Während sich die meisten Hersteller darauf konzentrieren, ein bis zwei Highlight- Features in ihren Geräte unterzubringen, packt Samsung fast schon traditionsmäßig alles ins neue Flaggschiff, was derzeit möglich ist. Deshalb ist allerdings nicht alles perfekt oder praxistauglich.
Alles im Zeichen der Gesundheit
Die vorinstallierte Anwendung S Health ist zwar nicht neu, bietet aber neue Features wie die Unterstützung des Pulsmessers. Ja, richtig, es gibt einen integrierten Pulsmesser. Der Gedanke dahinter ist auch gar nicht so verkehrt, denn immer mehr Nutzer betreiben Sport, achten auf ihre Ernährung und Gesundheit im Allgemeinen – und da gehört die Überwachung der eigenen Werte dazu. Aber: Der Pulsmesser auf der Rückseite des Galaxy S5 ist für die Echtzeitmessung unbrauchbar und eignet sich höchstens dafür, zwischendurch die Werte zu überprüfen. Immerhin funktioniert der Sensor zuverlässig und misst in etwa fünf Sekunden geschwind den Puls.
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Filme sind ein Genuss auf dem S5
Lange Flugreisen können langweilig sein. Abhilfe schafft hier der ausgezeichnete Bildschirm des Galaxy S5: 5,1 Zoll reichen für den geringen Platz im Flugzeug, die Auflösung ist hoch und die Schwarz- sowie Farbwerte sind besonders gut. Auch die Akustik über die mitgelieferten In-Ears geht in Ordnung. Übrigens: Bei Full-HDFilmen habe ich keine Ruckler während der Wiedergabe feststellen können. Allerdings hält der Akku bei voller Lautstärke und höherer Helligkeit gerade so einen 9-Stunden-Flug durch.
Performance-Probleme?
In der Regel läuft das S5 so, wie ich es von einem High-End-Smartphone erwarte: sehr flüssig. Nur kommt nach einiger Zeit der Punkt, an dem das Gerät anfängt, stark zu stocken. Das passiert überwiegend dann, wenn ich mehr als drei Apps gleichzeitig nutze, was während der Arbeit bei Veranstaltungen zum Alltag gehört. Ganze drei Mal ist mir sogar der Bildschirm eingefroren, sodass ich den Akku entnehmen und das Handy neu starten musste. Ziemlich nervig, wenn man in einer Pressekonferenz sitzt und den geschriebenen Text sowie die Fotos nicht hochladen kann.
Galaxy S5 als Wärmflasche
Im Winter mag es ja ganz praktisch sein, sonst würde ich aber darauf verzichten, dass mein Smartphone brennend heiß wird. Als ich in einem Restaurant saß, in dem die Empfangsqualität nicht sehr hoch war, erhitzte sich das S5 enorm. Das lag vermutlich daran, dass es ständig neue Verbindungen zum Netz aufbaute und zwischen verschiedenen Netzen hin und her sprang. Dass dabei CPU und Akku so heiß werden, hätte ich nicht erwartet. Übrigens: Nicht nur, dass sich Hitzeentwicklung bei einem Smartphone nicht gerade gesund anfühlt, beim S5 entlud sich auch der Akku rasend schnell. Innerhalb einer Stunde gingen ganze 45 Prozent drauf. Sollten Sie also bei Ihrem Gerät Hitze feststellen, aktivieren Sie unbedingt den Offline-Modus – oder schalten Sie das S5 für einen Moment aus. Erst dadurch kühlt es sich wieder ab.

Kamera-Automatik extrem müde
An sich kann ich nur Gutes über die Kamera berichten, weil die Bildqualität passt. Aber was ist, bitte, mit der Einstellung „Auto“ bei schwachem Licht los? Möchte ich bei Nacht etwa ein Foto aufnehmen, soll ich das Gerät erst einmal ruhig halten, bis nach etwa drei Sekunden das entsprechende Bild geschossen wird. Das dauert eindeutig zu lange! Bei meiner nächtlichen Sightseeingtour durch New York hat jeder Auslöser unendlich lange gebraucht – der Geduldsfaden drohte zu reißen! Dafür überzeugt die Bildqualität auch bei schlechter Beleuchtung – das muss ich der Kamera zugutehalten. Außerdem hat sie ein paar coole Features, die auch richtig gut funktionieren. Beispielweise erzielt der Zeitraffermodus mit 8-facher Geschwindigkeit einen tollen Effekt, wenn Menschenmassen an der Grand Central Station in New York von einem Gleis zum nächsten stürmen.
Ultra-Energiesparmodus klappt
Im Normalfall verliert sogar ein ausgeschaltetes Smartphone nach einer bestimmten Zeit Akkuladung. Das interessiert das Galaxy S5 nicht im Geringsten. Zeigt der Akku nur noch 10 Prozent an, können sie den Ultra-Energiesparmodus aktivieren. Er soll Ihnen eine verlängerte Erreichbarkeit ermöglichen. In meinem Versuch hatte ich nach 24 Stunden aktiviertem Energiesparmodus und deaktiviertem 3G-Netz noch immer 10 Prozent Ladung – nicht ein Prozent ging verloren. War der Telefonempfang eingeschaltet, konnte ich tatsächlich einen ganzen Tag lang Anrufe und SMS annehmen sowie wichtige Infos im Internet recherchieren.
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Gear 2 am Handgelenk, Galaxy S5 in der Hosentasche
Wie ich bereits im Vorspann erwähnte, hatte ich auch die Smartwatch Gear 2 um mein Handgelenk geschnallt. Und ich muss zugeben, sie gefällt mir! Es beginnt schon beim edlen Design, geht über die lange Akkulaufzeit und endet damit, dass ich nicht ständig auf mein Smartphone gucken muss. Kurz gesagt: Die Gear 2 ist einfach praktisch! Kommt eine Nachricht rein, drehe ich mein Handgelenk und weiß sofort Bescheid, wer etwas von mir möchte. Ist es dringend, zücke ich mein Handy und antworte. Hat es Zeit, habe ich mein Smartphone nicht umsonst aus der Tasche gezogen. Außerdem kriege ich über die Smartwatch jede Mitteilung auch garantiert mit. In der Hosentasche geht die Vibration oft unter, und der Klingelton ist leiser als gedacht. Vibriert aber die Uhr, merke ich das in jedem Fall. Die Kamera der Gear 2 ist dezenter im Gehäuse der Uhr untergebracht als beim Vorgänger. Außerdem ist die Bildqualität gar nicht mal schlecht. Auch der Akku konnte mich begeistern. Natürlich hält die Smartwatch nicht so lange wie eine normale Armbanduhr, dafür kann sie deutlich mehr. Bei stetiger Bluetooth-Verbindung zum Smartphone und intensiver Nutzung, musste ich sie erst nach knapp vier Tagen ans Ladegerät hängen. Nachteil: Zum Laden benötigen Sie den kleinen Adapter, den Samsung mitliefert.

Fazit nach einem Monat
Im Grunde bestätigen sich meine Testergebnisse: Das Display ist grandios, der Ultra-Energiesparmodus hält, was er verspricht, und die Kamera macht gute Bilder – wenn nur der Automatikmodus nicht so lahmen würde! Den Pulsmesser halte ich bei sportlicher Aktivität für überflüssig, für die Überwachung zwischendurch ist er in Ordnung. Die Gear 2 ist eine gute Ergänzung, nur fehlt noch immer der Internetzugriff auf der Uhr.