Truecrypt ist der Klassiker unter den Verschlüsselungsprogrammen. Das kostenlose Opensource-Programm steht unter anderem für Windows und Linux sowie MacOS zur Verfügung und eignet sich bestens, um einen sicheren Datentresor anzulegen. Eigentlich. Denn bereits im April kursierte wieder einmal das Gerücht, dass in Truecrypt eine Hintertür eingebaut sei. Dieser Verdacht bestätigte sich damals zwar nicht . Doch nun hat es richtig gekracht.
Denn die Truecrypt-Entwickler selbst warnen vor der weiteren Verwendung ihrer Verschlüsselungssoftware. Auf der Truecrypt-Sourforge-Webseite haben sie diese Warnung veröffentlicht: „”WARNING: Using TrueCrypt is not secure as it may contain unfixed security issues”“. Und weiter: “„This page exists only to help migrate existing data encrypted by TrueCrypt.“” Angeblich stecken also ungepatchte Sicherheitslücken in Truecrypt.
Weiterhin kann man dort lesen, dass die Entwicklung von Truecrypt im Mai 2014 eingestellt wurde. Weil Microsoft den Support für Windows XP eingestellt habe. Und Windows 8, 7 und Vista ja eigene Verschlüsselungsfunktionen besäßen. Die Truecrypt-Macher empfehlen daher den Umstieg auf die Windows-eigenen-Tools und erklären die Vorgehensweise im Detail. Für Linux- und MacOS-Nutzer geben die Truecrypt-Entwickler hier Ratschläge.
Für die treuen Anwender von Truecrypt dürfte diese Ankündigung ein Donnerschlag sein. Denn die Windows-eigenen Verschlüsselungsfunktionen von Bitlocker stehen nur in den hochpreisigeren Windows-Versionen zur Verfügung, nicht aber in der normalen Windows-Home-Version.
Ob tatsächlich Sicherheitslücken in Truecrypt stecken oder ob die namentlich nicht bekannten Entwickler einfach kein Lust mehr hatten, ihr Projekt weiter zu entwickeln – darüber wird nun heftig spekuliert. Denn es gibt auch – allerdings unbestätigte – Informationen via Twitter, dass angeblich das Entwicklerteam das Interesse an der Weiterentwicklung verloren habe.
Es kursiert allerdings auch die Vermutung, dass es den US-Geheimdiensten gelungen sei, Truecrypt zu kompromittieren. Ein ähnlicher Verdacht schwebt seit einiger Zeit auch über dem Verschlüsselungsnetzwerk von Tor.