So praktisch Cookies beispielsweise zum Einloggen mit dem privaten Account auch sind, so sammeln die Unternehmen damit doch jede Menge persönlicher Daten, allen voran Google. Denn der Suchmaschinenkonzern nutzt die kleinen Textdateien nicht nur auf seinen eigenen Seiten, sondern sammelt Nutzerdaten auch bei vielen anderen Seitenbetreibern, die bei Google werben. Zudem ist Google spätestens mit dem Anmelden über das Google-Konto zumindest theoretisch in der Lage, die per Cookies gesammelten Daten individuellen Personen zuzuordnen.
Was sich gegen das Setzen von Cookies tun lässt, wie man den Privaten Modus des Browsers verwendet und viele weitere Tipps und Tricks fasst unsere Ratgeber „ Spurenlos im Netz “ zusammen.
Privater Modus im Browser schützt nicht gegen Identifizierung
Zwar erfahren und wissen die Werbetreibenden weniger über Sie, wenn Sie auf Cookies verzichten. Nicht gelöst ist damit aber das Problem der eindeutigen Identifizierung per Browser-Fingerprint : Bei dieser Art digitaler Systemkonfiguration mit Informationen zu Betriebssystem, Bildschirmfarben, installierten Schriftarten und Plugins und vielem mehr lassen sich die allermeisten Browser auch ganz ohne Cookie-Tracking erkennen. Der Berliner Informatiker Henning Tillmann kommt in einer Untersuchung mit über 20.000 Teilnehmern zu dem Schluss, dass mehr als 90 Prozent der Browser eindeutig identifizierbar sind. Ähnliche Quoten liefert der „ Web Privacy Census “ der Berkeley-Universität in Kalifornien.
So surfen Sie im „Private Browsing Modus“

Was der Browser beim Fingerprint über die Angaben zu Betriebssystem, Systemfarben, Schriftarten und mehr wirklich freigibt, zeigt die amerikanische Electronic Frontier Foundation (EFF) eindrucksvoll über einen Test, bei dem jeder mitmachen kann. Dazu rufen Sie im Browser das Panopticlick-Projekt auf und klicken dort auf das rote Icon „Test me“. Das Ergebnis wird Sie angesichts der Vielzahl der ausgelesenen und unten aufgelisteten Parameter nicht überraschen: „Your browser fingerprint appears to be unique…“. Eine weitere Demonstration stellt der „ Cross-Browser Fingerprinting Test 2.0 “ dar: Er zeigt, wie einfach der Rechner trotz verschiedener Browser und IP-Adressen identifizierbar ist.
Was tun gegen den eindeutigen Fingerabdruck?
Wie die Untersuchungen und der EFF-Test zeigen, ist der Browser-Fingerprint meist eindeutig. Was lässt sich nun dagegen tun?

Mozilla bietet die Firefox-Erweiterung „Fire Gloves“ zwar offiziell nicht mehr als Addon an, im Netz ist das Addon aber nach wie vor erhältlich. Die Extension erschwert die Identifizierung, indem sie falsche Angaben zum Betriebssystem, zur Sprache und zu anderen Parametern vortäuscht. Auch ein Modus mit zufälligen Angaben („Random Mode“) ist integriert.
JonDoFox , ein für anonymisiertes Surfen modifizierter Firefox, setzt zusammen mit dem Proxy-Programm JonDo dagegen auf klassische IP-Verschleierung. Gleichzeitig kontrolliert JonDoFox aber die Plugin- und Cookie-Einstellungen und sorgt so für mehr Sicherheit beim Surfen. Flash und Javascript sind standardmäßig ausgeschaltet, Sie können sie aber bei Bedarf temporär aktivieren.