist nicht frei von Risiken. Deswegen sollten Sie auch an dieser Stelle als erstes ein Backup Ihres Endgerätes durchführen. Laden Sie anschließend die APK auf Ihr Endgerät, und installieren Sie diese. Erlauben Sie zuvor die Installation von Apps aus unbekannten Quellen. Sie finden diese Option unter „Einstellungen ➞ Optionen ➞ Sicherheit“. Bevor Sie Ihr Endgerät mit Ihrem Computer verbinden, installieren Sie den CM-Installer für Windows und starten diesen. Der Installer funktioniert unter Windows ab Version Vista und setzt für die Ausführung Administrationsrechte voraus.

CM-Installer im Einsatz
Führen Sie die folgenden Aktionen nur aus, wenn der Akku Ihres Smartphones voll geladen ist, denn bei einer Unterbrechung des Installationsvorgangs könnte Ihr Smartphone oder Tablet danach nicht mehr nutzbar sein. Verbinden Sie nach der Installation der beiden Programme Ihren Computer per USB-Kabel mit Ihrem mobilen Endgerät. Nachdem Ihr Androide vom Windows-Programm erkannt wurde, nimmt dieses Verbindung mit dem Internet auf und lädt alle benötigten Daten herunter. An dieser Stelle haben Sie noch die Möglichkeit, sich gegen die Installation von CM auf Ihrem Endgerät zu entscheiden. Sonst starten Sie den Vorgang durch die Install-Taste. Als Erstes führt der Cyanogenmod-Installer einen Reboot Ihres Smartphones oder Tablets durch und startet dieses im Wiederherstellungsmodus. Achten Sie während dieser Phase besonders darauf, dass die Verbindung zwischen Computer und Endgerät nicht verloren geht und Ihr Computer nicht heruntergefahren wird. Der nächste Schritt, bei dem Sie aktiv eingreifen müssen, ist das Entsperren des Boot-Loaders. Der Cyanogenmod-Installer unterstützt Sie dabei bestmöglich und erklärt die notwendigen Schritte. Navigieren Sie mit dem Laufstärkeregler des Smartphones zum Punkt „Yes“, und bestätigen Sie diesen mit Hilfe des Ein-/Aus-Schalters. Cyanogenmod erklärt Ihnen, welche Aktionen im Folgenden durchgeführt werden und welche Folgen das Entsperren eines Boot-Loaders hat. Der Vorgang als solches kann einige Zeit dauern. Nach der erfolgreichen Durchführung sehen Sie am unteren Rand des Bildschirms die Meldung „LOCK STATE – unlocked“. Damit haben Sie es geschafft, und der Boot-Loader Ihres Smartphones oder Tablets ist entsperrt. Für die restliche Installation müssen Sie ein wenig Geduld aufbringen, bis der CM-Installer alle Aktionen durchgeführt hat. Am Ende winkt Ihnen eine blaue Puppe – das Maskottchen von CM – zu, und das System ist bereit für den Einsatz.
Update von Cyanogenmod
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Cyanogenmod auf dem aktuellen Stand zu halten. Bei ordnungsgemäßer Durchführung laufen Sie bei keiner davon Gefahr, Daten zu verlieren. Für die regelmäßigen Updates, die zu einer bestehenden CM-Version erscheinen, nutzen Sie am besten den integrierten Updater (siehe nächsten Punkt). Alternativ dazu, vor allem bei größeren Updates auf eine neue Android-Version, bietet sich alternativ auch ein Custom-Recovery an.

Aktualisierung per Updater
Ihre Cyanogenmod-Installation hat, wie die meisten Installationen anderer Hersteller, einen integrierten Update-Service. Mit diesem laden Sie beispielsweise neue Nightly-Builds, aber auch andere Aktualisierungen und installieren diese. Die Funktion finden Sie unter „Einstellungen ➞ Über das Telefon ➞ Cyanogenmod-Update“. Da es täglich eine neue Nightly-Build-Version gibt, findet der Updater bei regelmäßiger Überprüfung immer neu zu installierende Dateien. Da diese jedoch recht groß sind und unter Umständen auch die Stabilität des Systems gefährden, empfehlen wir Ihnen eine konservativere Vorgehensweise: Setzen Sie das Überprüfungsintervall entweder auf „Manuell“ oder einen entsprechend langen Zeitraum wie „Wöchentlich“. Darüber hinaus lässt sich das Update auch deutlich einschränken, wenn Sie nur neue stabile Versionen berücksichtigen. Diese waren in der Vergangenheit eher selten. Letzten Endes liegt es an Ihnen, wie viel Arbeit Sie investieren möchten und wie wichtig Ihnen ein vollständig funktionsfähiges Smartphone oder Tablet ist.

Update per Custom Recovery
Beim Custom Recovery gehen Sie analog vor wie bei der Erstinstallation von Cyanogenmod. Als Erstes benötigen Sie wieder das gewünschte Update von der Cyanogenmod-Website. Das Update führt auch auf diesem Weg normalerweise nicht zu einem Datenverlust. Zur Sicherheit sollten Sie an dieser Stelle trotz allem ein Backup Ihrer Daten durchführen. Die einzelnen Schritte sind nahezu analog der Erstinstallation über CWM. Für diese Form der Aktualisierung ist kein „Wipe“ oder „Full Wipe“ Ihres Geräts notwendig; alle Daten bleiben somit auch erhalten. Starten Sie anschließend Ihr Smartphone neu mit der aktualisierten Version von CM.
Pfiffige Tuning-Apps für Android

Der erste Start
Beim ersten Aufruf von Cyanogenmod sind vorab zahlreiche Grundeinstellungen zu hinterlegen, etwa die Systemsprache oder das Einrichten eines CM-Kontos. Sie werden mittels eines Assistenten durch diese Konfigurationsschritte geleitet. Spannend ist an dieser Stelle beispielsweise auch die Möglichkeit, direkt sichere SMS einzurichten, bei denen eine entsprechende Kommunikation immer verschlüsselt wird. Anschließend steht Ihnen CM für den ersten Einsatz zur Verfügung. Die Oberfläche erinnert stark an eine reine Android-Installation, wobei einige Google-Apps fehlen und dafür spezielle, von Cyanogenmod ausgewählte Anwendungen hinzugekommen sind.
Grundeinrichtung von Cyanogenmod
Wenn Sie bereits das Google-Apps-Paket installiert haben, können Sie sich direkt ans Herunterladen von Anwendungen aus dem Google Play Store machen. Es gibt jedoch darüber hinaus auch noch eine Reihe CM-spezifischer Einstellungen, die einen zweiten Blick wert sind. Die CM-spezifischen Konfigurationsmöglichkeiten sind ebenfalls innerhalb der Einstellungen untergebracht. Als Erstes fällt der Punkt „Profile“ auf, hinter dem sich eine Liste verschiedener Grundeinstellungen für das Endgerät verbirgt. Sie haben damit die Möglichkeit, eigene Einstellungen beispielsweise im Fahrzeug, in der Nacht oder bei der Arbeit auszuwählen. Dabei setzen Sie die Werte individuell für bestimmte Verbindungen, die Lautstärke für Apps und Funktionen sowie weitere Systemeinstellungen und passen diese an die gegebenen Rahmenumstände an.

Datenschutz für Apps
Eine weitere besonders interessante Funktion ist innerhalb der Rubrik „Datenschutz“ untergebracht und trägt ebenfalls den Namen „Datenschutz“. Mit dieser verwalten Sie direkt die einzelnen Zugriffsrechte von Apps. In der Grundauslieferung ist der Schutz deaktiviert. Setzen Sie für die Nutzung als erstes den Haken bei „Standardmäßig aktivieren“. Im Anschluss ist es möglich, für Ihre bereits installierten Apps die zugestandenen Berechtigungen einzeln zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Klicken Sie dazu eine Anwendung aus der Liste länger an, so Sie gelangen in die Detailansicht. In dieser sehen Sie alle angefragten und genehmigten Rechte der App. Diese lassen sich vom vorhandenen „Erlaubt“ alternativ in die Werte „Verweigert“ oder „Immer nachfragen“ verändern. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches der sinnvolle Wert ist, sollten Sie dies schrittweise ausprobieren und sich auf diese Weise an eine optimale Konfiguration herantasten, ohne die Stabilität der Anwendung zu gefährden.
CM wieder löschen
Sollte Ihnen das Experiment mit Cyanogenmod nicht gefallen, gibt es einen Weg zurück zu Ihrem ursprünglichen Betriebssystem. An dieser Stelle kommt das zu Beginn installierte CWM oder TWRP zum Einsatz. Beide bieten Ihnen die Möglichkeit, mit wenigen Klicks zu Ihrer ursprünglichen Installation zurückzukehren, sofern Sie ein Backup davon gemacht haben. Starten Sie Ihr Smartphone entweder direkt aus der CWM-App heraus im Recovery-Modus oder über die Power-Taste in Kombination mit der Leiste-Taste mit Umweg über den Boot-Loader. Rufen Sie anschließend direkt im Recovery- Manager die Funktion „backup and restore“ auf, und wählen Sie im Detailmenü die Wiederherstellungsübersicht mittels „restore from ➞ sdcard“ auf. Sie gelangen in eine Übersicht aller auf Ihrem Smartphone oder Tablet vorhandenen Sicherungen. Markieren Sie den Zustand, zu dem Sie zurückkehren möchten, und bestätigen Sie die Auswahl noch einmal mit „Yes“. Anschließend lädt CWM Recovery die Daten und spielt das alte Betriebssystem wieder ein. Bei dieser Aktion bleibt allerdings der Root-Zustand bestehen und ebenfalls der entsperrte Boot-Loader. Diese lassen sich nicht ohne Weiteres in den Urzustand zurücksetzen.

Fazit
Cyanogenmod 11 macht in seiner aktuellen Version bereits einen sehr guten Eindruck. Wir hatten für unsere Tests ein Moto G verwendet und mit den aktuellen Nightly Builds im täglichen Betrieb keine Probleme gehabt. Allerdings war die Installation ziemlich mühselig: Das Smartphone war bereits vor der Installation von CM auf Android Version 4.4. Dies hat riesige Probleme bereitet, denn schon beim Rooten und nach der Installation hing Cyanogenmod in einem Bootloop fest. An dieser Stelle halfen am Ende nur noch das Einspielen einer älteren Stock-Version von Android auf Basis von 4.3 und die erneute Installation von CM. Es gab dazu auch keine offiziellen Hinweise, lediglich in einem Forum fanden wir schließlich die Lösung. Dennoch: Cyanogenmod ist eine tolle Sache, jedoch benötigen Sie viel Geduld und Wissen, um die Software zu implementieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Dies sollten Sie sich immer vor Augen führen, bevor Sie die Software installieren. Sind Sie bereit, diesen Weg zu gehen, erhalten Sie eine interessante Alternative zur Standardauslieferung von Google und den Smartphone- Herstellern mit einigen sehr hilfreichen Zusatzfunktionen.