Waren Sie auch schon einmal unsicher, ob Sie zu Hause das Licht ausgemacht oder die Heizung heruntergedreht haben? Wie praktisch, wenn das alles automatisch ginge! In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe von Apps für Ihr Smartphone bestimmte Aktionen automatisieren.
Amazon Alexa: In Echo-Lautsprechern und weiteren Geräten
Nicht nur die hauseigenen Echo-Geräte können Ihr Smart Home über Alexa steuern. Die Sprachassistentin von Amazon steckt auch in Geräten anderer Hersteller, etwa den Sonos-One-Lautsprechern oder dem Kopfhörer Bose QC 35 II. Die Anzahl der Smart-Home-Produkte, die sich mit Alexa steuern lassen, ist jedoch noch größer. Eine komplette Liste aller Geräte mit Alexa sowie den Produkten, die Sie damit steuern können, finden Sie hier . Damit Sie diese Geräte beim Kauf besser erkennen, gibt es die spezielle Kennzeichnung „Works with Amazon Alexa“ oder auch „Amazon Alexa enabled“.

©Amazon
Für das Konfigurieren von Amazon Alexa und den damit verbundenen Geräten steht die App Amazon Alexa für Android und iOS zur Verfügung. Mit dieser lernen Sie neue Amazon-Geräte an und verbinden kompatible Geräte.
Amazon Echo: Die besten Alexa-Skills
Apple HomeKit: Das smarte Zuhause von Siri

©Apple
Apples Softwarelösung für das Steuern von smarten Geräten trägt den Namen HomeKit. Apple HomeKit arbeitet direkt mit dem persönlichen Assistenten Siri zusammen und ist seit iOS 8 und macOS Mojave auf den verschiedenen Apple-Geräten verfügbar. Auf der Home-Website von Apple sehen Sie, welche Geräte sich über die Apple-Infrastruktur steuern lassen. Kompatible Geräte lassen sich dabei am Symbol „Works with Apple HomeKit“ erkennen.
Eingerichtet wie auch gesteuert werden die Smart-Home-Geräte mit der Home-App, die Ihnen auf aktueller iOS-und macOS-Hardware zur Verfügung steht, aber natürlich auch über Siri, mit der Sie das Licht anschalten oder das Garagentor aufmachen.
Google Home: Smart Home mit dem Google Assistant
Der dritte Anbieter, der eine herstellerübergreifende Lösung für die Steuerung von Smart-Home-Geräten anbietet, ist Google. Wie bei Amazon und seinen Echos gibt es auch von Google verschiedene Home-Modelle mit integriertem Google Assistant. Ergänzt wird diese Landschaft durch den Google Nest Hub, über den es auch möglich ist, Smart-Home-Geräte zu steuern. Google tritt an dieser Stelle über die Marke „Nest“ ebenfalls als Hardwareanbieter für Kameras, Türklingeln et cetera in Erscheinung.
Auf den Verpackungen dieser Geräte finden Sie oft den Aufdruck „Works with the Google Assistant“. Eine Übersicht dazu, welche Geräte sich mit dem Google Assistant steuern lassen, bietet die Support-Website des Assistenten .
Für die Verwaltung Ihrer Smart-Home-Geräte steht Ihnen die App Google Home für Android sowie iOS zur Verfügung. Für die Ansteuerung und die Ausführung von Befehlen ist am Ende dann der Google Assistant zuständig.
Google Nest Hub: Smart Speaker mit Display und Google Assistant im Test
Smart-Home-Routinen direkt über Assistenten erstellen

©Amazon
Zahlreiche Aufgaben lassen sich bereits direkt über die drei Assistenzsysteme lösen. Im folgenden Beispiel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe von Amazons Alexa einen morgendlichen Weckruf auslösen, bei dem eine Ihrer Spotify-Playlisten abgespielt wird. Auf die Verknüpfung von Spotify mit Alexa gehen wir hier nicht näher ein – entsprechende Hilfe finden Sie auf der Spotify-Website .
Sind die Grundlagen geschaffen, legen Sie in der Alexa-App eine neue Routine an und weisen dieser nun als auslösendes Ereignis („Wenn Folgendes passiert“) einen Plan zu.

Innerhalb des Plans legen Sie den Ausführungszeitpunkt der Routine fest und bestimmen, an welchen Tagen diese wiederholt werden soll. In unserem Beispiel ist dies morgens um sechs Uhr an allen Wochentagen. Was zu diesem Zeitpunkt geschehen soll, definieren Sie im folgenden Schritt über die Aktion. In unserem Fall sind dies zwei Punkte: Zum einen soll die Lautstärke des Ausgabegerätes auf 50 Prozent erhöht werden, damit Sie die Musik überhaupt hören. Zum anderen soll eine Playlist von Spotify abgespielt werden – in unserem Beispiel die Playlist „2019.2“.
Zum Abschluss geben Sie bitte noch an, auf welchem Gerät diese Routine ausgeführt werden soll. Damit ist Ihr persönlicher Spotify-Wecker mit Ihren Lieblingshits einsatzbereit. Falls Sie die Routine nicht mehr benötigen, deaktivieren Sie sie einfach.

Somit können Sie über die verschiedensten Auslöser natürlich auch noch weitere Aktionen definieren, wie zum Beispiel das Aktivieren von bestimmten verknüpften Hue-Lampen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Grundvoraussetzung für diese Routinen ist lediglich eine vorherige Verknüpfung der Geräte oder Dienste mit Amazons Alexa.
Automatisierung der Steuerung: Alternativen zu den Assistenten

Eine Verknüpfung der smarten Geräte mit Alexa, dem Assistant oder Siri bietet bereits einiges an Flexibilität. Allerdings sind Sie, was die auslösenden Ereignisse betrifft, ein wenig eingeschränkt. An dieser Stelle bieten Automatisierungs-Apps viel mehr Flexibilität. So können Sie bei diesen etwa das Betreten oder Verlassen eines bestimmten GPS-Bereichs als auslösendes Ereignis nutzen, um damit etwa die Heizung herunterzufahren oder das WLAN zu deaktivieren.
Es gibt zahlreiche Automatisierungs-Apps, allerdings sind die wenigsten von diesen Apps in der Lage, Dienste außerhalb des Smartphones anzusprechen. An dieser Stelle nimmt der kostenlose Dienst IFTTT („If This Then That“) die Spitzenposition ein.
Der Klassiker: IFTTT als flexibles Automatisierungstool
Der Dienst „ If This Then That “ (IFTTT) bietet eine Vielzahl von vorgefertigten Applets, mit denen Sie bestimmte Standardaufgaben erledigen können. Zusätzlich hierzu unterstützt IFTTT Dienste wie etwa den Google Kalender und Microsofts Onedrive bis hin zu smarten Haushaltsgeräten von Samsung. Mit IFTTT lassen sich die verschiedensten Applets erstellen, in die Sie auch Ihre Smart-Home-Geräte einbinden und als auslösenden Event einsetzen können.
Lesetipp: Funksteckdosen – Geräte im Haus intelligent schalten
IFTTT: Installation und Anmeldung des Automatisierungsdienstes

Für die Nutzung von IFTTT ist eine einmalige, kostenfreie Registrierung erforderlich. Diese lässt sich direkt über die App für Android oder iOS durchführen. Alternativ dazu steht Ihnen auch die IFTTT-Webseite https://ifttt.com zur Verfügung. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, direkt nach einem bestimmten Applet zu suchen oder sich als Einstieg die Dienste anzusehen, die IFTTT generell unterstützt. Sie finden diese unter „My Applets / Services / All Services“ oder direkt hier .
Wenn Sie das passende Applet gefunden haben, dann gilt es, dieses mit Ihrem Account zu verknüpfen und eventuelle Default-Werte anzupassen. Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen am Beispiel eines Applets, bei dem sich Hue-Lampen beim Verlassen des Hauses automatisch ausschalten. Das passende Applet finden wir durch die Suche nach „Philips Hue“.
Tippen Sie das Applet an und aktivieren Sie es, indem Sie den Schalter auf „Turn on“ stellen. Das Applet geht beim ersten Einschalten automatisch in den Konfigurationsmodus. In unserem Beispiel gibt es nun zwei Parameter, die Sie festlegen müssen: die Lampen, die sich ausschalten sollen, und die Position samt Umgebungsradius, die die Aktion auslöst. Haben Sie das Applet konfiguriert, ist es einsatzbereit und schaltet automatisch das Licht aus, sobald Sie den definierten Radius verlassen.
IFTTT: Erstellen eines eigenen Applets für Ihr Smart Home

Trotz der Vielzahl der vorgefertigten Applets ist nicht immer das Passende dabei. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, weil Sie über den Editor auch problemlos ein eigenes Applet erstellen können. In unserem Beispiel soll aus Sicherheitsgründen das WLAN Ihres Asus-Routers ausgeschaltet werden, sobald Sie Ihr Zuhause verlassen haben.
Gehen Sie dazu in die IFTTT-App und wählen Sie den Punkt „My Applets“ aus. Zum Hinzufügen eines eigenen Regelwerks benutzen Sie das Plus-Zeichen und geben anschließend Ihre Bedingung über das blaue „this“ ein. In unserem Beispiel soll wiederum das Verlassen eines definierten Radius der auslösende Event sein. Hierfür verwenden wir den Dienst „Location“, der das GPS-Modul Ihres Smartphones für die Ortsbestimmung nutzt, sowie „You exit an area“ zur näheren Beschreibung. Für die genaue Bestimmung des Bereichs verwendet IFTTT das Kartenmaterial von Google. Geben Sie in die weiße Zeile des folgenden Fensters die gewünschte Adresse ein. Google Maps zeigt Ihnen auf der Karte den Punkt an. Durch das Verkleinern oder das Vergrößern des Ausschnitts legen Sie das Gebiet und damit die Grenze fest, nach deren Überschreiten die Aktion ausgelöst wird. Bestätigen Sie bitte zum Abschluss noch den Bereich über den Haken am rechten oberen Bildschirmrand.
Zur Festlegung der Aktion wählen Sie am unteren Bildschirmrand den Punkt „Create trigger“ aus. Sie gelangen dann erneut auf die Einstiegsseite mit der „if“-Bedingung. Klicken Sie jetzt den Punkt „that“ an und suchen Sie nach dem Dienst für Ihren Router (in unserem Beispiel von Asus). Wählen Sie als Aktion das Ausschalten des WLANs aus, also „Turn Wifi off“. Damit IFTTT die Aktion ausführt, müssen Sie sich über das Applet mit Ihrem Router verbinden. Speichern Sie zum Schluss alles. Den vorgeschlagenen Applet-Namen dürfen Sie noch anpassen. Sie sehen Ihre Regel danach unter „My Applets“ in der Übersicht und können diese bei Bedarf an-und ausschalten.
Der Routerdienst zeigt im Übrigen auch an, wenn ein bestimmtes Gerät sich mit dem WLAN verbindet. IFTTT kann Ihnen sodann beispielsweise eine E-Mail schicken, damit Sie beispielsweise genau sehen, wann Ihre Kinder abends wieder zu Hause sind, sollten Sie einmal unterwegs sein.
Smarte Türklingeln: Darauf sollten Sie achten
Fazit: Automatisierung ist leicht einzurichten und zu bedienen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Automatisierung Ihres smarten Zuhauses zu steuern. Entscheidend sind hier zwei Punkte: Haben Sie bereits Alexa, Siri oder den Google Assistant daheim und werden Ihre Smart-Home-Geräte davon unterstützt? Und wie sieht der auslösende Trigger aus? Bei zeitgesteuerten Events oder einer fes-ten Zuordnung zu einem Ort – wie „immer, wenn es bei unserer Adresse nicht geregnet hat“ – reichen die Fähigkeiten von Alexa & Co. aus. Geht es um Ihre eigene Position, so benötigen Sie Ihr Smartphone sowie eine Automatisierungs-App wie beispielsweise IFTTT. In beiden Fällen sind jedoch dank der intuitiven Oberflächen keine besonderen Fähigkeiten zur Erstellung eines Regelwerks notwendig.
Mehr Sicherheit
Wir empfehlen Ihnen, zur Sicherheit bei IFTTT die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren.
Gerade wenn Sie dem Dienst im weiteren Verlauf der Regeldefinition weitere Rechte zugestehen, macht eine zusätzliche Absicherung Sinn. Nutzen Sie dazu die IFTTT-Website und den Punkt „Settings“ in den Kontoinformationen. Sie finden dort den Link „enable two-step verification“, in dem Sie angeben können, welche Methode Sie verwenden möchten. Neben Textnachrichten (SMS) sind auch der Google Authentificator , Authy und Duo Mobile als Dienste möglich.