Elektronische Geräte sind empfindlich und haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Das gilt insbesondere für mobile Geräte wie Smartphones und Tablet-PCs. Sie können herunterfallen, durch Feuchtigkeit Schaden nehmen oder durch Gegenstände in der Hosen- oder Aktentasche beschädigt werden. Das relativ dünne Display gehört zu den empfindlichsten Bestandteilen. Zwar lässt es sich durch eine zusätzliche Displayfolie gut vor Kratzern schützen, aber bei mechanische Einwirkungen wie Sturz oder Druck kann es leicht zerbrechen. Wenn man Glück hat, gibt es nur kleine Risse in der Glasabdeckung. Oft bricht aber auch das LC-Display, was sich zuerst in einem kleinen, dunklen Fleck zeigt, der sich aber bald über die gesamte Oberfläche ausbreitet. In der Folge wird das Gerät unbedienbar. Wenn es noch läuft, kann man die Daten vom internen Speicher immerhin noch per USB-Kabel auf den PC sichern.
Dieser Artikel zeigt beispielhaft, wie sich ein Samsung Galaxy S3 zerlegen und das Display austauschen lässt. Bei anderen Geräten ist der Ablauf ähnlich, aber es gibt etliche Unterschiede im Detail. Wenn nur einfache Komponenten wie der SIM-Kartenleser oder der Lautsprecher defekt sind, ist der Aufwand vergleichsweise geringer, denn dazu müssen Sie bei den meisten Smartphone-Modellen das Gerät nicht komplett zerlegen.

Wann sich die Reparatur lohnt
Bei älteren Geräten erscheint eine Reparatur meist nicht wirtschaftlich. Es gibt jedoch Gründe, sie dennoch durchzuführen. Reparieren statt wegwerfen dient dem Umweltschutz. Viele Nutzer hängen auch an dem gewohnten Gerät und wollen nur ungern auf ein neues Modell umsteigen. Die Materialkosten sind beim Display-Tausch am höchsten. Hier müssen Sie je nach Modell mit Preisen zwischen 80 und 200 Euro rechnen. Kleinere Komponenten wie Lautsprecher, Kamera oder SIM-Kartenleser gibt es dagegen meist für unter 10 Euro. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die Reparatur selbst durchführen und dabei Geld sparen.
Wenn Sie das Display tauschen müssen, greifen Sie möglichst zu einem Ersatzdisplay, das fertig montiert mit Rahmen geliefert wird. Denn in der Oberschale sind Glas, LC-Display und Tastenfeld miteinander verklebt. Wenn man die Einheit mit einem Fön langsam erwärmt, bekommt man die Teile zwar notfalls auseinander, jedoch besteht dabei die Gefahr, dass die dünnen Flexikabel zum Tastenfeld Schaden nehmen. Hier ist also besondere Sorgfalt erforderlich.
Wer sich die Reparatur nicht selbst zutrauen sollte, kann auch die Dienste einer Werkstatt in Anspruch nehmen, etwa bei https://handyreparatur123.de , die uns auch die Videos und Bilder für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt haben.
Auf der genannten Webseite finden Sie auch Infos zu den Reparaturkosten. Im Zweifelsfall sollten Sie zuerst über einen Kostenvoranschlag abschätzen, ob sich die Reparatur noch lohnt. Relativ eindeutig liegt der Fall bei mechanisch beschädigten Bauteilen, beispielsweise dem SIM-Kartenleser oder der USB-Buchse. Die Diagnose des Problems ist hier schnell erfolgt, und die Kosten für Ersatzteile und Arbeit sind eher gering.
Die größte Unsicherheit besteht bei Wasserschäden, da deren Auswirkungen kaum abzuschätzen sind. Ein Techniker kann das Gerät reinigen und trocknen, aber wenn Bauteile auf der Hauptplatine defekt sind, wird die Reparatur in der Regel zu teuer.
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Die richtigen Ersatzteile finden
Passende Ersatzteile finden Sie bei Amazon, Ebay und anderen Online-Händlern. Eine Google-Suche führt Sie schnell zu mehreren Angeboten deutscher Firmen, und Sie können bequem die Preise vergleichen. Greifen Sie aber nicht unbedacht sofort zum günstigsten Angebot, denn es gibt vor allem bei LC-Displays große Qualitätsunterschiede.
Die Kundenrezensionen etwa bei Amazon können beim Kaufentscheid helfen. Achten Sie hier neben den üblichen Angaben (wie zuverlässige und schnelle Lieferung) auch auf Erfahrungen mit der Passgenauigkeit des Bauteils. Ersatzteile, die nicht vom Originalhersteller stammen, können größere Toleranzen und eine schlechtere Qualität aufweisen. Vor allem bei älteren Smartphones sollten Sie den Kauf eines gebrauchten Ersatzgerätes in Betracht ziehen. Bei Ebay finden Sie in der Regel zahlreiche Angebote, die meist günstiger sind als die Ersatzteile. Defekte Geräte zum Ausschlachten gibt es oft für wenige Euro. Lesen Sie die Auktionsbeschreibungen aber sehr gründlich, um mit Gewissheit herauszufinden, ob das von Ihnen benötigte Ersatzteil noch in Ordnung ist. Bei Unklarheiten kontaktieren Sie den Verkäufer, bevor Sie ein Gebot abgeben.

1. Werkzeug
Diese Hilfsmittel brauchen Sie für die Reparatur
Für die Smartphone-Reparatur benötigt man zwar kein Spezialwerkzeug, aber doch spezielles Werkzeug. Erforderlich ist mindestens ein kleiner Kreuzschlitz-Schraubendreher, den Sie im Baumarkt meist in einem Satz von Uhrmacher-Schraubendrehern finden. Hilfreich sind zusätzlich eine spitze Pinzette und ein kleiner, flacher Plastikspachtel. Vorsichtige Elektroniker verwenden bei der Reparatur und Montage antistatische Nylon-Handschuhe, die Fett und Fusseln von den Bauteilen fernhalten. Im Online-Handel finden Sie komplette Werkzeugsets für die Handyreparatur, die Schraubendreher und Plastikspachtel in mehreren Ausführungen enthalten. Diese kosten je nach Anzahl der Werkzeuge zwischen 5 und 20 Euro.

2. Smartphone aufschrauben
So entfernen Sie die Rückseite des Smartphones
Bevor Sie loslegen, schalten Sie das Gerät aus. Arbeiten Sie auf einer flachen und möglichst sauberen Oberfläche. Stellen Sie sich ein oder zwei Schälchen zur Aufbewahrung der Schrauben und Kleinteile bereit. Legen Sie das Smartphone quer auf den Tisch, so dass die rückwärtige Kamera nach links zeigt. Die Positionsangaben in diesem Beitrag beziehen sich auf diese Ausrichtung des Smartphones.
Entfernen Sie die rückwärtige Abdeckung und den Akku. Nehmen Sie die SIM- und Speicherkarte aus den Einschüben. Entfernen Sie dann die Schrauben – beim Samsung Galaxy S3 sind es insgesamt zehn Kreuzschlitz-Schrauben. Die Positionen erkennen Sie in der Abbildung. Probieren Sie die Schraubendreher aus dem Werkzeugset aus, um die richtige Größe zu finden. Er sollte genau passen, damit die Schraubenköpfe nicht beschädigt werden. Drücken Sie die Verkleidung dann von links, also bei der Kamera beginnend, nach und nach vorsichtig nach oben, bis sie komplett gelöst ist.
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3. Komponenten ausbauen I
Laufsprecher und Hauptplatine entfernen
Sie müssen jetzt alle Komponenten entfernen, die über dem Display liegen. Auf der rechten Seite lösen Sie die Schraube rechts neben der Kartenleser-Einheit (im Bild grün markiert). Dann hebeln Sie vorsichtig mit einem flachen Schraubendreher die Verbindung zur Antenne heraus (rot). Anschließend lösen Sie vorsichtig die im Bild blau markierten Verbindungen der Hauptplatine. Dabei handelt es sich um Steckverbinder mit sehr feinen Pins. Verwenden Sie dafür sehr vorsichtig einen flachen Schraubendreher oder einen Plastikspachtel.
Sie können dann die Abdeckung mit dem Lautsprecher heraushebeln und danach die Hauptplatine entfernen.

4. Komponenten ausbauen II
Sensor, Vibrationsmotor und Mikrofon herausnehmen
Nachdem Sie die Hauptplatine ausgebaut haben, erreichen Sie die darunterliegenden Komponenten. Entfernen Sie die Schraube an der linken Seite (im Bild grün). Heben Sie das Blech mit dem Sensor leicht nach oben, nehmen Sie es ab, und entfernen Sie die darunterliegende Frontkamera. Drücken Sie den Taster für die Lautstärkeregelung heraus, und entfernen Sie den Antennendraht. Dieser ist am Gehäuse nur leicht mit Klebeband fixiert. Der Vibrationsmotor (im Bild blau) lässt sich ebenfalls leicht herausziehen. Danach entfernen Sie das Flexikabel, das vom Lautstärketaster aus nach links verläuft, sich dann u-förmig verzweigt und an dessen Ende der Telefon-Lautsprecher sitzt. Hier sollten Sie mit dem Schraubenzieher besonders vorsichtig sein, damit das Kabel nicht beschädigt wird.

5. Komponenten montieren
Teile auf dem neuen Display befestigen
Packen Sie das neue Display aus, und entfernen Sie die zum Schutz aufgeklebten Plastikstreifen. Zuerst montieren Sie das Flexikabel, das von der Aussparung für den Lautstärketaster rechts nach oben verläuft. Drücken Sie es vorsichtig in die Vertiefung, und setzen Sie dann den Lautstärketaster ein. Passen Sie die Frontkamera ein und schrauben Sie das Blech mit dem Sensor am Träger fest. Danach bringen Sie die Antenne über dem Lautsprecherkabel an und bauen die Hauptplatine ein. Schließen Sie die Antenne und die anderen Steckverbinder an, und befestigen Sie die Hauptplatine mit der Schraube. Danach montieren Sie die Schale mit dem rückwärtigen Lautsprecher und die Abdeckung. Drehen Sie die Befestigungsschrauben erst nach dem Funktionstest ein, damit Sie im Problemfall die Verbindungen noch einmal kontrollieren können.

6. Funktionstest
Prüfen Sie, ob die Komponenten richtig montiert sind
Bauen Sie den Akku sowie SIM- und Speicherkarte wieder ein. Schalten Sie das Gerät an, und prüfen Sie die Funktion des Displays. Es sollte wie gewohnt auf Eingaben reagieren. Untersuchen Sie auch, ob es Verfärbungen an der Oberfläche gibt. Diese deuten auf einen Einbau unter mechanischer Spannung hin. Wenn Sie – wie vorgeschlagen – ein komplett vormontiertes Display eingesetzt haben, sollte das jedoch nicht passieren. Bei Austausch nur des verklebten Displays kann es jedoch bei leicht abweichenden Maßen zur Verkantung des Rahmens oder Trägers kommen. In diesem Fall müssen Sie die Position des Displays korrigieren. Prüfen Sie auch die Funktion von WLAN, Bluetooth und die Verbindung zum Mobilfunknetz. Bei Problemen kontrollieren Sie den korrekten Sitz der Antenne und die Verbindung zur Hauptplatine.