Die Firmengeschichte von PC Fritz klingt fast wie aus einem Film. Mit dem Verkauf von Software macht das Unternehmen große Gewinne und der krebskranke Chef Maik Mahlow lässt sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen. Im Mai 2013 begann der schöne Schein jedoch zu bröckeln. Die Staatsanwaltschaft Halle begann mit den Ermittlungen gegen PC Fritz wegen Urheberrechtsverletzungen. Die Firma soll gefälschte Software zu Dumpingpreisen verkauft und damit Millionengewinne gescheffelt haben. Dass es der Shop überhaupt erst in die Medien schaffte, liegt nicht zuletzt an der Leidensgeschichte des Chefs Maik Mahlow. Der angeblich krebskranke Millionär war ein gefundenes Fressen für die Boulevard-Blätter und -Magazine. Der „flippige Ossi“ tingelte durch Sendungen wie „mieten, kaufen, wohnen“ und startete sogar eine Party-Tournee durch Deutschland. Durch die TV-Auftritte des bedauernswerten Mahlow gelangte PC Fritz schließlich zu noch mehr Bekanntheit, was wiederum die Verkäufe der gefälschten Software ankurbelte.
Windows-7-Raubkopien bei PC Fritz beschlagnahmt
Wie diese Woche bekannt wurde, war nicht nur die Software Betrug, sondern auch Mahlows Geschichte. Gegenüber Spiegel TV erklärte er, dass seine Krebserkrankung nur ein Marketing-Gag gewesen sei, erfunden von seinem Geschäftspartner Firat Cagac. Mahlow habe zudem schon vor Monaten aussteigen wollen, er wurde jedoch mit Gewaltandrohung ruhig gehalten. Der Software-Millionäre hat bei der Polizeit gegen die PC-Fritz-Hintermänner ausgepackt und ist nun untergetaucht. Weitere Enthüllungen zum Fall hat das Spiegel TV Magazin am kommenden Sonntag um 22:15 Uhr auf RTL.