Winodws 8 startet nach dem Einschalten des PCs erstaunlich schnell. Der Grund: Ein Großteil der Systemprogramme werden beim vorangegangenen Herunterfahren nicht mehr beendet, sondern im aktuellen Zustand in einer Datei auf der Festplatte gespeichert (Hibernate). So müssen diese Systemprogramme beim nächsten, schnellen Windows-8-Start nicht neu initialisiert werden, sondern können sehr flott aus der Datei direkt in den Arbeitsspeicher geladen werden. Der Start von Windows 8 ist damit ein Mischung aus Booten und Aufwecken, eben ein Hybridboot-Modus.

Diesen Trick können Sie aber auch auf Windows 7 und Vista übertragen. Denn den Hibernate-Modus gibt es grundsätzlich auch in diesen Versionen. Mit den folgenden Schritten passen Sie Hibernate in Windows 7 und Vista so an, dass Sie sich normal von Windows abmelden können und das System dann von selber in den Schlafmodus wechselt. Beim Aufwachen wird der letzte Systemzustand schnell aus der Hibernate-Datei von der Festplatte in den Arbeitsspeicher geladen. Anschließend melden Sie sich wie gewohnt an.
So geht der schnelle Start für Windows Vista und 7: Für bestimmte Ereignisse erzeugt Windows eine ID im Systemprotokoll. An diese ID können Sie eine Aktion knüpfen. Das heißt konkret: An das Ereignis „Abmelden“ knüpfen Sie die Aktion „Hibernate“. Drücken Sie dafür die Tastenkombination Windows – R, und geben Sie “taskschd.msc” ein, um die Aufgabenplanung zu starten. Klicken Sie links auf die Ordner „Aufgabenplanungsbibliothek, Aufgaben und Ereignisanzeige“. Wählen Sie nun rechts „Aufgabe importieren“, und wählen Sie die XML-Datei Schnellstart.XML aus (voher entpacken Sie die Datei aus ihrem ZIP-Archiv). Klicken Sie auf „OK“, und schließen Sie die Aufgabenplanung. In Vista klicken Sie links nur auf „Aufgabenplanungsbibliothek“ und dann direkt auf „Aufgabe importieren“.
Sobald Sie sich nun über „Windows-Symbol -> „Abmelden“ von Ihrem Benutzerkonto abmelden, startet nach einer Wartezeit von 30 Sekunden der Schlafmodus. Möchten Sie sich per Verknüpfung auf dem Desktop abmelden, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen „Neu, Verknüpfung“ und geben in das nächste Feld “%windir%System32shutdown.exe /l” ein. Klicks auf „Weiter“ und „Fertigstellen“ erzeugen die Verknüpfung.
Einen Nachteil hat diese Methode allerdings. Unter Umständen funktionieren ältere Treiber nach dem Aufwachen nicht zuverlässig. Das können etwa alte Bluetooth- oder WLAN-Treiber sein. Bei den meisten PCs dürfte es aber keine Probleme geben. Sollte der Trick bei Ihrem PC nicht klappen, müssen Sie unter Umständen zunächst Hibernate aktivieren. Drücken Sie die Tastenkombination Windows-R, und geben Sie cmd ein. Tippen Sie dann powercfg -h on ein, gefolgt von Enter.
Weitere Infos zur Datei Schnellstart.xml: In dieser Datei sind alle wichtigen Optionen für die Aufgabe festgelegt, Windows nach dem Abmelden Schlafen zu schicken. Wenn Sie diese Datei geladen haben, können Sie sich die einzelnen Optionen ansehen, indem Sie auf den neuen Eintrag unter „Aufgabenplanungsbibliothek, Aufgaben und Ereignisanzeige“ in der Aufgabenplanung doppelklicken. Der Eintrag heißt übrigens Security_Microsoft-Windows-Security-Auditing_4647, da er an die Ereignis-ID 4647 gekoppelt ist (Trigger).
Zur Vorsicht haben wir eine 30-sekündige Pause eingebaut. Das soll sicher stellen, dass auch tatsächlich alle Abmeldevorgänge beendet sind, bevor Windows in den Hibernate-Modus wechselt. Möchten Sie das abstellen, dann wechseln Sie auf die Registerkarte “Trigger”, markieren den dortigen Eintrag in der Liste und wählen “Bearbeiten”. Unter “Verzögerung für” können Sie die Zeit verkürzen oder einfach den Haken davor entfernen, um keine Verzögerung einzubauen.