Microsoft hat heute Morgen mitgeteilt, dass im nächsten Jahr bis zu 18.000 Mitarbeiter ihren Hut nehmen müssen. 12.500 der entlassenen Microsoft-Mitarbeiter stammen aus den Bereichen, die Microsoft kürzlich von Nokia übernommen hat. Damit haben sich die Gerüchte bestätigt, nach denen der geplante Stellenabbau der größte der Unternehmengeschichte werden dürfte. Der jetzt bekannt gegebene Stellenabbau übertrifft damit noch einmal deutlich den Kahlschlag von 2009. Damals feuerte Microsoft 5800 Mitarbeiter.
Microsoft hat einen Brief von CEO Satya Nadella veröffentlicht, den dieser an seine Mitarbeiter geschrieben hat. Er betont darin die Notwendigkeit, Synergie-Effekte bei den “Nokia Devices and Services” voranzutreiben. Das würde zum Abbau von 12.500 Arbeitsplätzen führen. Microsoft würde jetzt damit beginnen, die ersten 13.000 Stellen abzubauen. Der Großteil der von den Entlassungen betroffenen Microsoft-Mitarbeiter soll innerhalb der nächsten sechs Monate informiert werden.
Die meisten Stellen sollen in der Handy-Produktion gestrichen werden. Die Smartphone-Entwicklung soll aber wie bisher auch in Finnland bleiben: In Salo für die Highend-Lumia-Modelle und in Tampere für die preiswerteren Modelle. In Peking, San Diego und im finnischen Oulo soll dagegen die Entwicklung eingestellt werden. Im vietnamesischen Hanoi sollen auch weiterhin Smartphones gefertigt werden, in geringerem Ausmaß auch noch in Peking und Dongguan. Von der Fabrik in Indien sprach Stephen Elop, der Chef der Microsoft Devices Group, nicht. Er hatte sich ebenfalls in einem Schreiben an die Mitarbeiter gewandt. Nadella soll in seinem wenig erfreulichen Schreiben aber auch angekündigt haben, dass Microsoft in anderen Bereichen neue Stellen schaffen wolle.
Nadella hatte zuvor den nötigen Wandel von Microsoft betont. Weg von den traditionellen Geschäftsfeldern Windows und Office, hin zu Cloud-Diensten und Mobile. In diesem Zusammenhang betonte Nadella auch, wie wichtig es sei, dass Microsoft seinen Marktanteil bei den Tablets steigere. Bisher sind die Surfaces keine Erfolgsgeschichte.
Etwas überraschend teilte Nadella mit, dass die Einstiegs-Smartphones Nokia X weitergeführt werden sollen. Allerdings sollen sie nicht mehr mit Android laufen, sondern mit Windows Phone. Und sie sollen dann zur Lumia-Produktfamilie gehören.
Stephen Elop teilte in einem eigenen Schreiben aber mit, dass Microsoft auch weiterhin Android-Geräte verkaufen wolle. Und zwar in ausgewählten Ländern, abhängig von den dortigen Bedingungen.
Am 5. Juni 2014 hat Microsoft weltweit exakt 127.104 Mitarbeiter beschäftigt, davon 61.313 in den USA. Der Stellenabbau würde demnach rund 14 Prozent der Mitarbeiter betreffen.
Am 22. Juli will Microsoft weitere Details bekannt geben.