Kann man mit dem TomTom Go 50 (5 Zoll/13 cm Bildschirmdiagonale, resistiver Touchscreen, Echtzeitverkehrsinformationen TomTom Traffic, Radarwarner, POI-Suche) im Straßenverkehr glücklich werden? Das wollten wir wissen und haben das derzeit preiswerteste TomTom-Navigationsgerät für Autos (UVP: 179 Euro) getestet.

Update 13.057 unbedingt installieren
Während unseres Testzeitraums veröffentlichte TomTom ein großes Update mit der Versionsnummer 13.057 für die Navigationssoftware. Dieses Update sollte man unbedingt aufspielen. Denn es bringt nicht nur einige neue Funktionen, sondern behebt offensichtlich auch einige nervige Fehler wie beispielsweise die Sortierbar- und Aufrufbarkeit der Icons für die Verkehrsereignisse (die vor dem Update eingeschränkt war).
Update für TomTom Go bringt Speak & Go und mehr
Updates immer installieren
Kurze Zeit später standen schon wieder einige Updates bereit. Nach deren Installation funktionierte die Sprachsteuerung deutlich besser. Als Besitzer eines TomTom Go-Navigationsgerätes sollte man also immer alle zum Download bereit gestellten Updates installieren. Ob und wie viele Updates bereit stehen, zeigt die MyDrive-Connect.Software auf dem PC automatisch an.
Allerdings hat der ständige “Update-Zwang” schon etwas lästiges. Eigentlich möchte man das PND ja ständig im Auto liegen lassen, statt es immer wieder mit dem PC zu verbinden. Auf unsere diesbezügliche Kritik antwortete uns Thomas Henkel, PR-Manager TomTom:
“Software-Updates sind mittlerweile die beste und einfachste Lösung, um Kunden-Optimierungen und Weiterentwicklungen schnell und unkompliziert zur Verfügung zu stellen. TomTom hat in den vergangen Wochen zwei wichtige Software-Updates für alle NAV4-Geräte veröffentlicht. Zudem gibt es kostenlose Kartenaktualisierungen, die über MapShare gemeldet werden. Diese werden tatsächlich mitunter täglich angeboten. Diese Updates beziehen sich jedoch nur auf das Kartenmaterial. Geräte-Software-Aktualisierungen (NavCore) gibt es in der Regel weitaus weniger.
Die NAV4-Software-Platform wurde mit Einführung der GO 5000/6000 Modelle letztes Jahr vorgestellt. Ähnlich wie bei Android-Telefonen arbeitet auch TomTom kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Software. Hierbei werden nicht nur Kundenwünsche berücksichtigt, sondern auch Funktionen ergänzt und verbessert wie zum Beispiel die Sprachsteuerung.
TomTom empfiehlt seinen Kunden, die Navigationsgeräte regelmäßig über MyDrive zu aktualisieren. Dabei werden auch die QuickGPSfix-Informationen heruntergeladen, die einen schnellen GPS-Empfang gewährleisten. Eine Update-Historie gibt es in MyDrive allerdings nicht. Auf der Homepage vonTomTom findet man hier eine Übersicht aller Updates, allerdings ohne Angabe, wann die Updates für welches Gerät verfügbar gemacht wurden. Das variiert bei TomTom mitunter um mehrere Wochen:
Die NAV4-Platform bietet im Vergleich zur Vorgängerversion ein sehr großes Ausbaupotential und TomTom wird weiterhin Updates für NAV4-Geräte zur Verfügung stellen. Wir empfehlen grundsätzlich die Installation der neuesten TomTom-Software, denn nur so können Nutzer stets auf die neuesten Funktionen und Verbesserungen zugreifen, die für ihr Navi bereitgestellt werden.”
Bedienung: Zwei Möglichkeiten
Per Finger: Der Fahrer kann das TomTom Go 50 per Fingerdruck und per Sprachbefehl bedienen. Die eigentliche intuitive Bedienung per Finger leidet unter einem Nachteil: Dem resistiven Touchscreen. Dieser reagiert nur auf deutlichen, langsam und bewusst ausgeführten Fingerdruck und dann mit einer leichten Verzögerung. Das Scrollen im Auswahlmenü geht etwas zäh, öfters reagiert das Menü nicht sofort oder es scrollt zu weit vor.

Flottes Wischen oder schnelles Tippen geht überhaupt nicht, der Fahrer muss sich also gegenüber einem Smartphone- oder Tablet-Touchscreen deutlich umstellen und etwas Geduld üben. Gerade während der Fahrt ist das ein sicherheitsrelevanter Nachteil, weil sich der Fahrer doch vergleichsweise lange auf den Bildschirm konzentrieren und seinen Blick relativ lange vom Verkehrsgeschehen abwenden muss.
Bei direkter Sonneneinstrahlung auf den Bildschirm des TomTom Go 50 scheint das Navigationsgerät Probleme damit zu haben, einen Fingerdruck korrekt erkennen zu können. So mussten wir feststellen, dass das Umschalten zwischen 3D-Fahrerperspektive und 2D-Vogelperspektive mehrmals hintereinander nicht klappte. Obwohl wir lange und kräftig auf den Umschaltbutton links am Bildschirmrand gedrückt haben. Zu diesem Zeitpunkt viel das Sonnenlicht direkt auf den Touchscreen. Nach einiger Zeit, als der Touchscreen wieder im Schatten lag, klappte der Wechsel zwischen den beiden Ansichten wieder auf Anhieb.
Das TomTom Go 50 Bild für Bild in einer großen Galerie vorgestellt:

©PC-Welt

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Davon einmal abgesehen klappt die Bedienung zuverlässig. Ein neues Ziel gibt man über eine virtuelle Tastatur ein. Sobald das TomTom ein Ziel erkennt, ergänzt es die Eingabe und bietet seine Vorschläge zur Übernahme an.
Die Kartendarstellung kann man zwar mit den Fingern verschieben, das erfolgt aber ruckelig und man verliert schnell den Überblick. Zoomen geht nur per „+“- und „–„-Tasten und nicht mit den Fingern. Das bedeutet, dass man während der Fahrt die entsprechenden Symbole treffen muss. Das ist nicht immer einfach und im dichten Verkehr durchaus riskant.

Gute Überblickskarte
Diese Zoom-Buttons befinden sich am linken Bildschirmrand unterhalb des Umschaltbuttons für die Kartenansicht. Mit ihm kann man zwischen der 3D-Fahrtrichtungsansicht und einer 2D-Vogelperspektive umschalten. Letztere liefert dem Fahrer einen schnellen Überblick über die Gesamtroute und die auf ihr liegenden Behinderungen, aber auch über Parkplätze und Tankstellen entlang der Route.
Auf der Karte selbst gibt es wenig zum Antippen. Tippt man auf den Standortpfeil, so bekommt seit dem 13.057er-Update ein Auswahlmenü angezeigt, mit dem man sofort eine Radarkamera melden, die Position auf der Karte markieren oder das angezeigte Tempolimit ändern kann (was durchaus Sinn macht, weil TomTom hin und wieder falsche Geschwindigkeitsbegrenzungen anzeigt).
Tippt man auf die Icons für die Verkehrsereignisse (rechts in der Leiste zu den Echtzeitverkehrsinformationen), dann bekommt man Detailinformationen dazu angezeigt.
Darum sind Straßeninfos und Karten im Navi nicht immer aktuell
Links unten schließlich gibt es noch einen Button, mit dem man die Untermenüs des TomTom Go 50 aufruft, also beispielsweise die Suche (hier steht auch eine POI-Suche zur Verfügung. Beispielsweise nach Tankstellen entlang der Route, nach einer Pizzeria oder nach einem Museum), die gespeicherten Orte und die Systemeinstellungen.
…und per Sprachbefehl: Alternativ kann man das TomTom Go 50 auch mit Sprachbefehlen bedienen. Seit dem Update auf Version 13.057 steht dafür die Funktion „Speak & Go“ zur Verfügung. Sie können jederzeit mit einem festgelegten „Weckruf“ die Sprachsteuerung starten und nach dem Piepton ihre Befehle wie „Fahre zu Adresse“ aufsprechen. Dieser Weckruf heißt „Hallo TomTom“. Der Aktivierungssatz ist nach diesem Software-Update standardmäßig deaktiviert. Sie müssen den Aktivierungssatz im Einstellungsmenü erst aktivieren.

Gerade im dichten Verkehrsgetümmel bietet sich die Sprachsteuerung als sichere Alternative zur Bedienung per Finger an. Theoretisch. Denn in unserem Test erwies sich die Sprachsteuerung als ziemlich launisch, mal verstand sie uns, mal wieder nicht. Insbesondere die Eingabe von Straßennamen und Hausnummern wurde zum Glücksspiel. Viele Adressen verstand das TomTom einfach nicht. Obwohl sie existieren und sich per Fingereingabe problemlos auswählen ließen. Hier sollte TomTom noch einmal bei der Erkennungsquote nachbessern.
Dazu äußerste sich TomTom folgendermaßen: “Die Sprachsteuerung wird kontinuierlich verbessert werden. Mit Softwareversion v13.057 ist bereits das erste Update der Sprachsteuerung für den Go 50 ausgeliefert wurden, das eine deutliche Verbesserung gegenüber der ersten Version der Sprachsteuerung in Softwareversion v13.052 darstellt.”
Kurios: Gegen Ende unseres Tests verstand das TomTom den Weckruf “Hallo TomTom” plötzlich nicht mehr. Und zwar einige Tage lang. Obwohl wir nichts an den Einstellungen geändert hatten. Eines Morgens funktionierte dann der Weckruf völlig unerwartet wieder.
Update 10. Juli 2014: Sprachsteuerung funktioniert deutlich besser
Nachdem im Rahmen des oben erwähnten Updates mit der Nummer 13.057 bereits mindestens drei Karten- und Software-Aktualisierungen auf das TomTom Go 50 gespielt wurden, stellte uns der TomTom-Server in dieser Woche zwei weitere Aktualisierungen zur Verfügung. Diese beiden neuen Updates sollten Besitzer eines TomTom Go 50 unbedingt aufspielen.
Denn nun funktioniert die Sprachsteuerung deutlich besser. Die Erkennungsquote hat sich spürbar verbessert und der Weckruf “Hallo TomTom” funktioniert nun ebenfalls zuverlässig. Allerdings stellt sich die Frage, warum das nicht vom Start weg so war. TomTom hat offensichtlich ein nicht ganz ausgereiftes Gerät auf den Markt gebracht, das erst über Updates nach und nach in einen Zustand gebracht werden muss, in dem es so läuft, wie es eigentlich bereits ab dem ersten Tag hätte funktionieren sollen. Für Besitzer eines TomTom Go 50 bringt das die lästige Pflicht mit sich, das TomTom ständig mit dem PC verbinden zu müssen – anstatt es durchgehend im Auto liegen zu lassen.
Update Ende
Aufbau des Bildschirms
In der Mitte befindet sich die Karte (die wahlweise in 3D-Fahrtrichtung oder in 2D-Vogelperspektive dargestellt wird), links die Buttons für Zoom und Kartenumschaltung, rechts oben werden die Ankunftszeit, Fahrtdauer, Länge der Route oder Restkilometer angezeigt. Außerdem befindet sich dort die Anzeige der Verzögerungen, die durch bestimmte Verkehrsereignisse verursacht werden.
Darunter befindet sich – seit dem Update etwas breiter und damit besser ablesbar – am rechten Rand die Darstellung der Verkehrsereignisse wie Stau, Baustellen, Unfälle, Parkplätze, Tankstellen (Radarfallen erscheinen ebenfalls auf dieser Leiste). Jedes Ereignis besitzt ein eigenes Icon, das die Art der Störung (zum Beispiel Baustelle), die Schwere der dadurch verursachten Verzögerung (rot für Stau, orange für zähfließenden Verkehr) und die dadurch verursachte Verzögerung (in Minuten) anzeigt. Zu jedem dieser Ereignisse sieht der Fahrer immer die Entfernung in Kilometer. Tippt er zudem auf eines der Ereignisse bekommt er dazu Detailinformationen angezeigt.
Links unten gibt es noch den Button, um in die Untermenüs zu kommen.
Verkehrslageinformationen: Das Herzstück
Die Qualität eines Navigationsgerätes steht und fällt damit, wie exakt es Behinderungen auf der geplanten Route erkennt und diese gegebenenfalls zu umfahren hilft. Hier hat sich TomTom Traffic seit langem bewährt.
Diese Verkehrslage-Dienste gibt es für Autofahrer
Wenn man eine neue Route startet, sieht man bereits wenige Sekunden nach dem Losfahren, ob und welche Behinderungen einen auf der geplanten Strecke erwarten. Inklusive der Angabe der Dauer der Verzögerungen. Das sorgt für ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man rechtzeitig ankommen wird und ermöglicht so ein entspanntes Fahren ohne Gehetze. Insofern trägt die Anzeige der Echtzeitverkehrslage durchaus zu einer erhöhten Fahrsicherheit bei.

Mit der Anzeige der Behinderungen – deren Schwere wie bereits erwähnt mit unterschiedlichen Farben, Symbolen und Zeitangaben erläutert wird – und der Angabe der Entfernung bis zum Erreichen der Behinderung ist es aber noch nicht getan. Im Hintergrund prüft das TomTom, ob es eine schnellere Alternativroute gibt. Und blendet diese gegebenenfalls automatisch zur Auswahl ein. Der Fahrer kann die Alternativroute dann annehmen oder ablehnen.
Darum sind Straßeninfos und Karten im Navi nicht immer aktuell
Vor dem Update waren wir mit der Anzeige der Icons rechts bei den Verkehrsereignissen etwas unglücklich. Die vielen Icons verdeckten sich gegenseitig, man konnte das Gewünschte oft nicht antippen. Das hat sich mit dem Update aber geändert, nun sortieren sich die Icons, sobald man auf sie klickt. Danach kann man jedes gewünschte Icon zuverlässig antippen.

Alles in allem bewährten sich die TomTom Traffic-Angaben, sie trafen meist sehr exakt zu. Mitunter wurde uns aber der Beginn eines Staus zu spät signalisiert – laut der Karte befanden wir uns noch vor dem Staubeginn, tatsächlich standen wir aber längst im Stau. Das passierte vor allem an Autobahnkreuzen: zum Beispiel wurde einmal nur der Stau auf der A9 angezeigt (als gelb-rote Linie), nicht aber das Rückstau auf der A93 am Autobahnkreuz Hallertau. Mitunter führt die permanente Routenneuberechnung zu kuriosen Empfehlungen: Einmal lenkte uns das Navi während eines Staus auf der Autobahn zur Abkürzung über einen Autobahnparkplatz – das geht gar nicht.
Fazit: TomTom Traffic gibt dem Fahrer ein gutes Gefühl und lotst gegebenenfalls auch über Alternativrouten.
Kartendarstellung, Routenführung und Ansagen
Die Kartendarstellung ist nicht so peppig wie beispielsweise bei Inrix im Audi mit Google Earth-Ansicht. Sondern auf das Wesentliche beschränkt. Das ist aber vollkommen okay und erleichtert dem Fahrer den Überblick. Sinnvolle Features wie Panoramio oder Google Street View, die bei der Orientierung vor Ort durchaus helfen würden, gibt es allerdings auch keine. In Großstädten gibt es nur stilisierte Häuserdarstellungen und gelegentlich die stilisierte Anzeige von Sehenswürdigkeiten, die etwas bei der Orientierung helfen. Im Vergleich zum fest eingebauten TomTom-Navigationsgerät im Toyota Yaris bietet das Go 50 aber eine bessere Optik und arbeitet auch genauer.
Wenn man eine neue Route plant, werden – sofern vorhanden – auch Alternativrouten angezeigt, unter denen man auswählen kann. Die Übersicht über alle vorhandenen Routen ist auf dem Tom-Tom Go 50 aus Platzgründen aber so gut gelungen wie beispielsweise auf einem fest eingebauten TomTom-Navigationsgerät wie im Toyota Yaris.
Streckenabschnitte mit Behinderungen zeigt das TomTom auf der Karte farblich hervorgehoben an. So sieht man immer, wie lange man noch in einem zähfließenden Streckenabschnitt steckt.
TomTom GO LIVE 1005 Europe im Praxis-Test
Die Menge der Ansagen während der Fahrt empfanden wir als ausreichend. Sie kamen immer rechtzeitig vor einem Abbiegevorgang.
Der Spur- und Abbiegeassistent erleichtert spürbar das Erwischen der richtigen Abfahrt. Wenn man an einer Ausfahrt vorbeikommt, an der man nicht abfahren soll, wird das per ausgegrautem Pfeil angezeigt.
Der große Abbiegeassistent erscheint nur in der 3D-Fahrtrichtungsansicht. In der 2D-Vogelperspektive erscheinen nur die kleinen Abbiegepfeile oben am Rand. Diese reichen zur Orientierung aber vollkommen aus.
Die Routenführung klappte in der Regel einwandfrei, auch auf dem flachen Land, wie wir bei einem Ausflug in den Bayerischen Wald erprobten. Eine mehrere Wochen andauernde Umleitung infolge einer Baustelle kannte unser Navigationsgerät zwar nicht, es lotste uns aber problemlos darum herum.

Mit der Anzeige der festen Geschwindigkeitsbegrenzungen haperte es mitunter (das TomTom zeigt ein vorhandenes Tempolimit am unteren Bildschirmrand an und warnt auch vor einer Überschreitung des Tempolimits). So wurde auf der A93 ein seit vielen Jahren existierendes Tempolimit auf 120 km/h für etliche Kilometer als Tempo 80 angezeigt. Und zwar bei mehreren Testfahrten an unterschiedlichen Tagen. Hier bietet sich das Feature an, dass man das angezeigte Tempolimit selbst ändern kann.
Dynamische Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie sie zum Beispiel auf der A9 üblich sind, oder vorübergehende Limits kann das TomTom natürlich nicht wiedergeben, weil es keine Kamera zu deren Erkennung besitzt. Ebenso fehlen aber auch länger gültige Tempolimits wie zum Beispiel die wegen der Blow-up-Gefahr auf der A93 eingeführten.
Einen echten Fauxpas erlaubte sich das TomTom Go 50, als es uns einmal in eine Einbahnstraße lotsen wollte. Diese Einbahnstraße gibt es seit vielen Jahren. Insofern haben wir für diesen Aussetzer keine Erklärung. Etwas ähnliches erlebten wir übrigens vor Jahren, als wir das damalige Top-Modell von TomTom getestet haben. Damals standen wir plötzlich vor einem Bahndamm ohne Überquerungsmöglichkeit.
Update 8. Juli 2014: TomTom erklärt die Fahrt in die Einbahnstraße
“Die Einbahnstraßenregelung in der Hemauerstraße ist fehlerhaft in der Datenbank von TomTom vermerkt. Die Straße ist nicht durchgängig als Einbahnstraße markiert, sondern nur teilweise. Der Fehler in der Datenbank wurde bereits heute Morgen korrigiert und wird voraussichtlich mit dem Herbst-Update der Basiskarte (vorher folgt noch das Sommer-Update) an die TomTom Nutzer ausgeliefert werden.”
Ende Update
Das Neuberechnen von Routen erfolgt in der Regel sehr schnell, wenn man falsch abbiegt oder sich sonst verfährt. In einigen seltenen Fällen blieb der Bildschirm aber für einige Sekunden dunkel, bis die neue Route berechnet war. Auf der Autobahn mag das hinnehmbar sein, aber im Großstadtverkehr ist ein schwarzer Bildschirm ein Unding. Womit wir beim Thema Rechenleistung wären.
Denn das TomTom Go 50 bietet vom Reaktionsverhalten her nicht unbedingt die Anmutung eines Porsches. Sondern eher das eines gemütlichen Saugdiesels. Das gilt sowohl für die Reaktion auf Fingeraktionen als auch für die Sprachsteuerung. Auch der Wechsel zwischen 2D- und 3D-Ansicht ist spürbar; ebenso muss man kurz warten, bis man ein Untermenü öffnen kann. Von modernen Smartphones ist man einfach etwas kürzere Reaktionszeiten gewohnt.
Ohne Smartphone fehlt das Wichtigste
Smartphone Connected heißt das Zauberwort beim Go 50 (wie auch beim Go 60, beim Go 600 und beim Go 500). Denn die gesamten Echtzeitverkehrsinformationen treffen auf dem Go 50 über eine Internetverbindung ein, die über ein mit dem Go 50 verbundenes Smartphone hergestellt wird. Das ist ein entscheidender Unterschied zu den Topmodellen Go 6000 und Go 5000, in denen eine eigene SIM-Karte verbaut ist (Always Connected).
Ohne Smartphone und einem passenden mobilen Datentarif geht also nichts. Natürlich lässt sich das TomTom Go 50 auch ohne Echtzeitverkehrsinformationen nutzen, das Kartenmaterial ist ja vorhanden. Doch fährt man dann ins Blaue ohne jeden Hinweis auf einen Stau und ohne die automatische Berechnung von Alternativrouten. Deshalb sollte immer ein Smartphone mit Mobilfunkverbindung mit dem Go 50 gekoppelt sein.
Die Koppelung erfolgt wie gehabt per Bluetooth. Auf dem Smartphone muss dafür Bluetooth-Tethering frei gegeben sein. Mit unserem Nexus 4 gab es dabei kein Problem, die einmal einge-richtete Koppelung funktionierte während des gesamten mehrwöchigen Testzeitraums einwandfrei und automatisch, sobald das Nexus in die Nähe des Go 50 kam. Durch den Bluetooth-Betrieb wird allerdings der Akku des Smartphones etwas belastet.
Stellt sich die Frage nach dem durch TomTom Traffic verursachten Datenverbrauch. Laut TomTom muss man mit zirka 10 Megabyte Datenvolumen pro Monat rechnen, wenn man das TomTom Go 50 jeweils 30 Minuten pro Tag verwendet. Ein echter Nachteil ist Smartphone Connected im Ausland: Dort entstehen Roamingkosten durch die Verkehrslageinformationen. Wer mit dem TomTom also öfter ins Ausland fahren will, sollte besser zu den 6000er- oder 5000er-Modellen greifen.
Keine Freisprecheinrichtung: Verpasste Chance
Da man das Smartphone ja ohnehin mit dem Navi verbinden muss, würde es sich anbieten, dieses gleich als Freisprecheinrichtung zu verwenden. Denn Mikrofon und Lautsprecher sind ja ohnehin wegen der Sprachsteuerung verbaut.
Doch Fehlanzeige: TomTom hat die Funktionalität einer Freisprecheinrichtung nicht eingebaut. Schade und eigentlich unverständlich, zumal die Konkurrenz von Garmin durchaus eine Freisprechfunktion bietet . Denn damit würde das TomTom Go 50 für 179 Euro eine überlegenswerte preiswerte Alternative zu den teuren fest eingebauten Infotainmentsystemen.
Anders als diese Festeinbauten gibt es für das TomTom immer kostenlose Karten-Updates und eben auch die Echtzeitverkehrsinformationen, die es – wenn überhaupt – bei den Festeinbauten nur gegen eine monatliche oder jährliche Gebühr gibt. Von den dort üblichen horrenden Kosten für die Kartenupdates ganz zu schweigen. Zudem veraltet die Technik der fest eingebauten Systeme schnell. Ein Smartphone dagegen ist schnell ausgetauscht – und schon hat man wieder modernste Technik im Auto. Eine integrierte Freisprecheinrichtung wäre also ein ganz klares Kauf-Argument für das TomTom Go. Doch diese Chance haben die Niederländer erst einmal verpasst.
Radarwarner
Neben den Echtzeitzeitverkehrsinformationen bietet das TomTom Go 50 auch Warnungen vor fest eingebauten und mobilen Radarfallen an. Allerdings ist dieser Service nur die ersten drei Monate nach Kauf kostenlos, danach muss man für rund 30 Euro pro Jahr ein Abonnement dafür abschließen. Die Warnungen erreichten uns rechtzeitig und zuverlässig. Radarfallen werden sowohl rechts unter den Verkehrslagedaten angezeigt als auch durch ein akustisches Signal. Man kann jederzeit auch selbst vor Radarfallen warnen und diese an TomTom melden. Das Menü dafür hat TomTom mit dem Update deutlich verbessert.
Radarwarner – was ist erlaubt und was nicht?
Etwas lästig empfanden wir während der Fahrt die eingeblendete Frage, ob eine gemeldete Radarfalle noch existiert. Das lenkt gerade im dichten Verkehr doch etwas ab. Die Frage kann man aber ignorieren, nach wenigen Sekunden wird sie wieder ausgeblendet.
Zur Rechtslage: Radarwarner und Radarwarn-Apps sind in der Schweiz verboten. TomTom hat deshalb diese Lösung implementiert: In der Schweiz wird die Radarwarn-Funktion aus dem Menü entfernt, sobald das GPS feststellt, dass man die Schweiz betritt. Zusätzlich hat TomTom keinerlei Radarwarnerinformationen in seiner Datenbank gespeichert.
Updates: Nur für Windows und MacOS
Aktualisierungen der Software oder des Kartenmaterials lädt man sich nicht direkt aus dem Internet auf das Go 50 herunter, sondern nimmt den Umweg über den PC. Auf dem Windows- oder Mac-Rechner installiert man MyDrive Connect, verbindet dann per USB-Kabel das Go 50 mit dem Rechner und startet das Update.
Womit wir bei einem echten Ärgernis sind: MyDrive Connect gibt es nur für Windows und MacOS. Linux-Anwender können ihr TomTom also nicht aktualisieren!
Zielgruppe: Vor allem Gebrauchtwagenkäufer
TomTom will mit den mobilen Navigationsgeräten vor allem Gebrauchtwagenkäufer und wohl auch Berufspendler sowie Benutzer wechselnder Fahrzeuge ansprechen. Denn ab Werk im Auto fest eingebaute Navigationsgeräte sind nicht nur deutlich teurer, sie veralten auch sehr schnell, was Technik, Ergonomie und Kartenmaterial angeht und sind bei Kartenupdates teuer. Wer sich also ein gebrauchtes Fahrzeug kauft oder ständig mit wechselnden PKWs unterwegs ist, fährt mit einem PND wie dem TomTom Go 50 sowohl finanziell als auch technisch besser.
TomTom-Navigation für Android im Praxistest
Als Alternative zu den hochpreisigen und unflexiblen Festeinbauten bieten sich natürlich auch moderne, leistungsstarke Smartphones mit einer passenden Navi-App an (auch TomTom bietet eine Navigations-App für iOS und Android an). Zumal es Navigationslösungen wie Google Maps Navigation sogar kostenlos gibt. Doch TomTom entgegnet, dass ein spezialisiertes Stand-Alone-Navi die bessere Lösung sei. So würde es während der Navigation nicht durch Telefonanrufe unterbrochen, um nur ein Beispiel zu nennen. Zudem saugt die Navi-App heftig am Akku des Smartphones. Diese Probleme vermeidet man mit einem Stand-Alone-Gerät, das zudem auch für die erheblichen thermischen Belastungen hinter der Windschutzscheibe besser gerüstet sein sollte. Denn ein Smartphone, das für Navigationszwecke jeden Tag unter der direkten Sonneneinstrahlung hinter der Windschutzscheibe und dank dem auf vollen Touren laufenden Prozessor ziemlich heiß wird, dürfte kaum eine hohe Lebenswertung besitzen.
Lieferumfang
TomTom Go 50, Saugnapf (der sehr zuverlässig hält, Kurzanleitung, USB-Kabel für das Aufspielen der Updates vom PC aus, Autoladekabel).
Fazit: Vorteile und Nachteile
Gut:
1. Routen(neu)berechnung und Verkehrslageinformationen
Das TomTom Go 50 lotste uns in der Regel sehr zuverlässig. Die Genauigkeit der Route und der Verkehrslageinformationen sowie die darauf basierende automatische Erstellung von schnelleren Alternativrouten während der Fahrt waren fast immer beeindruckend. Dass wir ein paar Mal den Stauanfang etwas zu spät angezeigt bekamen, ändert nichts an der insgesamt guten Beurteilung von TomTom Traffic und der Routenführung.
2. Kartendarstellung und Suchfunktion
Die zwar schlichte, aber zweckmäßige und übersichtliche Kartendarstellung passt gut dazu. Auch die Suche nach Sonderzielen (POIs) wie Tankstellen, Parkplätzen, Museen und Einkehrmöglichkeiten war hilfreich und klappte vor allem dank der Direktsuch-Taste für Tankstellen schnell und zuverlässig. Im direkten Vergleich mit dem TomTom aus einem aktuellen Toyota Yaris mit Touch & Go bietet unser Testgerät eine deutlich bessere Optik/Kartendarstellung mit 3D-Objekten und vor allem exaktere Verkehrsinformationen. Die Sprachanweisungen und Abbiegehinweise waren auf dem TomTom Go 50 deutlich ausführlicher als auf dem festeingebauten TomTom im Toyota Yaris. Nach dem Aufspielen aller Updates funktioniert zudem auch die Sprachsteuerung endlich so, wie sie sollte.
Schlecht:
1. Bildschirm
Weniger gut fanden wir aber die deutlich spürbaren Einschränkungen bei der Bedienbarkeit. Der resistive Bildschirm macht keinen Spaß und verursachte einige Falscheingaben beziehungsweise erzwang mehrfach eine Wiederholung der Eingaben. Insgesamt würde wir uns wünschen, dass das TomTom Go 50 schneller und zuverlässiger auf unsere Bedienung reagieren würden.
2. Fehlende Freisprechfunktion
Dass eine Freisprechfunktion für das ja ohnehin erforderliche und gekoppelte Smartphone fehlt, ist völlig unverständlich.
Zusammengefasst: Alles in allem können wir das TomTom Go 50 zwar durchaus empfehlen. Und zwar wegen der guten Echtzeitverkehrslageinformationen TomTom Traffic, die den Verkehrslagedaten von TMC deutlich überlegen sind und insbesondere auch abseits der Autobahnen gut lotsen. Insofern eignet sich das TomTom Go 50 gut für Autofahrer, die häufig unter Zeitdruck ihre Ziele erreichen müssen. Allerdings sollte man unbedingt die Hinweise von MyDrive Connect auf neu zur Verfügung stehenden Updates beachten und diese aufspielen, um vorhandene Schwächen zu beseitigen und neue Funktionen nachzurüsten.Besonders die ab Werk ziemlich schwache Sprachsteuerung profitiert spürbar von den Updates.
Am störendsten empfanden wir aber den schwerfälligen Bildschirm. Autofahrer, die in der Disziplin Bedienbarkeit/Haptik besonders hohe Ansprüche stellen, dürften mit dem TomTom Go 50 eher unzufrieden sein.
Autofahrer wiederum, die unbedingt eine Freisprecheinrichtung benötigen, müssen sich ohnehin nach einer entsprechenden Alternative außerhalb der TomTom Go-Reihe umschauen.
Wer nur gelegentlich ein Navigationsgerät benötigt und in erster Linie damit die Routen ermitteln will ohne diese dann unter Zeitdruck fahren zu müssen, ist mit einem Smartphone besser bedient. Insbesondere wenn man Google Maps Navigation benutzt. Diese Gratis-Navigations-App stellt ebenfalls Echtzeitverkehrslageinformationen zur Verfügung, die zumindest für Ballungsgebiete und Autobahnen durchaus exakt sind.
Alternativen
Wer kein PND wie das TomTom Go 50 verwenden möchte, kann wie bereits oben erwähnt ein Smartphone mit einer geeigneten Navigations-App verwenden. Als kostenlose Navigationslösung bietet sich unter Android die App Google Maps Navigation an. Kostenpflichtige Apps gibt es unter anderem auch von TomTom und Navigon . Wer einen größeren Bildschirm verwenden möchte, kann auch ein Tablet zusammen mit einer Navi-App zur Navigation verwenden.
Überblick: TomTom Go-Geräte für PKWs
Derzeit verkauft der niederländische Navigationsspezialist TomTom sechs Stand-Alone-Navigationsgeräte (Personal Navigation Device, PND) für PKWs, die sich in drei Preiskategorien einteilen lassen.
Go 6000 und Go 5000
Die Premiumprodukte sind Go 6000 und Go 5000. Ihre bestechendsten Merkmale sind die kapazitiven Touchscreens, in die man mit den Fingern ein- und auszoomen kann, und die integrierte Internetverbindung (Always Connected), sprich: Darin ist eine SIM-Karte fest verbaut. Damit kann man immer und ohne gekoppeltes Smartphone die Echtzeitverkehrsinformationen TomTom Traffic (ehemals TomTom HD Traffic oder Live Traffic) empfangen und auch über TomTom Places eine Suche nach Restaurants, Tankstellen, Parkplätzen, Museen und anderen Points-of-Interest (POIs) starten. Im Ausland muss man dank Always Connected zudem nicht die teuren Roamingkosten fürchten.
„Lebenslange“ Karten-Updates (neues Kartenmaterial stellt TomTom so lange zur Verfügung, wie es diese Produktreihe gibt. TomTom Traffic gibt es ebenfalls „lebenslang“) gehören ebenfalls zur Ausstattung. Will man unterwegs auch vor Ra-darkameras gewarnt werden, so kann man die-sen Service nur drei Monate ab Kauf kostenlos nutzen, danach muss man dafür extra bezahlen. Und zwar 29,95 Euro pro Jahr. Die Gerätenamen geben die Displaygröße an: Das 6000er hat ein 6-Zoll-Display, das 5000er einen 5-Zoll-Display. Die Listenpreise sind allerdings heftig: 349 Euro ruft Tomtom für das Go 6000 auf und 299,95 für das Go 5000.
Go 600 und Go 500
Wem das zu teuer ist, der kann zur Mittelklasse der TomTom-Navigationsgeräte greifen: Go 600 und Go 500 . Bezüglich TomTom Traffic und Radarkamerawarnung sowie den Bildschirmgrößen ist dort alles genauso wie bei den 1000er-Geräten. Auch der Touchscreen ist identisch, also kapazitiv mit Fingerzoom. Der große Unterschied zu Go 6000 und Go 5000 ist aber das feh-lende Always Connected. Denn Go 600 und Go 500 bauen ihre Internetverbindung über ein via Bluetooth gekoppeltes Smartphone auf. Ohne diese Koppelung gibt es weder Echtzeitverkehrslageinformationen noch Online-Suche mit Tom-Tom Places.
Für das Go 600 werden 249 Euro fällig, für das Go 500 liegt der Listenpreis bei 199 Euro.
TomTom GO 500 mit Verkehrsinfos per Smartphone
Go 60 und Go 50
Die Einsteigerklasse bei TomTom sind die Geräte Go 60 und Go 50. Auch hier gibt es Lifetime TomTom Traffic und Lifetime Maps – also Echt-zeitverkehrsinformationen und Karten-Updates für die gesamte Lebensdauer der Produktreihe (so lange also TomTom dieses Gerät anbietet). Bei diesen Einsteigergeräten fehlt nicht nur die eingebaute SIM-Karte, sondern auch der kapazitive Touchscreen. Stattdessen verbaut TomTom hier einen resistiven Touchscreen. Für das Go 60 beträgt der Listenpreis 199 Euro, für das Go 50 werden 179 Euro fällig. Letzteres haben wir getestet.